Zettel mit Nummer am Auto: romantisch oder creepy?

Stell‘ dir vor, er musste zu einem kurzfristigen Termin bei Bank, Versicherung, wtf... Ihm ist aber wichtig, einen Anknüpfungspunkt zu erfahren. Den hatte er als sie parkte und musste jetzt schnell weg.
Oder er konnte nicht direkt parken, sie war dann schon weg (vom Auto!), er hat gar nicht gesehen wohin sie verschwunden ist. Kann doch genauso gut sein, oder nicht?
Er will eine Nachricht hinterlassen, hat aber keinen Stift oder Zettel oder beides nicht dabei. Wer von euch führt soetwas ständig bei sich?
Er besorgt sich Schreibmaterial und hinterlässt das „nette!“ Geschreibsel.

Worum es mir geht, @****yn, ist wenn man schon das Hirn bemüht für Erklärungen, dann doch bitte in beide Richtungen.
Dass du dich jetzt auf nur diesesvon mir geschilderte Beispiel einlässt und nicht das übergeordnete meiner Aussage wahrnimmst, wozu du sehr wohl fähig bist und tausendfach im Forum beweist, sagt mir, du willst gar nicht die andere Seite sehen.
Soviel zum selektiven Lesen.

Zur Eingangsfrage:

Aus Sicht einer sehr jungen Frau, ohne schlechte Erfahrungen und noch bissel Naivität würde es wohl eher romantische Eindrücke hinterlassen.

Aus Sicht einer Frau, mit bereits schlechten Erfahrungen wird es crazy bis nachdenklich, ängstigend wirken.

Aus meiner Sicht, mit bereits üblen Stalker-Erfahrungen, wirkt es mehr als beängstigend und auch mit kriminellen Generalverdacht auf den fremden Mann.

Niemand kann hinter die Stirn eines Fremden schauen, niemand weiss ob er sie schon länger beobachtet und welche Gedanken dieser pflegt.
Ich würde bei dem Beispiel der TE eine Gänsehaut bekommen und würde auch nicht die Situation wollen, wenn er mir hinterherfährt und mich dann vor meiner Haustür anspricht, das würde auf mich noch bedrohlicher wirken, wie der Zettel an der Autoscheibe. Bei seiner Erklärung, wie der Zettel an die Scheibe kam, hätte ich dem Herren klar gesagt, wie es auf mich wirkt und was es mit mir macht und hätte auch das Strafgesetzbuch zitiert.

Für mich ein NOGO und respektlos, weil Kontaktaufnahme keine Einbahnstraße ist und in diesem Beispiel der TE eine eindeutige Grenzüberschreitung in mein Persönlichkeitsrecht darstellt.

Aus Sicht einer ü50 mit sowohl als auch Erfahrungen:

Wenn ich bei jeder der schlechten Erfahrungen alle anderen jetzt unter Geberalverdacht gestellt hätte, wären mir die positiven Gegenerfahrungen nicht passiert

Dheviant

Nur um das mal aufzuzeigen im EB der TE : Heimlich war hier nun wirklich nichts.

Auf dem Zettel stand wohl der Name und eine Telefonnummer mit einer Einladung zu einem Kaffee.

Nicht mehr und nicht weniger.

Hier wird doch oft genug in den Foren davon geredet, dass das hier alles virtuell ist und das Leben real doch "draußen" geführt wird.

Wer sich da verfolgt fühlt braucht nicht zu reagieren und kann davon ausgehen, dass es sich damit erledigt hat. Ängliche Menschen interpretieren dann alle möglichen Szenarien von dem was hier teilweise geschrieben wird. Nicht, dass es das nicht gibt, aber ich weiß z.B. auch dass Auto-, Rad-, Bahn-, Flugzeug- ect pp fahren auch gefährlich ist und trotzdem setze ich mich dem täglich aus.

Es gab hier mal vor sehr langer Zeit einen Thread von einem Porschefahrer der mitten in HH diesen abgestellt hatte und großflächig mit Foto und Telefonnummer um weibliche Aufmerksamkeit für sich geworben hat. Er wurde sogar dann im Regionalprogramm von TV und Printmedien interviewt. Letztendlich war es wohl erfolglos wie er hier geschrieben hat.

