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Schuldgefühle – es sich selbst recht machen oder ...

*******015 Mann
669 Beiträge
Zitat von *********lotta:
Schuldgefühle – es sich selbst recht machen oder ...
... es anderen recht machen … positiver ausgedrückt: sich selbst guttun vs. anderen guttun

Hallo zusammen,
ich möchte gerne eure Meinung zum Thema: Schuldgefühle in Beziehungen und beim Sex kennenlernen.
- Manipuliert ihr andere und macht ihnen ein schlechtes Gewissen?
- Habt ihr ein „schlechtes Gewissen“ wenn ihr die Regeln von anderen übergeht / Wünsche von anderen nicht erfüllt?
- Wie sehr belastet euch das Thema?
- Wie sehr fühlt ihr euch für das Glück / die Gefühle von anderen verantwortlich?
- Wie oft macht ihr es anderen recht und vernachlässigt euch dabei?

Schreibt mir bitte, wie es euch damit geht und was ihr dazu mit mir teilen möchtet.

Vielen lieben Dank!
Habt einen wundervollen Tag!

Eure MissPippilotta

Puhh schon schwere Fragen finde ich.
Deine ersten drei Fragen kann ich dennoch mit einem klarem Nein beantworten. Meiner Meinung nach sollte in einer Beziehung doch ein Gleichgewicht zwischen geben und nehmen - ohne dabei eine Erwartungshaltung zu haben - herrschen. Das beantwortet auch die nächste Frage mit.
Mir ist es wichtig das es meinem Partner gut geht, ich hoffe natürlich mein Partner sieht das ebenfalls so. Generell versuche ich es im Gleichgewicht zu haben, also ihre als auch meine Wünsche zu erfüllen, soweit es mir eben möglich ist. In Zeiten von Ghosting, Benching und keine Ahnung was sicherlich eine veraltete Ansicht einer Beziehung *ggg*
Profilbild
*********hmidt
1.681 Beiträge
Hey, @*********lotta ...!

Es gibt da eine Kleinigkeit, die ich an deiner Frage
nicht verstehe... Vielleicht kannst du mir da kurz
aushelfen... Was ich nicht verstehe, ist:

Warum genau sollte ich meine Liebespartnerinnen in
irgendeiner Weise manipulieren, täuschen oder unter
Druck setzen...?!

Was genau wäre der Vorteil für mich...?!

Ich sehe das so und nenne es pragmatisch:

Wenn ich einen Menschen, mit dem ich eine nahe und
intensive emotionale Beziehung habe, darüber täusche,
was ich wirklich denke, fühle oder mir wünsche, dann
bedeutet das doch jedesmal, dass ich vor dieser Person
mein wahres Sein verberge, oder...?!

Meistens kommt sowas ja ziemlich schnell (und oft leider
auch eher schmutzig) raus... Nun nehmen wir aber ruhig
• der Einfachheit halber - trotzdem an, ich hätte mit so
einem Manöver gegenüber meiner Liebespartnerin Erfolg...

Würde das nicht zwingend bedeuten, dass ich von nun an
ständig fürchten würde, meine Maske könnte fallen oder
durchsichtig werden...?! Und: Würde ich dadurch nicht quasi
zwingend immer wieder die Erfahrung machen, mich selbst
dabei zu beobachten, wie ich meine Gedanken, meine Gefühle
und Wünsche vor denjenigen Menschen verstecke, die mir
wichtig sind...?!

Zwei ernstgemeinte Fragen:

01. Welchen Effekt hätte das wohl insgesamt auf mein Leben...?!

und 02. Welcher Manipulations-“Erfolg“ ist es wohl wert, DIESEN
Preis in Kauf zu nehmen...?!

Aus welchem Regime heraus schreibst du...?!
Erst einmal:
Jeder manipuliert auch mal.

So lange sich das in einem Ausmaß handelt, welches vertretbar ist (Schaaahatz, kannst du mir mal einen Kaffee holen, wo du grade auf dem Weg bist? Ich lieg grade so gemütlich….in zuckersüßer Stimme) und sich das in einem ausgewogenen Verhältnis bewegt, kann man das Gewissenhaft einfach an Acta legen. Oft steckt hinter so einem Verhalten, dass man sich nicht einmal ein Köpfchen drüber macht.

