Verantwortung
Zunächst möchte ich mal einwerfen, dass das Beenden einer Beziehung KEIN Straftatbestand ist, und es demnach weder einen Täter noch ein Opfer geben kann.
Auch das Wort "Schuld" gefällt mir in dem Zusammenhang garnicht. Da keiner von den beiden Menschen "schuld" daran ist, dass diese Beziehung mal zustande kam, kann am Ende auch keiner "schuld" sein. Wenn man sich trennt, läd man keine Schuld auf sich.
Was allerdings zwei Menschen, die eine Beziehung miteinander eingehen haben:
Verantwortung
Ich halte das für einen sehr großen Unterschied.
Wenn sich zwei Menschen zusammen tun, dann trägt jeder dafür ca. 50% Verantwortung. Und bei einer Trennung verschiebt sich dieses Verhältnis nicht sehr wesentlich. Ich behaupte mal, bis zu einem Verhältnis von maximal 70:30. Eine gewisse Rest-Verantwortung trägt auch der Verlassenen, und sei es nur die, sich auf den falschen Menschen eingelassen zu haben.
Ebenso liegt die Verantwortung für eine funktionierende Kommunikation zwischen zwei Menschen auch zunächst bei jedem zu 50%. So wenig, wie ich dem anderen vorwerfen kann, nicht klar geredet zu haben, muss ich mir selbst vorwerfen, bei der (sehr umfangreichen) nonverbalen Kommunikation ziemliche Defizite zu haben.
Reden, so dass es der andere richtig versteht, ist gar nicht so einfach. Und für die nonverbale Kommunikation braucht man geschärfte Antennen, Empathie und Einfühlungsvermögen.
Wer nonverbale Zeichen nicht gut deuten kann, weill eben nicht jeder Mensch alles gut kann, der sollte m.E. jedoch auch keinem vorwerfen, dass er nicht klar reden kann.
Nicht jeder kann jede Form der Kommunikation gleich gut.
Dann nur nach dem eigenen Maßstab zu messen und die individuellen Fähigkeiten des anderen gering zuschätzen, zeugt für mich nicht von einem Willen zu einem guten Miteinander.
Derartige Verschiedenheiten in der Kommunikationsform können durchaus Ausöser für eine Trennung sein.
Doch dann haben auch hier beide die Verantwortung: der, der nicht reden kann zu 50% und der, der die nonverbale Kommunikation nicht beherrscht zu 50%.
Und im Übrigen gilt immer nocht: Worte können Schall und Rauch sein, Taten hingegen sind Tatsachen.