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Sind wir GeTRIEBene oder BeHERRSCHENde?

*******rion Mann
14.645 Beiträge
@Sinnesrausch
Wäre Sachsen nicht so weit weg, würden Deine grandios formulierten
Sätze mich dazu bewegen jetzt Dich anzubaggern...
--- Kompliment!!!
Sean_Sirion

Beherrchung. *grins*

...oder bist du etwa auch triebhaft?


Was kommt denn eigentlich nun besser an:

Der triebhafte, ausgehungerte, leidente, suchende "überlaufende" "ich will-endlich ficken"-Typ`???

oder

der beherrchende, zurückhaltende, langsame, geheimnisvolle, geduldige, "ich kann warten"-Typ???

*grins*

Sinnesrausch
*******rion Mann
14.645 Beiträge
@Sinnesrausch
Das ist sicher so individuell wie es die Frauen sind... und andere potentielle Flirt, Spiel & Sexpartner...
Ja da hast du Recht.

Ging mir nur gerade so im Kopf herum.*g*
Jede(r) kennt das Gerede über die »Dorfmatratzen« oder die »Wanderpokale« und Frauen scheinen geradezu panische Angst davor zu haben, selbst irgendwann in einem solchen Ruf zu stehen. Um dies zu verhindern, da wird dann eben auf Teufel komm raus verzichtet, auch wenn man sich deswegen selbst belügen muss...

Provokant formuliert, aber nur allzu wahr.

Ich habe mich schon so manches mal gefragt, in meiner Zeit in der Gynäkologie, wie viele "unklare Unterbauchschmerzen" , die eine invasive Diagnotik nach sich zogen, Regelbeschwerden, depressive Verstimmungen, Kopfschmerzen etc etc auf das Konto unterdrückten sexuellen Triebes gehen.

Fatal ist aber auch, wenn eine Frau, welche in ihrer sexuellen Bedürftigkeit den Partner .. überfordert .. sich dann anhören darf, sie sei doch nymphoman, krankhaft übersteigert .. und so fort .. "Laß doch mal Deine Hormone kontrollieren".
Wasser auf die Mühlen.

Gruß, Nymphe
Bevor
die "Rechtschreibpolizei" eintrifft:

Ich weiß das Beherrschung mit sch und nicht mit ch geschrieben wird.
Kleiner Tippfehler. *schaem*
*******rion Mann
14.645 Beiträge
@Nymphe
Das ist allerdings ein weitverbreitetes Problem. so wie das schon oft klischehaft empfundene Nichtausgelastetsein der Männer für viele Betroffene sich über Jahre zu einem Leiden führt das irgendwann mit dem heimlichen Herumhüpfen in fremden Betten sein Ventil findet
ist im Gegensatz
das genauso schlimme Problem der Frauen die Ihre Lust nicht so
frei leben können oder dürfen.... und wenn sie es dann doch tun
sind sie Schlampen/Flittchen/Nymphomanienen

Wie traurig unfrei unsere Gesellschaft über
das NATURGEGEBNE, MENSCHLICHE GRUNDBEDÜRFNISS
Sexualität denkt?
ge trieben
Duane Darling,

interessant wäre, dir die nächsten Tage ein paar willige und nicht gerade scham- und konventionslastige Mädelz in deine rollende Bude zu schicken.
Ich fürchte fast, dein 'Problem' wäre damit nicht beigelegt. Jedenfalls nicht länger, als bis dass sie zur Tür raus sind.

Auch ich kenne den Hunger, das Getrienbensein, die 'Not' und das Gefühl, die 'glatte Wand hochgehen zu müssen'.
Ja, es kann weh tun. Richtig körperlich einen 'in die Knie' zwingen.

Ich kenne das aber auch innerhalb einer Beziehung in einer Art: satt und nimmersatt-sein von einem.
Aber das ist jetzt weniger das Thema.

