Tiefe Venenthrombosen und Lungenembolien sind ein generelles Risiko bei OP's wo die Patienten länger immobil sind. Die Embolie resultiert dabei aus der DVT.
Ich weiss nicht, wie lange die Patienten in Deutschland nach der OP liegend im Bett verbringen, doch allgemein wird sehr darauf geachtet, dass der Patient bzw. die Patientin schnell wieder auf die Beine kommt.
Neben einer Darmperforation sind die beiden grössten und häufigsten Risiken bei der GAOP sind Nekrosen und Granulationen. Eigenartiger Weise treten diese bei GAOPs in Deutschland durchaus häufiger auf und bereiten den Betroffenen in der Post-OP-Phase einige Probleme. Doch beides sind Dinge, welche man durch zeitnahes Reagieren in den Griff bekommen kann.
Nekrosen im Bereich der Klitoris sind eine besonders dumme Sache, weil u.U. sensibles Gewebe verloren gehen kann.
Granulationen sind bei der Wundheilung eigentlich nichts Aussergewöhnliches, da Granulation ein Heilungsstadium in der Wundheilung sind. Schlimm wird es erst, wenn die Granulation bleibt und teils auch grösser wird, denn dann ist die Postoperative Versorgung durch die Patientin betroffen, welche teils zu starke Schmerzen beim Bougieren hat.
Generell ist die Granulationsproblematik immer zwar eine recht individuelle Sache, doch steigt diese auch ein wenig mit der Anzahl der Nähte und Wundgrösse. Es wird zwar nicht so oft darüber gesprochen, doch die Mesh-Technik von Suporn birgt in dieser Hinsicht ein nicht unerhebliches Risiko, welches aber dadurch reduziert wird, dass das Personal während des Aufenthaltes besonders auf diese Problematik achtet und entsprechend reagiert.
Viel schlimmer zu den obigen Dingen finde ich da die Perforation des Darms bei der OP und das scheint in Deutschland bei der GAOP gar nicht so selten zu sein. Es ist mir unerklärlich, denn beispielsweise in Thailand trat während meines einmonatigen Aufenthaltes dies bei keiner einzigen Patientin auf. Hingegen in Deutschland habe ich schon recht oft von solchen Fällen gehört.
Zu der Zahl derjenigen, welche die OP bereuen kann man aktuell wenig sagen.
Grundsätzlich werden solche Dinge nur sehr selten erfasst oder die Betroffen wollen nicht darüber sprechen.
Es ist halt nach wie vor ein Schritt, der wenn überhaupt nur sehr schwer umkehrbar ist - hier habe ich oftmals den Eindruck, dass die Betroffenen aufgrund ihrer emotionalen Situation sich selten der Tragweite bewusst sind.
Von daher finde ich es auch nach wie vor wichtig, dass hier psychologisch gut auf die Patienten eingegangen wird, damit ein eventueller emotionaler Zwang nicht später zur Vollkatastrophe wird.
Persönlich war ich selbst erstaunt, wie die OP im Nachhinein meine Körperwahrnehmung verändert hat. Ich fühlte mich unglaublich wohl und stimmig und hatte das erste Mal das Gefühl, meinen eigenen Körper zu akzeptieren und zu lieben.
Doch rein gesellschaftlich ist es im Alltag vollkommen egal, ob ihr nun mit oder ohne OP als Frau lebt.
Um aber zurück zum Thema zu kommen .. ich höre oft von Betroffenen, dass diese sich teils nicht trauen, eine Beziehung zu Männern aufzubauen.
Oftmals ist eben genau dieser "Rest" der männlichen Vergangenheit das eigentliche Hindernis, weil diese sich dafür schämen und Angst haben, dass ein Mann sie deswegen zurückweisen könnte.
Die Folge darauf ist, dass diese dem Trugschluss unterliegen, sich auf Plattformen wie Gayromeo, Travesta usw. aufzuhalten, um dort Kontakte zu finden, welche diese "Besonderheit" akzeptieren.
Aus eigener Erfahrung ist das aber nur naives Wunschdenken, denn genau diesen dort anwesenden Männern geht es oft nur um diese Besonderheit in sexueller Hinsicht. Eine Partnerschaft in der menschlich zu der Person gestanden wird, wollen die dort anwesenden Herrschaften in den seltensten Fällen.
Und hier beisst sich die Katze in ihren eigenen Schwanz, denn viele der Betroffenen stehen nicht besonders darauf, Männer "anal zu beglücken" und wollen schon gleich gar nicht wegen dieser Besonderheit begehrt werden.
Von daher mein Tipp - geht raus und geniesst das Leben! Die Welt ist nicht so böse, wie oftmals befürchtet!