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Sind wir GeTRIEBene oder BeHERRSCHENde?

Sind wir GeTRIEBene oder BeHERRSCHENde?
Wir, als Homo sapiens sapiens haben uns vor mehrerend Tausend Jahren aus der biologischen Evolution verabschiedet. Es ist in nahezu allen Gesellschaften auf der Welt so, dass sich nicht mehr nur die Stärksten und Klügsten (Survival of the fittest) durchsetzen und vermehren, sondern alle Menschen. Damit ist die Evolution vorbei, es kann keine Entwicklung, außer in Marginalien, mehr geben. Gut, ein paar Asiaten lernen noch das Alkohol- und Milchtrinken, aber im Großen und Ganzen war's das. Finito.

An die Stelle der biologischen Evolution ist das getreten, was die Antropologen die »kulturelle Evolution« nennen. Sexualpartner mit denen man Nachkommen zeugen möchte, werden nach völlig anderen Kriterien ausgesucht, als noch vor Hunderttausend Jahren, damals war die dickste Keule das Äquivalent des heutigen Porsches vor der Garagentür. Die Keule aber war damals nur ein Kriterium von vielen. Stärke, Geschicklichkeit, Mut und Einfallsreichtum – kurz gesagt, die Jungs mit den dicksten Eiern bekamen die meisten Mädels. Wäre das über Jahrmillionen nicht so gelaufen, säße ich jetzt heute hier nicht am Laptop, dann wäre der Mensch niemals zum Herrscher des Planeten geworden.

Stehengeblieben in unserer biologischen Entwicklung sind wir aber auf Steinzeitniveau. In uns schlummern dieselben Instinkte und Triebe, wie in unseren wilden Urahnen, die Zivilisation ist im Vergelich dazu nur eine dünne Tünche. Ich will an dieser Stelle nicht auf alle Triebe im einzelnen eingehen, mir genügt exemplarisch (und dem Grundthema des Forums geschuldet) die Betrachtung des Sexualtriebs. »Reiß dich mal zusamen!«, »Doch nicht hier!«, »Benimm dich!«, »Guck da nicht so hin!«, das sind alles Sätze, die den kulturellen Aspekt der Triebunterdrückung belegen.

Diejenigen, die es meisterlich verstehen, ihre Triebe zu sublimieren, haben gut reden. Sie haben anscheinend ein Ventil gefunden, was es ihnen gestattet, nicht in dem Maße abhägig von ihnen zu sein, wie andere das sind. Das wäre an und für sich noch nicht so schlimm, wenn, ja, wenn sie sich nicht so erhaben fühlen würden, überlegen, befreit – und von dieser Warte auf uns arme Sünder herunterblickten. Jemanden zu verurteilen, weil er seinen Trieb nicht unter Kontrolle hat, ist im Prinzip nichts anderes, als jemanden wegen seiner Hautfarbe zu diskriminieren, sogar unsere Rechtssprechung, die ja nicht immer auf der Höhe der Zeit ist, trägt diesem Umstand Rechnung, mit der »verminderten Schuldfähigkeit« aus den unterschiedlichsten Gründen.

Japanische Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass sich die Menschheit genetisch(!) in zwei Gruppen einteilen lässt, was das Triebhafte angeht. Demnach haben ca. ein Drittel der Menschen einen wesentlich stärkeren Sexualtrieb, als die restlichen zwei Drittel. Hier hat sich die »vernünftigere« Variante durchgesetzt, aber nicht ganz, ob zum Glück oder Unglück mag ich hier gar nicht beurteilen. Dass zwischen den Gruppen Konflikte programmiert sind, ist leicht zu verstehen. Jemand mit einem kleinen Sexualtrieb wird einen anderen Menschen mit ausgeprägtem Trieb niemals verstehen können! Wer so etwas noch nicht erlebt hat, kann sich unmöglich vorstellen, wie das ist. »Jetzt beherrsch dich mal!« ist demnach nur ein hilfloser Ausdruck von Ohnmacht und Wut.

Und ein Getriebener kann zwar um Verzeihung bitten, aber er wird niemals garantieren können, dass es ihn nie wieder überkommen wird. Ich bin oft genug entsetzt (obwohl ich es verstehe) wenn Menschen übereinander urteilen und bestimmte Verhaltensweisen, die dem Trieb geschuldet sind, einteilen. Gerne in Kategorien wie »moralisch verwerflich«, »widerlich«, »hinterlistig« und dergleichen mehr. Dazu gehören harmlose Varianten wie das heimliche Pornogucken genauso, wie das sich beim Gangbang zwanzig Männern hinzugeben. Gut, nicht jede, die einen Gangbang macht, tut dies aus dem Trieb heraus, manchen ist vielleicht einfach nur langweilig und verbrecherisches Tun mit dem Trieb zu entschulden ist auch inakzeptabel.

Aber mir wirds ehrlich gesagt ganz blümerant, wenn hier von »abartig« oder »wie die Tiere« gesprochen wird. Das, meine lieben Freunde, ist inakzeptabel. Denn wir sind Tiere! Bevor wir diskutieren, möchte ich noch meine Einstellung zum Sexualtrieb kundtun. Beim Lesen könnte man meinen, ich sei derjenige hier, der immer die Schwanzbilder und die Willste-ficken-Mails verschickt. Nein, ich kann die Jungs nur gut verstehen, das ist alles. Ich aber schaffe den Spagat: Einerseits schaffe ich es (meistens) meinen Trieb zu sublimieren und andererseits kann ich all jene vollauf verstehen, die das eben nicht immer unter allen Umständen schaffen. Und ganz ehrlich: ich hasse all jene, die hier immer so abgehoben tun und von »Dreibeinern« und »Dorfmatrazen»« sprechen, denen gehört meine tiefste Verachtung, weil sich in deren vermeintlicher moralischer Integrität nur dümmliche Überheblichkeit, Hilflosigkeit und Unverständis mit einhergehender Intoleranz verstecken. Amen.


