Der "Witz" bei einer Sucht ist nun halt mal, daß sie irgendwie das Leben bestimmt, nicht beherrschbar ist und - zumindest in Teilen - aus einem Selbstbestimmten einen "Fremdbestimmten" macht.
Daß jedes (zwanghafte) Nachgeben oder freudiges Ausleben temporär als Erfüllung und Glück empfunden wird gehört genauso zur Sucht, wie der nachfolgende Absturz, die Verzweiflung, die Schuldgefühle, die Selbstverachtung (?).
Es bleibt aber ja dennoch die Frage, ob Personen, die in diesem Sinne süchtig sind, nicht auch lernen können, damit umzugehen.
Es gibt ja auch Kettenraucher, die ohne Nikotin nicht mehr wirklich Leben können, und von denen haben auch viele einen Weg gefunden, damit zurecht zu kommen (von Spätfolgen sei an dieser Stelle einmal abgesehen. Das hier große Probleme liegen, ist sicherlich jedem klar, der mal Bilder von einem Raucherbein oder so gesehen hat).
Nur gibt es einen entscheidenten Unterschied:
Wenn ich süchtig nach Nikotin, Alkohol, Coffein...ect. bin, ist das ein Problem das "ich" habe aber eben keine zweite oder dritte Person daran beteiligt ist. Das heißt wenn Sex zur Sucht wird benutze ich keinen Mittel/Gegenstand mehr sondern einen Menschen und das sollte keinesfalls verharmlost werden.
Da würde ich gern Kommentare für eine weitere Diskussion abgeben.
Zum einen gibt es sehr viele Fälle von Suchtkranken, die mit ihrer Sucht nach Nikotin, Alkohol usw. auch zweite bzw. dritte Personen belasten. Familien, Partner, Kinder, nichtrauchende Arbeitskollegen usw.
Zum anderen ist natürlich die Frage, ob Menschen tatsächlich zum Sex "benutzt" werden... viele lassen sich ja auch gerne benutzten. Zumindest gehen ich davon aus (wenn wir mal von vergewaltigungen und sexuellem Mißbrauch absehen), dass die meisten Beteiligten sich freiwillig und willig auf den Koitus einlassen.