Dein Hunger, dein Ausgehungertsein und das Gefühl des Unerfüllten...spiegelt sich in deinem Trieb. Du bist triebhaft...auch im Sinne: sehnsüchtig. Das könnte sich auch anders zeigen, bei dir ist es eben umso deutlicher in der Sexualität.
Da...spielt es sich ab.

Ich wette, die Mädelz, die ich dir zu gerne jetzt schicken würde, können dich so platt machen, dass du nicht anders als: kriechend zum Pinkeln in den Wald schlurfst und dennoch wären deine Sehnsucht, dein Hunger...nicht weg.

Tier sein, schamlos, hemmungslos und in diesem nackten und bloßen...Treiben...sich erkennen und sich nah sein...das geht wohl ohne Liebe, aber doch braucht es mehr, als ein schlichtes 'hey, come on...lass es uns einfach treiben'. Jedenfalls glaube ich das bei dir.

Ich vermute sogar...hinter der Sehnsucht nach Nähe, nach enthüllender Schamlosigkeit...steht gar die Sehnsucht nach dir selbst, deinem Ich hinter den inneren Mauern, hinter denen du dich wähnst. Unerkannt, unentdeckt, ungeweckt und ungestillt...diese Gier und das Rufen von innen.

Da hilft der schlichte Fick immer weniger, egal wie groß dein Hunger und schließlich...dein Ausgehungertsein.
Es mag dir so scheinen, dass Lustbefriedigung hier Abhilfe schaffen könnte, aber deine Lust wandelt sich, je hüllenloser du (für dich im Erkennen deiner selbst, im Aufdecken, Enthüllen) wirst, desto mehr brauchst du die Befriedigung einer Lust, die wesentlich tiefer sitzt und wesentlich mehr an Wellenlänge braucht.

Ich kenne diese Notzeiten und das Getriebensein darin.
Nun habe ich als Frau in einer Großstadt leichtes Spiel...und kann dir eben daher berichten, dass, auch wenn man die Triebe oberflächlich erfüllen kann...das Defizit bleibt.
Der Trieb kann auch noch ganz was anderes sein.
Das innere Rotieren, der Suchtcharakter.

Du suchst...dich. Das kann dir letztendes niemand abnehmen. Die Suche nach Nähe und Verbundenheit ist auch...eine Suche nach sich selbst, an den Kern kommen, das, wo es weh tut...so undefinierbar.

Ich selbst, bekennender Junkie in inneren Strukturen, habe an einem Punkt so in die Knie und auf Entzug..gehen müssen...huuu...(anderes Thema)...man lernt sich selbst gut kennen, wenn man das mal durch hat UND...man lernt das Steuern...im Verzicht auf etwas, das einem unverzichtbar scheint.

Ich beherrsche mittlerweile...so manches in mir und ganz gewiss auch meinen Trieb. Das macht mich nicht zu einer Trieblosen, nur beherrscht 'es' mich nicht mehr.

Ich kann meine Gefühle mit dem Kopf steuern. Vorher waren da: Schere zwischen Verstand und Gefühl und Achterbahnfahrten nach dem Motto: 'wenn auch zehnmal'.

ganz unten...auf Knien und ziemlich 'im Dreck'...bin ich mir nahgekommen.
Den 'Dreck' und das 'Unten'...wünsch ich dir nicht notgedrungen, aber die Nähe zu dir selbst. Das Rundsein.

Das ist ein schräger Schluss für mein Posting. Ich lasse ihn dennoch mal so stehen.

por toi.

Sophia
********eams Paar
49 Beiträge
Wenn ich lesen muss, dass man doch seinen Trieb auch stilvoll befriedigen könne, dann muss ich ob dieser Ignoranz den Kopf schütteln, genauso wenn ein Reicher zu einem Bettler sagen würde: »Was, Sie haben kein Brot? Dann essen Sie doch Kuchen!« Diese Schreiber haben leider nichts begriffen.

