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Bildung oder Intellekt - was ist mehr sexy?

**********lchen Paar
392 Beiträge
Merke gerade, dass ich mir vielleicht besser ALLE Kommentare ganz genau durchlesen hätte sollen😂🙈
Um auch auf die Meinung von @**********ucher einzugehen: würde ich jetzt differenzieren zwischen nur Sex und Partnerschaft, käme Folgendes BEI MIR raus: im ersten Moment würde klar der gut gebaute Punkten. Für Sex UND Partnerschaft. Jetzt das große ABER: da ich, sogar wenn’s nur um Sex geht, eine gewisse Konversation vorab möchte, würde bei mir jegliche Libido sofort und unwiederbringlich absterben, wenn der gut gebaute Sunnyboy merklich dumm wie Stroh ist.
Also wenn wir schon soweit sind,

dann ist mir Empahtie und Emotionale Intelligenz wichtiger.

Ich unterhalte mich zwar sehr gerne mit gebildeten Menschen,
sind diese aber emotional so flexibel wie ein Betonklotz und besitzen weder EQ noch Empathie,
dann bringt auch die beste Bildung und höchste Intelligenz ihnen nichts um bei mir weiter zu kommen.

Köpfchen zu haben ist zwar ganz sexy, aber das ist nur einer von vielen Faktoren, damit ich allgemein Symphatie für mein Gegenüber empfinde.
Sehe ich auch so. Eine Frau ohne Empathie und EQ kommt bei mir auch nicht weiter...
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Jetzt geht die Materialschlacht los mit Studien *popcorn*
**********lchen Paar
392 Beiträge
Schön, dass hier endlich die emotionale Intelligenz angesprochen wurde!🥰 um nicht wieder aus dem Rahmen zu fallen, hab ich’s nicht erwähnt.
Danke @*****iko sehe es ganz genauso. Ohne das gibt es kein „weiter“ in Richtung Bindung
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Ich mache eigentlich eher die Erfahrung, dass tendenziell deutlich ungebildete und unterdurchschnittlich intelligente Menschen Empathie vermissen lassen. Um sich nämlich in andere hineinversetzen zu können (Stichwort Perspektivwechsel) braucht es ein gewisses Maß an 'Rechenkapazität'.
Die HighQs ziehen sich im Gegenteil oft aus Zwischenmenschlichen ein Stück weit raus, weil sie zu viel, nicht weil sie zu wenig mitbekommen. Und weil sie in einem gewissen Maß unter der Lösungsinkompetenz ihrer ansonsten ja liebenswerten Mitmenschen leiden.

Beliebt macht man sich damit nicht, aber mit mangelnder Empahie hat das nichts zu tun. Im Gegenteil.
*********acht Frau
8.058 Beiträge
'Emotionale Intelligenz' ist übrigens ein weitgehend inhaltsleeres Wortkonstrukt, entstanden aus dem sozusagen demokratischen Bedürfnis, jedem Menschen irgendeine Art Intelligenz zuzuschreiben.

Genau wie sportliche Intelligenz oder musikalische. Hier wird bewusst nicht zwischen Intelligenz als grundlegender kognitiver Leistungsfähigkeit und Talenten, die nebenbei, zusätzlich oder unabhängig davon auch auftreten können, zu unterscheiden.

Klingt netter, ist aber eine Begriffsverdrehung.
**********ucher Mann
5.526 Beiträge
@**********lchen

Klar, strohdumm schlägt dann in die andere Richtung aus. Deswegen ist mein Beispielhandwerker ja auch nicht als dumm einzustufen sondern durchschnittlich intelligent. Und der macht das Rennen, weil er intelligent genug ist, aber dennoch gut aussieht und von der Gesamtpersönlichkeit ansprechend rüberkommt.