Die Würde des Menschen ist unantastbar

So steht es zumindest auf dem Papier des deutschen Grundgesetzes. Nun, wie wir alle wissen, ist Papier manchmal recht geduldig und das ist beim Grundgesetz nicht anders. Meine Würde wird zum Beispiel fast täglich verletzt, dummerweise durch mich selbst, so dass ich niemanden Fremdes dafür verantwortlich machen kann. Aber mal ernsthaft, wozu der Trieb einen manchmal treibt, das ist absolut entwürdigend.

Die meisten Menschen werden vermutlich gar nicht begreifen (können) wovon ich rede, denn für sie ist »Trieb« gleich »Lust«. Falscher könnten sie mit der Einschätzung gar nicht liegen. Klar habe ich auch Lust, sehr oft sogar, aber der Trieb (und dessen Befriedigung, die nicht unbedingt befriedigend sein muss) hat mit der Lust erst einmal nichts zu tun. Das Wort sagt es schon aus, aber ist es nicht so, dass die ursprüngliche Bedeutung ein wenig in Vergessenheit geraten ist? Treiben, der Infinitiv. Ich bin getrieben, ich werde getrieben, klingt das nach Lust? Nein, es klingt nach Zwang und genau das ist es auch.

Es ist ein zwanghaftes Bedürfnis, sofort alles stehen und liegen zu lassen, um sich einem einzigen Ziel zu widmen: möglichst auf der Stelle jemanden zu finden, mit dem man sich paaren kann. Als »ordentlicher« Teil der menschlichen Gesellschaft, muss man seinen Trieb natürlich soweit sozialisiert haben, dass man funktioniert, man seinen Pflichten nachkommen kann und nicht straffällig wird. Nun, den meisten gelingt das auch. Diejenigen, denen das nicht gelingt, sind hier aber nicht Thema, sondern es geht um Menschen wie mich. Menschen, denen es gerade eben so gelingt.

Es geht um Leute, die einer Arbeit nachgehen, ihren Lebensunterhalt bestreiten, Verantwortung haben, vielleicht auch Familie und die aller Normen zum Trotz eine dunkle Seite in sich tragen. Ich betone noch einmal eindringlich, dass es nicht darum geht, ob man »mal geil« ist, oder Spaß am Sex hat. Ich gehe davon aus, dass dies auf nahezu alle zutrifft. Aber wer schon einmal eine rollige Katze gehört und erlebt hat, wird sich vielleicht die Dimension dessen vorstellen können, was jemand durchmacht, der hin und wieder auf der erdabgewandten Seite des Mondes weilt.

Dort wo unbändiges Verlangen auf gesellschaftliche Normen trifft, die einen hindern und beschränken; wo man sich hinterher manchmal »wie der letzte Dreck« fühlt, weil man wieder einmal seinem Trieb nachgeben musste; wo einen blankes Unverständnis trifft, wenn man sich traut, jemandem davon zu erzählen; wo man Angst haben muss, verfemt zu werden und warum? Weil man das tut, was man tun muss, weil sonst das Jucken unerträglich wird; weil man auf- und abtigert wie der Panther in Rilkes Gedicht und weil man, wenn man nichts tut, ebenso im Herzen aufhört zu sein, wie jener Panther.

»Ja, dann mach’s dir doch einfach selbst!« All jene, die uns nicht begreifen, kommen mit solchen und ähnlichen Ratschlägen. Das ist, als würde die freiwillige Feuerwehr von Brokdorf versuchen, eine Kernschmelze im nahe gelegenen Atomkraftwerk aufhalten wollen – zwecklos. Unsereins kann die Katze verstehen, die – ihren Arsch hochgereckt – sich allem und jedem darbietet, wenn er doch nur ihre Leere vertriebe, wenn sie doch nur das bekäme, was jetzt ihr sehnlichster Wunsch und ihr dringlichstes Bedürfnis ist. Da ist das Masturbieren nicht mehr als ein Tropfen auf das heiße Bein.

Was ich nicht schon alles angestellt habe, um diese Gier zu stillen und ich werde nicht einmal mehr rot dabei. Lange dachte ich, ich sei pervers oder sexsüchtig, bis ich feststellte, dass es nicht wenigen so geht, Männern und Frauen, wobei letztere sich deutlich schwerer tun, dies zuzugeben, auch vor sich selbst. Reflexartig wird von Frauen betont, man sei aber nicht »so eine«, obwohl man im Joyclub angemeldet sei, wobei offen bleibt, was mit »so einer« denn nun gemeint ist. Man habe es nicht nötig, sich hier einen Fickpartner zu suchen, den bekäme man ja draußen viel leichter und viel bessere natürlich auch. Man habe ja gewisse Ansprüche und ficke schließlich nicht jeden dahergelaufenen. Tja, was ist denn nun, sind Frauen weniger geil als Männer? Zumindest sind Frauen wahre Meisterinnen darin, aus dem Verzicht den sie üben, dergestalt Nutzen zu ziehen, dass sie sich selbst besser fühlen (ich habe verzichtet, ergo ich bin doch kein Flittchen!) und natürlich anderen ihren Verzicht wie ein Fanal präsentieren, ein flammendes Zeichen ihrer moralischen Integrität. Damit steigern sie den »Wert«, den sie in der Gesellschaft besitzen erheblich.

Jede(r) kennt das Gerede über die »Dorfmatratzen« oder die »Wanderpokale« und Frauen scheinen geradezu panische Angst davor zu haben, selbst irgendwann in einem solchen Ruf zu stehen. Um dies zu verhindern, da wird dann eben auf Teufel komm raus verzichtet, auch wenn man sich deswegen selbst belügen muss. Und natürlich kann man sich damit ganz toll auch von den vielen schwanzgesteuerten Männern abheben und ihnen ein ums andere Mal vor Augen führen, was für nichtsnutzige, verdorbene Subjekte sie sind und dass man froh sein könne, ausgewählt worden zu sein, trotz des Status »Mann«. Da dieses Verhalten dem System »Frau« immanent zu sein scheint, kann man natürlich nicht sagen, ob der Sexualtrieb bei Frauen gleich stark ausgeprägt ist. Die Schriftstellerin Esther Vilar prägte den Ausspruch: »Die Frau kontrolliert ihren Sex, weil sie für Sex all das bekommt, was ihr noch wichtiger ist als Sex.« Nach vielen Jahren an der Front, bin ich geneigt, ihr zu glauben – leider.

