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Erfahrungsaustausch: Gelassenheit bei Beziehungswunsch

*******uld Mann
2.160 Beiträge
Themenersteller 
Erfahrungsaustausch: Gelassenheit bei Beziehungswunsch
Wenn ich mal so ca. 30 Jahre zurückdenke, weiß ich dass meine jetzige Lage früher wohl eher Horror gewesen wäre: Ich lebe längere Zeit solo - und es stört mich nicht.
Mir ist bewusst, dass sich das Ganze mit der Zeit entwickelt hat, dass mir auch jahrelange Beziehungen kein Fremdwort sind und ich trotzdem inzwischen mit voller Gelassenheit angehen kann, dass es - vielleicht - mal wieder zu einer Beziehung kommt. Ich bin mir inzwischen sicher, dass diese lockere Haltung mehr ermöglicht und weniger Ballast für eine Beziehung bedeutet.
Mein Frage lautet:
Wem geht es ähnlich, wer hat auch so eine Entwicklung erlebt - und was denkt ihr dazu?
Wo bzw. was habt ihr als Folge dieser Entspannung erlebt?
(Bei mir hilft es zum Beispiel sehr, die Laune recht gleichmäßig auf einem guten Niveau zu halten.)

Ich weiß, dass es für nicht wenige Menschen schwierig sein kann, so eine Gelassenheit zu erreichen, ich habe es ja früher selber erlebt. Diese will ich nicht in Frage stellen und bitte darum, dass dies hier auch nicht im Thread passiert.
*****bye Frau
3.923 Beiträge
Du sprichst mir aus der Seele ...mir geht es ganz genauso.

Früher unvorstellbar, genieße ich doch mittlerweile mein Leben allein- nicht immer, aber meistens.

Hatte ich gestern noch ein Gespräch mit der besten Freundin drüber, die mir wieder ihr Leid klagte mit ihrem Mann.

Die Kompromisse die sie eingehen muss, dazu wäre ich ehrlich gesagt gar nicht mehr so bereit *mrgreen*

.... ich möchte auch gar nicht mehr mit jemanden zusammen wohnen- aber würde es genießen- wenn es da irgendwann jemanden gibt- der nicht allzu weit weg wohnt ...den man recht spontan sehen kann.... und Freizeit miteinander verbringt ....auch mal beim anderen schläft- aber jeder seine Wohnung/ Rückzugsort behält.

Irgendwann bricht man nicht mehr in Panik aus -wenn man alles alleine machen muss als Frau *liebguck*

Ich wurde letzte Woche noch von meiner Schwägerin gefragt -warum ich alleine sei-das könnte man nicht verstehen.

Ich sagte ihr-- weil mich die Männer einfach nach kurzer Zeit nerven *smile*

... es gibt heute so vieles was stimmen muss... Intelligenz (!) ansprechende Optik...HUMOR... gute Manieren und vor allen Dingen S o l o und ungebunden.... das ist schon zu viel des Guten *mrgreen* .... und von Sucherei habe ich schon lange die Faxen dicke *lol*

Ich möchte mich in meinem Leben auch nicht mehr fragen was der andere gerade macht ....ist er mir treu- ist er ehrlich?
• warum meldet er sich nicht... warum zieht er sich zurück... wie viel andere Frauen sind dann noch am Start -wenn er hier bei Joy angemeldet ist? *lol*

Dann lasse ich es lieber ....genieße mein Leben... und freue mich- wenn mich jemand anschreibt- der es wirklich ernst meint und nicht nur spielen will.. oder sein Marktwert
abcheckt *raeusper*

