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Loyalität und Versprechungen

Frau sollte das wording beachten, es ging um die 3 Sachverhalte selbst .
Was ein Mensch in Kombination daraus macht ist jeden selbst überlassen..
@*******aus

Jetzt habe ich verstanden, sorry. Du sprichst aus deiner Sicht.
Ja ich spreche aus meiner sicht , so wie es vom TE gewünscht wurde habe ich hier meine Sichtweise kund getan
@*******aus

Ich hatte doch schon sorry gesagt und das ich es missverstanden habe. Da du mich direkt angesprochen hast und nicht von dir sprachst, das ist alles.
Für mich Persönlich gesprochen ist aber auch Loyalität nicht an Versprechungen halten gebunden und ethik existiert im herkömmlichen Sinne nicht. Zumindest nicht in meiner bubble 😏
*******Punk Frau
5.731 Beiträge
Zitat von *******lia:
Loyalität bedeutet für mich, im richtigen Moment den Mund zu halten und zu schweigen..
Das verlange ICH von anderen und den Schutz biete ich auch DEN anderen.

Sehe ich auch so. Aber ist es nicht auch, im richtigen Moment den Mund aufzumachen?
**C Mann
12.733 Beiträge
Zitat von *****ich:
Der Andere, der nicht auf Unschuldige schießen wollte, sagte sich: "Mein Gewissen sagt mir, das Gesetz ist in diesem Falle Nebensache." Und schoss nicht.

...oder einfach daneben...
Ethik ist für mich ein auf nachvollziehbaren Gründen beruhendes Verhalten, das einen angemessenen Ausgleich der Interessen, der Einzelnen untereinander und des Einzelnen im Bezug zur Gesellschaft und umgekehrt sucht. Grundlage können und sollten beispielsweise die Menschenrechte sein, wobei ich der Natur diese ebenfalls zugestehen würde. Nicht aus Idealismus, sondern weil unser Überleben unter menschenwürdigen Bedingungen davon abhängt. So wie das auch in Bezug der individuellen Rechte gegenüber denen der Allgemeinheit gilt.
Moral kommt von lateinisch mores - Sitten und trägt zum reibungslosen Funktionieren einer Gesellschaft außerhalb der Gesetzgebung und Ethik bei. Ausserdem hat sie einen gewissen Einfluss auf die Gesetzgebung. Im Übrigen halte ich sie für weit überschätzt, denn sie hat einen fatalen Hang zum Totalitarismus wie man an der Inquisition, der Scharia oder der Spaltung der Gesellschaft unserer Tage sehen kann. Moral ersetzt das Sein durch ein Soll und der Schuldner bist immer Du.
Tugenden wie Großzügigkeit, Sanftmut, Zivilcourage, Aufrichtigkeit, Integrität oder eben auch Loyalität kann man nicht einfordern, weil sie im Charakter verankert sind, gleichwohl wäre das Leben ohne sie unerträglich. Allerdings muss man diese Begabungen pflegen und trainieren wie die Muskeln und das Hirn. Daneben halte ich die drei bürgerlichen Tugenden: sei höflich. freundlich und hilfsbereit für das Funktionieren einer Gesellschaft für durchaus ausreichend und selbst für Unbegabte erlern- und lebbar.
Keine gute Idee ist es meiner Meinung nach, Tugend, Moral und Ethik gegeneinander auszuspielen. Ich bevorzuge die Synthese. Das mag anspruchsvoll sein, aber Ansprüche können ja auch durchaus Spaß machen und die Begründung und Belohnung liegt in ihnen selbst. Man ist also unabhängig vom Urteil der Mehrheit, die wie gesagt ein Faible für moralische Scharfrichterei hat.
'Loyalität' ist für mich (wie auch Toleranz) ein zunächst abhängiger Begriff, der erst durch die Beurteilung des betreffenden Bezugssystems seinen Wert - oder auch Unwert - zugeschrieben bekommt.
******ane Frau
758 Beiträge
Für mich bedeutet Loyalität bzw ein Versprechen abzugeben, dass ich auch in Krisen und Konflikten länger bleibe und kämpfe, um Lösungen ringe. Die Hemmschwelle zur Trennung ist erhöht. Dennoch kann diese erfolgen, wenn die Beziehung zu lange oder auch kurz aber extrem gegen andere Werte meines Lebens verstoßen hat. Bei Manipulation und Lügen bin ich zu lange geblieben, bei Straftaten oder Gewalt wäre ich direkt weg gewesen.

