Sextreffen nur mit aktuellem Test (HIV+STI)?

Ich finde es richtig, gerade wenn man sich nicht kennt und auch den Kreis des anderen nicht. Es schützt doch beide, und nicht nur Marie. Kann das Risiko bei einigen nicht verstehen.

Sehen wir auch so. Keiner weiß was die anderen gerade beim Erstkontakt vorher getrieben haben. Daher sollte das Thema Gesundheit absolut Priorität haben. Wer nicht warten kann, kann uns gestohlen bleiben, Gesundheit geht vor!

Hallo, gibt es eine Wahrscheinlichkeit sich beim Blasen eine Chlamydieninfektion zuzuziehen? Die Erkrankung scheint ja sehr oft ohne Symptome zu sein ohne Brennen und Jucken. Falls ein Harnröhrenabstrich gemacht werden muss, ist das schmerzhaft? Wer hat da Erfahrung und kann mir weiterhelfen? Danke

Da du ein Solo-Männer-Profil hast, meine Antwort an einen Mann:

Eine Infektion ist bei allen sexuellen Praktiken möglich, bei denen es zu direktem Kontakt mit infektiösen Schleimhäute und Flüssigkeiten kommt.

Bei Übertragung durch Oralverkehr können Chlamydien auch den Rachen besiedeln, lösen dort allerdings keine Krrankheit aus und verschwinden in der Regel nach einigen Wochen wieder.

Symptome beim Mann:
• eher klare Flüssigkeit fließt aus der Harnröhre
• ziehende Schmerzen beim Wasserlassen mit Jucken und Brennen
• mögliches Alarmsignal für weitergehende Entzündungen: Fieber und Schmerzen in Hoden oder Unterbauch

"Goldstandard" der Diagnose:
Nachweis von Erbsubstanz des Erreger Aus einem Abstrich oder aus dem Erststrahl-Urin (geht genauso gut und ist nicht unangenehm).

Verwechslungen sind möglich mit Gonorrhö, Myko-/Ureaplasmen-Infektion und Lymphogranuloma venereum. Letzteres konnten (Stand 2013) nur wenige Labore in Deutschland unterscheiden.

Mit Antibiotika meist binnen 7 bis 10 Tagen gut behandelbar. Partnerdiagnose bzw -therapie ist unverzichtbar.

Einige Krankheiten sind erst nach Tagen oder Wochen nachweisbar...wenn du so streng wärst, müsstest du und dein Sexpartner eine Weile auf jeden Sexkontakt verzichten, dann testen und dann loslegen. Ja, es gibt Risiken...in verschiedener Ausprägung...welches man eingeht, reduziert oder vermeidet, muss jeder selbst entscheiden.
Und bei Oralverkehr kann man Kondome und Lecktücher verwenden oder auf Oralverkehr verzichten. Aber beim Küssen kann man sich auch mit Krankheiten anstecken.

Es ist einfach erschreckend wie viele Männer das Thema Infektionen beim GV nicht für ernst nehmen. Nicht wenige verzichten auf ein Kondom! Ich frage mich ob die noch nie mit einer Geschlechtskrankheit zu tun gehabt haben. Erfahrung heißt lernen, scheint aber nicht überall anzukommen. Frauen scheinen da eher gesundheitsbewusster zu sein. Letztlich kann man nur durch sorgsame Auswahl der Partner und nicht gleich nach wenigen Minuten gemeinsame Sache machen die Risiken reduzieren. Beim Austausch durch Küssen werden bis zu 80 Mio. Bakterien übertragen, ich will mir gar nicht vorstellen was beim Lecken und Blasen da alles in den Flüssigkeiten ausgetauscht wird. Im Übrigen halte ich Schmierinfektionen für ein unterschätztes Risiko das auch gerne vernachlässigt wird!

@**********r_Typ

Ich will das nicht relativieren. Aber für mich gehört Sex und die gesundheitlichen Risiken zu den üblichen Risiken des Lebens. Da muss man abwägen, was man eingehen will und was man wie ausschließen will.

Wer hier schreit, es sei alles so gefährlich, dann aber keine Hepatitis A+B Impfung hat, macht in meinen Augen schon was falsch.

Risiken erkennen, sich dazu richtig beim Fachmann (das ist nicht der Hausarzt und nich immer der Gyn oder gar Urologe) informieren und danach seine persönliche Risikoreduzierung definieren und danach handeln, halte ich für das richtige Vorgehen.

Wer nach 20 Jahren Beziehung eine neue monogame Beziehung sucht und dazu jemanden trifft, muss sich weniger Gedanken machen als ein Dauergast im Darkroom der Schwulensauna. Deshalb ist das alles ganz persönlich zu sehen.

