Es ist ja nicht reine Willkür der Werbe- und Modeindustrie, welche Körperformen - und gewichte favorisiert werden und dass Versuche aus der Richtung, etwas molligere Frauen in das Blickfeld der Werbung zu positionieren, gescheitert sind.
Habe mal vor Jahren eine Untersuchung im Stern gelesen, dass auch unsere archaischen Vorfahren Menschen mit den Figuren für die Begattung favorisierten, die figürlich unseren vorstellungen von der sog. Bikinifigur entsprechen, dh. bei Frauen Kleidergröße 36 bis max. 38.
Es wird auch von der Wissenschaft bezweifelt, dass die Rubendamen wirklich dem damaligen Zeitgeschmack entsprachen.
sondern sie vielmehr eine persönliche Vorliebe des Malers waren.
Grund für Übergewicht sind neben der genetischen Prägung, gegen die man leider - wenn überhaupt - nur was mit stringentem Hunger ausrichten kann, ein veränderter Stoffwechsel im Alter und viel zu wenig Bewegung und falsche Ernährung.
Es ist müßig darüber zu diskutieren, ob und inwieweit der Partner ein Übergewicht des Partners akzeptieren sollte oder muss. Freilich ist es kaum möglich, mit fortschreitendem Alter die knackige Figur zu halten, die man mal in den Zwanzigern hatte. Aber wenn sich meine Partnerin zur Maschine entwickeln würde, fände ich das gar nicht lustig.
Die eigene Toleranz von Gewichtszunahmen hängt auch von der eigenen Prägung ab, inwieweit man auf bestimmte visuelle Reize reagiert und von welchen visuellen Reizen man von der Lustlosigkeit bis zum Ekel abgetörnt wird. Das ist höchst individuell und nicht steuerbar und auch nicht oberflächlich. Beim einen sind es die Pfunde an den Hüften, beim anderen Haare am falschen Ort.
In unserer heutigen visuellen und sexualisierten Welt hat eine gute Figur einen höheren Stellenwert, als in den fünfziger Jahren.
Sehr viele - egal ob Männlein oder Weiblein - lassen sich einfach aus Bequemlichkeit gehen, wenn sie unter der Haube sind und nicht mehr aktiv auf Partnersuche sind. Die wenigsten bleiben ohne eine gewisse Disziplin schlank. Viel fressen ist auch eine Art der Lustbefriedigung oder Frustbewältigung.
In Form zu bleiben bedeutet für die meisten harte Arbeit. Ob die Figur das einem wert ist, ist persönliche Einstellungssache zu seiner eigenen sexuellen Attraktion und Frage der eigenen Stärke, den inneren Schweinhund zu überwinden.
Wenn man gemeinsam in die Breite wächst und mit sich und seinem Partner zufrieden ist, dann ist ja alles paletti. Bloß kommt die Situation, wo Mann oder Frau sich wieder dem Partnermarkt stellen muss, dann sind Rubensfiguren nicht so der Hit bei der überwiegenden Mehrzahl der Betrachter. Die interressiert dann weniger, ob sich diejenige Person ihr persönliches Wohlfühlgewicht hat.