Merke: das gilt für Liebesbeziehungen. Bei Familie und Freunden ist es ähnlich, aber anders gewichtet

*knicks* Masakhane
****3or Frau
4.855 Beiträge
Doch. Loyalität ist für mich wichtig. Das bedeutet, dass diese Person auch bei Fehlverhalten, oder Verhalten, das ich missbillige, mit meiner auch nach außen sichtbaren Unterstützung rechnen kann.

Und da bleibe ich auch bei, dass mir das wichtig ist.
*******pade Mann
783 Beiträge
Loyalität setzt Vertrauen voraus. Vertrauen basiert darauf, dass ich Jemanden gut kenne.
Solange ich nicht enttäuscht werde bin ich loyal. So einfach und unkompliziert ist das.

Und zum Thema Versprechungen kann ich nur Schiller zitieren: "Ein Mann, ein Wort..."
So handle ich sowohl privat als auch geschäftlich. Gerne bringe ich hier auch einen Vertrauensvorschuss mit.
Wird dieser jedoch missbraucht, braucht es dann schon sehr gute Gründe mein Vertrauen wieder zu erlangen.

Ich bin auch kein moralisch Heiliger, aber ohne Ehrlichkeit mir gegenüber hat man es schwer mein Vertrauen und somit auch meine Loyalität zu gewinnen.
Wenn ich einen Freund habe mit dem ich Werte teile wie braune Suppe geht gar nicht zB und komme eine Woche später zu ihm und die ganze Bude ist mit Reichskriegsflaggen tapeziert ist Schluss mit Loyalität. Mit Freundschaft auch ich muss ihn ja nicht "erschießen" aber als Person die ich in meinem Umfeld brauche hat er sich disqualifiziert. Da kann ich ihm vorher über Jahre noch soviel Loyalität entgegen gebracht habe.
Wer sich verändert und sich ein Leben Zurechtbasteln das nicht mehr das ist was es zu der loyalen Zeit war der kündigt die Loyalität auf.
*******ter Frau
5.117 Beiträge
Zitat von *******s80:
Loyalität und Versprechungen
Ist „Loyal sein“ und „seine Versprechen halten“ nicht oft eine große Illusion, obwohl es sich um bewundernswürdige Eigenschaften handelt?

Sind sie nicht oft eine Ausrede, um etwas „Falsches“ zu tun, oder jemanden zu schützen, weil man angeblich „ein Mensch ist, der/die zu seinem/ihren Wort steht“ oder der Person nahesteht, oder sich ihr verpflichtet fühlt?

Muss Loyalität deshalb nicht viel zu oft als Ersatz für Moral oder Ethik herhalten?

Ich bin auf eure Sicht gespannt.


Loyalität, Moral, Ethik sind große Worte in einer Gesellschaft, in der man sich täglich selbst belügt und vorgibt es nicht zu merken um irgendwo dazu zu gehören und vielleicht eine genauso zweifelhafte "Anerkennung" zu erfahren.

Wenn man Loyalität erkauft, dann kann es sich nicht wirklich um Loyalität handeln. Auch wenn es in der heutigen Zeit so kommuniziert wird.

Und nur weil es Loyalität, Ethik und Moral nur noch im Heldenepos zu geben scheint. Es gibt diese Menschen noch und die erwarten ganz selbstverständlich von anderen loyal, ethisch und moralisch zu sein.
Und wer das nicht kann, weil es Mühe macht ... Pech gehabt.
*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Zitat von *******ter:
Loyalität, Moral, Ethik sind große Worte