@***ne: Dann hast Du meinen Post nicht begriffen oder ich habe mich zweideutig ausgedrückt. Ich habe gerade NICHT gemeint, dass Du Dir ein Ventil suchen sollst; in meinem Post steht, dass es verschieden Arten gibt, mit dem Trieb umzugehen und dass das eigentliche Problem die Intoleranz der Gruppen gegeneinander ist. Die einen halten diejenigen, die diesen Trieb sexuell (meinetwegen in extremer Form) ausleben für dumme Tiere, die anderen wiederum sehen die andere Partei als gehemmte Spießer (stark vereinfacht ausgedrückt). Beides zeugt für mich von Ignoranz, da die Ansichten an sich ohne Probleme nebeneinander existieren können. Die Anhänger oder Betroffenen machen es zu einem Problem, indem sie das nicht erkennen.
*******rion Mann
14.645 Beiträge
@Magdalena
Kompliment für den Schluß - und nicht nur für diesen...
*******rion Mann
14.645 Beiträge
@Wilderdreams
Zu Deiner Gruppeneinschätzung:

Nun ist wohl nicht jeder Mensch mit einer aufgeklärten nüchtern denkenenden ausgereiften Persönlichkeit ausgestattet.
thanks,@ Sean_Sirion.

Ein 'u' für mein: pour toi...will ich eben noch nachreichen.
Verdammte Tippfehler.

S.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ magdalena
Vielleicht der beste, auf jeden Fall aber der für dieses Thema sicher zutreffendste Beitrag in einem ohnehin schon erfreulich niveauvollen Thread! Beeindruckend!

(Der Antaghar)
Nicht zum ersten Mal ...
... rührt mich etwas von Magdalena zu Tränen *zwinker* und trotzdem sollte man die Diskussion doch nicht ganz so eng an meiner Person führen, ich habe zwar Notstand, aber es geht noch einigermaßen. Ich habe den Artikel mit "Die Würde des ..." schon vor längerem geschrieben. Akut verzichte ich jetzt seit knapp vier Wochen.

Aber ich gebe unumwunden zu, dass ich in der Vergangenheit schon einige Dinge tat, die ich später fast bereut hätte. Und da ist es wieder: Eben nur "fast" bereut. Denn tief innen weiß ich, dass, käme die Situation wieder, ich würds genauso wieder tun ... *snief*
Zu groß der Drang in gewissen Momenten, um zu zu verzichten, wohl wissend, dass ich gleich völlig irrational handeln werde.
*******rion Mann
14.645 Beiträge
Nun sind ja 4 Wochen noch ...
... keine Äohnen gleiche Frist und gar nicht unalltäglich sozusagen...
********eams Paar
49 Beiträge
Rationalität wird sowieso überbewertet. Ich denke nicht unbedingt, dass wir zu viel aktiven Einfluss nehmen - im Detail vielleicht, aber Erfahrungen, Erziehung, etc. sind letztlich doch nur Dinge, die unsere inneren Strukturen verändern können, aber nicht kontrollieren, bzw. maximal zu einem bestimmten Grad.
Das ist der einzige Grund, warum man im Affekt handeln kann und warum Menschen in Extremsituationen vollkommen nach Instinkt handeln und nicht nach Vernunft. Bei dem Einen dauert es vielleicht länger, beim anderen weniger lang, aber es gibt bei jedem den Punkt, an dem er nicht mehr vernünftig handeln kann und völlig hilflos ist.
Man kann darüber streiten, inwiefern man diesen Punkt aktiv verändern kann oder man ihm ausgeliefert ist. Das weiß ich persönlich auch nicht.

Ich sehe mich zwar auch als eher rational geprägten Menschen, gebe mich aber keiner Illusion hin. Auch für mich gibt es solche Punkte, an denen ich völlig irrational handle. Wobei ich wieder festhalten will, das ja nicht unbedingt schlecht sein muss. (Vgl. Slavoj Zizek - Enjoy your Symptom!)
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
die "Problem_Er_Löserin" ...
interessant wäre, dir die nächsten Tage ein paar willige und nicht gerade scham- und konventionslastige Mädelz in deine rollende Bude zu schicken.
Ich fürchte fast, dein 'Problem' wäre damit nicht beigelegt. Jedenfalls nicht länger, als bis dass sie zur Tür raus sind.