Klar, die emotionale Intelligenz ist auch ein wesentlicher Faktor. Da stimme ich euch voll zu. Nur die bemerkt man oft nicht so schnell.
*********Spicy Frau
35 Beiträge
Kannst du nur an dir selbst messen wie schlau oder gebildet dein Gegenüber ist ✌️
*******lsam Mann
648 Beiträge
Ich habe den Eindruck, dass aktuell in vielen Stellenausschreibungen für Führungskräfte
(mit Uni-Abschluss als Voraussetzung) auch Empathie explizit gefordert wird.
Das ergibt aber auch Sinn, da nachweislich Empathie sehr nützlich dabei ist,
um erfolgreich Dominanz ausüben bzw. erfolgreich (an)führen zu können.
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Der durchschnittlich intelligente Handwerker wird allerdings eine überdurchschnittlich intelligente Frau, auch wenn sie attraktiv ist, nicht so sexy finden wie ihre durchschnittlich intelligente Kollegin. Weil zur Sexyness des anderen auch immer eine Spiegelung des eigenen Ich gehört, das sich aufgefangen wissen will. Und Männer orientieren sich nunmal lieber nach unten als nach oben, um ihr Ego zu schonen.
Ich steh auf intellektuelle Personen.
Ich finde es erfrischenden, beim Fick über EU Gesetze zu debattieren. *beep*
Mein Kink.
Zitat von *********acht:
Weil zur Sexyness des anderen auch immer eine Spiegelung des eigenen Ich gehört, das sich aufgefangen wissen will.

Diese These befürworte ich.
Viele begreifen dies nur NICHT /NIE.
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Zitat von *******lsam:
Ich habe den Eindruck, dass aktuell in vielen Stellenausschreibungen für Führungskräfte
(mit Uni-Abschluss als Voraussetzung) auch Empathie explizit gefordert wird.
Das ergibt aber auch Sinn, da nachweislich Empathie sehr nützlich dabei ist,
um erfolgreich Dominanz ausüben bzw. erfolgreich (an)führen zu können.

Empathie wird halt gerne mal mit 'gefühlsduselig' assoziiert - was es nicht bedeutet. Die Wahrnehmung von Gefühlslagen muss nicht bedeuten, dass der empathische Mensch Händchen hält. Er kann auch taugliche und den jeweils anderen 'abholende' Maßnahmen vorschlagen oder einleiten, ganz 'kühl'.
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Zitat von *******lia:
Zitat von *********acht:
Weil zur Sexyness des anderen auch immer eine Spiegelung des eigenen Ich gehört, das sich aufgefangen wissen will.

Diese These befürworte ich.
Viele begreifen dies nur NICHT /NIE.

Wallah, isso *lach*
*******lsam Mann
648 Beiträge
Zitat von *********acht:
NovemberNacht 3.802 
Der durchschnittlich intelligente Handwerker wird allerdings eine überdurchschnittlich intelligente Frau, auch wenn sie attraktiv ist, nicht so sexy finden wie ihre durchschnittlich intelligente Kollegin. Weil zur Sexyness des anderen auch immer eine Spiegelung des eigenen Ich gehört, das sich aufgefangen wissen will. Und Männer orientieren sich nunmal lieber nach unten als nach oben, um ihr Ego zu schonen.

Man könnte es auch komplett andersherum verallgemeinern:
Das Frauen nunmal lieber sich noch oben orientieren, um ihr Ego zu pushen.
Aber das würde ich nie behaupten, da das eine komplette geschlechtsstereotypische Verallgemeinerung darstellt.
Sowas bedarf meiner Meinung nach seriöse & eindeutige Belege, Beweise oder Hinweise.
Auf dieses Niveau lass ich mich nicht herab.

Aktuell ist deine Meinung ganz klar als
DISKRIMINIEREND & ENTWERTEND & VERACHTEND gegenüber allen Männern zu verstehen.
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Na klar funktioniert das andersrum genauso. Und unbedingt brauchen wir zu diesem Phänomen valide, seriöse Studien *popcorn*
Zitat von *******lsam:

...
Forschungen zeigen, dass bei intelligenteren Männern eine bessere
Spermienqualität (höhere Zahl gesunder Spermien) nachgewiesen worden ist als bei weniger intelligenten Männern.
...

"Gesunde Spermien" - was immer das sein soll ...
Alles, was Forschungen meines Wissens zeigen, ist, dass gesundheitsbewusste Männer ungesunden Lebensgewohnheiten wie Konsum von Alkohol und Nikotin abgeneigt sind.

Daraus resultiert, dass deren Spermien in der Samenflüssigkeit eine höhere Konzentration im Verhältnis zur Flüssigkeit aufweisen, mehr Spermien produzieren im Verhältnis zur Zeit und dass die Beweglichkeit dieser Spermien hoch ist, weil deren Tentakeln besser ionisiert sind.