Man kann das nicht vergleichen mit dem was die TE hier über eine Kontaktaufnahme schreibt, aber ich wollte damit nur zeigen, dass es eben auch ungewöhnliche Begegnungen gibt die das reale Leben schreibt.

Ich für mich würde das nicht immer so pessimistisch sehen. Versuch macht klug

@*********aron

Vielleicht hätte er lieber in das Auto eine Beule fahren sollen. Dann wäre die Kontaktaufnahme neutraler gewesen und er hätte durch den ganzen Papierkram ggfs. mit Versicherung etc. viel mehr über die Dame erfahren.

t.

Die Idee, er hätte ganz plötzlich eine neue Chance gesehen, könnte stehen bleiben. Allerdings frage auch ich mich, warum er nicht sofort ausgestiegen ist, sich entschuldigt für die Distanzlosigkeit und sie dann 1:1 anspricht.

Wobei auch das überrumpeln kann. Vielleicht dachte er, der Zettel gibt ihr sie Möglichkeit, diesen einfach in die Tonne zu werfen.

Ich habe mal einen Zettel an der Ampel gelesen, in dem ein Mann die Frau gesucht hat, die ihm beim Einsteigen in den Bus, sie ist dann ausgestiegen, so freundlich zugelächelt hat, er hat sie nicht mehr vergessen können. Mag ja sein.
Wäre ich die Frau gewesen und hätte diese Suchanzeige gefunden, hätte ich mir einfach das nächste Mal besser überlegt, ob ich einen fremden Mann beim Aussteigen aus dem Bus freundlich anlächle, wenn ich kein näheres Interesse habe.

Ich glaube die Crux liegt nicht bei dem Zettel an der Autoscheibe, die da ein mulmiges Gefühl hinterlässt, es ist eher das heimliche hinterherfahren bis "vielleicht" zur Wohnungstür.
Leider hat die TE ihm ja am Telefon noch die Information gegeben, dass sie dort wohnt und zwar mit der Frage " Woher weisst du wo ich wohne ? ".

Wenn man Glück hat, ist das ein normaler Mann ohne böse Absichten....
Wenn man Pech hat, ist es ein Stalker der Informationen sammelt, ohne dass man es merkt....

Echt @*******enne?

Ich würde darin eine Bestätigung sehen des Ausspruchs: „ein Lächeln kostet weniger als eine Glühbirne und spendet doch so viel mehr Wärme“.
Ein Mensch wurde von einem anderen positiv berührt und das einfach so.
Das ist doch etwas schönes.
Und höchstens traurig für den anderen, dass ein einfaches Lächeln im vorbeigehen eine solch tiefe Wirkung hinterlässt.
Wie einsam könnte er wohl sein?

Zum Eingangspost:

Was für eine schöne Erfahrung! Da lebt man einfach seinen Alltag vor sich hin und dann kommt einer, den eine kleine nette Begegnung nicht los gelassen hat, ist charmant mit einem netten Zettel und versucht sein Glück.

Ich finde es toll und wünsche mir mehr so Menschen Die auf ihr Herz hören und es halt einfach mal probieren. Die Alltagsbegegnungen Chancen geben und offen auf andere Menschen zugehen.

Ein Auto wieder zu erkennen oder die Person - da hat der Zufall auch nochmal rein gespielt und persönlich hätte ich mir gedacht: Oh toll. Da hab ich vom Schicksal eine zweite Chance bekommen. Die will ich nutzen. Wer weiß...
Und direkt ansprechen hätte ich mich auch nicht getraut, sondern finde den Zettel sehr charmant.

Er hätte sich auch täglich vor besagte Postfiliale setzen können und warten bis die nächsten Retouren anfallen...

soll bei Frauen ja durchaus häufiger vorkommen.

Dann hättet ihr da weiter machen können wo ihr aufgehört habt.

Die Verfolgungsjagd finde ich auch eher gruselig.

Einen charmanten Zettel wie zauberhaft

Ein schöner Spruch, den muß ich mir merken.

In meinem speziellen Fall müßte ich jedoch "Glühbirne" gegen ein anderes, heute kaum noch gebräuchliches Leuchtmittel ersetzen.

t.

