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Auf der Straße verfolgt - wie geht ihr damit um?

@****_99
Es war kein Hieb.
Der Stick stand nur beim Aufsetzen etwas schräger ab als sonst.
Wenn man weiß, wie lang bzw kurz die Teile sind, kann man sich ausrechnen, dass der Abstand in jedem Fall zu gering war.
****3or Frau
4.855 Beiträge
Zitat von *********ller:
Mal eine Frage an die ängstlichen Frauen hier. Wer von euch hat den schon mal bei einem Selbstverteidigungskurs teilgenommen?

lg die Mrs

Unglaublich verachtend.

Es ist nicht vorrangig die Aufgabe der Frauen, sich gegen Angriffe verteidigen zu können.
Sommer, Strassenfest in einer grossen Stadt.
Ich beobachtete ein Mann, der Fotos von minderjährigen Mädchen machte. Kamera unter den Röcken und Kleider gehalten.....
Ich dachte ich seh nicht richtig.


Ich hatte ein Baby dabei. Mein Mann kümmerte sich um unser Kind und ich ging zum Typen, hielt ihn fest, schrie ihn an, nahm ihn die Kamera weg.
Nahm ihn nach §127 StPO fest. ( Festhalten bis zum Eintreffen der Polizei)
Später stellt sich raus, dass er keine unbekannte Person diesbezüglich der Vergehen war.
Würde ich es wieder tun? Selbstverständlich.
Zitat von *********ller:
Mal eine Frage an die ängstlichen Frauen hier. Wer von euch hat den schon mal bei einem Selbstverteidigungskurs teilgenommen?

lg die Mrs

Ich bin im Übrigen keine "ängstliche Frau" (was immer das für eine Charaktereigenschaft sein soll)^^ und ausgebildet in Vollkörperkontakt Techniken. Dennoch erlebe und erlebte ich sehr viele Belästigungen und Übergriffigkeiten durch Männer als Jugendliche, wie als Erwachsene. Am zu kurzen Rock lag es nicht.
****sum Mann
4.836 Beiträge
Die Frage nach der Effektivität (u. evtl. falschen Sicherheit) durch Nahkampftraining im Rahmen solcher SV-Kurse kann man sicher stellen.

Aber es zu verurteilen, weil es am falschen Ende ansetzt, wäre so, wie Hinweise zum Verhalten bei Geisterfahrern zu verurteilen, weil der Geisterfahrer ja das eigentliche Problem wäre.
@*********ller
Ich, früher, mehrere.
Was mir dort fehlte (Deeskalation, Abgrenzung, Körpersprache etc) habe ich mir später auf andere Weise aneignen können.
Die Techniken habe ich sicher nicht mehr drauf, hier schrieben ja schon einige, dass man da konsequent trainieren müsse-

Was mir aber geblieben ist, ist eine niedrigere Hemmschwelle, den Willen zur "Flucht nach vorn" betreffend.
Ich gehöre zur der Generation Frauen, denen als Mädchen noch beigebracht wurde:
"Wenn dir einer was tun will (was dieses 'was' ist, wurde nicht thematisiert) -
dann sei leise, halte still und mach mit.
Sonst bringt er dich um. "

Fatal, wie man heute weiß.
*******fly Frau
6.589 Beiträge
ich würde jetzt nicht so gegen das Argument "Selbstverteidigung" schreiben...denn ändern können wir Frauen die Gesellschaft (kranken Männern und Frauen darin) nicht. Aber wir können uns stärker machen bzw unser Gefühl nicht schwächer zu sein...da hilft Selbstverteidigung immens. Ich persönlich hasse es auch, dass ich in einer Gesellschaft leben muss wo ich körperlich unterlegen bin...aber ich weiss auch, man kann "das Momentum" auf seiner Seite haben...wenn der Kopf klar ist und die Angst einem nicht besiegt.

Ich bin jemand der Angriff als Verteidigung wählt, es ist nicht mal gewollt mein Körper ist da oft schneller..er greifft aus Angst an...nicht clever ich weiss, aber es hat bis jetzt immer funktioniert. Darum, es gibt viele Weg, sich als Frau sicherer zu fühlen, darauf zu warten, dass die kranken Männer sich ändern *nene* das funktioniert sicher nicht.
Zitat von ****sum:


Bekannt dafür im Sinne von gerichtlich festgestellt?


