Ja, ist mir als junges Mädchen und junge Frau oft passiert.
Das drastischste mal mit gerade 13 Jahren.
Der hat mich ständig begrapscht und ich hatte genau diesselben Ängste wie Du, ohne Pfefferspray.
Ich hab ihn auch die ganze Zeit angeschrien, dass er verschwinden soll.
Nach etwa 3 Stunden durch die Innenstadt irren, war es aber ein wildfremder anderer Mann, der die Situation erkannt und mir geholfen hat.
Der hat so getan, als ob er mich kennt und ganz gelassen ein Gespräch mit mir angefangen.
Nach 2 Sätzen bin ich in absoluter Panik wieder losgerannt und diesmal, ist der übergriffige Arsch nicht mehr hinterher.
Ich bin sehr sicher, dass das gar nicht gut geendet hätte, wenn dieser eine Mann mir nicht geholfen hätte.
Zur Polizei und nach Hause hab ich mich auch nicht getraut.
Die meisten Leute haben mich ignoriert.
Leider konnte ich mich nie bei ihm bedanken. Bis heute sind solche Helfer wirklich selten.
Bzw. checken die meisten gar nicht frühzeitig genug, dass überhaupt gerade eine Gefahrensituation besteht, oder greifen dann auch nur ansatzweise so beherzt und klug ein, wie dieser Mann.
Wenn also irgendwo im öffentlichen Raum (u-bahn, Bahnhof, Disco, Straße etc.) eine Frau einen Mann anschreit, besser mal fragen, ob sie die "So und so" ist, oder gar Hilfe braucht. Die meisten Verfolger und Belästiger sind nicht sehr mutig. Die hauen meistens schon nur deswegen von alleine ab.
Inzwischen hab ich deutlich bessere Selbstschutz Methoden.
Immer noch ohne Pfefferspray und Waffen.
Wichtigster und hilfreichster -geht immer Tipp-:
Wissen wo die nächste Polizeistation, oder Bahnhofsbullen sind.
Dort hingehen und denen sagen, dass Du gerade verfolgt wirst.
Die kontrollieren, dann immer erst mal einen selbst, aber:
Absolut jeder Verfolger hat sofort auf dem Absatz kehrt gemacht!
Die Bullen haben mich dann nach der Ausweiskontrolle auch wieder gehen lassen.
Dazu hab ich inzwischen noch eine Menge gute Ausweichmanöver und Überraschungseffekte. Man kann auch sehr gut feststellen, ob jemand nur zufällig den selben Weg hat, wenn man die Person an einem belebteren Platz überholen lässt.
Inzwischen ist Nachts im Dunkeln mein sicherster Safeweg geworden.
Ich hab da auch absolut keine Angst mehr und fühl mich nachts draußen 100.000x sicherer, als in jedem geschlossenem Raum mit vielen Menschen.
In den meisten Selbstverteidigungskursen lernt man meist nur eskalative Notwehr Sachen, aber nicht wie man solche Gefahrensituationen schon präventiv erkennen, ausweichen und deeskalierend lösen kann.
Letzteres geht draußen nachts wenn es still ist erheblich besser, als an lärmenden lauten Plätzen.
Das meiste hab ich selbst gelernt und bin seit diesem einen mal mit 13, auch alle fremden unheimlichen Verfolger losgeworden, bevor irgendwas Ernsthaftes passieren konnte.