Und übrigens auch völlig verschiedene Dinge, die getrennt voneinander betrachtet werden müssen, statt, wie hier in nahezu allen Beiträgen geschehen, in einen Topf geworfen und mit fehlerhaften Äquivalenzbeziehungen betrachtet zu werden.
*********erker Mann
11.920 Beiträge
Ich kann dazu nur sagen, es gibt Dinge, die sind für mich so selbstverständlich, das ich da nicht drüber diskutieren kann... ich versteh nämlich nicht worum es geht
*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Zitat von *********erker:
Ich kann dazu nur sagen, es gibt Dinge, die sind für mich so selbstverständlich, das ich da nicht drüber diskutieren kann... ich versteh nämlich nicht worum es geht

Das verstehen hier geschätzt 90 % nicht. 🤣
*******ter Frau
5.117 Beiträge
Zitat von *********erker:
... ich versteh nämlich nicht worum es geht

Ich erklärs mal so, dass auch du das verstehst.

Loyalität, Ethik und Moral werden gern und oft auf "Der Zweck heiligt die Mittel!" heruntergebrochen.
Das ist ins Gegenteil verkehrter Ultilitarismus. Wird in der Politik auch gern mit anderen großen Worten gleichgesetzt und klingt dann wie folgt:
Deutzland gehtz gut!

Ein Satz der völlig frei von Moral und Ethik ist.
****sac Mann
1.162 Beiträge
Oft verlangt, seltener erwidert! Mitunter kompliziert!

Die Qualität von Freundschaften und Beziehungen im weiteren Sinne zeigt sich vor allem dann, wenn sie besonders gebraucht werden.

Meine Definition von Loyalität.
Als Loyalität wird ein treues und legales Verhalten einer Person oder einer Gruppe von Personen einer zugeordneten oder beiwohnenden Instanz gegenüber beschrieben. Loyalität beruht meist auf emotionalen oder rationellen Übereinstimmungen bei Zielen, Werten und Herausforderungen. Sie drückt sich im Verhalten gegenüber demjenigen, dem jemand loyal verbunden ist, als auch gegenüber Dritten aus.

Synonyme für Loyalität sind Ergebenheit, Integrität, Lauterkeit, Rechtschaffenheit, Redlichkeit, Treue, Unbescholtenheit, Unbestechlichkeit, Vertrauenswürdigkeit, Zuverlässigkeit. Nach meinem dafür.

Was bekommen wir? Genau Schönwetterversprechen. Da stehen sich Frauen wie Männer gleich.
Bei schönstem Wetter und in Sektlaune lässt sich leicht Vieles versprechen, das später dann oft nicht gehalten wird. Aus den Augen, aus dem Sinn. Schade, denn echte Loyalität hat kein Ablaufdatum.

Wozu soll Loyalität gut sein?
Ohne Loyalität sind daher aus meiner Sicht stabile Beziehungen unmöglich. Es ist ein starker sozialer Klebstoff. Auf wen wir wirklich vertrauen können, zeigt sich allerdings nur selten, wenn alles gut läuft. Kennen wohl viele....

Die eigene Loyalität zu betonen (lese ich auch hier immer wieder), ist leicht. Sie unter Beweis zu stellen, ist etwas ganz anderes. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt so einiges. Bei Widrigkeiten standhaft zu bleiben und zusammen zu stehen, offenbart die Loyalität, den Wert eines Versprechens – und den wahren Charakter. In einer Partnerschaft genauso, wie in einer Freundschaft oder geschäftlichen Beziehung.

Loyalität reduziert die Chancen auf schnellen Erfolg?
Opportunismus ist nicht für jeden Zeitgenossen ein Schimpfwort. Manche halten Loyalität sogar für eine Schwäche, die es auszunutzen gilt. Auch das erlebte ich sehr oft.
Meine Meinung: Das macht das Zusammenleben nicht gerade einfacher.

Loyalität beruht auf Gegenseitigkeit, oder? In vielen Bereichen wird Loyalität einseitig eingefordert. Doch um Bestand zu haben beruht sie auf Vertrauen und Gegenseitigkeit.

Leider fallen mir viele Beispiele ein, bei denen das nicht sehr fair gestaltet wurde. Also alles ganz einfach?