Ich will nicht gleich heiraten um Gottes Willen aber ich habe hier auch keine Lust auf wechselnde Partner und Geschlechtskrankheiten... zumal es immer schöner ist --wenn man sich auch sexuell vertraut und kennt *liebguck*
*******uld Mann
2.160 Beiträge
Themenersteller 
Dass es andere ggf. nicht verstehen können, nicht nachvollziehen können ist mMn wohl normal, wenn man so gelassen an das Ganze rangeht. Dies habe ich auch schon erfahren. Dort hoffe ich dann, dass eben jeder dem Anderen seine Lebensweise lassen kann. (Wie sollen andere etwas komplett verstehen, was sie vermutlich so nicht selbst erlebt haben.)
Dass diese Gelassenheit überhaupt möglich ist, halte ich für ein ganz und gar nicht selbstverständliche Lage und nutze natürlich die Möglichkeiten, welche ich erst dadurch habe.
Ja - ein lockerer Umgang in einer Beziehung - wenn es dazu kommt - kann ich mir auch als etwas vorstellen, was dadurch besser oder vielleicht überhaupt erst möglich wird.
Vor allen Dingen braucht man des Gegenüber weniger als eine Art "Wunsch-Erfüller", weil man mehr in sich selbst ruht.
Das könnte eine Menge Reibungspunkte gar nicht erst aufkommen lassen.
Allerdings wird man ggf. auch (ich jedenfalls) wählerischer - auch bei Beziehungen.
Was für mich aber kein Widerspruch ist.

Ob man diese Gelassenheit nun auf Dauer behält, ist für mich etwas, was ich nicht als klar und selbstverständlich gesetzt sehe. Wie das Leben in Zukunft "spielt", weiß man ja nicht.
*******nity Paar
192 Beiträge
Mit 200km gegen die Wand geknallt
So hat es sich angefühlt, als ich die ersten Monate wirklich für mich alleine gelebt habe.
Ich lebe jetzt seit gut fünf Monaten wirklich alleine. Beziehungsmäßig, wenn ich die ganzen F+ Geschichten und On-Offs weglasse, bin ich seit Ende 2012 als Single unterwegs.
Vorher lebte ich noch bei meinen Eltern, hatte mein eigenes Reich, war aber in der Praxis nie wirklich alleine, da ich oben wohnte und sie unten. Es war quasi immer jemand da.

Als ich 2017 mich neu entwickelte, eine neue Ausbildung begonnen habe, um mich beruflich komplett neu zu entfalten, suchte ich zum Ende der Ausbildung einen neuen Job, da ich meine Zukunft dort nicht wirklich gesehen habe. Mitte 2020 fand ich einen neuen Job in einer fremden Stadt, wodurch ich den Entschluss traf das Haus meiner Eltern zu verlassen und tatsächlich mein eigener Herr zu werden. Vollkommen unabhängig von den Eltern. Ich musste nur damals nur eine Etage tiefer gehen.

Bis zur passenden Traumwohnung überbrückte ich die Zeit mit Pendeln und blieb erst Mal in meiner Wohnung. Ich habe vor fünf Monaten tatsächlich meine optimale Wohnung gefunden. Ebenfalls in einer "fremden Stadt". 10km von meiner alten Wohnung entfernt. Natürlich kannte ich die Gegend bzw. die Innenstadt da ich vor Corona dort regelmäßig am Wochenende feierte. Dass ich tatsächlich hier her ziehe, hätte ich niemals gedacht, da ich immer sagte, dass ich hier nicht wohnen möchte.

Die ersten Tage und Wochen nach dem Einzug fühlten sich tatsächlich so an, als würde ich mit dem Auto mit 200 KM gegen die Wand fahren. Mir war schlagartig klar, jetzt wohnst du und lebst du alleine. Aber so richtig alleine.

Und dieses richtige alleine sein, hat mit mir viel gemacht. Viel verändert. Ich bin deutlich entspannter und gelassener geworden was die Beziehungsuche / Wunsch nach einer Beziehung angeht.