Total klasse und mutig

Seh es eher als schön das er mein Auto nach der Zeit wiedergetrofen hat

Früher gab es im Zeitungen oft Gesuche , das zufällig getroffene Menschen, gesucht wurden

Total klasse
LG Mo 🙂

Wunderschön gesagt.

In südlichen Ländern wäre das Verhalten des Typen nicht als grenzüberschreitend empfunden.

...ich weiß gar nicht was Ihr habt. Ich bekomme auch hin und wieder einen Zettel einer mir unbekannten Dame an die Windschutzscheibe geheftet. Sie will sogar Geld von mir....für falsches Parken...

Ich finde es nicht creepy.

In den Prä-Internet-Zeiten konnte man in den Zeitungen regelmäßig Anzeigen lesen, in denen eine Frau oder ein Mann jemanden suchte, den er/sie in der Bahn oder auf einem Konzert, beim Bäcker oder in einer Kneipe gesehen hatte. Meist wurden dann Kleidungsstücke genannt ("Du hattest einen roten Schal, ich war der mit dem blauen Pulli, wir haben uns kurz zugelächelt, dann warst du leider nicht mehr zu sehen"). Oft ging es darum, dass man sich nicht gleich getraut hatte, die Person anzusprechen oder dass das über die Distanz oder wegen der Kürze des Moments nicht möglich war. Am Ende stand dann immer der Satz: "Würde dich gerne wiedersehen."

Wer nie den Zauber eines ersten Augen-Blicks (eine Szene, die viele Frauen zumindest in Liebesfilmen immer ganz toll finden) in der Realität erlebt hat, vermag sich vielleicht nicht vorzustellen, dass einem deswegen erstmal die Luft wegbleibt oder erst im Nachhinein klar wird, was einem da Schönes und Außergewöhnliches widerfahren ist.

Selbst wenn dem Mann, angekommen am Ziel deiner Autofahrt, klar wurde, dass du dort wohnst, weil er vielleicht sehen konnte, dass du die Haustür aufgeschlossen hast, finde ich es völlig okay und gerade nicht übergriffig, einen Zettel mit der TelNr. zu hinterlassen, sodass du dich melden konntest oder eben nicht. Die Tatsache, dass du die Begegnung mit ihm nicht vergessen und sie positiv abgespeichert hattest (sonst hättest du ihn gar nicht angerufen), gibt dem Ansinnen des Mannes im Prinzip recht.

Eine Freundin von mir stand vor etwas mehr als einem Jahr an der Ampel. Im Wagen daneben ein Typ. Sie lächeln sich an, die Ampel springt auf Grün, sie fahren los, verlieren sich im Verkehr. Aber: meine Freundin merkt sich sein Kennzeichen. Sie kommt ins Büro, immer noch beeindruckt von dieser Szene und vor allem von seinem Lächeln. Eine Kollegin hat einen Bruder bei der Polizei. Völlig rechtswidrig gelangt sie über ihn an den Namen. Den findet sie ... bei Twitter. Sie schreibt ihn dort an, bezieht sich auf die Ampelszene. Er ist hocherfreut. Sie verabreden sich. Und haben vor einem Monat eine gemeinsame Wohnung bezogen. Creepy oder romantisch?

Ein Fall für die Dienstaufsicht, wie erfreut der Autofahrer auch immer gewesen sein mag.

Ist nicht korrekt so beim Verband Deutscher Versicherung bekommst Du auch Name und Adresse

Ausser Du hast wieder sprochen
Oder eine Auskunftssperre

...weil Du als gesetzestreuer Bürger noch nie etwas nicht ganz so ganz legales gemacht hast... ?

Wenn ein Polizist illegal Daten abfragt, dann hilft auch keine Versicherung.

Dienstlich habe ich etwas vergleichbar schwerwiegendes noch nicht getan und habe es auch nicht vor, und wenn ich in noch so schöne Augen sehe.

Wenn der Zauber des Augenblicks in der Realität sich in einen Stalker-Albtraum verwandelt, dann denkt man anders ...

Trotz alldem bekomme ich Name und Adresse sowohl bei der Polizei als auch anderen Stellen


Fakt ist kommt darauf an was, als Begründung kommentiert wird

Gerade wenn ich Stalking unterlegen wurde, sind das wichtige Details

Ist aber jetzt auch zu Off trobic