Zusammenfassend lässt sich in den Worten von z. B. Dr. Rosalind Arden und Dr. Allan Pacey, beide University of Sheffield, festhalten:

"The improvement in semen quality with intelligence observed in this paper is small and therefore it is unlikely to have a big impact on the ability of men of different intelligences to conceive."

und:

"This does not mean that men who prefer Play-Doh to Plato always have poor sperm: the relationship we found was marginal."

http://news.bbc.co.uk/2/hi/health/7767877.stm

Solchen Ergebnissen eine Evidenz und geradezu wissenschaftlichen Beweis anzudichten, dass und deshalb bevorzugten Frauen "intelligente" Männer ... na ja
@*******lsam

Ich würde sagen 50 zu 50 %.

Ich kenn in meinem Dunstkreis niemanden, der nach unten geheiratet hat.


EHER :
🏘️gleiche Ebene
🏤nach oben gestaffelt


Meine persönlichen Erfahrungen.
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Intelligente Menschen mit Zugang zu Bildung verfügen statistische gesehen über mehr Ressourcen, haben dadurch einen höheren Lebensstandard und achten mehr auf ihre Gesundheit (können sich das auch leisten), was sich in vielerlei Hinsicht niederschlägt (Spermienqualität, Lebenserwartung...).

Der Zusammenhang ist somit ein logischer, auch wenn er marginal erscheint.
*******lsam Mann
648 Beiträge
Zitat von *******lia:
AnnaAmalia 2.523
05.10.21 09:08@Tigerbalsam

Ich würde sagen 50 zu 50 %.

Ich kenn in meinem Dunstkreis niemanden, der nach unten geheiratet hat.


EHER :
🏘gleiche Ebene
🏤nach oben gestaffelt


Meine persönlichen Erfahrungen.

*traenenlach* *rotfl* *haumichwech* *top* *schweig* ...

Ich wollte mit der wissenschaftlichen Studie keinen Mann in irgendeiner Form angreifen,
der persönlich, aus welchen Gründen auch immer, betroffen zu sein scheint. *engel*
**********ucher Mann
5.526 Beiträge
Kann ja sein, dass die Intelligenten, mich eingeschlossen *lol* ihr Leben besser managen. Aber deswegen sind sie noch lange nicht mehr sexy, mich eingeschlossen.
*******lsam Mann
648 Beiträge
@****lle Da ich sehr gut englisch lesen kann, kann ich dir nur recht geben.
Das Problem hierbei ist nur Folgendes:
In unseren Artikeln werden Universitätsnamen & Namen von Forschern angegeben. Aber uns fehlen die originalen wissenschaftlichen Artikel von den Forschern selbst.
Mit den genauen statistischen Abbildungen & Details. D. h., wir sind darauf angewiesen, dass
die Journalisten unserer Artikel die Forschungen auch "richtig" verstanden haben.
Was aber laut meinen Erfahrungen nicht immer der Fall ist.
Ich habe aber leider keine Zeit, danach zu suchen & die Arbeit reinzustecken, dass zu überprüfen.
Daher kann man aktuell nicht sagen, was man da eher glauben kann.
**********lchen Paar
392 Beiträge
@**********ucher ok, deine Erklärung mit dem Handwerker akzeptiere ich jetzt so😉

Aber die Ausführungen von @*********acht sind definitiv klar, präzise und auf den Punkt gebracht. Dem stimme ich auch ziemlich zu. Vor allem der Punkt mit dem sich spiegeln. Ob nun schlaue auch schlaue heiraten, wie von jmd anders angeführt, sei dahin gestellt. Menschen orientieren sich nach unten, eher nach oben… nach dieser Aussage orientiert sich ja trotzdem einer nach unten. Und ob Männer eher dümmere heiraten, ist mMn nicht zu verallgemeinern
****sac Mann
1.162 Beiträge
Vielleicht doch noch etwas…..

