@*****o17 @***tu
In dem Link, den ich gepostet hatte, war dargelegt, dass es bei vielen der 135 Paare um Fellatio (= Blasen) beim HIV-positiven Mann, oftmals auch mit Sperma im Mund und auch Schlucken, und bei anderen Paaren um Cunnilingus (= Lecken) bei der HIV-positiven Frau durch den jeweils gesunden Partner ging. Es wurde also Oralsex in Bezug auf beide Geschlechter getestet.
Die Schleimhaut im Nahrungskanal (Lippen, Mund, Rachen, Speiseröhre) ist dafür gemacht, Fremdstoffe nicht aufzunehmen. Schließlich mussten wir früher überleben, ohne unsere Nahrung vorher säubern zu können. Am Ende des Weges lauert die Magensäure, die gefährlichen Fremdstoffen den Garaus machen soll und in Bezug auf HIV ebenso tut.
Die Schleimhaut im Darm hingegen ist Teil des Nahrungsverwertungsapparat. Sie ist dafür da, Stoffe aufnehmen zu können.
Nur deshalb funktionieren Zäpfchen (schnell und unkompliziert) im Darm und nicht, wenn man sie lutschen würde! Und wenn Zäpfchen so wirken, ist auch klar, dass HIV-verseuchtes Sperma im Enddarm so gefährlich ist, wenngleich die "Wirksamkeit" deutlich geringer ist. Damit meine ich, dass die Wahrscheinlichkeit, eine HIV-Infektion zu bekommen, wenn HIV-haltiges Sperma in den Darm kommt, wesentlich (!) geringer ist, als dass ein Zäpfchen wirkt.
Und die Mär von dem Zahnfleischbluten... Vor ca. 8 Jahren hat eine Ärztin der Frankfurter Uniklinik zum Welt-AIDS-Tag im hr3 ein Interview gegeben. Darin hieß es, dass Eltern ihre Kinder nicht davon abhalten sollen, mit HIV-positiven Kindern zu spielen, selbst dann nicht, wenn Gefahr besteht, dass sie sich verletzen. Wenn ein gesunder Mensch eine offene Wunde hat und darauf tropft nun von einem HIV-Positiven dessen Blut darauf, passiert nämlich gar nichts.
Eine offene Wunde blutet. Damit schwemmt der Körper Fremdstoffe aus. Direkt danach verklumpt das Blut, und bildet so einen Abschluss nach außen. Das HI-Virus kann nicht wie ein Lachs natürlich gegen den Strom schwimmen und deshalb nicht in die Blutbahn des Gesunden eindringen.
Anders wäre es, wenn man das HIV-verseuchte Blut mit manuellem Druck in die Wunde hineinpressen würde. Das käme eine Injektion gleich und so kann das HI-Virus in den fremden Körper kommen. Deshalb sollen die Kinder keine "Blutsbrüderschaft a la Winnetou" nachspielen.
Zahnfleischbluten ist daher völlig unproblematisch in Bezug auf HIV-Risiken, sollte dennoch aus anderem Grund nicht ignoriert werden.
Auch hier gilt, die Erkenntnisse der letzten 40 Jahre zu nutzen und nicht die Unwissenheit der ersten Stunde in die nächsten Generationen zu tragen. Über die HIV-Risiken ist heute unheimlich viel erforscht. Vergleichsweise wenig wissen wir aktuell noch über die ganz neu in Europa aufgetretenen Affenpocken, die sich zunächst ja wohl auch unter Homosexuellen ausbreiten. Die Gay Pride in Maspalomas, eine Schwulensauna in Madrid waren offensichtlich zwei Hot Spots, wo viele Betroffene zusammengekommen waren.
Vom Infektionsgeschehen vielleicht leichter übertragbar wie HIV (wesentlich schwerer als Corona, deshalb damit überhaupt nicht vergleichbar), von den Auswirkungen zum Glück wesentlich harmloser als HIV. Dennoch nichts, was ich bekommen möchte, weshalb ich daran interessiert bin, hier im Lauf der nächsten Zeit schlauer zu werden.
Wissen ist der Anfang vom besten Schutz! Schließlich helfen unwirksame Schutzmethoden - dazu gehören auch solche, die eine nicht existente Gefahr verhindern sollen - überhaupt nicht, sie wiegen einen nur in trügerischer Sicherheit, manchmal gerade bei irrationaler Furcht aus Unkenntnis.
Aber wie schon zuvor geschrieben: Es gibt noch viel mehr, wesentlich leichter übertragbare und häufiger vorkommende STIs da draußen als HIV.