Bekannt durch Beobachtungen und Vernetzung.
Und nein, es war keine Hexenjagd, betrieben von hysterischen Weibern.
*********kend Paar
14.121 Beiträge
Selbstverteidigungskurse das klingt so nach einem Samstagnachmittagkurs. Bei mir war es aber ein Sportverein und ich war in der Karateabteilung. Wir haben 2x wöchentlich trainiert und jede Übung bis zur völligen Automatisierung wiederholt. Dazu kam noch der wöchentliche Lauf im Gelände. Ich war in der Zeit mega fit und mega selbstbewusst. Irgendwann werde ich daran anknüpfen denn in vielen Sportvereinen gibts inzwischen Altersgruppen.

g/w
****_99 Mann
1.179 Beiträge
Zitat von *******enne:
[
Es ist nicht vorrangig die Aufgabe der Frauen, sich gegen Angriffe verteidigen zu können.
Ich möchte das dreimal unterstreichen: Es ist der Job von Institutionen, wirkungsvolle Prävention zu betreiben. Und von Männern, sexistischen Scheiß zu unterlassen und bei anderen zu kritisieren. Ich sehe nicht als Job von Männern, hier die Erfahrungen und begründeten Ängste von Frauen klein zu reden. Lasst uns lieber gemeinsam für bestmöglichen Schutz eintreten statt Haarspalterei zu betreiben.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von ****VEN:
Zitat von ****yn:
Übergriffe und Verfolgungen sind wohl kaum "Alltag" einer jeden Frau. Da würden Frauen ja tatsächlich nicht mehr vor die Tür gehen können.
Sie passieren alltäglich, das stimmt. Aber nicht alltäglich jeder Frau.

Als „meToo“ aufkam, war ich überrascht und fassungslos, wie viele Frauen in meinem Umfeld sexuelle Belästigung schon erfahren hatten. Es war fast so gut wie jede (!) Frau. Ich habe noch nie so etwas beobachtet und war geschockt. Dass es dir noch nicht passiert ist, kann Glück sein, kann auch deine Persönlichkeit sein - alles möglich.



Ich habe NIE gesagt, dass mir das noch nie passiert wäre. Ich erlebte meinen ersten sexuellen Übergriff mit 12, wiederholt durch denselben Jungen. Es war der Sohn meiner Pflegefamilie und dass ich mich seiner Mutter anvertraute, hat nichts geholfen. Sie mente zu mir "Er streichelt halt gern schöne Mädchen". Und weil sie nichts tat, hat er es wieder getan.
Als ich 13 war, war es dann der Bruder der besten freundin meiner Schwester. Der Typ war 20. Und machte nicht einmal ein Geheimnis daraus, dass er eine "Beziehung" mit mir wollte. Seine Mutter und seine Schwester unterstützten das, sagten mir, ich solle es doch mit ihm versuchen.
Und mit 14 waren es dann die Jungs, mit denen ich in einer betreuten WG lebte, die mich in der Gruppe an die Wand drängten, begrabschten und darüber lachten, wie toll sich meine Brüste anfühlen. Als ein (männlicher) Betreuer das mitbekam, rastete dieser aus - es war das erste Mal, dass ein Erwachsener mir half und die Täter auch als solche benannt wurden.
Ich habe später noch weitere Übergriffe erlebt, die ich nciht alle hier aufzählen muss, aber es waren IMMER mir vertraute Personen, nie Fremde.

Was ich gesagt habe: Ich habe noch nie eine bedrohliche Situation in einer Bahn oder einem Bahnhof erlebt. Dass andere Frauen das sehr wohl dort erlebt haben, weiß ich. Mir ging es um die Verallgemeinerung a la "Viel Spaß dabei", als Frau nachts allein in einer Bahn oder am Bahnhof zu sein, als ob jede Frau dort Übergriffe fürchten müsste, oder schon erlebt habe.


Zitat von ****VEN:

Aber die Aussagen infrage zu stellen (vor allem als Frau) finde ich hart.


