„Ich mag Komplimente für etwas, was ich tue. Für einen klugen Gedanken, das Schreiben eines Textes, das Arrangement eines Bildes, eine krative Idee, eine Aktion, eine Lösung usw. Mit Komplimenten, die sich nur auf mein Sein beziehen (Aussehen, Körper, Größe, wasweißich) kann ich überhaupt nichts anfangen. Ja, ich verstehe nicht einmal, was das sein soll und weswegen ich mich da geschmeichelt fühlen sollte, wenn etwas einfach - ohne mein Zutun - ist, wie es ist.
Prinzipiell stimme ich Dir zu. Aber Komplimente für Tun und Sein zu unterscheiden, ist deutlich schwieriger, als Du es darstellst. Denn Komplimente für Aussehen und Körper sind oft auch Komplimente für Tun. Der Körper und wie eine Person aussieht, hängen nicht nur vom („vererbten“) Sein ab, sondern auch vom Tun (z.B. sich vernünftig ernähren, Sport treiben, sich geschmackvoll kleiden etc.). Komplimente für bloßes Sein dürften selten sein. Wer sagt schon: „1,75cm groß bist Du. Toll.“ Oder: „Körbchengröße 85D! Ich bewundere Dich dafür“? „Du hast eine schöne Nase“ wäre vielleicht ein solches Kompliment. Doch wie häufig kommt das vor? Bei Haaren (Frisur!) oder Augen (Makeup!) kann es schon wieder gemischt sein.
Da die meisten Komplimente sich zumindest teilweise auf Tun beziehen werden, verstehe ich auch diejenigen gut, die nicht unterscheiden wollen.