Drei Penisversionen im Test!
Man liest viel im Internet zum Thema Beschneidung, und es polarisiert ganz offensichtlich.
Für oder Wider, Verfechter beider Seiten steigern sich in hitzige Diskurse zu dem Thema hinein, und werfen mit allem, was sie finden können. Ich folge diesen Entwicklungen im Internet aus eigenem Interesse seit nunmehr fast zwanzig Jahren.
Was wohl angebracht wäre, ist eine eher technische Betrachtung der ganzen Sache.
Hier meine zehn Cents:
Das Argument, dass der menschliche Körper so, wie er ist, stets perfekt ist, wird schon durch Brillen- und Zahnspangenträger entkräftet. Unsere Körper sind so, wie sie “rauskommen”, eben nicht stets perfekt. Und bei der Vorhaut haben wir einfach einen weiteren Kandidaten, der oftmals der Korrektur bedarf.
Ich sage damit nicht, dass wir sie nicht brauchen. Schliesslich brauchen wir ja unsere Augen und unsere Zähne auch. Nur sollten sie eben richtig funktionieren, und ästhetisch aussehen. Das gilt auch für die Vorhaut, und es gibt möglicherweise sogar eine “Idealvorhaut”. Die hat natürlich keiner, denn Ideale sind ja nie gänzlich erreichbar.
Folglich liegt die Idee nahe, der Sache nachzuhelfen.
Ich persönlich befinde mich in der ungewöhnlichen Situation, sowohl den gesunden Naturzustand, als auch den der Teilbeschneidung, als auch den der Vollbeschneidung, am eigenen Leibe und als sexuell aktiver Erwachsener, erlebt zu haben.
Wie gibt’s denn sowas?
Hier die Story, und was ich daraus über die “ideale Vorhaut” gelernt zu haben glaube:
Als ich sexuell aktiv wurde, bemerkte ich ziemlich zügig, dass die Vorhaut schon auch mal ein Kondom “schluckt”, was sich unangenehm anfühlt. Und beim Sex ohne Kondom kann man es als Mann mit Vorhaut auch mal erleben, dass Sex einem selbst weh tut, wenn die Partnerin nicht feucht genug ist oder bleibt. Überdies bemerkte ich, dass meine Freundinnen stets erpicht darauf waren, mich erstmal gründlich durch die Dusche zu zerren, bevor interessante Dinge stattfinden konnten, obwohl ich mich wirklich schon immer als sehr reinlichen Menschen empfinde.
Als ich dann eins und eins zusammenzählte, war mir klar, ich hatte etwas an mir, das beim Sex Fehlfunktionen aufwies, und Spontansex verhinderte.
Sowas ist einem als Achtzehnjährigem im Weg.
Ich hatte schon immer orientalische Neigungen, und mein Freundeskreis weist schon von Kindergartentagen an ein deutliches Ungleichgewicht zugunsten von Iranern, Israelis, und Arabern auf. Wie ein beschnittener Penis aussieht, und wie man sich einen solchen beschafft, wusste ich also, und die Perspektive, so etwas selbst zu besitzen, erschien mir logisch und attraktiv. Ich suchte einen Urologen auf, und man kam überein, eine Beschneidung durchzuführen.
Das Ergebnis erwies sich als problematisch: Zwar hatte man mir in Aussicht gestellt, eine sog. “radikale Beschneidung” durchzuführen, aber den deutschen Urologen schien während der Prozedur, die unter Vollnarkose stattfand, der Mut verlassen zu haben, und er führte eine “vorhauterhaltende Teilbeschneidung” durch.
Nach der Abheilung stellte ich schnell fest, dass so etwas nichts taugt. In schlaffem Zustand war die Eichel noch zur Hälfte von Haut umschlossen. Wenn ich mich hinsetzte, oder der Penis aufgrund niedriger Temperaturen oder Stress sich weiter verkleinerte als sonst, rollte die verbliebene Vorhaut über die Schnittkante hinaus nach vorne und bedeckte die Eichel ganz.
Dieser Rollvorgang fühlte sich befremdlich an, und hatte zudem den Nachteil, dass dabei Schamhaare zwischen der vorrollenden Vorhaut und der Eichel eingezwickt wurden, was an allen möglichen Stellen im Hodensackbereich und am Penisschaft an den Haarwurzeln zog und richtig weh tat. Eine konsequente Rasur half dem etwas ab, aber es blieb ein Ärgernis.
Wenn hingegen eine Erektion eintrat, was ja im Laufe des Tages mehrmals der Fall ist, fühlte ich diesen Rollvorgang in entgegengesetzter Richtung ablaufen, und sobald die Vorhaut den Totpunkt an der Beschneidungslinie überwunden hatte, stülpte sie sich um, und ich hatte die Innenseite der Vorhaut als stark empfindsamen Hautring wie einen Schal um die Eichelkranzfurche. So ging das den ganzen Tag, da das Volumen des Penis ja ständig wechselt, und so fühlte sich dieser Bereich für mich als permanente Problemzone an.
Aus mir unerfindlichen Gründen sammelten sich auch jeden Tag auf halber Höhe der Eichel, genau am “Äquator”, wo sich auch die Beschneidungslinie befand, dichte Ansammlungen dunkler Textilfasern von der tendenziell dunklen Unterwäsche, die ich damals trug, und verschafften mir tagtäglich eine pelzig aussehende, dunkle Eichelspitze.
Meine Freundin fand sowohl das, als auch den nunmehr etwas trunkiert wirkenden Look meines Anhängsels, ein wenig seltsam. Sie war Araberin, und für sie sah ein beschnittener Penis offensichtlich anders aus.