Scheinbar haben hier mehrere Leute echte Probleme damit, texte vollständig und sinnerfassend zu lesen. ich habe nicht infrage gestellt, dass in der Bahn oder an bahnhöfen Übergriffe passieren können, sondern, dass jede Frau dort Angst haben muss. Dass es "kein Spaß" wäre, sich dort nachts allein aufzuhalten, weil es angeblich so gefährlich wäre.
Und ich stelle definitiv infrage, dass Gewalt der Alltag JEDER Frau wäre, denn das würde bedeuten, jede Frau erlebt täglich Gewalt. Und das ist schlicht und ergreifend nicht wahr.


Zitat von ****VEN:

Und Übergriffe fangen ja nicht beim Anfassen oder ähnlichem an. Es kann tatsächlich für eine verängstigte Person schon der selbe Weg sein, das zu nahe hinter einer Frau gehen oder lustig gemeinte Anzüglichkeiten.

Hier sollte man wirklich ganz genau differenzieren. Denselben Weg zu haben und zufällig hinter einer anderen Person zu gehen, ist kein Übergriff, völlig egal, ob sich das für die vorangehende Person so anfühlt.
Jemandem aufdringlich zu nahe zu kommen, oder ihn verbal zu belästigen, ist übergriffig.

Jede Situation, die man als unangenehm empfindet, als Übergriff zu bezeichnen, ist einfach nicht richtig. Übergriffe überschreiten Grenzen, körperliche und psychische.
Zitat von **********eineS:
.

Auch wenn die Behandlung des Themas bei den meisten Männern hier sicherlich sensibilisierend wirkt, sollten sich aber auch diejenigen Damen Gedanken machen, bei denen das Bedrohungsgefühl und die Angst beim nächtlichen Heimweg Gewaltopfer zu werden extrem ausgeprägt ist. Ich rege an sich zu überlegen, ein Stück Lebensqualität zurückzugewinnen und sich bei diesem Thema ggf. therapeutische Hilfe zu suchen.

Schon wieder dieses pauschalisieren, es redet doch keiner davon, dass man ständig und immer auf dem nach Hauseweg Angst hat.
Kailyn und schon wieder versuchst du das Thema zu verwässern nur um deine Meinung, deine Wahrnehmung zu untermauern. Halt einfach die Finger still und lass die anderen sich austauschen. Ich jedenfalls werde das jetzt wieder tun. Du kannst mich ja persönlich anschreiben, wenns dir wichtig ist.

Gruß
Herr VEN
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von ****yn:

Ich habe später noch weitere Übergriffe erlebt, die ich nciht alle hier aufzählen muss, aber es waren IMMER mir vertraute Personen, nie Fremde.

Da ich in meinem Beitrag gerade primär von sexuellen Übergriffen sprach, muss ich mich insofern korrigieren, dass ich durchaus auch anderweitige Übergriffe erlebt habe, wie schwere körperliche und psychische Gewalt durch meinen Vater und meine Stiefmutter.
Ich erinnere mich aber nur an ein einziges Mal, dass ich tatsächlich von einem Fremden angegriffen wurde. Ich war 18, nahm an einer linken (sehr friedlichen) Jugend-Punk-Demo teil, ein Nazi sprang durch den Polizeischutz und ballerte mir eine.

Was ich allerdings konkret damit sagen will, ist, dass Verallgemeinerungen, jeder Frau würde sowas (durch Fremde) passieren, genauso wenig richtig ist, wie die Behauptung, keiner Frau würde oder könnte sowas passieren. Wir machen alle unterschiedliche Erfahrungen.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von ****VEN:
Kailyn und schon wieder versuchst du das Thema zu verwässern nur um deine Meinung, deine Wahrnehmung zu untermauern. Halt einfach die Finger still und lass die anderen sich austauschen. Ich jedenfalls werde das jetzt wieder tun. Du kannst mich ja persönlich anschreiben, wenns dir wichtig ist.