Gleich und Gleich gesellt sich gern: Dieser zum Sprichwort erhobene Glaubenssatz bei der Partnerwahl lässt sich auch auf die Bildung beziehen. Statistiken belegen (angeblich), dass Beziehungen gleich welcher Art im Schnitt länger halten, wenn das Bildungsniveau der Partner nicht zu stark voneinander abweicht. Dem würde ich ausnahmslos widersprechen, denn wie war das mit dem glauben an Statistiken…..
Was ich jedoch Glaube, ist das Bildung nicht mit Intelligenz und nur bedingt mit Klugheit gleichgesetzt werden kann.

Wer sich also Gedanken darüber machen möchte, inwiefern Bildung Beziehungen beeinflusst, muss diesen Begriff erst einmal genauer beleuchten. Was ist eigentlich gemeint, wenn von „gleichem Bildungsstand“ die Rede ist? Eine vergleichbare Schul- und Berufsausbildung? Gleich hohe Positionen auf der Karriereleiter? Ähnliche Handlungs- und Denkstrukturen oder einfach zueinander passende Interessen?
Und wie kommt es eigentlich, dass so viele Menschen glauben, für irgendetwas oder irgendjemanden zu klug zu sein, aber fast niemand ernsthaft glaubt, er sei für etwas oder jemanden zu dumm? Auch ein weitverbreitetes Phänomen…

Aus meiner Erfahrung und den hieraus erhaltenen Erkenntnissen, drängt sich geradezu der Verdacht auf, dass Verstand das am gerechtesten verteilte Gut überhaupt sein müsse, da scheinbar jeder denkt, er habe davon nicht nur genug, sondern auch noch mehr als viele andere.
Ein Schelm der da böses denkt!

Gleichzeitig beklagen Wissenschaftler, Philosophen und Pädagogen seit Jahrhunderten den Verfall von Bildung und guten Sitten. Wie passt das zusammen?
Bildungsniveau in der Beziehungen?: Niemand ist zu schlau oder zu dumm für die Liebe!

Es ist eine verbreitete Ansicht, dass zu viel Bildung bei der Partnersuche und in Beziehungen ein Hindernis sein kann. Muss aber nicht, meiner Meinung nach!
So gibt es sehr viele Singles, die den Hauptgrund für ihr Alleinsein in ihrer hohen Bildung und den daraus resultierenden (zu) hohen Ansprüche an Partner und Partnerschaft sehen. Da steckt schon viel Wahrheit hinter!

Die gegenteilige Aussage, man habe aufgrund eines zu niedrigen Bildungsstandes oder zu geringer Ansprüche schlechte Chancen auf dem Beziehungsmarkt, hat jedoch ausgesprochenen Seltenheitswert und taucht daher in den meisten Statistiken erst gar nicht auf. Naja, eben nur Statistik…..
Es wird sich also vornehmlich „von oben nach unten“ beschwert, wobei diejenigen, sie sich in puncto Kopf und Gehirn oben wähnen, daraus gleichzeitig ihre Befähigung und Berufung ableiten, derartige Positionierungen festzustellen und zuzuweisen. Ob das immer von Vorteil ist……

Wer hingegen am Partner bemängelt, dieser gehe zu „verkopft“ an Liebesdinge oder ähnliches heran, rede etwa Romantisches tot oder habe Schwierigkeiten, sich auch mal gehen zu lassen und auf sein Herz zu hören, stellt damit keineswegs den eigenen Kopf auf eine niedrigere Stufe als den des Partners, sondern wirft diesem stattdessen Gefühlsdefizite vor. Interessante These die auch nicht ganz unwahr zu sein scheint.

Nicht der Kopf, sondern das Bild vom Kopf steht dem Herzen im Weg. Meiner Meinung nach!
Im Laufe der Jahre habe ich für mich feststellen können, dass immer wieder deutlich wird, dass eine Trennung von Herz und Kopf nur in der Theorie funktioniert. Zwei Menschen, die z. B. einander lieben, können dennoch weder einen Kopf noch ein Herz teilen. Was sie idealerweise gemeinsam haben und was ihre Beziehung tragfähig und glücklich macht, sind Vorstellungen, Interessen, Pläne und natürlich Handlungen und Erlebnisse, also die kontinuierliche und harmonische Umsetzung individueller Ressourcen in einer gemeinsamen Geschichte.

