Bei mir ging das mit meiner besten Freundin über einen langen Zeitraum gut. Sie lebt nicht mehr und damals lebte ich mit einem anderen Mann in einer Partnerschaft als heute.
Meine Freundin und ich waren wie Zwillinge und seit der 8. Klasse unzertrennlich. Auch als sie weit weg zog, hielt diese intensive Verbindung. Ich würde heute sagen, wir hatten einander richtig lieb, und so war es für uns nicht nur unproblematisch, unsere Männer ab und zu mal zu tauschen, sondern wir empfanden das als Mittel, einander nahe sein zu können. Ich konnte mir vorstellen was sie mit ihrem Mann erlebt und umgekehrt.
Meine Freundin machte nie einen Hehl daraus, mit mir auch mal schlafen zu wollen, doch leider hatte und habe ich kein sexuelles Interesse an Frauen. Aber ich dachte immer, wenn, dann mit ihr! Um es nur mal auszuprobieren, fehlte mir allerdings die Courage. Ich hätte nicht das Gefühl gehabt, dass es unsere Zuneigung zueinander stören würde.
Sie versuchte in 20 Jahren drei, vier Mal, mich zu verführen, und es hat mich nicht gestört, genauso wenig fühlte sie sich durch meine Körbe verletzt.
Meine heutige engste Freundin, die ich auch aus Kindertagen kenne, ist mir auch sehr nahe. Aber so etwas wäre undenkbar! Die Konstellation ist eine andere, schon unsere Männer …
Ich würde den meisten, die hier schrieben zustimmen und dazu raten „lieber nicht“, dennoch zeigt mein Beispiel, dass es funktionieren kann, wenn der Rahmen dazu tiptop passt.
Bei mir war der Rahmen schon da und musste nicht erst geschaffen werden. Wesentlich war, dass wir weder Konkurrenzdenken noch Eifersucht empfanden.
Sie sagte immer: „Ich zeige dich so gerne allen meinen Freunden und Männern. Du bist die schönste Frau, die ich mir vorstellen kann.“ Und ich dachte ähnlich über sie. Das war ganz aufrichtig und authentisch.
Ach herrje, ich merke gerade, dass das wie eine Liebeserklärung klingt - sie fehlt mir wirklich sehr. Immer noch.