Ich verwässere das Thema nicht, ich differenziere konkret. Du unterstellst mir was, ich kläre dich diesbezüglich zu meinen Erfahrungen auf.
Du hast keinerlei Deutungshoheit darüber, wer sich an Themen beteiligen darf und wer nicht.
**********e_73w Frau
1.551 Beiträge
Niemand hat gesagt es wäre grundsätzlich nachts alleine gefährlich, sondern viele Frauen haben von Erfahrungen berichtet und daraus resultierend nachts alleine unterwegs zu sein, als bedrohlich also beängstigend zu finden

Du verdrehst den Erzählern ihre Worte im Mund, bzw ersetzt sie durch deine Wortwahl, um deine einzigen Argumente, selber (noch) nicht erlebt und statistisch unwahrscheinlich zu untermauern
Irgendwie erinnern mich Aussagen wie, mehrere Leute haben Probleme etwas zu erfassen an:

„Achtung, da ist ein Falschfahrer auf der Autobahn“

„Einer? Hunderte!“

Es sind anscheinend immer nur die anderen.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von **********e_73w:

Du verdrehst den Erzählern ihre Worte im Mund, bzw ersetzt sie durch deine Wortwahl,


Das finde ich ganz und gar nicht. Ich zitiere sehr konkret und gehe auch sehr konkret auf Aussagen ein.
Ein Gefühl entspricht nunmal nicht zwingend der Realität. Sehr viele Menschen machen ihre Gefühle aber zu ihrer Realität, weil Gefühle natürlich durchaus real empfunden werden, sie sind ja nicht eingebildet.

Ich habe auch nie etwas dagegen gesagt, dass man sich nachts unwohler fühlt, auch nachts allein mehr Angst hat, vorsichtiger ist, genauer hinschaut, hier auch auffälliges Verhalten eher als bedrohlich empfindet. Das ist doch was völlig Normales, das mache ich auch.

Was ich kritisiere ist die Haltung "Das ist der Alltag von Frauen, über den sich Männer keine Gedanken machen müssen", weil das absoluter Quatsch ist. Gewaltsame Übergriffe passieren Männern sogar viel häufiger, sie denken anscheinend nur weniger darüber nach.



Zitat von **********e_73w:

um deine einzigen Argumente, selber (noch) nicht erlebt und statistisch unwahrscheinlich zu untermauern

Dass ich noch nie nachts allein von jemandem angegriffen wurde, war NIE mein Argument. In keinem meiner Beiträge. Die tatsächliche Wahrscheinlichkeit ist für mich insofern ein Argument, wenn es um die realistische Einschätzung von Gefahren geht, die oftmals in völligem Widerspruch zu dem steht, was Menschen GLAUBEN.
**********e_73w Frau
1.551 Beiträge
Ein Gefühl ist real vorhanden und damit Realität!

Wenn du das nicht begreifen möchtest, ist das total ok für mich aber sprech anderen Frauen einfach nicht ihren erlebten sexuell übergriffig en Alltag ab, nur weil du das anders erlebst...

Wie Frauen mit solch negativen Gefühlen umgehen lernen können, ist hier ja nicht gefragt worden

PS: Ich habe einen Sohn und eine Tochter
Eines meiner Kinder ist noch nie sexuell belästigt worden das andere schon. Du darfst gerne mal raten welches das belästigte Kind ist
****sum Mann
4.836 Beiträge
Wenn man die Wahrnehmung in Frage stellt und mit der realen Bedrohungslage* abgleicht, ist das doch eine Hilfestellung für Menschen mit diesen Befürchtungen. Die können aber müssen die nicht annehmen.

Nichts davon relativiert die Verbrechen. Das sind immer konkrete Straftaten von Individuen an Individuen.




*die man sicher, wenn es die Daten hergeben, sehr detailliert differenzieren kann. Was nicht geht ist fehlende Daten mit schlechten zu ersetzen.

Ich finde es schon krass, dass Frauen und Mädchen Situationen überhaupt einschätzen müssen als reale oder "nur" imaginierte Gefahr.
Sprich es läuft bewusst und unterbewusst ein Programm zur Gefahrenabwehr und Anpassung des eigenen Verhaltens. Und klar, bloß nicht zu freizügig gekleidet losziehen (was immer dieses "freizügig" bedeutet).