Vorher war ich, da innerhalb meines Freundeskreises viele in einer glücklichen Beziehung waren und es heute noch sind, auf dem Trichter gewesen, dass ich es auch muss. Ich war darauf verpicht eine Beziehung zu wollen bzw. eine einzugehen. Rückblickend wäre das der schlimmste Fehler überhaupt gewesen, da ich zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht angekommen bin. Dazu waren noch viele Dinge vollkommen ungeklärt, die ich erst Mal ordnen musste. Ich musste mein Leben erst Mal wieder auf die Strecke bekommen.
Sei es beruflich und oder privat. Ich wäre einfach nicht bereit dazu gewesen.

Abgesehen von der ganzen Situation stimmten viele Punkte nicht auf die sehr viel Wert lege.
Fängt schon mit Punkten an, wie z.B. das man in der Anfangszeit immer und am Besten 24x7 telefoniert, sich schreibt usw. Ich sehe das viel gelassener. Man muss nicht 24x7 an der Strippe hängen. Ich habe damit kein Problem, wenn man sich mal einen Tag nicht hört, liest usw. Schließlich haben beide einen festen Job, einen Alltag.

Jedenfalls um es kurz zu machen, bin ich durch die ganze Situation deutlich gelassener geworden und stimme Lullabye gerade ab dem Punkt wo sie schreibt "Ich möchte mich in meinem Leben..." vollkommen zu. *g*

Gruß
*****bye Frau
3.923 Beiträge
Zitat von *******uld:

Vor allen Dingen braucht man des Gegenüber weniger als eine Art "Wunsch-Erfüller", weil man mehr in sich selbst ruht.
Das könnte eine Menge Reibungspunkte gar nicht erst aufkommen lassen.
Allerdings wird man ggf. auch (ich jedenfalls) wählerischer - auch bei Beziehungen.
Was für mich aber kein Widerspruch ist.

Ob man diese Gelassenheit nun auf Dauer behält, ist für mich etwas, was ich nicht als klar und selbstverständlich gesetzt sehe. Wie das Leben in Zukunft "spielt", weiß man ja nicht.

Bravo @*******uld
Genau das ist es ...man ruht in sich und braucht keinen Wunscherfüller mehr..... das hat bei mir aber auch ein bisschen gedauert- bis es bei mir soweit war *liebguck*

Ob man diese Gelassenheit beibehält?

Schwer zu sagen... es kommt wahrscheinlich drauf an- ob man wieder vertrauen und lieben
kann/möchte.

Wenn man sich öffnet und wieder Liebe gibt- ist man natürlich auch wieder verletzlich.
*******uld Mann
2.160 Beiträge
Themenersteller 
@*****bye und @*********inity
Schön, eure Beiträge hier zu lesen. Danke dafür!

Meine Meinung ist ja:
Manches wird man sich behalten können, weil man erlebt hat, was man sich damit ermöglicht.
Weil man weiß, welche Probleme man sich mit anderem Verhalten selbst bereitet.
Nur ob man es sich insgesamt erhalten kann, dies wage ich nicht zu beurteilen.
Ist aber auch kein Problem. Jetzt ist es da und man nutzt es.

Dass man eben nicht schnell die nächste Beziehung aufbauen muss, weil es auch ohne gut läuft, ist für mich der Kern des Ganzen. Dadurch kann ich mich auf das Gegenüber auch mehr einlassen, weil ich weniger danach suche, ob es passen könnte und wie ich das Solosein beende. Dadurch kann ich es leicht - viel leichter als sonst - hinnehmen, wenn ein Date eben ein Date bleibt:
War schön - man geniest es - ohne zu verkrampfen. Für mich kommt noch hinzu, dass man auch Kritik leichter wegsteckt. Weil man dem Anderen gegenüber ja nichts Gegenteiliges beweisen muss. Man muss nichts darstellen, nicht künstlich interessant erscheinen. Und weil es mir leichter fällt und öfter vorkommt, selbst über meine weniger "preisverdächtigen" Seiten selbstkritisch nachzudenken.
Auch darüber nachzudenken, dass aus Gelassenheit keine Strukturlosigkeit, kein Komme-ich-heute-nicht-komme-ich-morgen wird. Immerhin - so geht es mir jedenfalls - hilft diese Entspannung, für manche Dinge den besseren Zeitpunkt und die bessere Reaktion zu finden, weil eben der oft selbst gemachte Druck weg ist.