Persönliche Werte liefern die Grundlage von Entscheidungen. Werte sollen Orientierung liefern. Doch oft konkurrieren Werte miteinander. Häufig bedeutet die Priorisierung eines Wertes eine Verletzung oder zumindest Rückstellung eines anderen Wertes. Bin ich einer Person gegenüber loyal, kann das mit Illoyalität einem anderen Menschen oder einem anderen Anliegen gegenüber verbunden sein. Beziehungen und Erwartungen sind oft sehr komplex.

Und was, wenn jemand etwas tut, das ich ablehne? Wie steht es dann mit der Loyalität? Ja, wirklich einfach ist es selten, sich einem Thema tiefer zu widmen.

Loyalität – ein vergessener Wert in Beziehungen? Das Wort „Loyalität“ gehört sicherlich nicht zu den Wörtern, die in unserem Alltag oft verwendet werden. Wissen wir noch was hinter „Loyalität“ steckt? Was es ausdrückt? Wann ist man eigentlich loyal – und wann nicht?
Ist es ein heutzutage vergessener Wert? Und genauso wie das Wort „Würde“ leider fast schon in Vergessenheit geraten?

Wenn ich mir über „Loyalität“ – oder „loyal sein“ – Gedanken mache, fallen mir sofort drei Dinge ein. Ganz spontan habe ich sofort das Bild von alten Rittern im Kopf, die ihrem König treu und zuverlässig dienten und dem Königreich entsprechend loyal waren.
Das andere Bild stammt aus der heutigen Zeit: Mitarbeiter, die ihrem Unternehmen gegenüber loyal sind. Das dritte Bild stammt auch aus der heutigen Zeit, Oma und Opa auch nach Jahren Händchen haltend im Park spazieren gehend.

Alle sind also mit einem positiven Aspekt verknüpft. Das Wort „Loyalität“ hat seine ursprünglichen Wurzeln im Lateinischen, auch wenn es sich vom Französischen „loyauté“ ableitet. Aus dem Französischen übersetzt steht loyauté nicht nur für Loyalität, sondern auch für Fairness, Ehrenhaftigkeit, Anstand und im weitesten Sinne auch für Treue.

Die Wurzeln liegen dabei im lateinischen Wort „lex“, also Gesetz, Gebot oder Vertrag. Auf den zweiten Blick also ein zunächst fast schon etwas zweifelhafter Wert. Verträge sind auf der einen Seite gut und notwendig, auf der anderen Seite können sie jedoch auch ungut etwas aneinander binden.

Das Wort „Loyalität“ bedeutet jedoch genauer gesagt, dass man in einem gemeinsamen Interesse für ein höheres Ziel handelt. Grundvoraussetzung ist dabei natürlich, dass man gemeinsam an einem Strang zieht. Gemeinsame Werte bzw. Wertvorstellungen sind dabei Grundvoraussetzung. Hier hat man also dabei immer das höhere Ziel im Blick. Wie eine innere Selbstverpflichtung für das „große Ganze“. Was auch immer es ist.

Loyalität in der Freundschaft / Partnerschaft:
Was bedeutet „loyal sein“ in einer Freundschaft oder Partnerschaft? Unabhängig davon, ob es Freundinnen bzw. Freunde sind, Mann und Frau, Eltern und Kinder, im Berufsleben… Je enger man zusammen lebt, umso wichtiger ist es loyal zu sein. Also zum Beispiel in einer Partnerschaft.
Für mich eines der schönsten Gefühle, zu wissen, er/sie steht immer hinter mir. Wir hinter uns.
Voll und ganz – wie ein Fels in der Brandung. Nach innen zu einander und auch nach außen, also in unsere Umwelt. Und dies aus eigenem freiwilligem Antrieb und nicht, weil es vom anderen gefordert wird.

Dabei spielt es, wie oben schon erwähnt, keine Rolle, ob es sich um eine Freundschaft oder Partnerschaft handelt. In letzter ist es meinen Augen einfach noch viel wichtiger.
Loyalität ist ein gegenseitiges Vertrauen, eine innere Verbundenheit, ein gegenseitiger Respekt und Achtung vor einander und basiert auf einem Zusammenleben mit den gleichen oder ähnlichen Werten.