Mich würde noch immer interessieren, ob Männer das auch so erleben und was Väter ihren Söhnen mit auf den Weg geben, um Gefahren (Übergriffe durch Frauen, wie durch Männer) vorbeugen zu können, wenn sie alleine am Abend unterwegs sind. Welche Belästigungen sexueller Art erleben Jungs und Männer, wenn sie unterwegs sind (z.B. beim Joggen, auf dem Nachhauseweg, ...)?
Zitat von ****La:
Mich würde noch immer interessieren, ob Männer das auch so erleben und was Väter ihren Söhnen mit auf den Weg geben, um Gefahren (Übergriffe durch Frauen, wie durch Männer) vorbeugen zu können, wenn sie alleine am Abend unterwegs sind. Welche Belästigungen sexueller Art erleben Jungs und Männer, wenn sie unterwegs sind (z.B. beim Joggen, auf dem Nachhauseweg, ...)?

Keine, liebe Lii_La!
Aber ich war mal als Frau verkleidet (aus einem Jux heraus) und erlebte selbst da, sexuelle Übergrifflichkeiten (und das, obwohl ich echt keine schöne Frau war). Zwar war das alles recht lustig und dennoch gibt es schon auch einen fragwürdigen Einblick in ein Leben, in dem Männer Frauen wie Freiwild behandeln.

Gruß
Herr VEN
*******_NRW Paar
45 Beiträge
Ich bin in einem sozialen Brennpunkt aufgewachsen. Gewalt war an der Tagesordnung und ich habe genug davon selbst erlebt. Sie ging immer von männlichen Jugendlichen oder jungen Männern aus, die Opfer waren ebenfalls fast immer männliche Jugendliche oder junge Männer. Ich, eher klein, schmächtig, identifizierte mich nicht mit der Täterseite. Das Meckern der Hardcore-Emanzen – als Student kannte ich welche, die sogar eine nächtliche Ausgangssperre für alle Männer forderten – nervten.

Irgendwann ist der Groschen gefallen, dass ein Mann nicht groß und kräftig sein müsste, um für eine Frau gefühlt eine Gefahr darzustellen. Schließlich können sich auch Männer bewaffnen. Nicht der männliche Körper ist eine Gefahr, sondern die vermutete männliche Absicht. Ein wesentlicher Wendepunkt für mich war 1984 der amerikanische Film „Her Life as a Man“, in dem eine Journalistin sich als Mann verkleidet, um einen Job als Sportsreporterin zu bekommen. Nachts in der Tiefgarage unterwegs ist sie verblüfft, als eine Frau sich vor ihr erschreckt und panisch die Flucht ergreift.

Die Sensibilisierung ist langsam gewachsen. Es fiel mir auf, dass jüngere Frauen häufig jede Ansprache, egal wie harmlos, als Anmache verstanden. Aber auch ältere Frauen reagierten oft sehr zurückhaltend und misstrauisch, wenn ich nur nach dem Weg oder dem Fahrplan gefragt hatte. Ich konnte die unangenehme Situation mit meiner Art zwar schnell entschärfen, aber das reichte mir nicht. Ich wollte, dass sie gar nicht erst entsteht. Ich änderte mein Verhalten, eher instinktiv als methodisch.

Der Spruch über Abwaschen statt Abspritzen wäre mir auch zu, nun ja, asozial gewesen, aber auf die Frage einer Frau, ob ich sie verfolge, hätte ich durchaus so antworten können: „Klar, das tun wir Schutzengel doch“. Ich hörte mit solchen Scherzen auf, nahm die Thematik ernster. „Fahren Sie auch nach Frankfurt?“ Nicht gut. „Wissen Sie vielleicht, ob der Zug nach Frankfurt ausgefallen ist?“ Gut. Und so weiter.

Ich wünsche mir durchaus konstruktiven Input von Frauen, was wir Männer anders oder besser tun können, um den öffentlichen Raum für Frauen sicherer zu machen. Ich wünsche mir aber vor allem von Männern, eine Bereitschaft, mehr Verantwortung zu übernehmen. Mein Empfinden ist, gerade viele Männer haben Angst, wenn sie betont Rücksicht auf die mögliche Angst einer Frau nehmen, dass sie dafür ausgelacht werden, oder dass das als Anbiedern verstanden wird. Zum Beispiel, wenn ich auf dem Bürgersteig zur Seite gehe. Was denkt sich der Idiot, etwa dass ich vor so einem Angst habe? Aber wenn schon, wenn das das Schlimmste ist, was mir passieren könnte. Das stecke ich weg.