Richtig ist, Schmierinfektionen nicht außer Acht zu lassen, denn die bedeuten, dass man außer HIV alles auch trotz Kondom bekommen kann. Richtig ist auch, dass man HIV nicht beim Oralsex bekommt. Ebenfalls richtig ist, dass PrEP oder PEP vor HIV genauso wirksam wie Kondome schützen, wenn man es richtig macht. Und dass diese Mittel von der gesetzlichen (nicht privaten!) Krankenkasse bezahlt werden.

Viel häufiger wird man aber anderen Erregen ausgesetzt sein. Die allermeisten bekommt man gut mit Antibiotika weg. Das soll aber auch nicht den Leichtsinn fördern.

Zur Risikoreduzierung kann auch gehören, sich die richtige Person auszusuchen. Jemand, der das Thema ähnlich wie man selbst sieht. Oder strenger.

Und, und, und...
Ich habe meine Strategie entwickelt. Die ist komplex und hängt stark von meinem Eindruck des Gegenüber ab.

Allerdings schreien hier manche so laut, dass ich nicht verstehen kann, warum die den viel gefährlicheren Straßenverkehr achselzuckend in Kauf nehmen und dort nicht alles tun, was sie könnten. Z.B. ihren Kindern das lebensgefährliche Fahrradfahren verbieten oder zur Risikominimierung in Laufentfernung zur Arbeitsstelle umziehen, um nicht als Verkehrstoter zu enden. Nicht einmal ein Überrollbügel und eine Feuerlöschanlage wird ins Auto eingebaut...

Wenn nur zählt, was der Hersteller einbaut, ist das auf den Menschen bezogen nicht wieder Sex ohne Kondom?

Gewisse Dinge muss man akzeptieren, auf Sex bezogen ist nur Selbstbefriedigung safe. Ach, ich vergaß, die macht ja blind und schädigt das Rückenmark...



Disclaimer: Dies ist definitiv kein Aufruf zu AO. HIV / Aids ist nach 40 Jahren immer noch nicht heilbar und die Medikamente haben teilweise heftige Nebenwirkungen.

Weiß jemand eigentlich das Krätze auch sehr leicht übertragen werden kann? Abgesehen von HPV am Penis, Herpes genial und Chlymydien. Kennt da jemand irgendwelche Fallzahlen in der BRD?

Schwierig, da diese Erkrankungen / Infektionen nicht meldepflichtig sind...

Kräfte ist sehr leicht übertragbar... dafür brauchts keinen Sex

Das, was man ohne Account sehen kann, sagt halt trotzdem nicht viel über Deutschland aus. Zum einen sind prozentuale Steigerungsraten unter Umständen Effekthascherei, nämlich wenn die Ausgangszahl gering war, zum anderen bleibt es dabei, dass man nicht meldepflichtige Infektionskrankheiten nicht zahlenmäßig ermessen kann. Zumindestens für Deutschland kann man daher nur schätzen, aber keine fundierte Statistik anbieten. Und so kann auch die Grafik, die für Europa gelten soll, nicht im Sinne von faktenbasierter Erhebung stimmen, sondern bestenfalls eine Summe aus Meldungen und Schätzungen sein.

Und wenn wir überlegen, was für lokale Unterschiede es bei Affenpocken gegeben hat, ist eine Zahl für Europa eben nicht aussagekräftig für Deutschland.

Auch die anderen Grafiken, z.B. vom ZDF vom Januar 2023, wo man auf Bundeslandebene "Verseuchungsgrade" aufzeigt, taugen nichts, so lange wir mit Hamburg und Berlin Bundesländer haben, die nur aus einer Großstadt bestehen. Natürlich sind dort die Inzidenzen am höchsten. Ohne dünner besiedeltes Gebiet mit rein zu nehmen, ist das nur logisch.

Also meines Wissens nach zählen Krätze schon zu den meldepflichtigen Krankheiten.
Allerdings stammt dieses Wissen aus einem völlig sexfreien Lebensbereich.

@**22:

Ich zitiere bezüglich "Krätze" (Skabies):

"Meldepflicht gemäß IfSG

In Deutschland besteht keine krankheits- oder erregerspezifische Meldepflicht gemäß IfSG.


Benachrichtigungspflicht gemäß IfSG

Die Leitung von Gemeinschaftseinrichtungen haben gemäß § 34 Abs. 6 IfSG das zuständige Gesundheitsamt unverzüglich zu benachrichtigen, wenn in ihrer Einrichtung betreute oder betreuende Personen an Skabies erkrankt oder dessen verdächtig sind.

Die Leitung einer Einrichtung gemäß § 36 Abs. 1 Nr. 3-6 IfSG, z. B. von Justizvollzugsanstalten, Obdachlosenunterkünften, Einrichtungen zur gemeinschaftlichen Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen oder sonstigen Massenunterkünften, hat das zuständige Gesundheitsamt unverzüglich zu benachrichtigen, wenn in ihrer Einrichtung betreute oder betreuende Personen an Skabies erkrankt oder dessen verdächtig sind."

Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Skabies.html#doc2374546bodyText24

"Individuell Wohnende", also die breite Bevölkerung, werden somit nicht gemeldet. Schon gar nicht melden Ärzte die Krankheit.