Leider wird dies in der heutigen Zeit nicht mehr wirklich so ausgelebt:

Das Zitat eines unbekannten Autors passt in der heutigen Zeit sehr gut finde ich:

„Wer mit deinen Feinden abhängt, weil es nicht sein Streit ist, hat das Wort Loyalität nicht verstanden.“

Ganz wichtig ist mir hierbei zunächst jedoch auch die eigene Loyalität bzw. Treue zu sich selbst zu erwähnen, die sich dann im anderen widerspiegelt. Erst wenn ich mir gegenüber selbst loyal bin, kann ich dies auch einem anderen gegenüber sein.

Loyalität ist ein Zeichen von Verbundenheit – zu sich selbst und zum anderen. Ein Zeichen von bedingungslosem Vertrauen. Sich voll und ganz einbringen und vom anderen dasselbe zurückzubekommen – ohne sich dabei jedoch selbst aufzugeben und ohne dies aber zu erwarten.

Wann hört Loyalität aber auf? Wer sich selbst verliert, kann in einer Partnerschaft nicht loyal sein. Das funktioniert einfach nicht. Das ist wie eine Einbahnstraße. Es fließt nur aus einer Richtung – und nicht aus zweien.
Ebenso wenig ist ein loyal sein gefragt, wenn der Partner nicht gleichermaßen loyal dem anderen gegenüber ist. Wahre Loyalität basiert auf einer gleichen Wertigkeit beider in einer Partnerschaft, jeder von beiden hat den gleichen Stellenwert in der Beziehung. Keiner überschreitet die Grenzen des anderen. Keiner verbiegt sich für den anderen. Opfertum oder Märtyrertum haben nichts mit wahrer Loyalität zu tun!

So ist es auch nicht illoyal zu sagen, wie es in einem selbst aussieht. Im Gegenteil. Oder wenn wir etwas wahrnehmen, was beim anderen vielleicht gerade „schief läuft“. Und dies im privaten Gespräch. Loyalität ist auch die „helfende Hand“, dass hinter dem Partner / Freund etc. stehen.
Offenheit ist ein wichtiger Pfeiler von Loyalität. Genauso wie Empathie. Auch Empathie, also Mitgefühl, ist bei Loyalität wichtig. Zu verstehen und zu erkennen, was im anderen gerade vor sich geht. Es wahrzunehmen auch wenn das nicht immer klappt.

Wer seinen eigenen Wert erkannt und verinnerlicht hat, kann jemand anderem gegenüber voll und ganz loyal sein. Ich selbst spiele daher die wichtigste Hauptrolle in meinem Leben! Und mit diesem Wissen bildet es eine gute Voraussetzung für eine loyale Beziehung.
Loyalität in einer Beziehung ist in erster Linie den anderen zu respektieren und wertzuschätzen genauso wie er/sie ist. Ehrlich und aufrichtig. Na ja, dass wird heute leider oft mit Ich Ich Ich verwechselt.

Es ist die innere Verbundenheit, deren Ziel das „Gemeinsame“ ist.Nach innen und außen. In guten, wie in auch in weniger guten Zeiten.

Loyalität ist daher für mich ein Hauch von Ewigkeit und die ehrlichste Art der Zuneigung, die auf ganz tiefer innerer Werten beruht. Wer das so sieht, denkt auch nicht darüber nach. Er ist es.

In diesem Sinne.....wie immer nur meine Meinung.
Ideale sind versteinerte Ideen.
Mir scheint der Mensch hat eine gefährliche Neigung zur Idealisierung. Egal ob es sich um Liebe, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit oder eben Loyalität handelt, sie werden gern ins Absolute gehoben. Was aber ist mit der Loyalität gegenüber dem Führer, dem Mafiapaten oder dem Arbeitgeber, der die Umwelt verschmutzt, Steuern hinterzieht oder Massenvernichtungsmittel produziert? Und was ist das schon für eine Loyalität, die dem Freund oder Partner der die Impfung ablehnt, oder wegen einer Straftat ins Gefängnis kommt, oder einen Seitensprung gewagt hat, die Loyalität aufkündigt?
Selbst der sonst so rigorose Gott der Juden und Christen belässt es bei den Zehn Geboten und besteht nicht auf Gesetzen, was bedeutet, es handelt sich um Zielvorstellungen die wir im Auge behalten sollen und zu denen wir, wenn wir daneben schießen, zurückkehren sollten.
Der moralische Maßstab ist wie die Unterhose am Besten für den persönlichen Gebrauch reserviert.
*******ter Frau
5.117 Beiträge
@srednivashtar
Ideale und Idealisierung sind zwei unterschiedliche Schuhe.

