Hmm
Sollte das tatsächlich so sein, bin ich eher ein triebschwacher, aber lustvoller Mensch. Nicht nur sexuell.
Ich kann ohne weiteres verzichten, wenn meine Lust nicht befriedigt wird. Wenn mir Essen nicht schmeckt, esse ich lieber gar nicht, auch wenn der Magen knurrt. Wenn ich kein Objekt meiner Begierde habe, sinkt meine Libido auf Null.
Umgekehrt ist es natürlich genauso, wenn mir etwas oder jemand Lust macht, bin ich beinahe unersättlich
Ich glaube, während der Trieb aus sich selbst heraus entsteht, ist die Lust etwas, was im Geiste geboren wird, vor allem geprägt durch positive Erfahrungen. Ich habe Lust auf ein Wiener Schnitzel, weil ich weiß, dass es mir schmeckt. Ich habe Lust auf jemanden, weil ich weiß, dass er mir bisher immer großartige Momente beschert hat.
Der Trieb ist neutral. Habe ich tagelang nichts gegessen, nehme ich zu mir, was ich zur Verfügung habe, hätte ich jahrelang keinen Sex, wär es mir vielleicht auch wurscht, mit wem.
Der Trieb ist einfach gestrickt und relativ leicht zu befriedigen. Die Lust ist da schon anspruchsvoller, sie muss Erwartungen erfüllen. Sie ist nur für einen kurzen Moment befriedigt, bis sie mehr will. Wir wären alle Heilige, wenn wir nur im Augenblick leben würden. So haben wir Lust, befriedigen sie und bald darauf streben wir wieder nach diesem Glücksmoment.