In zunehmendem Maße werden auch Männer von diesem Ich-leugne-meinen-Sexualtrieb-Virus befallen. Auf Datingseiten im Internet oder in entsprechenden Foren wird auch von den Männern immer häufiger darauf aufmerksam gemacht, man sei schließlich nicht so, wie die »Mitbewerber«; man habe selbstverständlich Stil, Niveau und Geschmack und würde natürlich ein dummes Bunny mit dicken Dingern nicht auswählen, nicht mal in der Not, denn so nötig hätte man es nicht. Der Mann, der öffentlich zugibt, manchmal einfach einen Fick und dafür eine entsprechende Körperöffnung zu brauchen (ungeachtet der Trägerin und deren sozialen Status, Aussehen, Liebreiz, Intelligenz und dergleichen mehr), stellt sich selbst ins Abseits, was seine Chancen bei »höherwertigeren« Bewerberinnen angeht. Lustigerweise schreibt er dies auch dann, wenn er trotzdem nur einen Fick sucht. Dass er dadurch – und den damit gezwungenermaßen verbundenen Verhaltensweisen nach einem Fick – dem Klischee »alle Männer sind Schweine« natürlich weitere Nahrung gibt, ist ihm egal: Nach ihm die Sintflut.

Gut, der Trieb wird verdrängt, geleugnet, missverstanden, gehasst, verflucht, aber hat er denn auch was Gutes? Ungeachtet all dessen, was ich bisher geschrieben habe: Ja, und ich will ihn nicht missen, ich würde nicht auf ihn verzichten wollen! Als ich neulich mit einer Freundin über diese Gedanken sprach, sagte sie nach meinen Ausführungen: »Okay, so wie du es schilderst, ist es bei mir nicht. Und darüber bin ich heilfroh.« Man kann sagen, das ist die Standardantwort, wenn ich vom Trieb erzähle und davon, wie es ist, so abhängig zu sein. Ganz spontan erwiderte ich: »Das dachte ich mir schon, aber sei versichert, dir entgeht was.« Diese Antwort »dir entgeht was«, hat etwas von dem chinesischen Fluch »Mögest du in interessanten Zeiten leben.«, denn es entgeht einem natürlich viel Negatives, wie sich jedermann wird denken können und genauso war es auch gedacht, aber eben nicht nur.

Wer wenigstens einmal erlebt hat, dass dieser Trieb auf fruchtbaren Boden fällt, man also jemandem begegnet, dem es ähnlich geht, einem Seelenverwandten, der wird umso reichlicher belohnt werden. Damit ist nicht gemeint, dass es außerhalb solcher Begegnungen keinen guten Sex geben kann, natürlich gibt es den, allerdings kommt diesem Zusammentreffen eine ganz besondere Bedeutung zu. Man muss sich nicht schämen, seltsame Gelüste zu haben; es muss einem nicht peinlich sein, sich auf fragwürdige Begegnungen eingelassen zu haben; man wird nicht als Mensch zweiter Klasse gesehen, weil man bestimmen ethisch-moralischen Grundsätzen nicht genügen kann und will; und man wird nicht danach bewertet, wie gut man in der Lage sein wird, sich beherrschen zu können. Nein, man wird akzeptiert, weil man verstanden wird und ein stärkeres Aphrodisiakum kann es kaum geben.
Viel Gedankenstoff für einfache Antworten
zunächst möchte ich feststellen, dass ich D. H als Verfasser vieler sachkundiger Beiträge im Forum schätzen gelernt habe, auch wenn ich mit einigen seiner Ansichten nicht übereinstimme.

Bei der Fülle der zur Diskussion gestellten Punkte möchte ich nur einige herausgreifen:

• Sexualtrieb ist etwas völlig Natürliches, aber nach meinem Kenntnisstand haben nur Primaten keine bestimmte Zeit (insbesondere die Weibchen), in dem sie diesem in besonderem Maße nachgehen. Wahrscheinlich sind hier die Aufzuchtmöglichkeiten des Nachwuchses ausschlaggebende Größe.

Man beachte auch, dass selbst beim Menschen der Sexualtrieb nach Ansicht vieler Psychologen beim Menschen stärker ausgeprägt ist als der Sepbsterhaltungstrieb. Hat noch niemand von Euch die Erfahrung gemacht, dass der Trieb gerade nach einem besonders aufwühlenden Ereignis besonders stark wird?

Natürlich hat sich auch die Religion dieses Phänomens angenommen, bedeutet doch die Reglementierung des stärksten Triebes im Menschen auch eine gewisse Kontrolle, bzw. die Möglichkeit einer Vorteilnahme.

• Triebe im allgemeinen, sollte der normale homo sapiens (ich glaube, hier geht D. H. mit mir kondom) unter Kontrolle halten können. Im Intersse der menschlichen Gemeinschaft ist es nur nützlich, wenn sie da ausgelebt werden, wo es gestattet ist. Dabei rede ich nicht vom exualtourismus, wo man sich für billiges Geld einen nicht selbstbestimmten Jugendlichen unter den Nagel reißen kann.

• Tiere paaren sich aufgrund genetischer Programmierung meistens unter dem Gesichtspunkt der Arterhaltung. Diesem Gebot unterliegt der homo sapiens seit langem nicht mehr, aber seit der "Menschwerdung" ist ja entwicklungsgeschichtlich noch kein langer Zeitraum vergangen.

Ich weiß jetzt nicht genau, was der Verfasser unter "abartig" verstehen will. Ich verstehe darunter, dass man etwas ausleben will, was der Sexualpartner eigentlich nicht möchte. Zwingt man seinem Partner gegen Widerstand den eigenen Willen und Trieb auf, ist das für mich abartig. Schließlich hat uns die Evolution viele Möglichkeiten der Lusterfüllung im gegenseitigen Einverständnis geöffnet!

