Die Statistik bestätigt genau das, was ich hier die ganze Zeit schon gesagt habe:
Bei Gewalt allgemein ist die Zahl der männlichen Opfer fast überall doppelt oder dreimal so hoch, wie die bei Frauen. Die einzigen Ausnahmen sind Freiheitsberaubung, Zuhälterei und Zwangsprostitution.
Bei Gewalt in Partnerschaften gibt es wiederum (in allen Kategorien) signifikant mehr weibliche Opfer.
Stellt man nun die weiblichen Opfer durch Fremde und die durch Partner gegenüber, muss man hier unbedingt mit der Gesamtpopulation (Fremde) rechnen, sowie mit der Anzahl der Partnerschaften (Partnerschaftsgewalt).
Zum Beispiel bei der Kategorie "Gefährliche Körperverletzung":
• es gab insgesamt 42.863 weibliche Opfer.
• 11.991 davon waren in einer Partnerschaft
• Wenn 30872 durch Fremde und 11.991 durch Partner verletzt wurden, erweckt das den (falschen) Anschein, dass Fremde für Frauen gefährlicher wären.
Allerdings:
In Deutschland leben 83,24 Millionen Menschen. 42,05 Millionen davon sind Frauen. Das heißt 0,037% der Frauen wurden Opfer gefährlicher Körperverletzung durch Fremde.
60% der Deutschen geben laut Statistik an, sich in einer festen Beziehung zu befinden. Das sind 49,94 Millionen Menschen. Gehen wir mal von Monogamie aus, wären das 24,97 Partnerschaften. 0,048% der Frauen haben in dieser Partnerschaft eine gefährliche Körperverletzung erlebt. Das ist immer noch wenig, aber dennoch mehr als die 0,037% der Frauen, die dasselbe durch Fremde erlebt haben.
Die Gefahr, als Frau durch einen Fremden eine gefährliche Körperverletzung zu erleben, ist also niedriger, als sie durch einen Partner zu erleben. Allgemein ist die Gefahr für Frauen, Gewalt durch einen Partner zu erfahren, höher, als durch einen Fremden.
Statistische Ausreißer sind die erwähnten Kategorien Freiheitsberaubung, Zuhälterei und Zwangsprostitution.