Ich verstehe den emotionalen Konflikt der Sub geg. Dom sehr wohl, muss ihn aber auch def. als Projektion verstehen! Es versteht sich von selbst, was einer als erniedrigend empfindet, ein anderer als hoch erregend. Darin liegt die Krux zu differenzieren, dass Sub ihren Dom damit eben nicht erniedrigt und Dom das auch nicht so empfindet. Es ist ok, wenn Sub das für sich als erniedrigend empfindet, das tun zu müssen, aber es ist ihr Denken und ihr Verhalten womit sie hadert- nicht das des Dom.
Dieser Konflikt findet sich schon beim lecken. Das wird oft schon als so absurd empfunden, als wenn Femdom ihrem Sub einen bläst. Gehört sich mal gar nicht. Viele Subs reden sich damit raus, zu sagen, lecken gibt mir nix, in der Hoffnung, Dom würde das dann nicht weiter verfolgen. Vom rimming ganz zu schweigen! Die nächste Eskalationsstufe wird mit Facesitting erreicht, nur dazu gut, um Sub in Schockstarre zu bringen. Nicht nur, dass Dom dann wieder leckt, nein, jetzt liegt der Kerl auch noch unten! Wie unglaublich erniedrigend! Kann man so was noch ernst nehmen?
Und jetzt auch noch anpinkeln? In den Mund? Schockschwerenot! Und tschüß, der "Herr"!
Dabei ist es unerheblich, ob das alles dann im Metakonsens stattfindet oder nicht- DAS ist Tabu! Auch dass Dom Sub zu seiner Lust benutzen darf, ist damit hinfällig. Was Sub wohl dazu sagen würde, wenn Dom meinte, Sub nicht zu ficken, das ist nur was für Frauen auf Augenhöhe? Das Gesicht möchte ich sehen!
Bei der Projektion handelt es sich um etwas grundsätzliches, das man nicht so ohne weiteres übergehen bzw. ändern kann. Aber es gibt Möglichkeiten sich dem anzunähern, denn wichtig hierbei ist, dass nicht Dom sondern Sub ihr Gesicht wahren kann! Da ist der Weg kleinen und verhaltenen Schritte angesagt. Dabei geht es sich weniger um die Praktik an sich, weniger um Doms Rollenverständnis sondern um das der Sub. Dreh- und Angelpunkt ist der, dass sie realisieren kann, dabei nicht zur Femdom gemacht zu werden, die Dom als ihren Sub benutzt. Klarer Fall von Projektion. Daran bemessen ist es auch anzugehen.