Schöner ist natürlich, wenn eine Beziehung direkt auch so ausgerichtet ist, dass man dem Partner gut tun möchte und den Kaffee aus eigenem Antrieb mit bringt. Natürlich steht für mich dabei im Vordergrund einer Beziehung, dass es mir a. selbst gut geht und b. das Verhältnis auf gegenseitige Achtsamkeit beruht.

Schlimmer ist natürlich eine gezielte Manipulation, deren Ergebnis dann das schlechte Gewissen ist. Da muss man sich dann - je nach Art der Beziehung - ehrlich fragen, ob es entweder eigenes Versagen im Rahmen adäquater Grenzen oder eben Gewalt in Form emotionaler Erpressung ist. Manchmal ist es natürlich auch eine Mischung aus beidem.

Ein schlechtes Gewissen sollte man aber per se nicht haben, wenn man sich grundsätzlich um sein eigenes Wohl bemüht, so lange man dies nicht als ethische Grundlage missbraucht, sein Gegenüber zu verletzen. Da ist es dann hilfreich, eine gute Kommunikation untereinander zu pflegen und ggf. Den anderen auch mal mitzunehmen.

Persönlich: ich lerne für mich, dass es mir kein schlechtes (oder weniger schlechtes) Gewissen mehr bereitet, auch malnehme eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. Das ist auch ok so, da ich ansonsten dazu neige mir oftmals mehr einen Kopf über andere Personen zu machen.

Verantwortlich ist man übrigens immer letztendlich für sich selbst, nicht andere.
****87 Frau
4.685 Beiträge
"- Manipuliert ihr andere und macht ihnen ein schlechtes Gewissen?"
Nein, emotionale Manipulation mag ich nicht. Darum mach ich´s auch nicht (Kategorischer Imperativ)

"- Habt ihr ein „schlechtes Gewissen“ wenn ihr die Regeln von anderen übergeht / Wünsche von anderen nicht erfüllt?"
Kommt drauf an ob ich diesen "Regeln" zugestimmt habe bzw. ich eine Vereinbarung breche.
Wünsche von Anderen erfülle ich nur dann, wenn ich es will, weil ich der Person eine Freude machen will. Ein Wunsch kann auch abgelehnt werden. Ich bin nicht der Wunscherfüller von irgend jemandem .

"- Wie sehr belastet euch das Thema?"
Gar nicht

"- Wie sehr fühlt ihr euch für das Glück / die Gefühle von anderen verantwortlich?"
Gar nicht. Ich hab keine Kinder und das wären die einzigen Menschen bei denen ich so ein Gefühl nachvollziehen könnte. In allen anderen Beziehungskonstellationen fände ich so ein Denken sehr ungesund.

"- Wie oft macht ihr es anderen recht und vernachlässigt euch dabei?"
Gar nicht, das wäre ein sehr ungesundes Verhalten. Hab ich in der Vergangenheit mal gemacht. Nie wieder.
*********flake Frau
444 Beiträge
Ich geh' mal auf das Rechtmachen ein: Ja, ich finde es generell gut, wenn man mal nachgibt und es dem anderen recht machen will ohne sich selbst zu vernachlässigen oder etwas zu tun, dass man gar nicht will. Wenn man auf den anderen schaut und eine Freude machen will. Gegenseitig. (Ganz unabhängig von BDSM vs Stino.) Beziehung sollte Gegenseitigkeit sein.
(Und um es wieder in meinen Kontext zu holen: Wenn beide Persönlichkeiten (D/s) zusammenpassen, läuft sowieso alles ganz natürlich und es entsteht Harmonie - die mir wichtig ist im Umgang und im Beziehungs"alltag".)
Und als jemand, die leider Erfahrungen mit toxischen Beziehungen gemacht hat, bin ich gegen Manipulationen und Missbrauch jeglicher Art. Das ist nicht meine Art zu führen und das ist nicht wie ich behandelt werden will. ❄
*******fly Frau
6.589 Beiträge
Erst einmal:
Jeder manipuliert auch mal.