Der Eine sollte passen und das Maß aller künftigen Dinge sein, der Andere wird getragen obwohl er drückt, nur weil er cool, teuer und einer bestimmten Marke zugehörig ist.

Sicher hast du dir auch nicht ohne Grund das Prädikat "Durchschnittlich" verpasst. Was meist auch nichts anderes bedeutet als: Ich halte mich im Hintergrund und mache mit, wenn es hart auf hart kommt.

Und wenn wir schon bei christlichen Glaubensregeln sind. Die wahre Bedeutung bleibt vor allen denen Verborgen, die sich damit schmücken.
*******ias Frau
4.416 Beiträge
Zitat von *******s80:
Muss Loyalität deshalb nicht viel zu oft als Ersatz für Moral oder Ethik herhalten?

Jain. Ich würde sagen, es gibt Menschen, die sich gerne der persönlichen Auseinandersetzung mit den ethischen Werten anderer entziehen - unter Berufung auf die Loyalität Dritter.

Jeder ethische Wert hat einen oder mehrere ethische Anti-Werte, die je nach Situation zum Tragen kommen können. Nehmen wir zum Beispiel:
Transparenz versus Privatsphäre.
Ich weiß, wo ich da in etwa stehe.
Freund A legt insgesamt mehr Wert auf Transparenz als ich.
Freund B legt insgesamt mehr Wert auf Privatsphäre als ich.
Beide liegen für mich - trotz gelegentlicher Unstimmigkeiten - noch im Toleranzbereich. Wir haben jeweils im 1:1 gemeinsame Umgangsformen bzgl. Transparenz & Privatsphäre gefunden, mit denen wir zwei gut leben können.

Nun zur Loyalität:
Im gemeinsamen Freundeskreis kann es zu Streitigkeiten zwischen Freund A und Freund B kommen.
Irgendwas ist vorgefallen, bei dem deren extreme Positionen in Punkto Transparenz versus Privatsphäre (mal wieder) offensichtlich wurden. Beide sind - verständlicher Weise - der Auffassung, dass der andere zu weit gegangen sei. Also so weit wie deren Werte da auseinander liegen, wundert mich so ein Streit überhaupt nicht. Ist doch klar, dass es für die zwei viel schwieriger ist in diesem Werte-Konflikt Brücken zu bauen oder diese Kluft irgendwie zu umgehen. Selbstverständlich ergaben sich da häufiger Situationen, in denen sie deswegen aneinander rasselten und Grundsätzliches neu verhandeln mussten. Dann waren die beiden mal wieder für einige Tage stinkig aufeinander. Ja und?
An meinen Freundschaften zu Freund A und zu Freund B änderte das nichts.
Ich war nach wie vor beiden gegenüber loyal.

Nun galt in meinem Freundeskreis auch die Gruppennorm: Ein Mobil-Machen der ganzen Gruppen gegen einen Einzelnen ist Bullshit. Jeder führt seine Freundschaften und dabei auftretende Streitigkeiten selbst.
Da erwartet niemand von mir, dass ich mich "aus Loyalität" auf die Seite eines Freundes stelle und mit ihm gegen meinen anderen Freund streiten würde.
Und auch ich identifiziere mich voll und ganz mit dieser Gruppennorm.
Diese entspricht meinen eigenen Werten und Vorstellungen in Punkto Freundschaft.
Ich will meine Freunschaften und dabei auftretende Streitigkeiten auch selbstständig führen.
Eine Einmischung von oder Berufung auf Dritte finde ich unterirdisch.
Freundschaften führe ich mit einzelnen Personen - nicht mit Gruppen.

In Freundeskreisen, in denen das anders gehandhabt wurde, fühlte ich mich auf Dauer nicht wohl.
Irgendwann eskalierte es und ich zog ab.