Vielleicht kann man ja zusammen noch ein Stück weit herausfinden, was so noch möglich wird, wo man aufpassen sollte und wie man anderen Menschen diese Lebensweise leichter verständlich machen kann. (Nicht wegen "nachmachen", sondern wegen "besser verstehen". Denn: massen-kompatibel ist man so eher nicht.)
*******ant Frau
31.233 Beiträge
Ich habe die wenigste Zeit meines Lebens in Beziehungen gelebt und bin in der Hinsicht so gelassen, dass ich mir sogar den Rest meines Lebens ohne Beziehung vorstellen kann.
Deswegen finde ich es auch immer irgendwie kurios, wenn mir erklärt wird, ich hätte "Beziehungsangst".
*******uld Mann
2.160 Beiträge
Themenersteller 
@*********miede
Danke für Deinen Post. Und nicht von anderen beirren lassen.

Weil andere das Beschriebene für sich nicht nachvollziehen können, hört man unter Umständen ggf. die abenteuerlichsten Erklärungen. Dass kann soweit gehen, das Andere sich fragen, ob man homosexuell ist, nur weil es über längere Zeit kein Besuch eines Menschen mit dem anderen Geschlecht hatte. (Habe ich selbst so erlebt - und soll meinerseits auch keine Wertung von homosexuell vs. heterosexuell sein.)
Sie (also die Anderen) können es für sich nicht erklären - und reimen sich dann wohl irgendwas zusammen. Das muss man dann leider aushalten, aber das ist es mir trotzdem Wert.
Solange eben Rollenbilder nicht ganz ausgestorben sind...
*******nist Mann
554 Beiträge
Zitat von *******uld:
Wenn ich mal so ca. 30 Jahre zurückdenke, weiß ich dass meine jetzige Lage früher wohl eher Horror gewesen wäre: Ich lebe längere Zeit solo - und es stört mich nicht.
Ich denke mal fast 40 Jahre zurück: die Partnerschaft mit meiner allerersten Freundin hielt sechs Jahre - ein Ende im verflixten siebten Jahr kam bei zwei weiteren Beziehungen, die längste dauerte doppelt so lange. Zwischen diesen Beziehungen verlief nie wirklich viel Zeit, bis ich mich wieder ins Dating stürzte. Mit anderen Worten war da definitiv immer ein Beziehungswunsch, den ich fast automatisch befolgte.

Das hat sich nach der letzten Beziehung vollkommen verändert - wie ich da und dort im JC Forum beschrieben habe, war deren Ende ein Weckruf für mich: es gab da ein Muster, was dazu führte, dass ich mich in Frauen verliebte, deren toxische Persönlichkeit erst nach einiger Zeit erkennbar wurde. Weil Kinder involviert waren, kam eine übereilte Trennung nicht in Frage, der Ausstieg war sorgfältig geplant.

Erst jetzt erkannte ich, was mich jahrzehntelang begleitet hatte: der Wunsch nach dem heilen Familienleben, das ich selbst als Kind in einer dysfunktionalen Familie nicht hatte. Mit Hilfe einer Therapie gelang es mir, alles Vergangene als das zu erkennen, was es ist, es zu verarbeiten, und seither sehe ich vieles im Leben aus einer vollkommen anderen Perspektive. Dazu gehört, dass mir bewusst geworden ist, dass ich keine Partnerin brauche, um glücklich zu sein - das kann nur aus mir selbst heraus kommen.