• Wanderpokal/Dormatratze: Diese Ausdrücke habe ich in letzter Zeit (und ich habe das Vergnügen, die Zeit schon eine Weile betrachten zu dürfen) recht selten gehört. Um ehrlich zu sein vor einigen Jahren von einer Südosteuropäerin, deren sozialer Hintergrund jedoch ein anderer sein dürfte. Wandel in der bundesdeutschen Gesellschaft?

Zum Schluß möchte ich noch anmerken, dass auch ich "Triebe" habe und genieße, aber in der Ausübung durchaus wählerisch bin. Nicht jedes willfährige "Loch" ist mir auch willkommen!

UNIKUM
********2_by Mann
1.813 Beiträge
Damit ist die Evolution vorbei, es kann keine Entwicklung, außer in Marginalien, mehr geben. Gut, ein paar Asiaten lernen noch das Alkohol- und Milchtrinken, aber im Großen und Ganzen war's das. Finito.

Wegen solcher Sätze sind mir Sozialwissenschaftler vom Arsch lieber, als Biologen und Konsorten vom Gesicht *lol* .

gruß,
Toller Beitrag, hilft uns echt weiter!
Ich kanns ja verstehen, ...
... mit meiner Tapete habe ich es echt übertrieben, aber das musste heute einfach mal raus, weil in einem anderen Fred schon wieder über die lasterhaften Triebe geschimpft wurde *wuerg* das kotzt mich aber so was von an.
********2_by Mann
1.813 Beiträge
Toller Beitrag, hilft uns echt weiter!

auf St. Pauli singen sie immer " Euch Uwe ( Seeler ) leck' uns am Arsch... *arsch* *wink* *undwech*

gruß,
*******day Frau
14.277 Beiträge
Einfache Gegenfrage
Was sind ein paar Tausend Jahre in Hinblick auf evolutionäre Abläufe? Ein Furz im Wind. Insofern teile ich den Ansatz "Abschied von der biologischen Evolution" nicht, weil uns schlichtweg der notwendige Referenzrahmen fehlt.

Ich habe da letztens ein interessantes Buch zum Thema in den Fingern gehabt (und auch gelesen *zwinker*)

Benno Martin: Menschheit auf dem Prüfstand. Berlin 1992

Ganz ehrlich: wir sind mitten drin in der Evolution...

Sylvie *sonne*
Duane erstmal ein großes Kompliment!
Was ich nicht schon alles angestellt habe, um diese Gier zu stillen und ich werde nicht einmal mehr rot dabei. Lange dachte ich, ich sei pervers oder sexsüchtig, bis ich feststellte, dass es nicht wenigen so geht, Männern und Frauen, wobei letztere sich deutlich schwerer tun, dies zuzugeben, auch vor sich selbst. Reflexartig wird von Frauen betont, man sei aber nicht »so eine«, obwohl man im Joyclub angemeldet sei, wobei offen bleibt, was mit »so einer« denn nun gemeint ist. Man habe es nicht nötig, sich hier einen Fickpartner zu suchen, den bekäme man ja draußen viel leichter und viel bessere natürlich auch. Man habe ja gewisse Ansprüche und ficke schließlich nicht jeden dahergelaufenen. Tja, was ist denn nun, sind Frauen weniger geil als Männer? Zumindest sind Frauen wahre Meisterinnen darin, aus dem Verzicht den sie üben, dergestalt Nutzen zu ziehen, dass sie sich selbst besser fühlen (ich habe verzichtet, ergo ich bin doch kein Flittchen!) und natürlich anderen ihren Verzicht wie ein Fanal präsentieren, ein flammendes Zeichen ihrer moralischen Integrität. Damit steigern sie den »Wert«, den sie in der Gesellschaft besitzen erheblich.

Aber hierzu möchte ich gern meinen Senf dazu geben und dir wiedersprechen:

Ich kann nicht für alle Frauen sprechen, weil jede anders ist. Ich kann dir aber sagen das Frauen, Triebe, Erotik und Sexualität ganz anders wahrnehmen. Du sagst, die Menschheit hätte sich seit der Urzeit in ihrem Grundverhalten kaum verändert und demnach würde es auch die geringe Triebhaftigkeit bei Frauen erklären. Ich glaube nicht das alle Frauen Triebe nur verbergen, sie haben sie einfach nicht. Jedenfalls nicht in dem Maße. Dabei gibt es viele Gründe z.B. Verhütung. Die Pille verhindert den Eisprung, demnach verhindert sie auch die sexuelle Empfängnis. Hormone die ausgeschüttet werden, in der Zeit des Eisprungs, werden blockiert das hat zu Folge das sie aus biologischer Sicht keinen Grund hat sich zu paaren. Ich zum Beispiel nehme keine Pille und stelle jedesmal fest wie sich der Körper und die Lust in diesen Zeitraum extrem verändern bzw. ansteigt und das völlig unabhängig von einem möglichen paarungswilligen.

Desweiteren muss eine Frau über viele Punkte stimmuliert werden, es gibt keine zentrale Erregungsstelle wie beim Mann! Wenn überhaupt ist es der Verstand der sein Großteil für unsere Lust empfänglich macht. Beim Mann ist es häufig so, das er über das Auge angeregt wird. Ein paar schöne Brüste, geiler Po, volle Lippen ect. und schon ist es passiert, die Phantasie beginnt zu prodeln. Bei "Ihr" werden erstmal völlig andere Faktoren unter die Lupe genommen und das hat auch seine biologischen-logischen Gründe.
Ich würde sogar soweit gehen und sagen, das die sexuell aktivere Frau sich soviel weiter entwickelt hat, weil sie es geschafft all das, was urzeitlich in uns schlummert, auszutricksen. Nur das der verborgene Trieb der in uns verweilt uns nicht eigenständig antreibt sondern dieser erstmal hervorgebracht werden muss und das geschiet (leider) viel komplexer als beim Mann.

Ich glaube auch nicht das Frauen so bewusst verzichten und verbergen, ich glaube einfach Frauen brauchen sehr viel Intimität um sexuell offen und offensichtlich triebhaft zu werden.