Wer offen zugibt, mit dem (niedrigeren) Bildungsstand des Partners, Ex-Partners oder Partnerschaftskandidaten Schwierigkeiten zu haben, läuft Gefahr, zurecht für arrogant gehalten zu werden.
Daher wird dieses Thema oft tabuisiert, und es bedarf einigen Mutes, es zur Sprache zu bringen – vor allem, wenn der Betreffende mit am Tisch sitzt. Viel größer ist jedoch das Risiko, mit einer solchen pauschalen Aussage wichtige Einsichten und Selbsterkenntnisse zu verhindern oder zu verzerren. Denn nicht der unterschiedliche Bildungsstand, sondern dessen Wahrnehmung sowie praktische oder vermeintliche Konsequenzen sorgen für Konflikte in Beziehungen. Wieder nur meiner Meinung nach.
Unterschiedliches Bildungsniveau in der Beziehung: Die Sache mit dem Niveau! Inwiefern der Partner nämlich den eigenen Interessen entgegenkommt, hat meist daher weder mit dem Punktwert beim IQ-Test noch mit der Schul- oder Berufsausbildung zu tun. Da jeder Mensch sein Leben lang lernen und sich weiterentwickeln kann, sind Bildungsdefizite weder festgelegtes Schicksal noch Pech, das man hinnehmen muss.

Schwierig wird es jedoch, wenn die Partner unterschiedliche Prioritäten setzen und voneinander abweichende Vorlieben oder Ziele haben.
Denn schnell wird mangelndes Interesse an den eigenen Schwerpunkten mit Ignoranz oder Zurückweisung gleichgesetzt. Zudem werden individuelle Vorlieben, Wünsche und Fertigkeiten oft nach landläufigen Vorstellungen einer bestimmten Niveauhöhe zugeordnet: Theater hat ein höheres Niveau als Kneipe, Lesen ein höheres als Fernsehen, Studium ein höheres als Handwerksausbildung. Perfide finde ich.

Solche Verallgemeinerungen erlauben schnelle Vergleiche, bieten aber auch viel Raum für Vagheit, Halbheiten und Vorverurteilungen, die dem Einzelnen bei näherem Hinsehen selten gerecht werden.
Beim Betrachten oder gar Bewerten des eigenen Partners spielen Pauschalisierungen dennoch eine große Rolle, denn Klischees sitzen oft sehr tief und können erst dann hinterfragt oder relativiert werden, wenn sich die Betroffenen ihrer Denkweise bewusster werden. Das eigene Denken kritisch zu betrachten fällt jedoch oft denen am schwersten, die sich für besonders klug und anderen überlegen halten. Das solch Verhalten oft Realität ist, muss nicht wirklich hinterfragt werden. Realität lässt sich halt unschwer verleugnen.

Wesentliche Bildungs- und Entwicklungsvoraussetzungen wie Begeisterungsfähigkeit, Motivation, Lernbereitschaft oder Ehrgeiz sind grundsätzlich bei allen Menschen vorhanden. Je nach Interessenlage können sie sich bei zwei Menschen jedoch auf ganz unterschiedliche Ziele richten und auch auf sehr verschiedene Art nach außen getragen werden. Es ist nicht automatisch ein Zeichen für Bildung oder hohes intellektuelles Niveau, viele Bücher zu lesen, regelmäßig ins Theater oder Konzert zu gehen, sich gern über abstrakte Themen zu unterhalten oder eine beeindruckende Karriere hinzulegen. Ebenso wenig ist es ein Zeichen für Unbildung, am liebsten mit den Händen zu arbeiten, in der Oper einzuschlafen oder keinen Wunsch nach beruflichem Aufstieg zu empfinden. Gefühlte Niveauunterschiede erschweren eine Beziehung auf Augenhöhe sagt man…

Eine Beziehung auf Augenhöhe – das wünschen sich fast alle Menschen, aber nur die wenigsten sind jedoch fähig dazu. Meiner Meinung nach.

„Augenhöhe“ ist jedoch keine nur durch Intellekt oder (Vor-) Bildung definierbare Position. Denn dabei geht es vor allem um das Gefühl, auf ganzer Linie und mit der gesamten Bandbreite der eigenen Persönlichkeit verstanden und akzeptiert zu werden, sich auf den Partner verlassen zu können und seiner Unterstützung sicher zu sein. Es ist überdies sehr wichtig, sich für den Menschen, mit dem man sein Leben teilt, nicht zu schämen, sondern im Gegenteil stolz auf ihn zu sein und sich mit ihm gemeinsam stärker zu fühlen als alleine.

