@*******cht:
viel mehr interessiert mich, warum die motivation im verlauf der gesamten beziehung sich bis auf den nullpunkt entwickelte.
Eben! Die Frage nach dem Warum, dem Wie, nicht danach, eine Entscheidung, die momentan steht, wie sie ist, umzuwerfen - dafür muß man erstmal verstehen, wie es dazu kam und das, falls möglich und gewünscht ändern. Wo wir beim Begründen wären und beim Dialog. Logisch, wenn mein Gegenüber den Dialog nicht will, sich nur festbeißt und auch Brückenschläge nichts bringen - dann hat Reden keinen Zweck. Habe ich auch schon erlebt, bestätigt nur die Richtigkeit der Trennung. Aber selbst dann kann dieses Gespräch von beiden Seiten als wohltuend, friedlich und verbindend erlebt werden. Ich kann jedenfalls diesem "So, ich empfinde nichts mehr, verschwinde aus meinem Leben, wir reden nicht mehr darüber" nichts abgewinnen. Sowas kommt allmählich, das kann man reflektieren und genauso kann man auch daran wachsen und sich verändern und sich wieder annähern. Darüber Auskunft zu erteilen oder zu bekommen, sehe ich als Zeichen von Reife und Verantwortungs- und Mitgefühl.
Ich habe mich auch schon getrennt, weil der Versuch zum Dialog nicht gefruchtet hat, ja sogar noch abgewehrt wurde nach der Trennung (und gleichzeitig dem Bekenntnis der absoluten Reue über das, was da passiert ist) mit einem "Ich will darüber nicht mehr reden (was für MICH Anlaß zur Trennung war)".
Nur dann kommt man natürlich auch nicht über dieses Problem hinweg und hat nicht wirklich etwas gelernt.
Vielleicht bin ich da unverbesserlich, aber für mich ist die Fähigkeit, gemeinsam Dinge zu besprechen, Verständnis zu erreichen, selbst für eine platonische Freundschaft grundlegend. Und Verständnis füreinander kann man auch nach einer längeren Beziehung und hochemotionalen Trennung noch erreichen - und sei es nach etwas Abstand, um die Trennung zu verdauen. Mal abgesehen davon, was man anrichten kann beim Gegenüber, wenn man die Entscheidung hinknallt und dann verschwindet. Und Raum für viel Interpretation und Rätselei läßt, ohne daß es nötig ist. Denn da wir alle nicht fertig sind als Menschen, suchen wir natürlich auch nach Gründen, Verhaltensänderungen, um dem künftig zu begegnen. Da gebietet es der Anstand in meinen Augen, Feedback anzubieten.
Und (
@****he) ... ich habe aus meinen Trennungen viel gelernt - vor allem dann narbenfreies Reifen statt resigniertes Zurückziehen (wie hier schon von manchen angesprochen wurde und ich sehr traurig finde), wenn sie in Achtung und Dialog passiert sind. DAS sind meine großen Vorbilder und versuche ich, zu erreichen. Leider wollen eine ganze Reihe Menschen tatsächlich keinen Dialog, aber ich biete ihn an - oder erfrage ihn. Wer ihn nicht anbieten oder erwidern kann ... tröstlich fast, dann war die Trennung wirklich notwendig und dieser Mensch verliert in meinen Augen damit auch massiv an Respekt.