Sinnesrausch
**********sen65 Frau
1.050 Beiträge
Triebe sind völlig normal.
Nur leider sind durch moralische vorgaben und kindliche Prägung viele
in ihrer Umsetzung gebremst.
Ja welcher Mensch will schon als Dorfmatratze betitelt werden.
Mir persönlich ists ja egal was andere über mich denken.
Nur leider ist man auch gesellschaftlich verpflichtet.
Da sind dann auch Überlegungen im Spiel wie man z.b. den Kindern eine
Schmach ersparen kann wenn dann mal was nach außen dringt.
Nur Leute reden immer egal ob da was dran ist oder nicht.
Und ja Triebe haben nicht immer was mit Lust zu tun.
Ich vergleiche das gern mit essen (ist auch ein trieb).
Mann hat nicht unbedingt Hunger aber irgend etwas zieht einen magisch zum Kühlschrank.
Hinterher ärgert man sich das man diesem trieb nach gegeben hat.
Aber einem richtig guten Essen mit Freunden und Unterhaltung gibt man sich gern hin.
Klar essen muss man um nicht zu verhungern.
Aber das hat nicht immer mit Lust/Appetit zu tun.
Sex, Essen, Trinken, Atmen sind alles lebenserhaltende Triebe.
Jedenfalls meine Meinung.
****ot2 Mann
10.754 Beiträge
Hallo Duane
Ich bin ja hier noch nicht lange anwesend, aber ich bin - natürlich - auch schon auf Deine "Essays" aufmerksam geworden. Und schätze einige davon sehr.
Aber Dein neuester Erguss, - ich kann nichts damit anfangen.
Immer, wenn es um evolutionsbiologische Fragen zur menschlichen Sexualität geht, empfehle ich die Lektüre des Buches von Jared Diamond: "Warum macht Sex Spass". Wird gerade neu aufgelegt.

Wenn z.B. ich eine sexbegeisterte Partnerin an meiner Seite habe, fühle ich mich nicht mehr getrieben. Was soll mich da noch treiben? Dann hab ich doch alles.
Selbst der Gedanke, auch mal "andere Haut spüren zu wollem" rückt dann (bei mir) komplett in den Hintergrund. (Zumal man sowas einvernehmlich besprechen könnte).

Wenn man(n) das nicht hat, ist's natürlich zum Irrewerden. Sei es, dass man solo ist, oder sei es, dass in einer Partnerschaft die Erotik (aus unerklärlichen Gründen) einschläft. (Ich kenn diese Zeiten)
Dann entsteht ein Hunger, der nicht zum Aushalten ist und einen psychisch und physisch auffrisst.

Schönen Abend noch
Freimut
Freimut
Ich glaube aber er meint den rein sexuellen Trieb. Also jenen den du spürst wenn du erregt bist, wenn auch nur auf eine Person. Dann treibt es dich eben zu "der einen" *g* .
********eams Paar
49 Beiträge
Erstmal zu einzelnen Passagen:

Survival of the fittest

Eigentlich ein unglücklicher Begriff, da es nicht auf Stärke, sondern Anpassungsfähigkeit ankommt. Die Menschen sind nicht unbedingt die stärkste Spezies auf Erden, aber sehr anpassungsfähig im Vergleich zu anderen.

Diejenigen, die es meisterlich verstehen, ihre Triebe zu sublimieren, haben gut reden. Sie haben anscheinend ein Ventil gefunden, was es ihnen gestattet, nicht in dem Maße abhägig von ihnen zu sein, wie andere das sind.

Paradebeispiel viktorianisches Zeitalter. Der unglaubliche künstlerische Ausfluss dieser Periode ist in hohem Maße dadurch geprägt, dass Sexualität ihre Kraft in kreativer Arbeit gefunden hat. Die Gedichte, Bilder (gerade religiöse! Vgl. http://www.oel-bild.de/bilder/5224M.jpg) etc. sind zum Großteil nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern hochgradig erotisch. Auch Militarismus und Imperialismus sind bis zu einem gewissen Grad durchaus dadurch befördert worden.
Interessant ist, dass es heute ebenso asexuelle Gruppen gibt. Sie finden zwar z.B. durchaus Gefallen an Zärtlichkeiten und kennen auch sexuelle Erregung, verarbeiten diese aber ebenso in Arbeiten, Engagement, etc. (Vgl. http://www.asexuality.org)

Japanische Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden

Tatsächlich? Den Bericht würde ich gerne sehen. Weißt Du noch, wo er zu sehen war?

Wegen "Trieb" und "Lust":
Ich finde, "Trieb" ist zu unrecht negativ behaftet. Hunger, Durst, Selbsterhaltung -> alles Triebe und somit letzlich nichts Anderes als die Voraussetzung, um leben zu können. Warum sollte ich das also negativ sehen? Nur weil ich jeden Tag mehrmals Hunger und Durst habe heißt das ja nicht, dass ich die Befriedigung des Triebes nicht genießen und "kultivieren" kann: Ich muss nicht alles essen, ich kann auswählen, kann einzelne Zutaten verfeinern und nach meinem Geschmack zubereiten und verzehren. Nichts anderes ist es beim Fortpflanzungstrieb: Es stimmt, wir sind "getrieben", aber wir können immer noch Einfluss nehmen. Der Trieb kann auf verschiedenste Weisen ausgelebt werden, asexuell, normativ-sexuell und exzessiv. Das ist nicht das Problem. Das Problem ist das Unverständnis untereinander: Egal welcher Gruppe man angehört, man fühlt sich weiter weg von den anderen und fühlt sich einfach anders. Viele können nicht damit umgehen und das ist der Knackpunkt. Kann man den verschiedenen Umgang mit dem Trieb akzeptieren, dann ist eine solche Diskussion eigentlich überflüssig. Leider wird das so schnell nicht der Fall sein, da viele Menschen ihre Vorurteile zu gerne hegen und pflegen.