Eine Idee für die TE, falls sie doch noch mitliest:

Die erste (wenn nicht unbedingt die beste) Selbstverteidigungswaffe aus meiner Sicht ist das Smartphone. Wäre ich die TE, würde ich mir zwei besorgen, eins in der Hand halten und ein zweites in der Tasche als Reserve. So einstellen, dass es permanent einsatzbereit (kein Wecken aus dem Schlafmodus, keine PIN-Eingabe nötig usw.) und in Kameramodus ist, oder zumindest blitzschnell einsatzbereit gemacht werden kann. Ich habe zwar nicht danach gesucht, aber es müsste doch eine Funktion oder App geben, die ein mit der Kamera gemachtes Bild sofort an einen vorher eingestellten (eingeweihten) Empfänger kommentarlos per Email oder SMS versendet.

Von einem potentiellen Täter könnte bzw. kann frau damit sofort ein Foto machen und einer Kontaktperson „melden“. Den entsprechenden Spruch parat haben, etwa: „Das Bild von Ihnen habe ich gerade meinem Freund geschickt. Überlegen Sie sich jetzt gut, was sie als nächstes tun“.
****sum Mann
4.836 Beiträge
Mich würde noch immer interessieren, ob Männer das auch so erleben und was Väter ihren Söhnen mit auf den Weg geben, um Gefahren (Übergriffe durch Frauen, wie durch Männer) vorbeugen zu können, wenn sie alleine am Abend unterwegs sind.

Zum Glück nicht. Zwar habe ich später zahlreiche Übergriffe erlebt, aber so eine pauschale Warnung vor den Gefahren der Nacht hätte nicht geholfen.

Auf der anderen Seite hat mein Vater mir beigebracht mich zu prügeln. Das hat was gebracht.

So, das ist jetzt n=1 einer beliebig verzerrten Stichprobe...
"Auf der Straße verfolgt - wie geht ihr damit um?"
Ich denke, bei all den geschilderten Situationen sollte man zweierlei unterscheiden:
1). Eine Grenzverletzung wird bewusst und vorsätzlich herbeigeführt - ein Typ verfolgt eine Frau, macht sie doof an, graptscht eventuell, wird handgreiflich und zerrt sie ins Gebüsch
und
2). Die grenzverletzende Person ist sich gar nicht im Klaren, dass sie eine Grenze überschreitet - das Beispiel von der zur gleichen Zeit aussteigenden Person aus den Övis, die dann auch noch den gleichen Weg hat.

Dabei ist es freilich unerheblich, ob die Bedrohung real und tatsächlich ist, oder ob "nur" ein beklemmendes Gefühl von unterschwelliger Gefahr heraufbeschworen wird.

Im zweiten Fall ist es m. M. nach müßig, von der unbewusst und nicht mal fahrlässig handelnden Person eine Änderung des Verhaltens zu fordern - aber man kann sich als sich bedroht fühlender Person sehr wohl etwas machen (wie schon hier genannt): In erster Linie ein Selbstbehauptungstraining - dort lernt frau/man nicht nur sich durchzusetzen, ggfs sich zur Wehr zu setzen, sondern auch für sich selbst Situationen in real bedrohlich oder nur im eigenen Kopf als bedrohlich voneinander zu trennen und dadurch Selbstbewusstes Auftreten und Souveränität erlernen.
Auch lernt man dort Selbstverteidigung für den Fall, dass es wirklich ernst wird - doch Vorsicht: Wenn es keinen Zeugen gibt für einen Übergriff, wird es schwer bis unmöglich, sich auf Notwehr zu berufen. Auch sollte an dieser Stelle nicht vergessen werden, dass zum Beispiel ein einfacher Handkantenschlag auf den Hals unter Umständen tödlich sein kann und dann ist die Kacke wirklich am dampfen, obwohl man sich doch in der berechtigter Bredouille befunden hat ...

Mein Tipp wäre also nicht nur ein von der Polizei angebotenen Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurs wahrzunehmen, sondern vor allem einen solchen Kurs in Verbindung mit Krav Maga, das Gegner unschädlich macht, aber nicht zielsicher gleich umbringt, aber auf jeden Fall kampfunfähig.
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