Im Laufe der Jahre gab es auch immer wieder "Freundschaften", die für eine Weile Teil meines Freundeskreises waren, aber mit unserer Art "Freundschaften zu führen" so gar nichts anfangen konnten. In dem Moment in dem es zum Streit kam, erwarteten diese Personen, dass ich mich ihnen aus Loyalität zur Seite stelle und den Kontakt zu einem meiner alten Freunde einstelle. Wenn ich mit ihnen befreundet sein wolle, müsse ich an dieser Stelle loyal sein.

Menschen, die mich vor diese entweder-dein(e)-Freund(in)-oder-ich-Wahl stellten, ließ ich ziehen.

Das war doch genau der Bullshit, wegen dem ich andere "Freundeskreise" verlassen hatte bzw. nie dort Wurzeln schlug.

Loyalität schön und gut. Ich wäre dazu bereit gewesen, gegenüber beiden loyal zu sein. Also mit beiden unabhängig voneinander eine Freundschaft oder sogar eine Partnerschaft zu führen.
Doch wenn da einer diese Schwarz-Weiß-Denke an den Tage legte: "Entweder du bist für mich oder gegen mich." kann das ja nichts werden.

Andersherum dasselbe: Wenn einer eine Freundschaft oder eine Partnerschaft mit einem Menschen führte, mit dem ich nicht meine Zeit verplempern wollte, waren für mich ausschließlich Gruppentreffen mit der Persona non grata tolerierbar. Leben und leben lassen. Doch Treffen zu dritt oder im 1:1 mit der Persona non grata ließ ich mir nicht aufzwingen.

Das Argument, ich solle da "loyal" sein, zieht bei mir nicht. Ich lasse meinen Freunden die Freiheit ihre Zeit mit den Menschen zu verbringen, die es ihnen wert sind und nehme mir selbst diese Freiheit.
In dem Fall steht also dem Wert "Loyalität in Freunschaften" der Anti-Wert "Freiheit von einer Persona non grata" gegenüber.
Und ich komme keinem der beiden Werte zu 100 Prozent nach sondern beschreite in solchen Konstellationen einen Mittelweg. Bzw. biete ich den Mittelweg an. Ob dieses Angebot von einem Freund oder Partner angenommen wird, steht auf einem anderen Blatt.

Wenn eine Person einen Wert - wie Loyalität - zwanghaft über alle anderen Werte erhebt und gar keine anderen Werte mehr gelten lässt, spricht man in der Psychoanalysie übrigens von einem "überwertigen Ideal". Überwertige Ideale schränken die Anspassungsfähigkeit an Situationen und andere Menschen extrem ein.

Bis dato bin ich übrigens noch keinem Menschen begegnet, der in allen Punkten die gleiche Wertehierarchie wie ich gehabt hätte. Mit meinen engsten Vertrauten habe ich zwar viele Übereinstimmungen in der Wertehierarchie. Doch auch mit denen gibt es hier und dort gravierende Abweichungen. Wenn ich da auf Loyalität pochen würde, gäbe es keinen Menschen auf der Welt, der es auf Dauer mit mir aushalten könnte.
*******e24 Frau
2.292 Beiträge
Zitat von *******s80:
Loyalität und Versprechungen
Ist „Loyal sein“ und „seine Versprechen halten“ nicht oft eine große Illusion, obwohl es sich um bewundernswürdige Eigenschaften handelt?

Sind sie nicht oft eine Ausrede, um etwas „Falsches“ zu tun, oder jemanden zu schützen, weil man angeblich „ein Mensch ist, der/die zu seinem/ihren Wort steht“ oder der Person nahesteht, oder sich ihr verpflichtet fühlt?

Muss Loyalität deshalb nicht viel zu oft als Ersatz für Moral oder Ethik herhalten?

Ich bin auf eure Sicht gespannt.

Ich sehe das nicht so. Wenn ich jemandem etwas verspreche oder loyal gegenüber bin, dann ist das für mich keine Illusion und ich würde nur bedingt etwas Falsches tun, eben aber nicht alles! Nicht zu verwechseln mit blindem Gehorsam!