Was mir fehlt, sind tatsächlich emotionale und körperliche Intimität - das sind Dinge, welche sich die meisten Menschen intrinsisch wünschen - wie auch die Wissenschaft längst auf vielen verschiedenen Wegen beweisen konnte. Nur, viele Menschen lernten als Kind, genauso wie ich, dass Liebe "verdient" werden muss, unter Bedingungen jenes Partners, der (aus welchen Gründen auch immer) am längeren Hebel sitzt.

Der Preis, den ich für diese Art "Liebe" bezahlt habe, ist gewaltig (menschlich wie finanziell), ganz genau das brauche und will ich nicht mehr. Ich bin jetzt deutlich über ein Jahr Single und verspüre absolut keinen Zeitdruck. Gerade beim Kennenlernen von Frauen lasse ich mir Zeit, und dank meinem neuen Wissen konnte ich zuverlässig und recht schnell immer die Notbremse ziehen, wenn etwas eindeutig zu schnell ging und zusätzlich einige andere Alarmsignale (die berühmten "roten Flaggen") auftauchten. Mit einer Frau landete ich sogar im Bett, und genau da ist ihre Maske gefallen. Das war richtig spannend und irgendwie auch befreiend, denn früher hätte genau so eine neue Beziehung begonnen. Ein Lackmustest.

Zitat von *******uld:
Ob man diese Gelassenheit nun auf Dauer behält, ist für mich etwas, was ich nicht als klar und selbstverständlich gesetzt sehe.
Das wird bestimmt jeder Mensch ganz persönlich betrachten und entscheiden. Gerade auch hier im JC sind mir einige Frauen (virtuell und teilweise auch in echt) begegnet, die ganz ähnliche Erfahrungen wie ich selbst gemacht haben und deshalb einen Gang oder zwei zurück geschaltet haben. Darunter sind auch welche, die sich vom Gedanken an eine Beziehung zumindest temporär verabschiedet haben, weil sie anscheinend keinen Mann (in unserer/meiner Altersklasse) finden, der sich zu mehr als einer "Freundschaft Plus" bekennen möchte - viele wollen angeblich nur noch Sex und sonst nichts. Als Antwort darauf wollen diese Frauen auch nur noch Sex, viele vorzugsweise mit jüngeren Männern.

Ganz tief in mir drin glaube ich sehr wohl daran, dass mir demnächst, irgendwann in unbestimmter Zeit, eine Frau begegnen wird, die wie ich eine Beziehung auf Augenhöhe möchte, genau mit dem Drum und Dran, das wir beide gemeinsam finden werden - nicht nur, aber auch, um diesen intrinsischen Wunsch nach emotionaler und körperlicher Intimität zu erfüllen. Ich nenne das mal ein wenig naiv "Urvertrauen" ins Leben, und genau das lässt mich entspannt in die Zukunft blicken, auch wenn mir mittlerweile das Gute im Hier und Jetzt absolut am besten gefällt. Und davon gibt es, trotz Corona, ganz viel.
*******uld Mann
2.160 Beiträge
Themenersteller 
@*******nist
Ebenfalls danke für Deinen Post.

...
Dazu gehört, dass mir bewusst geworden ist, dass ich keine Partnerin brauche, um glücklich zu sein - das kann nur aus mir selbst heraus kommen.
Dass erscheint mir sehr zentral, sehr wichtig dafür zu sein, in Beziehungs-"Dingen" gelassen sein zu können.
In sich selbst / mit sich selbst das Glücklich-sein finden.
Nicht Andere dafür verantwortlich zu machen, nicht zu erwarten, dass Andere mir das Glück liefern.
...
Ganz tief in mir drin glaube ich sehr wohl daran, dass mir demnächst, irgendwann in unbestimmter Zeit, eine Frau begegnen wird, die wie ich eine Beziehung auf Augenhöhe möchte, genau mit dem Drum und Dran, das wir beide gemeinsam finden werden - nicht nur, aber auch, um diesen intrinsischen Wunsch nach emotionaler und körperlicher Intimität zu erfüllen. Ich nenne das mal ein wenig naiv "Urvertrauen" ins Leben, und genau das lässt mich entspannt in die Zukunft blicken, auch wenn mir mittlerweile das Gute im Hier und Jetzt absolut am besten gefällt. Und davon gibt es, trotz Corona, ganz viel.
...
Dieses Urvertrauen habe ich auch und bin fest davon überzeugt, dass mir dieses Urvertrauen alle Zeit der Welt lässt, auch wenn man dabei eben ein Stück weit älter wird.