(Infektionsschutzgesetz - IfSG

Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) trat am 01.01.2001 in Kraft und stellte das System der meldepflichtigen Krankheiten in Deutschland auf eine neue Basis. Das IfSG regelt, welche Krankheiten bei Verdacht, Erkrankung oder Tod und welche labordiagnostischen Nachweise von Erregern meldepflichtig sind. Weiterhin legt das Gesetz fest, welche Angaben von den Meldepflichtigen gemacht werden und welche dieser Angaben vom Gesundheitsamt weiter übermittelt werden. Zusätzlich werden die Meldewege dargestellt, Muster der Meldebögen und Informationen über Belehrungen sind abrufbar. Mit der Einführung des IfSG wurden in Deutschland Falldefinitionen zur routinemäßigen Übermittlung der meldepflichtigen übertragbaren Krankheiten eingeführt.)

Redest du von den Schnelltests oder denen, die man beim Arzt machen kann? Die Schnelltest kosten Geld und die beim Arzt können auch ins Geld gehen. Kondome bieten einen guten Schutz vor der Übertragung mit HIV-Viren, bei anderen Krankheiten kann man aufgrund der Inkubationsszeit auch nicht gleich sagen, ob man das hat oder nicht. Die Tests geben nur den aktuellen Stand wider. Nein, ich mache nicht bei jedem Sextreffen einen Test, sondern zweimal im Jahr einen ausführlichen und es gibt Kondome. Rate mal, was ich mir bisher eingefangen habe: nix.

Hallo Leute. Interessanter Beitrag hier. Wo kann man sich am besten testen lassen? Und auf was site man sich testen? Ich habe mal kurz gelesen, dass diese Schnelltest, die nicht ins Labor gehen gar nicht zuverlässig sind...

Danke für eure Hilfe

@*******1983

Du kannst dich beim Arzt testen lassen, beim Gesundheitsamt...und einige Tests werden auch online angeboten. Da nimmst du zu Hause eine Probe (Männer: Urin, Frauen: Scheidenabstrich) und schickst es direkt ins Labor, das Ergebnis kommt einige Tage per Mail.

Das beantwortet vielleicht die technische Frage, wie man an den Test kommt.
Es ändert aber nichts an dem eigentlichen Problem: der Test sagt nur etwas für die Vergangenheit aus. Infektionen, die man sich in den letzten sechs Wochen, teilweise auch schon früher, eingefangen hat, zeigt er nicht an. Weitergeben kann man's aber trotzdem.

Ich würde natürlich so einen Test nicht als Freifahrtschein nehmen um ungeschützten Verkehr zu haben. Ich würde nach wie vor ein Kondom benutzen. Man kann aber denke ich trotzdem sich in regelmässigen Abständen testen

Ich vermute, es geht nicht darum mit vielen ungeschützten Verkehr zu haben. Einige haben einen Partner und möchten mit diesen dann ohne Kondom. Dafür sind die Tests geeignet. Oder um einfach sicher zu gehen, dass man gesund ists.

@*****mon

Richtig, aussagekräftig sind die Tests, wenn man einige Wochen wartet und dann testet.

Ein wichtiges Thema und sachliche Aussagen waren selten, mal in die Runde der Emotionen, Annahmen und Halb/Wahrheiten eine aktuelle Info zu STI Infektionen.

Wir sprechen von ca 30 Erregern und Kondome sind kein Schutz für alle Fälle....

Wer mal seinen Blickwinkel ändern möchte anbei zum anhören.

https://podcasts.apple.com/de/podcast/geschlechtskrankheiten-was-tun-wenns-brennt-mit-dr/id1482651030?i=1000603850173

Wer kein GELD ausgeben möchte und sich nicht vor seinem Hausarzt blamieren will, die Gesundheitsämter haben eine offene Sprechstunde für Beratung und Test !

Ich kann dich voll verstehen, sicherlich wäre es wünschenswert, aber eigentlich nicht wirklich umsetzbar. Oralsex ist für mich nur mit Kondom beim anderen Part. Ich bin aber quasi gebranntes Kind, mein Cousin hat in den 90ern erst seinen Partner bis zum Tod gepflegt und ist danach selber an HIV verreckt, das hat mich geprägt.

@*****hen
Tragisch. Oralsex wird daran aber keinen Ausschlag gegeben haben, wenn ich mir diese mehrjährige Studie ansehe, die bereits vor 21 Jahren veröffentlicht wurde.
https://infekt.ch/2002/06/oralverkehr-ohne-gummi-wie-hoch-ist-das-hiv-risiko/

Beim Thema STD im Allgemeinen: HPV kann auch die äußeren Geschlechtsorgane befallen. Wird es zu spät entdeckt, hilft nur noch Stahl (Skalpell). Mit anderen Worten: man spielt mit der Eichel bzw. Klitoris, und wenn man verliert, ist das nicht lustvoll.