Zum Beispiel würde ich nicht die Person verraten, der ich loyal gegenüber bin, wenn sie "vertretbaren" Mist gebaut hat (sich nicht an die Verkehrsregeln gehalten hat, etwas nicht so teures kaputt gemacht hat und es leugnet...) Aber wenn die Person etwas ganz Schlimmes getan hat (jemanden umgebracht hat, ein fremdes Auto kaputt gefahren hat...) was ich nicht vertreten kann, dann würde ich die Person auch melden oder ihr vorher gut zureden, dass sie sich stellen soll.
Loyalität bedeutet für mich, das ich helfen, wenn ich es vertreten kann und helfen kann. Dann würde ich alles, in meiner Macht stehende, tun. Dafür muss ich aber auch der Person schon sehr nahe stehen und auch ähnliches von ihr zurückbekommen. Eine Hand wäscht die andere, so zu sagen.

Ein versprechen gebe ich nur, wenn ich der Meinung bin, es auch halten zu können. Falls es mal nicht klappen sollte, weil andere Umstände eingetreten sind, dann versuche ich das natürlich anders wieder gut zu machen. Denn dann schulde ich der Person noch etwas (mein verständnis dafür!).

Beides würde ich jedoch nie tun, weil ich mich jemanden verpflichtet fühle, sondern ich das machen möchte!

Und ich sehe beides auch nicht als Ersatz für Moral und/oder Ethik an. Für jeden bedeutet Moral und Ethik etwas anderes, mehr oder weniger als andere es definieren würden. Und keiner kann mir erzählen, das er/sie noch nie gegen ein Gesetzt verstoßen hat. (Bei "rot" über die Ampel gehen, Müll nicht in den Mülleimer sondern auf den Boden schmeißen, Ruhezeiten nicht eingehalten, mal eine Kleinigkeit nicht bezahlt mitgenommen-vielleicht bewusst oder auch unbewusst....).
Zitat von *******ter:
@*********htar
Ideale und Idealisierung sind zwei unterschiedliche Schuhe.
Der Eine sollte passen und das Maß aller künftigen Dinge sein, der Andere wird getragen obwohl er drückt, nur weil er cool, teuer und einer bestimmten Marke zugehörig ist.
Sicher hast du dir auch nicht ohne Grund das Prädikat "Durchschnittlich" verpasst. Was meist auch nichts anderes bedeutet als: Ich halte mich im Hintergrund und mache mit, wenn es hart auf hart kommt.
Und wenn wir schon bei christlichen Glaubensregeln sind. Die wahre Bedeutung bleibt vor allem denen verborgen, die sich damit schmücken.
Es war nicht meine Absicht irgend eine religiöse Überzeugung kränkend in Frage zu stellen oder auch nur eine Diskussion darüber zu beginnen. Gleichwohl nehme ich mir das Recht einer Textinterpretation, so wie sich die Religionen das Recht nehmen wertsetzend auf unsere Gesellschaft einzuwirken und Niemand wird bezweifeln, dass dies nach wie vor eine erhebliche Wirkung hat, am wenigsten die Gläubigen. Ich schüttle meine Interpretation auch nicht aus dem hohlen Ärmel sondern aus der mehrfachen und recht gründlichen Lektüre verschiedener Versionen der Bibel, der Thora und ihrer `Übersetzung´ der Urschrift von Martin Buber, womit sich vermutlich nur die aller wenigsten Gläubigen schmücken können.
Nirgends in meinem Text oder Profil verleihe ich mir das Prädikat "durchschnittlich" und mein Leben und Wirken hat sich keinesfalls im Hintergrund abgespielt, sondern immer so klare Positionen bezogen, dass dies meiner Karriere ziemlich abträglich war. Dennoch befällt mich ein gewisses Unbehagen wenn Ideale zum "Maß aller zukünftigen Dinge" gemacht werden.
*********Noob Mann
1.746 Beiträge
Hab mal gelesen, bei Sir Pratchett, das Loyalität bedeutet das ich tue was mir der Empfänger meiner Loyalität sagt. Unter der Voraussetzung das ersiees das nicht zu häufig macht und das ich es tun will.
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