[...]
Es mag dir so scheinen, dass Lustbefriedigung hier Abhilfe schaffen könnte, aber deine Lust wandelt sich, je hüllenloser du (für dich im Erkennen deiner selbst, im Aufdecken, Enthüllen) wirst, desto mehr brauchst du die Befriedigung einer Lust, die wesentlich tiefer sitzt und wesentlich mehr an Wellenlänge braucht.

Jetzt spielen wir mal "Wünsch-Dir-Was" und fabulieren so vor uns hin:

Dem von innerer Unruhe getriebenen Herrn Till von Hansen mit den umtriebigen Trieben begegnet jetzt die Frau Magdalena von und zu Männerverständnis.

Es kommt, wie es kommen muss ...

Das Treiben der beiden bleibt nicht bei den Trieben eine tiefe Verbindung scheint sich im Laufe einiger Monate anzubahnen. Herr Till von Hansen strahlt wie ein Honigkuchenpferd und dieses Strahlen bleibt nicht ohne Auswirkung auf so ein paar andere willige und nicht gerade scham- und konventionslastige Mädelz in deren Umfeld.

Es kommt, wie es kommen muss ...

Eins von den Mädelz - sie will und auch Till will und so wollen sie beide und sie lassen sich treiben - und es ward gut - ja ziemlich gut sogar ...

Wie geht es unserer Frau Magdalena jetzt damit, dass ihr vormals so grossherziges Angebot jetzt - wo sie doch wähnte sein "Problem" gelöst zu haben - unverhofft erst wieder angenommen wird ?

*gruebel*

Erwin

PS: allen "Magdalenas" die mir bis jetzt begegnet sind, gings damit gar nicht so gut *zwinker*
PPS: die Szene hat nix mit Sophia + @DH zu tun - ich habe lediglich fantasiert !
**S Frau
1.409 Beiträge
@******ena: so in etwa kenne ich das auch, sex mit irgendjemandem aus notstand heraus ist sucht-sex mit kater-effekt, das behebt das problem nicht wirklich, sondern ist bestenfalls ein nullsummenspiel. wenn man glück hat, fühlt es sich ein paar momente lang so an, als ob zumindest ein teil der leere gefüllt wäre, aber hinterher bezahlt man den kleinen glücksmoment damit, dass die leere umso fieser zuschlägt. ist wie eine halbe oder ganze flasche wein trinken, am abend vielleicht mal ganz angenehm, aber nicht so angenehm, dass es sich lohnt, am nächsten tag kopfweh zu haben. lohnt sich nicht, mache ich nicht - aber ich weiß eben auch aus erfahrung, warum ich das nicht mache.

wobei ich duanes beitrag schon sehr gut finde, weil ich es auch absolut unangemessen finde, auf leuten, die ein bedürfnis und eben auch einen notstand haben, so rumzuhacken. manchmal hat man eben ein unerfülltes bedürfnis und es geht einem deshalb richtig schlecht und man benimmt sich deshalb wie ein idiot - aber da ständig mit dem anspruch der leistungs- und spaßgesellschaft ranzugehen und dauerhaftes immer souverän, gut gelaunt und mit sich im reinen sein zu müssen zu verordnen, das wird den menschen und den realen lebensverhältnissen einfach nicht gerecht.

wenn jemand einen notstand hat, heißt das doch nicht, dass das rundum ein kompletter idiot ist, einen notstand hat man eben einfach manchmal und manchmal macht man sich deshalb eben temporär zum affen und verschickt einzeilige, wahrscheinlich relativ erfolglose ficken-mails, evtl. mit schwanzbild. aber sooo schlimm ist sowas doch jetzt auch wieder nicht, da wird doch niemand vergewaltigt, sondern leute, die ein bedürfnis haben, kriegen ihr bedürfnis eben nicht erfüllt - denen muss man ihr bedürfnis nicht erfüllen, wenn man keine lust dazu hat, aber man muss ihnen auch nicht ständig auf die füße steigen deshalb.

