nein, es muss keine Frau sein. Der Spruch klingt einfach besser als "hinter einem erfolgreichen Mann steht ein starker Mann"....
... aber genau so ist es. Seilschaften, die sich gegenseitig nach oben helfen. Das macht es Frauen ja auch schwer, Karriere zu machen, wenn die Männer da nicht offen für Veränderung sind.
Ich bin Jg. 1957, habe also als Teenager die Frauenbewegung der 1970er mitgekriegt und die gesetzlichen Veränderungen im Ehe- und Familienrecht, die Frauen viel mehr Gleichberechtigung gaben. Bis 1977 hieß es, dass man zwar "gemeinsam" entscheiden solle, dass im Konflikt aber die Stimme des Mannes mehr zählt. Bis 1977 konnten Männer ihren Frauen die Berufstätigkeit verbieten.
Bis dahin galt im Scheidungsfall auch das "Schuldprinzip", von dem die Unterhaltsfrage abhing. Also nicht "Wer braucht Unterhalt?" (oft die Frau, die keine Berufstätigkeit hatte), sondern "Wer hat Schuld am Scheitern der Ehe?" Seit damals guckt man nur, ob die beiden noch verheiratet sein wollen.
Viele Dinge, die heute selbstverständlich sind, sind noch gar nicht so alt.
Meine Eltern haben ihre Töchter nicht so erzogen, aber es war in meinem Umfeld schon klar, dass ich als Mädchen mich auf den Haushalt vorbereiten sollte, der dann bei Eheschließung mein Hauptfeld werden sollte. Berufsausbildung deshalb, falls frau Witwe wird. Ich, die ich Hausarbeit langweilig fand, war so in Panik, dass ich entschlossen war, nie zu heiraten. Dann kam aber die Frauenbewegung...
Ich habe neulich ein Gespräch mit einer Kollegin geführt, die aus der DDR stammt, und sie sagte, dass es selbstverständlich war, berufstätig zu sein, und dass es für sie, als sie nach der Wende mit ihrem Mann in den Westen zog, eine große Umstellung war, dass es kaum KiTa-Plätze gab und dass sie als berufstätige Mutter als "Rabenmutter" angesehen wurde.
(Ja, die DDR-Kitas dienten auch dazu, die Kinder auf die Kinie der Partei zu erziehen. Und auch DDR-Frauen hatten nach der Arbeit die zweite Schicht, weil Männer nicht die Hausarbeit gerecht mit machten, und in den Führungsstellen gab es je höher oben desto weniger Frauen . Es ist also doch keine Sache des Systems, sondern der Menschen.)