„Zitat von **********tones:
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Gerade im analogen Leben scheint es den Leuten aber dann komischerweise meistens doch irgendwie wichtig zu sein sich halbwegs versöhnlich aus der Affäre zu ziehen. Klassiker: "Sorry, ich habe einen Freund."
Dieser Spruch funktionierte früher gut, das stimmt. Wenn schon ein anderer Kerl sein Handtuch auf die Frau gelegt hatte, hat ein Anbaggerer dessen Revier in aller Regel respektiert. Je patriarchaler der Kulturkreis, desto diskussionsloser.
Heute hat auch der letzte Creep verstanden, dass Frauen für sich selbst entscheiden und auf eigenen Füßen stehen und ihre eigenen Entscheidungen treffen. Juchhu. Also kann der Anbaggerer weiter machen: "Aber der muss das ja nicht erfahren". Selber hier schon ein paarmal erlebt, seitdem mein Profil auf 'feste Beziehung' steht.
Der Spruch funktioniert so gesehen nicht mehr. Besser funktioniert: "Nein. ICH möchte das nicht. Und Nein heißt: Nein."
Dieses "Nein heißt Nein" hat sich tatsächlich ins Bewusstsein gegraben als Meme.
Dieser Beitrag zielt meiner Meinung nach ins Leere und verfehlt das Thema. Es geht nicht darum, dass ein "Nein" einer Frau nicht akzeptiert werden soll, sondern nur daraum, dass eine Absage auf eine freundliche Anfrage auch freundliche verfasst werden kann, weil es Sitte ist. Genderthemen, vor allem jene, die wieder einmal die Dame als Opfer sehen, bitte dort austragen, wo sie hingehören, und zwarauf den Müllhaufen der Geschichte. Danke!
„"Wie formuliert man ein Nein höflich und wertschätzend?"
Für mich gibt es keinen Grund, ein NEIN auch noch höflich und wertschätzend zu verpacken oder zu begründen.
Denn Wertschätzung beinhaltet (abgesehen von Achtung, Respekt, Wohlwollen gegenüber jedem anderen Menschen) vor allem Interesse, Aufmerksamkeit, Zugewandtheit, eine positive Wertung des jeweils anderen und vor allem meine Zeit - und warum soll ich das alles jemandem entgegenbringen, der mich in keiner Weise berührt, sondern im Gegenteil mir schon mit seiner schriftlichen Äußerung Krätze beschert?
Höflich ist derjenige (und stark in sich selber ruhend), der mein NEIN einfach akzeptiert, ohne sich in seinem Selbstwert deshalb herabgesetzt zu fühlen.
Tja, weißt du, es mag dir vielleicht entgangen sein, aber wir Menschen unterscheiden uns vom Tier auch dadurch, dass wir uns eine Zivilisation aufgebaut haben, die auch auf dem Gedanken einer Solidargemeinschaft beruht. Das soll nicht heißen, dass es keine Härten im Zusammenleben der Menschen geben sollen, aber ein freundlicher und wertschätzender Umgang gehört eigentlich, wenn dem nichts entgegensteht, dazu und macht einen Großteil unserer Kultur aus. Wäre es anders, so würde Mord und Totschlag herrschen. Jeder hat seine Rechte, aber es gibt halt auch das große Ganze, bei dem man manchmal auch zurückstecken muss. Alles andere wäre nämlich meiner Meinung nach asozial.