Dein Post zeigt mir auch, dass eine Vermutung von mir wohl nicht falsch ist:
Es spielt eine wichtige Rolle, ob man sich auch mal richtig (aber nicht destruktiv) hinterfragt hat, ob man sein Lage und sein bisheriges Leben hinterfragt hat, ob man sich eingestehen kann, eine Zeit lang etwas hinterhergelaufen zu sein, was man für die Lösung gehalten hat, was sie aber - nach mehreren Wiederholungen immer besser erkennbar - nicht war.
Und dann umdenkt.
*******ant Frau
31.233 Beiträge
Zitat von *******uld:
@*********miede
Danke für Deinen Post. Und nicht von anderen beirren lassen.

Weil andere das Beschriebene für sich nicht nachvollziehen können, hört man unter Umständen ggf. die abenteuerlichsten Erklärungen. Dass kann soweit gehen, das Andere sich fragen, ob man homosexuell ist, nur weil es über längere Zeit kein Besuch eines Menschen mit dem anderen Geschlecht hatte. (Habe ich selbst so erlebt - und soll meinerseits auch keine Wertung von homosexuell vs. heterosexuell sein.)
Sie (also die Anderen) können es für sich nicht erklären - und reimen sich dann wohl irgendwas zusammen. Das muss man dann leider aushalten, aber das ist es mir trotzdem Wert.
Solange eben Rollenbilder nicht ganz ausgestorben sind...

Oh, so etwas kann ich quasi "runterbeten".
Angefangen bei meiner Mama, die mir irgendwann zu verstehen gab, sie wünsche sich einfach nur, dass ich "einen Menschen finde, der mich liebt und den ich liebe und selbstverständlich könnte das auch eine Frau sein"..
Mein Ausbildungschef in der Kleinstadt, der das Gerücht streute, ich sei lesbisch- weil ich keinen Freund habe.
Meine Cousinen, die mich verdruckst eben das fragten, da war ich gerade mal 20...
(Lustigerweise ist eine davon bi und die andere nach klassischer Ehe inkl. drei Kindern später mit einer Frau verheiratet gewesen/ nur noch mit Frauen zusammen).

Ach, ganz vieles ist mMn pure Projektion.
Weil bei Vielen die zarte Pflanze des eigenen Bewusstseins es sonst nicht aushielte.
Oder, anders gesagt, eine massive Tellerrand- Allergie vorliegt.

Sorry, falls das jetzt als ätzender Spott rüberkam.
Das war ein kurzes Aufflackern von Restärgern.
Hab's im Griff! *g*

Und: danke für deinen Thread.
*****tre Mann
104 Beiträge
Ich bin zwar deutlich jünger, aber ich sehe es ähnlich. Mit mir ist ohne Beziehung alles in Ordnung. Ich finde die Leute krampfhaft, die, wenn sie single sind, unbedingt eine Beziehung suchen. Ohnehin bekommt man (fast) alles von einer Beziehung auch ohne diese. Für Sex gibt es F+, Affären etc. für Persönliches gute Freunde, Freizeit Freunde und Hobbies macht man generell eh ohne den Partner.
Ich bin aber auch eine Person "im Wandel". Eine Beziehung hat für mich etwas Statisches und für mich passt das aktuell weniger.
Ich war einige Jahre, es waren so 6 gewollt Single. Es kamen aber noch 3 ungewollte hinzu weil ich nach einem sehr ausgefüllten single leben wohl andere Vorstellungen von Partnerschaft hatte wie meine Partner Kandidatinnen eigentlich haben mir diese Jahre so ein Leben beschwert das gar kein Platz mehr für eine weitere Person in meinem leben war. Selbst heute nach 11 jähriger Beziehung *freu* frag ich mich noch ab U an ob es nicht einfacher wäre ohne feste Partnerin durchs Leben zu gehen. Die Antwort ist schnell gefunden, *nein* ist es nicht weil liebe zu teilen einfach toll ist.
*******ant Frau
31.233 Beiträge
Es ist, was es ist, sagt die Liebe.
Und alles dauert so lange, wie es dauert.
*********_Mind Frau
54 Beiträge
Hallo vielgeduld,