Jein

für mich besteht ein deutlicher Unterschied zwischen "Manipulieren und dem anderen ein schlechtes Gewissen machen" und Manipulieren weil man z.B jemanden verführt, mit ihm flirtet. Das eine passiert mit misen Absichten, dass andere ist für mich ein normaler, unbewusster Prozess (was die Manipulation angeht) der zu Spass und Gutem führt...ein Spiel halt ohne negative Absicht.

Klar manipulieren wir unbewusst alle mal, die Frage ist doch wie sehr man dies bewusst einsetzt und dem anderen dadurch schadet (auch mit voller Absicht).

somit kann ich (und sicher auch andere) mit Sicherheit sagen, *nein* ich manipuliere keinen Menschen mit kalkulierten Absichten im Bewusstsein ihm dadurch zu schaden bzw nur meinen Vorteil zu sehen.
*********eife Paar
226 Beiträge
Meine Gedanken dazu......

Zu 1: Grundsätzlich glaube ich, dass wir alle manipulieren und das Gewissen unseres Gegenüber stark strapazieren können und dies auch tun - bewusst und unbewusst. Warum? Weil wir das fast alle in der Kindheit gelernt haben, wir wurden damit groß......haben es nachgemacht und auch bei Bedarf eingesetzt. Entscheidend ist für mich, wann wir uns dessen bewusst wurden und ab wann und wie umfänglich wir dies uns wieder abtrainieren. Mitunter kann das Jahre dauern........dazu sind Erkennen, Eigenreflektion, Wille, Mut nötig.

Zu 2: Ja, ich hatte immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich Wünsche nicht erfüllen konnte.......zwar gerne wollte, aber eben nicht konnte. Auch daran kann man arbeiten.....ich habe mittlerweile gelernt, dass dadurch echte Gefühle nicht weniger werden (diese Angst hatte ich lange Zeit - auch ein Ergebnis der Erziehungsmethode Schuldgefühle"

Zu 3: Das Thema belastet mich!

Zu 4: Ich fühle schon ein hohes Maß an Verantwortung dafür, dass es meinem Partner, Kind und anderen Menschen und Tieren gut geht.

Zu 5: Ich versuche es anderen recht zu machen............nur vergesse ich mich dabei nicht mehr und genauso wenig meinen Partner. Sein Wohlbefinden ist mir trotz aller Entwicklung zur Selbstliebe genauso wichtig. Ich möchte gerne eine WirLiebe leben.
Alkoholiker sind " Meister der Manipulation" und somit auch Meister der Schuldgefühle bei dem anderen Part auszulösen.Klar gehören dazu immer zwei,einer der manipuliert und einer der es zugelassen hat.
Daraus entstehen tatsächlich Muster in denen man selbst manipuliert um offensichtliches" unsichtbar" werden zu lassen.
Natürlich,ist das ein sich nicht " zeigen wollen" ,aber eben auch ein Selbstschutz,der aus derartig toxsichen Beziehungen, übrig geblieben ist .
Mit denen man arbeiten kann,wenn sie einem erstmal bewusst geworden sind.
****20 Paar
1.158 Beiträge
Zitat von ****ros:
Alkoholiker sind " Meister der Manipulation" und somit auch Meister der Schuldgefühle bei dem anderen Part auszulösen

Das ist aber eine sehr steile These. Eine Krankheit so zu glorifizieren. Du vergisst dabei, dass ein nicht abstinenter Alkoholiker Keinen Einfluss auf seine Krankheit hat.
Sie
In erster Linie,vergesse ich nicht die Opfer und bin da auch nicht Täter,oder Krankheitssympatisant.
****20 Paar
1.158 Beiträge
Zitat von ****ros:
In erster Linie,vergesse ich nicht die Opfer und bin da auch nicht Täter,oder Krankheitssympatisant.

Ich kenne keine Krankheit, die mir sympathisch wäre.
Ich finde es nur sehr bedenklich, einem Kranken, aufgrund seiner Krankheit eine Täterschaft zu unterstellen. Wobei sind den alle Alkoholiker Täter? Die Auswirkungen einer Krankheit sind mit Sicherheit bei jedem Menschen unterschiedlich und kein Indiz für Täterschaft.
Hat aber mit dem Thema hier nichts zu tun.
Sie
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von ****20:

Ich finde es nur sehr bedenklich, einem Kranken, aufgrund seiner Krankheit eine Täterschaft zu unterstellen. Wobei sind den alle Alkoholiker Täter?