Dieses absolut arbiträre und dem menschlichen Geist entsprungene System von "Gut und Böse" ist nicht nur hier vollkommen irrelevant und engstirnig.

Wir werden getrieben, haben aber die Wahl, was wir daraus machen. Warum sollte man sich Gedanken darüber machen, was andere denken, solange man selbst glücklich ist und sich in einem vernünftigen Rahmen bewegt. (Ich habe mit Absicht nicht "legal" gesagt, da das von Land zu Land unterschiedlich ist. Am ehesten würde ich mich tatsächlich an den Menschenrechten z.B. im Grundgesetz halten, damit keiner meint, ich würde damit Vergewaltigung oder Ähnliches billigen.)

Puh, keine Zeit nochmal über den eigenen Text zu sehen, ich hoffe, mein Standpunkt ist in etwa klar. Wenn nicht, muss ich mir nochmal länger Zeit nehmen. *zwinker*

WHim
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
gut geschrieben - wie man DH kennt ...
inhaltlich ist's mir viel zu biologistisch angehaucht.

Schon den Anfang:
Damit ist die Evolution vorbei, es kann keine Entwicklung, außer in Marginalien, mehr geben.
halte ich - mit Verlaub - für völligen Quatsch.

Die enorme neuronale Plastizität des Hirns, ermöglicht noch jede Menge Evolution - insbesondere wenn man das Hirn interdisziplinär als (stark) emergentes, n-schichtiges System betrachtet und da spricht einiges dafür, dann sind per weiterer Evolution noch völlig andere Bewußtseinsebenen denk- und erklärbar.

Nun zu dem Punkt "Trieb" <> "Lust" ... *gruebel*

Kann ich in der geschilderten Form nicht nachempfinden - und ich würde mich lustmäßig sicher als sehr aktiv bezeichnen aber es ist bei mir so: ohne vorher Lust, kein "Trieb". Etwas wie es @DH beschreibt, also wo der Sexpartner dann jegliche personale Komponente verliert, kenn' ich höchstens in eigenen "Sex-Rausch"-Zuständen - die aber erst mal wieder durch tolle lustvolle Erlebnisse initiiert werden müssen - da fühlt sich das dann so an: ein enormer Drang - Hauptsache noch "irgendjemanden" für Sex.

Der "Trieb" hört sich für mich eher nach Sucht an - ist auch nichts, womit man nicht bewußt und konstruktiv umgehen kann. Ich kenne das eher aus dem Bereich des (erotischen) "Spielens" - wenn man's überspitzt könnte man sagen ich bin (auch beim Sex) und in meiner Lust spielsüchtig.

Dass irgendein archaischer "Trieb" (in den ganz alten Hirnregionen) das Sexualverhalten steuert - auch das was @DH schildet wage ich zu bezweifeln. Der Trieb ist höchstens auch da, damit er Lust (Belohnungszentrum) entfacht und damit wir überhaupt Sex haben, aber kaum noch ins "Wie" involviert.

zB. aus dem "New Scientist" (newscientist.com) der Fall eines Hirntumorpatienten: ein sehr großer Tumor im rechten Lappen der vorderen Hirnrinde (Orbifrontaler Kortex) veränderte dessen Sexualverhalten so, dass er ugs völlig triebgesteuert agierte. Er mußte unbedingt ficken ...

Dieser Bereich ist aber wesentlich für die Impulssteuerung und soziales Verhalten "zuständig".

Andererseis paßt auch dieser ältere Beitrag von mir wieder hier her:
was ist eigentlich der Grund menschlicher Erotik ?

Aber mir wirds ehrlich gesagt ganz blümerant, wenn hier von »abartig« oder »wie die Tiere« gesprochen wird.
die "Kriege" die hier von Sex-Praktik-A-Fraktion gegen manche Sex-Pratik-B-Faktion regelmässig zu lesen sind, gehen mir einfach nur ziemlich am A.... vorbei ! Wenn ich mal in Laune bin und irgendwas wieder mit kompletten eigenen "Normalitäts-Tunnelblick" gesehen und beschrieben wird, dann schreib' ich hin und wieder einen Art "Eulenspiegel-Kommentar" dazu.

Wer wenigstens einmal erlebt hat, dass dieser Trieb auf fruchtbaren Boden fällt, man also jemandem begegnet, dem es ähnlich geht ...

Ja, das ist ein wunderbares Gefühl, egal ob das jetzt "Trieb" oder irgendwelche "Lust-Varianten" anlangt.

Erwin
ER_Win
Wow.... soviel habe ich noch nie von dir gelesen. *zwinker*

Sehr schön. *top2*
Regt zum nachdenken an.
Ich bin überzeugt davon das es Frauen gibt,die ebenso "Getriebene" sind.
Aber gerade für diese Frauen wäre es fataler genau das einzugestehen als es für die ohnehin schon als "triebhaft anerkannten" Männer jemals sein könnte.

Frauen sind schon von ihrer Erziehung her im Nachteil.Da geht es schon los und ihnen wird von klein auf eingehämmert sich nicht zu billig und unter Wert zu verkaufen.

Und später wird es auch nicht viel besser,da doch auch den Männern irgendwie anerzogen wurde,das es mehrere Sorten Frauen gibt.
Diejenigen die zum Heiraten und als Beziehungspartnerin in Frage kommen und eben diejenigen,die zwar dem sexuellen Trieb entsprechen,aber eben genau durch das Ausleben dieser als potentielle ernstzunehmende Partnerin ausgeschlossen werden.
Das war früher so und hat sich bis heute auch noch nicht vollständig aus den Köpfen der Mehrheit entfernen lassen.

Wundert es da wirklich,das sich Frauen davor schützen als das gesehen zu werden,was sie vielleicht auch sind...ebenso triebhaft wie mancher Mann.
Ein bischen "dürfen sie es heute ja schon,gilt ja als "schick" so ein wenig Schlampe,aber bitte niemals so sehr das sie nicht mehr klar denken kann vor lauter Triebhaftigkeit,sozusagen die gebilligte Version in unserem sexuell aufgeklärten Zeitalter.
Also wird daraus dann die Gratwanderung zwischen Schlampe und Lady...ein bischen von allem,aber bitte nicht die Extremversion...