es gibt eben triebe und gier, die haben, wie alles andere auch, zwei seiten, manchmal machen sie ärger und werden schlimmstenfalls auch mal zerstörerisch, aber sie geben auch viel energie und lebenskraft. sie zu verteufeln muss finde ich nicht sein, man hat sie eben und macht das beste draus, und wenn das nicht immer gelingt - perfekt ist niemand, verständnis fände ich da angebrachter als das ewige gemotze.
Wow
bin stark beeindruckt.
Der Ernsthaftigkeit der Diskussion, immer wieder eingenordet durch durchaus bewegende "Tapeten"*g* -Beiträge, kann man sich kaum entziehen.
Das in diesem Medium häufig beschworene / auch belächelte / "Niveau": le voilá!

Zum Thema: "Sind wir GETRIEBene der BeHERRSCHENDe?

Der hier beschriebene Gegensatz zwischen TRIEB (getrieben) und HERRSCHEN (beherrschen) existiert m.E. so i.d.R. nicht:
Wir sind beides, getrieben vom - hoffentlichch vorhandenen - Geschlechtstrieb, der aber i.d.R. beherrscht wird (unter persönlicher Kontrolle ist).
Das, was von Duane in seinem Eingangsposting beschrieben wird, wird wohl eher mit dem Begriff SUCHT beschrieben. Sex-SUCHT als nicht mehr beherrschbarer Sex-TRIEB (in Deinem Fall, Duane, wohl, wenn ich ihn richtig verstanden habe, im Grenzbereich zwischen beherrschbar und nicht mehr beherrschbar angesiedelt).

Magdalenas Beitrag - sehr bewegend - beschreibt in seinen letzten Zeilen

ganz unten...auf Knien und ziemlich 'im Dreck'...bin ich mir nahgekommen.
Den 'Dreck' und das 'Unten'...wünsch ich dir nicht notgedrungen, aber die Nähe zu dir selbst.


das Clean-werden eines (SUCHT-)-Junkies

Vielleicht ist es hilfreich, den Begriff der Sucht in der Diskussion heranzuziehen.

Die Frage, wie ein Süchtiger die Hoheit / "wieder"(?) die Hoheit / über einen ansonsten völlig "normalen" Trieb erlangen, ihn also beherrschen kann, bleibt - bis auf Andeutungen bei Magdalena - offen.
"im Reich der wilden Tiere"
Duane, du kannst getrost den Fokus von dir wegnehmen...und mein Posting so deuten, dass du eben alles andere als alleine bist mit all dem, das du ansprichst.
Das war mindestens EIN Aspekt, warum ich überhaupt...dir zudenkend, hier schrieb.

Du spricht so vieles in deinem Eingangsposting an...und ich habe nur herausgepickt, was in mir größte Resonanz...eben zu dir hervorrief...und das war der Punkt des Getrieben-seins.

Was die Plage mit Engstirnigkeit und fehlendem Horizont in Joy-World betrifft...Schwamm drüber. Ich schrieb es dir schon mal auf anderem Wege: man kann sich lange und intensiv krumm ärgern und beschäftigen mit halbvollen Gläsern und noch im 300. Rasurfred dem Ärger Luft machen oder...man fokussiert sich auf die Wenigen (die es ja GIBT), die ähnlichen Horizont und geistige Weite und Neugier, Wissens- und Erfahrungsbegier haben ...und sich freuen, mit jenen...den eigenen Horizont im Austausch erweitern zu dürfen.
Für mich wesentlich fruchtbarer...im Ergebnis. Ich habe nicht die Energie und Zeit, mich im 'Negativen' aufzuhalten...und verprasse dafür liebend gerne Energie, Zeit, Gedanken...im 'Positiven', sprich...wellenlängig mir eher Taugendem.