Nach ein paar genervten Monaten kontaktierte ich dann einen iranischen Arzt, um die Sache nachträglich in Ordnung bringen zu lassen. Offenbar ist es usus, dass sich der nachbehandelnde Arzt mit dem vorher behandelnden Arzt in Verbindung setzt, was in meinem Fall dazu führte, dass ich von dem ursprünglich behandelnden, deutschen Arzt regelrecht in den Senkel gestellt wurde für meine Nichtwürdigung seiner Arbeit.
“Ich würde es bei meinem Sohn nicht machen!” tobte der dann vor mir rum, als ich ihm sagte, ich werde nun einfach eine typisch iranische, radikale Beschneidung vornehmen lassen.
Alle möglichen Szenarien wurden mir noch an die Wand gemalt: Das könne zu straff werden und bei der Erektion weh tun, und die Eichel stumpfe ab…
Wie dem auch sei, ich vertraute mich dem iranischen Arzt an, und der machte das alles wie besprochen. Das Endergebnis war kosmetisch hervorragend gelungen, und schon am Tag nach der Operation bemerkte ich, wie viel definierter und ordentlicher mein Penis sich anfühlte. Die Heilung dauerte wieder etwa zwei Wochen und verlief problemlos. In steifem Zustand ist hinter der Eichel etwa ein Zentimeter der helleren, inneren Vorhaut sichtbar, und in schlaffem Zustand sitzt die Beschneidungslinie ringsherum exakt von hinten an der Eichel dran.
Zwar muss ich zugeben, dass Selbstbefriedigung mit Vorhaut, und auch mit der in etwa zur Hälfte gekürzten Vorhaut, mehr Spass gemacht hat, aber das ist ein geringer Preis für die wirklich erheblich intensiveren Gefühle beim Geschlechtsverkehr, die meiner Meinung nach auch einfach daher kommen, dass beim radikal beschnittenen Penis aufgrund der komplett freien Eichelkranzfurche im erigierten Zustand auch beim Herausziehen aus der Vagina volle Stimulation eintritt. Bei dieser Bewegung schiebt sich ja bei unbeschnittenen und teilbeschittenen Männern ein Vorhautwulst abschirmend von hinten gegen die Eichelkranzfurche. Das entfällt bei radikal Beschnittenen, und es vermittelt somit starke Empfindungen durch direkten Kontakt mit der Vagina.
Zum Thema “Beschnittene können länger, weil sie abgestumpft sind” kann ich nach mittlerweile zweiundzwanzig Jahren mit einem beschnittenen Penis sagen, daran könnte durchaus etwas sein. Ich empfinde beim Geschlechtsverkehr mit Kondom so wenig, dass normalerweise die Frau zuerst aufgibt. Aber ohne Kondom verstreichen bei mir nach wie vor zwischen drei und dreissig Minuten bis zur Ejakulation, und es variiert ständig, je nach psychischer Verfassung.
Was will ich mit all dem sagen? Ich glaube, es ist so einfach wie “wenn schon Beschneidung, dann richtig.” Ich habe es mit einer Teilbeschneidung versucht, und kann es wirklich nicht empfehlen. Die radikale Beschneidung jedoch, so aggressiv sie auch klingen mag, macht das Leben einfacher und den Sex schöner. Bei der Frage Teilbeschneidung oder Vollbeschneidung gilt wohl wirklich, “weniger ist mehr”.
Allerdings ist zu wenig Vorhaut auch nicht ideal. Die oftmals gelobten “hohen” Beschneidungen berauben einen nämlich gewisser Möglichkeiten bei der Selbstbefriedigung. Ich bin mittlerweile der Meinung, meine eigene Beschneidung ist unnötig weit hinten angesetzt, und ich hätte gerne ca. fünf Millimeter extra, um den Eichelkranz umschliessen und massieren zu können.
Zu spät? Mitnichten. Man kann sich mit Hilfe von gewissen Dehntechniken, die auf amerikanischen foreskin restoration sites einsehbar sind, ohne grossen Aufwand die Vorhaut wieder verlängern. Dies ist mir innerhalb weniger Monate mit rein manuellen Techniken gelungen, und ich habe nun das, was ich als eine ideale Vorhaut bezeichnen würde.
Sie ist da, wenn man sie braucht – z.B. zur Selbstbefriedigung, oder wenn man sie bewusst nach vorne zieht, um eine enge Unterhose zu tragen. Und die bleibt dann auch den ganzen Tag lang vorne und schuetzt einen vor den Textilfasern, denn sie besteht aus Ringmuskeln, und die ziehen sich konsequent zusammen, wenn man ihnen die Eichel “zum Schlucken” gibt. Ansonsten ist sie “aus dem Weg”, ordentlich nach hinten weggerollt, wo sie nicht als Hygienestörer aktiv werden kann, z.B. nachts, wenn man nackt schläft, und sie schiebt sich gerade weit genug ueber den Eichelrand, um einen auch vor kratzigen Jeanshosen zu schuetzen, wenn man mal “commando” unterwegs ist. Beim Sex und voller Erektion bleibt sie stets hinter dem Eichelkranz und laesst einen alles wunderbar direkt fühlen.
Mehr Funktionen kann man eigentlich nicht verlangen. Es ist der perfekte Kompromiss.
Wie gesagt, nur meine zehn Cents zu der ganzen Sache. Drei Sorten Vorhaut, getestet im Selbstversuch.
Vielleicht findet’s ja jemand aufschlussreich.