Um das zu vermeiden wird mit allen Tricks gearbeitet um sich bestmöglich zu verkaufen,damit nur ja niemand auf den Gedanken kommen könnte,eine läufige Hündin vor sich zu haben.

Auch Frauen haben meiner Meinung nach diese Augenblicke in denen sie ihren Trieb extrem heftig spüren und das unbändige Verlangen ihn jetzt und sofort stillen zu müssen.Davon bin ich überzeugt und Selbstbefriedigung ist genau dann wirklich nur ein karger langweiliger Ersatz,weil einfach diese Art Triebe nur mit einem ebenso passenden Pendant zu stillen sind.

So,das war jetzt ebenfalls eine Gratwanderung dieses Post so allgemein zu halten.
Und jetzt kann man mir meinetwegen zum x-mal eins drüberbraten *smile*





Arionrhod
Auch Frauen haben meiner Meinung nach diese Augenblicke in denen sie ihren Trieb extrem heftig spüren und das unbändige Verlangen ihn jetzt und sofort stillen zu müssen.Davon bin ich überzeugt und Selbstbefriedigung ist genau dann wirklich nur ein karger langweiliger Ersatz,weil einfach diese Art Triebe nur mit einem ebenso passenden Pendant zu stillen sind.

Liebe Arionrhod

...nein ich werde dir keine drüberbraten, im Gegenteil. Ich finde in deinen Zeilen steckt viel Wahres.

Ja ich selbst habe diese Triebe, aber finde die Selbstbefriedigung nicht als schlechten Ersatz. Es ist....was ich daraus mache. *zwinker*
Und ich ziehe mir dir Selbstbefriedigung tausendmal lieber vor, als mich irgend einem Wildfremden an den Hals zuschmeißen.

Ich kann nicht sagen das ich Triebe beherrche nur um meinen Ruf zu bewahren. Entweder ich löse sie aus durch mein "Kopfkino" über den Mann, dessen Persönlichkeit und Phantasie mich inspiriert oder er durch seine Taten sowohl körperlich als auch geistig. Da kann ich einfach nicht irgend ein x-Beliebigen nehmen, der vielleicht gut aussieht aber mich sonst in keinster Weise irgendwie anregt.
Da geht einfach gar nichts.

Sinnesrausch
Wir sind degenerierte und zuvielisierte Tiere, das ist mal klar. Aber die Evolution steht nicht still, nirgends. Das ist nur unser subjektiver Eindruck, weil ein paar Menschengenerationen gar nicht ausreichen, die Zeiträume, in denen sich Evolution vollzieht, zu erfassen. Säugetiere sind wir und die "dünne Tünche" is' nur Einbildung - die existiert gar nicht.

Was dieses Moraldings anbelangt, das rührt von den - hauptsächlich christlichen - Religionen her, die wiederum nur deshalb von den Mächtigen geduldet und installiert wurden, weil Menschen sich damit so herrlich leicht lenken lassen.

Denk' nur mal an die alten Römer, im Grunde sind die Schuld an dem Schlamassel. Die Reformation war ein großer Schritt in eine richtige Richtung.

Wenn auch heute christliche Religiösität nicht mehr "in" ist und sich viele Menschen zu Atheisten erklären, so leben sie doch in einer Gesellschaft, deren Weltbild noch immer sehr geprägt ist von den Sittlichkeitsvorstellungen verklemmter katholischer Kleriker.

Literaturtipps auf Anfrage.
GossenMeinung
prinzipiell getrieben!

das, was hier als trieb beschrieben wird, sehe ich nur als teil eines wesentlich komplexeren programmes an, dem wir folgen. durch das von der katholischen kirche eingeführte bild des menschen als zentum des universums und der von den protestanten zurechtgeschliffenen perspektive des egos als zentrum der welt, neigt der mensch zum irrglauben, er bestimme sein sein und handeln ausschließlich durch sein eigenes denken. er glaubt es aber nur. ebenso, wie man an gott, mohamed, buddha oder die reinkarnation glauben kann.

mir selbst ist keine wissenschaft bekannt, die den menschen als ein in seinem denken und handeln freies wesen betrachtet.

die ökonomie versteht sich als normative wissenschaft, sie beschreibt bediglich, wie ein mensch denken und handeln SOLLTE, wenn er bestimmte ziele erreichen will (und antizipiert dabei, dass der mensch als solcher dies enen NICHT immer tut.
die psychologie befasst sich zwar direkt mit vorgängen der informationsverarbeitung, des lernens und denkens. dennoch wird auch in dieser disziplin der kausalzusammenhang von freiem denken, welches zu freien handeln führt nicht unterstellt. untersuchungsgegenstand sind vielmehr fälle in denen eben genau dieser zusammenhang nicht gegeben ist.
im gegensatz dazu gehen die naturwissenschaften ebenso wie die soziologie gerade NICHT davon aus, das der mensch als frei denkendes wesen sein handeln autonom bestimmt.
die namen zweier wasserstoffatome sind ebenso belanglos, wie der des sauerstoffatoms . auf endem raum unter einwirkung eines katalysators oder energie entsteht unter normalen bedingungen immer wasser - egal für wie individuell sich diese atome nun halten, egaql was sie denken, es entsteht unter den vorgegebenen bedingungen stets wasser. bestimmend für die reaktion sind lediglich die generellen eigenschaften der beteiligten atome und die bedingungen des aufeinandertreffens. die soziologie greift diese perspektive auf und überträgt sie auf den menschen um sein verhalten vorrauszusagen. dabei wird individuelles denken ausgeblendet und versucht verhalten ausschließlich durch die eigenschaft/rolle des/der induividuen und den bedingungen vorherzusagen. wenn gelehrte vertreter dieser wissenschaftsdisziplin kein großartiges ansehen in unserer gesellschaft genießen, liegt dies weniger daran, dass an allen universitäten dieser welt keine erkenntnisse über ein solches verhalten des menschen herrausgekommen ist. vielmehr wird ese daran liegen, dass in zigtausend büchern gerade unzählige verhaltensweisen identifiziert wurden, in denen verhalten eben nicht durch das freie denken eines menschlichen individuums bestimmt wird, sondern diese ebenso wie würmer, labormäuse oder
karnickel schlichteg bestimmten regeln folgen.