Ich sprach an...das Getrieben-sein, das noch jenseits des ja eh vorhandenen ganz 'normalen' Triebes, der uns tatsächlich 'treibt', in uns haust und uns steuert. Dass der Trieb ansich...uns treibt... ist sein Sinn, seine Funktion, sonst gäbe es unsereins heute, hier sitzend, nicht.

Das innere Fiebern, Suchen, Sehnsuchteln...nach etwas, das uns in uns selbst fehlt.
Nicht das Ziel, das wir ersehnen ist hier der Auslöser, sondern eine Art Flucht und innere Leere, Verwaisung, Haltlosigkeit, Unmittigkeit.

Wie weit das Suchtcharakter hat oder bekommt...kann jeder für sich selbst ausmachen.
Ich meine nur, es kann helfen, diese Art Getriebenheit für sich selbst zu erkennen, zu benennen und eben...zu reflektieren.
Man lebt im Mangel...und 'diese Art' Gier, Sehnsucht...hat eben weit weniger mit dem Objekt der Begierde zu tun, als vielmehr...mit UNS SELBST.
Annehmen, was IST, nicht, was 'sein soll'.
Und diese Art 'Arbeit' an uns selbst, sowie die Erkenntnis, sich selbst...der größte 'Schmerz im Arsch' zu sein, kann dir niemand abnehmen, schon gar nicht ein Partner.

Womit ich zu Dr.WinWins "Wünsch dir was" komme.
Es mag sein, dass wir an jenen 'Verständigen' glatt vorbeirauschen, weil eben...die Wahrnehmung gar nicht gegeben ist und erst dann eine innige Verbindung entsteht, wenn ich die innige Verbindung mit mir selbst eingegangen bin.
Das Ankommen...in einem 'Du' für eine dauerhafte, tiefe Beziehung erst dann möglich wird, wenn man in sich selbst...den Landeplatz, die Mittigkeit gefunden hat.
Vorher ist der Mangel, das Defizit...programmiert.
Niemand kann erfüllen, was ich mir selbst...nicht erfülle oder bin.

Im Übrigen gehe ich jetzt auch nicht auf 'sebstverständlich' jedem Single Mangelndes ein. Egal, wie 'rund' man in sich ist, fehlt da was...zum 'Honigkuchenpferd'...jedenfalls bei den Meisten, mich eingeschlossen.

Und was das 'Tierische' angeht. Lieber Duane, es ist himmlisch, nackt und bloß und...hemmungslos sein zu dürfen. Es ist, wie du ja auch schreibst...nichts wirklich Abartiges oder 'Versautes' darin, sondern im Gegenteil...etwas sehr pures und reines, weil darin Gefühlswelten leben, die wir in uns tragen und eben so oft verbergen...aus Scham, Erziehung oder...
Und ich kann dir versichern, dass es ...auch auf weiblicher Seite genug Gespielinnen und Gefährtinnen gibt, die dich mit dieser Art Sehnen...nicht im Regen stehen lassen.

Sophia
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ JCS
... wenn jemand einen notstand hat, heißt das doch nicht, dass das rundum ein kompletter idiot ist, einen notstand hat man eben einfach manchmal und manchmal macht man sich deshalb eben temporär zum affen ...

Und worin, wenn ich da höflich nachfragen darf, besteht nun dieser Notstand genau? Was will man? Wonach sehnt man sich wirklich?

Und kann ein Bedürfnis, dessen Befriedigung zum individuellen Überleben nicht zwingend notwendig ist (wie z. B. Trinken, Essen und Atmen) einen Menschen wirklich so sehr "versklaven", dass er sich, wie Du es so treffend formulierst, zum Affen macht?