das Thema "Gelassenheit bei Beziehungswunsch" begleitet mich seitdem ich Single bin und das bin ich nun schon länger. Diese Gelassenheit kam schleichend in mein Leben, denn erst einmal musste mir klar werden, dass Verlustangst und der permanente Wunsch nach Liebe die meisten Jahre meines Lebens prägten.

Als Single machte ich mich dann an die Arbeit und fing an, die kindliche Brille, durch die ich Beziehung zu Menschen betrachtete, abzulegen. Es war ein harter und steiniger Weg, aber nun kann ich behaupten, dass die Beziehung zu mir selbst so sicher ist, dass ich mich mit freiem Herzen auf Menschen einlassen kann und nun auch viel besser erkenne, welcher Mensch zu mir passt. Ich spüre keine Bedürftigkeit mehr, kann mich besser abgrenzen und passe viel besser auf mich auf.

Hinzu kommt, dass ich mich im Verlauf dieses intensiven Entwicklungsprozesses sehr intensiv mit den vielfältigen Lebens- und Liebesmodellen auseinandergesetzt habe. Die Freiheit in mir möchte ich auch anderen Menschen gönnen, deshalb löse ich mich mehr und mehr vom Beziehungsdenken, welches in Schubladen stattfindet. Aber das ist wieder ein anderes Thema. *g*
*******uld Mann
2.160 Beiträge
Themenersteller 
Ich bedanke mich für die interessanten Posts, die ich mit großem Interesse gelesen habe.
Es ist schön, zu erfahren, dass man doch nicht einen völlig eigenen Weg geht.
(Auch wenn mich das nicht abhalten würde, wenn es so wäre.)

Ich verüble es den Menschen in meiner Umgebung nicht, dass sie sich schwer tun, mein freiwilliges Singleleben zu verstehen und daran scheitern. Es passt halt nicht zu den Erfahrungen, die sie haben, zu den Lebensweisen, die ihnen bekannt sind. Schade ist dann immer nur, dass diese Menschen einen nicht direkt fragen und sich lieber irgend etwas zusammenreimen.

Die Gelassenheit hatte ich auch nicht einfach von heute auf morgen, sondern sie mir vermutlich stückweise erarbeitet oder eben stückweise dorthin gefunden.

Dass man sich erst einmal von Rollen und Bildern frei machen muss, die andere haben und die man sich wohl auch automatisch "abkupfert", dies habe ich auch erlebt.
Mir ist aber auch - zumindest für mich - klar geworden, dass es sehr hilft, wenn man sein Leben auch abseits von Beziehungen usw. interessant und irgendwie erfüllend gestalten kann. Dann fixiert man sich mMn weniger darauf, mit einer neuen Beziehung das Leben endlich interessant werden zu lassen.
Eben weniger Wunsch nach Wunscherfüllung (Unterhaltung, Gestaltung, ...) von außen.

Dass man mit so einer Gelassenheit auch dem Gegenüber in sich dann ergebenden Beziehungen wohl viel offener und toleranter begegnen kann, ist dann nicht nur für uns selbst gut, sondern eben auch für das jeweilige Gegenüber.
Zusammen mit dem Finden einer guten (möglichst konstruktiven) Streitkultur kann ich mir das als gute Basis für ein Miteinander vorstellen.