*genau* Die Welt besteht nicht nur aus schwarz und weiß, Tätern und Opfern. Natürlich leiden auch die Angehörigen/ Partner eines Suchtkranken. Aber niemand wird absichtlich suchtkrank um seinen Angehörigen/ Partner das Leben schwer zu machen.
Aber da die TE nichts von irgend einer Abhängigkeit erwähnt hat, spielt das hier wohl eh keine Rolle
*******iron Mann
9.133 Beiträge
JOY-Angels 
- Manipuliert ihr andere und macht ihnen ein schlechtes Gewissen?

Also wenn dann ehr unbewusst. Wenn ich sage das sie Wunderschön ist,
schmeichelt ihr das. Es ist impulsiv und kommt von Herzen.
Auch das sich herausputzen ist bereits schon manipulativ.
Wenn ich eine Frau vermisse sag ich das auch. Ich kann nicht lügen.
Natürlich will ich damit keine Schuldgefühle auslösen.

- Habt ihr ein „schlechtes Gewissen“ wenn ihr die Regeln von anderen übergeht?

Ich halte nach Möglichkeiten die Grenzen ein, das heißt aber nicht, das ich
aus Versehen dies auch mal übertrete. Ich bin auch nur ein einfacher Mann.
Und ja ich habe dann ein schlechtes gewissen. Sehr sogar *achtung*

-Habt ihr ein „schlechtes Gewissen“ wenn ihr Wünsche von anderen nicht erfüllt?

Menschen sind Menschen, so auch ich. Manches liegt in meiner macht; manches nicht.
Natürlich bin ich bemüht diese Wünsche zu erfüllen und oder zu respektieren.
Sofern diese geäußert werden. manchmal brauch es auch eine Rückfrage.
Ja ich hab ein schlechtes gewissen wenn sich mein Kopf ob der Informationsmenge überschlägt.

- wie sehr belastet euch das Thema

Auf einer Scala von 1 bis 10 ist es zur Zeit eine 8

-Wie sehr fühlt ihr euch für das Glück verantwortlich?

Ich fühle mich sehr für das Glück anderer verantwortlich.
Ich wünschte ich könnte alle meine Fehler rückgängig machen.

-seid ihr für die Gefühle von anderen verantwortlich?
Ja das bin ich immer. Leider gelingt mir das nicht immer.

- Wie oft macht ihr es anderen recht und vernachlässigt euch dabei?

Ganz oft. Manchmal mach zu viel und manch zu wenig ich wünscht es könnte sich ausgleichen.
******ane Frau
758 Beiträge
Zitat von ****20:
Zitat von ****ros:
Alkoholiker sind " Meister der Manipulation" und somit auch Meister der Schuldgefühle bei dem anderen Part auszulösen

Das ist aber eine sehr steile These. Eine Krankheit so zu glorifizieren. Du vergisst dabei, dass ein nicht abstinenter Alkoholiker Keinen Einfluss auf seine Krankheit hat.
Sie

Ich denke, dass man das durchaus so sagen kann. Ein Süchtiger jeglicher Couleur wird per Definition immer sein Suchtmittel über die Interessen Anderer stellen und .. by the way .. auch regelmäßig über die eigenen.

Ich würde das erstmal wertfrei und frei von Anklage sehen. Er macht es nicht bewusst, es ist das Wesen einer Abhängigkeit. Man könnte diskutieren, ob ein Süchtiger überhaupt noch ER SELBST ist. Aber er ist ganz klar nicht mehr Herr seiner Handlungen. Und leider sind Manipulationen und Lügen logische Folgen. Nicht um Anderen zu schaden, dafür ist man in dem Moment viel zu sehr bei sich. Sondern um die Sucht zu verstecken
****87 Frau
4.685 Beiträge
@******ane Für mich liest sich das überhaupt nicht werfrei, sondern so als ob jemand sich da gewaltig getriggert fühlt.

Und außerdem; Die Frage der TE bezog sich nicht auf Alkoholismus, Suchterkrankungen und auch nicht auf Co-Abhängigkeit
und drittens fühle ich mich nicht mehr getriggert *freu*.Zurück zum Thema.
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