Könnte es nicht auch sein, dass man sich nur deshalb zum Affen macht, weil man sich dann geradezu "hysterisch" bzw. wahnhaft in das Bedürfnis hineinsteigert, bis man ihm quasi erlaubt, einen wirklich und wahrhaftig zu beherrschen?

Und zu guter Letzt noch eine ganz pragmatische Frage:

Würde z. B. jemand daran wirklich zugrunde gehen, der für zwei, drei Jahre völlig allein auf einsamen Insel ausharren muss, bis er gerettet wird? Und an was genau würde derjenige dann zugrunde gehen?

(Der Antaghar)
*********tter Mann
1.397 Beiträge
grisu
Wer weiß schon ob ein verkürztes, krankes Leben für die oder den Betroffenen nicht schöner, lebenswert etc. ist, als nie gelebt zu haben.

Darum geht es mir nicht.
Natürlich kann ein Mensch der krank, behindert ist trotzdem ein schönes Leben haben.

Aber muss ich ein Kind in die Welt setzen, von dem ich weiß, dass es krank sein wird?
@anthagar
Du klebst mir persönlich ein bisschen zu sehr an der Textstelle mit "körperlich" und lässt dabei den Gesamtzusammenhang aus. Es geht nicht um eine einsame Insel, es geht um Menschen hier. Um unerfüllte Triebe und die ständige (scheinbare) Verfügbarkeit zur Erfüllung derselben. Diese Widerspruch vom Unterbauch, der sagt: "Ich hab nix zum Ficken.", bis zu den Augen, die nichts anderes hier geboten bekommen.

Um eine Gesellschaft, in der man sich nicht finden kann, weil das Suchen verfemt ist, jedenfalls für die Frauen; um Situationen, wo es mich des Triebs wegen zu Prostituierten getrieben hat und ich mir anschließend nichts mehr zu essen kaufen konnte; um unglaubliche Dinge, die Menschen tun, damit es von ihnen genommen wird, was natürlich ein Trugschluss ist; es geht darum dass jeder Mensch anders damit umzugehen gelernt hat und wie er das macht, dafür ist hier der Raum, dafür wäre hier Raum. Es ist jedenfalls angenehmer als der trölftausendste Date-or-next-Fred.

Jetzt sei so gut und klebe nicht an diesem kleinen Teilaspekt.

Mir ist auch klar, dass da kein Druck in den Eiern entsteht und trotzdem tun sie einem weh, so dass dies sogar eine Redewendung ist. Nur weil du so wunderbar ausgelichen bist und dies nicht kennst, heißt dies nicht, dass es nicht existiert. Ich hatte sie und habe sie manchmal, jetzt lasse ich mir von dir nicht einreden, dass ich sie nicht habe.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ DuaneHanson
Ich danke Dir!

Wenn wir nämlich vom rein Köprerlichen abrücken, würden sozusagen "automatisch" psychische und bioenergetische Prozesse in den Vordergrund rücken - und das wäre dann eine besonders spannende Debatte.

Mir geht es nämlich bei meinem beharrlichen Nachfragen genau um Benennung dieses Punktes, den Du jetzt klargestellt hast (vielen Dank dafür!):

Das Erkennen, dass es letztlich nichts mit reiner Körperlichkeit zu tun hat, sondern mit etwas anderem, das dahinter steht und allenfalls im Körperlichen seinen Ausdruck findet. Und da wird es erst wirklich interessant ...

(Der Antaghar)
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
@sophia
Und was das 'Tierische' angeht. ...

vielleicht noch zur Unterstreichung des Aspekts, den ich einbringen wollte und der sicher etwas vom eigentlichen Thema wegführt:

Das "Neu_Gier_Tier" in mir ist ja nicht weg in einer Beziehung, aber es ist kein "Problem" (für mich) es "giert" dann nicht, wenn es angenommen wird, aber es rebelliert, wenn es abgelehnt, tot-analysiert und mißinterpretiert wird und erst dadurch im Beziehungsleben einen viel zu großen, ihm in keiner Weise zukommenden Platz einnimmt.

Erwin
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