Ja, die Vorurteile, die man selbst dann wohl immer noch irgendwo hat, immer mal wieder zu überdenken, macht wohl einige Dinge möglich, an die sonst überhaupt nicht zu denken wäre.
*******alf Frau
111 Beiträge
Nach meiner letzten Beziehung habe ich tatsächlich nicht mehr den unbedingten Wunsch mit jemandem zusammen zu leben. Auch sind meine Ansprüche an eine Partnerschaft extrem gestiegen, so das es schwierig werden wird überhaupt jemand passendes zu finden.

Aber tatsächlich existiert auch einfach kein Druck mehr. Ganz im Gegenteil, ich finde es großartig Single zu sein. Ich habe viele Freunde, ausgefüllte Freizeit und ein schönes Leben. Mir fehlt es an wenig. Sollte sich doch noch einmal jemand durch Zufall finden, dessen Leben auch zu meinem passt - dann freue ich mich. Aber danach zwanghaft in Dating Apps oder so suchen... nein danke.
*********Cat75 Frau
860 Beiträge
Es gibt immer wieder Situationen im Leben wo man einfach andere Prioritäten hat. Eigentlich egal ob man einfach Abstand von der vorigen Beziehung braucht, die Erziehung der Kinder oder Pflege der Eltern an erster Stelle steht, die Karriere oder Aufstiegschancen in der Arbeit viel Aufmerksamkeit beansprucht und der Traum von der eigenen Hundzucht endlich wahr geworden ist..... ........
Eine Beziehung aufzubauen benötigt Zeit und Aufmerksamkeit, dass kann man nicht nebenbei erledigen. Nähe und Vertrauen entstehen nicht in ein paar Minuten.
Das Bewusstsein, was möchte ich jetzt selbst machen und nicht, was wünschen sich Familie oder Freunde für dich. Und wenn mir die Zeit und Energie fehlt, Fremde intensiv kennen zu lernen dann ist es eben so und eine Beziehung nicht möglich. Mein Leben und meine Entscheidung. Ich allein entscheide, was mich glücklich macht.
*******nce Frau
310 Beiträge
Ich komme unfassbar gut alleine zurecht. Aber die Sehnsucht nach Nähe und emotionaler Verbundenheit macht mich manchmal unfassbar traurig.

Ich würde nicht sagen dass es mich stresst, es ist als wäre es nur noch nicht gänzlich.
Und ich meine damit nicht zusammen wohnen und jede Minute miteinander verbringen.
*******uld Mann
2.160 Beiträge
Themenersteller 
Weiterhin sehr interessante Posts - Danke dafür.

@****_85
Auch wenn man gelassen ist, ist man nicht wunschlos.
Man hat sich nur - mehr oder weniger - davon befreien können, unter ein Zwang zu stehen, das Problem der fehlenden Beziehung bald zu lösen. Ich kann Dir nur wünschen, dass Dich das nicht so herunterzieht. (Das ist mir von früher auch nicht unbekannt.)

Was @********ss75 schreibt, hat für mich mit der Zeit auch ein höheres Gewicht bekommen:
...
Eine Beziehung aufzubauen benötigt Zeit und Aufmerksamkeit, dass kann man nicht nebenbei erledigen. Nähe und Vertrauen entstehen nicht in ein paar Minuten.
...
Einfach nur das richtige Gegenüber finden und das Problem ist gelöst - davon bin ich eben auch abgekommen und deshalb bin ich auch etwas wählerischer geworden. Weil ein gutes Fundament - auch durch Gelassenheit beim sich finden - eben doch bessere Voraussetzungen bietet und beiden gut tut.
Bei schnelleren Problemlösungen verfällt man meiner Meinung nach leider auch schnell in die Vorgehensweise, es sich passend zu machen. Was sich dann ggf. schneller bemerkbar macht, als einem lieb ist.
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