Ich sehe es ganzheitlich, nicht zersplittert und selektiere daher nicht zwischen Eigenschaften, die in einem Prospekt zu einem Produkt stehen könnten. Für mich hat das auch etwas mit Reife zu tun. Mit 15 Jahren, als ich mir unter einer langen Beziehung noch nicht viel vorstellen konnte, habe ich das vielleicht noch anders gesehen.
Für mich gibt es nur Menschen. Wenn mir jemand sympathisch ist, bezieht sich das auf mein gesamtes Empfinden. Wenn es irgendetwas an einem Menschen gibt, was ich mir auf Dauer nicht vorstellen kann, etwas wobei ich spüre, das wird etwas sein, wogegen ich immer angucken werde, dann macht das für mich wenig Sinn. Mein Gegenüber, was auf immer mit mir kompatibel ist, darf bei mir keine zu unangenehme Aufmerksamkeit wecken. Es muss sich einfach gut anfühlen, es ist Gefühl und Intuition, dann spielt es keine Rolle ob blond, braun, schwarz, dick, dünn. Wenn Äusserlichkeiten Kriterien sind, dann sind Menschen doch austauschbar. Es geht mir darum, mit einem Menschen mein Leben zu verbringen, der mich versteht, der mich achtet, den ich sehen kann und den ich glücklich machen kann. Die Haltung dazu ändert sich mit den Jahren und Jahrzehnten. Bei meiner Dame bin ich vor 30 Jahren bei soviel Schönheit und Anmut sprachlos gewesen und sie hat mich auf ihrer Taskliste stehen gehabt, da musste ich auch nicht viel tun.
Aber egal, ob es gut oder weniger gut passt; am Ende wird man an einer Beziehung arbeiten müssen. Eine Beziehung, in der es keinerlei Streit, keine Reibungspunkte mehr gibt, ist tot. Auch wenn diejenigen das nicht wahrhaben wollen. An dem Punkt gibt es auch keine Weiterentwicklung mehr.
Beziehung kann nur ganzheitlich gelingen, alles andere sind Baukästen mit Anleitung zum Zusammenbauen. Lebendig aber geht anders.