Am Partner wahrgenommene Defizite können auf vielerlei Weise zu Beziehungsproblemen führen – vor allem, wenn einer dort ein Defizit empfindet, wo der andere zufrieden ist. Kultur, Erziehung, Glaubenssätze aus der Kindheit und eigene Erfahrungen prägen das Selbstbild und somit auch die Erwartungen an den Wunschpartner. Dieser soll im Idealfall in allen wichtigen Wesens- und Wissensbereichen die passenden Entsprechungen mitbringen. Ist das nicht der Fall, laufen manche Aspekte der eigenen Welt ins Leere – etwa dann, wenn ein Partner kein Interesse an etwas zeigt, das dem anderen wichtig ist, oder darauf sogar mit Widerwillen und Ablehnung reagiert.

Einige Freunde beschreiben das eine Beziehung auf Augenhöhe gesehen schwer oder unmöglich sei. Das teile ich nicht. Hier gilt es für mich stets, diese allgemeine Aussage zuerst einmal in verwertbare, also praxisnahe Informationen umzuwandeln. Wie wird die fehlende Augenhöhe definiert? Wie äußert sie sich im Zusammenleben? Woran wäre dieselbe Augenhöhe erkennbar? Was wäre anders, wenn der Partner oder die Partnerin auf Augenhöhe stünde? Wie würde sich das anfühlen? Und so stelle ich dann fest, dass praktische Ansätze besser als Theorien sind.

Der erste Schritt sollte daher aus meiner Sicht dazu dienen, dass Aufbrechen und Verändern festgefahrener Denkstrukturen – und somit ein erster Ansatz zur gemeinsamen Arbeit an den Details, die wirklich zählen.

Selten geht es tatsächlich darum, dass der Partner kein Abitur oder abgeschlossenes Studium hat oder dass er Botticelli für eine Käsesorte hält. Stattdessen treten ganz konkrete technische oder emotionale Probleme auf den Plan, für die die folgenden Aussagen charakteristisch sind:

Ich fühle mich von dir nicht verstanden/ernstgenommen.

Es gibt so viele Dinge, über die ich gern mit dir reden würde, die dich aber offenbar nicht interessieren.

Ich wünschte, du würdest mehr aus dir machen.

Deine Bücher sind dir wichtiger als ich.

Du weißt gar nicht, was du an mir hast.

Meine Freunde/Verwandten halten dich für einen Versager.

Wenn du in Gesellschaft nicht mitreden kannst, wirft das auch ein schlechtes Licht auf mich.

Du musst ja ohnehin überall der/die Beste sein. Da halte ich mich lieber raus.

Nur weil ich nicht so viel rede wie du, heißt das nicht, dass ich nicht ebenso viel nachdenke.

Die Liste ließe sich beliebig verlängern – und wie man sieht, geht es hier um Schwierigkeiten, die sich viel weniger der Bildung als der Kommunikation, dem Vertrauensverhältnis und dem Selbstwertgefühl zuordnen lassen. An diesen drei lässt sich jedoch immer ansetzen, so lange die Partner sich ein glückliches gemeinsames Leben und eine Beziehung auf Augenhöhe miteinander vorstellen können.

Die grundsätzliche Bereitschaft, an sich zu arbeiten und die eigene Persönlichkeit nicht nur sich selbst, sondern auch dem Partner zuliebe zu entwickeln und zu erweitern, sollte in einer Partnerschaft bei beiden vorhanden sein. Denn wenn sich zwei Menschen z.B. lieben, definiert sich jeder zu einem gewissen Teil über den anderen – daher kann jeder, indem er selbst wächst und gedeiht, damit den Partner oder die Partnerin ebenfalls größer und stärker machen.

Bisschen OT, aber nicht weniger Interessant.


p.s. Vielleicht sollte der Joy mal eine Signatur zulassen oder installieren, so müsste man nicht immer wieder schreiben, dass dies nur meine persönliche Meinung ist und wie immer keine Allgemeingültigkeit hat.
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