triebe, regeln, reaktionen - sie sind bestandteil eines großen planes, innerhalb desse sie in einer bestimmten ordnung zueinander stehen.
die systemtheorie nennt 7 eigenschaften mit denen lebewesen von nicht-lebewesen abgegrenzt werden. da der mensch nun mal zu den lebewesen zählt, ist auch ihm ein plan eingebaut, auf dem unter anderem steht, dass er einen energiestoffwechsel aufrecht zu erhalten oder sich zu reproduzieren hat. die grenzen unseres denkens werden beispielsweise beim essen deutlich: wir können nicht selbst bestimmen, ob wir essen oder dauerhaft darauf verzichten wollen. freilich bestimmen wir mehr oder weniger selbst, wann wir was essen. bei der menge des essens bzw. der kalorien hört es dann aber auch schon wieder auf. so gelingt es den menschlichen organismus in der regel unter berücksichtigung exakt aller mehr- und minderbedarfe jene kalorienzahl zu sich zu nehmen, die er für den betriebenen energieaufwand benötigt und dabei sein gewicht zu halten. ohne dass hierfür im hirn die kalorien jedes bissens und schluckes aufaddieret werden müssen. der körper ferfügt über einen komplexen regelmechanismus, der dies ohne beanspruchung von hirnleistung für ihn erledigt. ein solcher mechanismus erfordert unterschiedliche elemente: sensoren, die ist-zustände erfassen (leerer magen, blutzuckergehalt) leitungswege auf denen die information übertragen wird (nerven, blutbahn für die hormone), geber die signalisieren, dass genug gegessen wurde (erfassung von magendrücken) etc. es müssen also unterschiedliche elemente existieren, die unterschiedliche funktionen ausüben können, um die funktion der geregelten energiezufuhr ahrnehmen zu können.
diese eigenschaft wird in der systemtheorie als komplexität des organismus (oder systems) bezeichnet - eine eigenschaft die der mensch als lebenwesen definitionsgemäß nun mal haben muss.
wenngleich der nur ansatzweise beschriebene regelmechanismus sich in seinem vollständigen ausmaß als wesentlich umfangreicher darstellt, so kann dies einführend immerhin als ein noch relativ leicht verständliches beispiel für die komplexität eines lebewesens angesehen werden.

die inhalte dieses forums wie auch die frage des TE betreffen den bereich, der in der systemtheorie als autopoietisch bezeichnet wird. als lebewesen hat der mensch definitionsgemäß die eigenschaft sich zu reproduzieren. freilich kann mann in der einen oder anderen situation frei entscheiden, ob er nun (im ton des themas des tages) ein lock stopft und befüllt oder nicht. in diesem zusammenhang hat der große plan zwar nicht die rafinessedes menschen auf dem eigenen plan gehabt, irgendwann einmal dinge wie pille, sterilisation zu erfinden. verglichen mit dem essen ist diese entscheidungsfreiheit aber nichts desto trotz lediglich mit dem freiheitsgrad der entscheidung zu vergleichen, was und wann wir essen.
auch in diesem zusammenhang besitzt das system lebewesen eine komplexität, in der ein ganz wesentlicher teil jener vorgänge geregelt wird, die tatsächlich zur reproduktion notwendig sind. und hier werden wirklich 1000ende details durch komplexität geregelt. weder samenzelle, noch frau oder mann denken für das spermium, ob es nun links oder rechts abbiegen soll. auch vieles, was sich vor dieser kleinen entscheidung alles vollzieht, wird durch komplexität geregelt.
so bewwirkt eine sterilisation zwar die unterbindung der reproduktion. dennoch bleiben beispielsweise selektionmechanismen, die lediglich dazu da sind, optimale genkombinationen herbeizuführen (und NICHT etwa dazu, dem menschen ein lebenslanges glück zu bescheren, auch wenn die meisten menschen in dem irrglauben leben). der trieb nach sex, sympathie auf den ersten blick, ver-liebt (also die einbildung jemanden zu mögen, den man gar nicht kennt), die rosarote brille, schmetterlinge im bauch - alles nur elemente eines großen plans, organisch bei jedem normalen und gesundem menschen lediglich durch eine planmäßige komplexität vorgegeben.

nun zur konkreten antwort für den TE:
getrieben oder beherrschend - es kommt drauf an, in wieweit ich erst einmal annehme, dass mir mein denken sehr weit vorgegeben ist (den teil mit der erziehung und prägung lassen wir einmal weg - zusammen ließen die mir lediglich nur noch 1% meines denkens als eigenes erscheinen).

dazu ein beispiel aus dem forum, kurz zusammengefasst.

sie klagt, er kommt schon nach 4 minuten. der MISTKERL dreht sich dann um und schläft. ich mache es mir dann selbst. der beiden folgenden beiträge sinngemäß: so ein EGOIST; so´n schwein.
diese perspektive ist die der getriebenen. sie unterstellen, dass menschliches handeln allein und ausschließlich durch ihr eigenens denken bestimmt wird. der mensch als mittelpunkt der welt, ignoriert den großen plan und die kpmplexität des organismus - und wundert sich.

erst wenn man akzeptiert, dass eben genau diese verhaltenseise von mann und frau unsere art erhalten hat, kann man versuchen, die verstandene komplexität auszugrenzen. käme frau grundsätzlich früher als der mann, wäre der sex zu oft vor der besamung vorbei gewesen und die art gefährdet. denn der mensch glaubt nur, sex und die einzelnen, dabei ablaufenden mechanismen wären für die steigerung seiner lebensfreude gedacht. und wenn besagte frau "die sache dann selbst in die hand nimmt" dann liegt sie vorzugsweise auf dem rücken - nicht weil sie denkt dass es ihr gefällt, sondern weil sich die samenflüssigkeit dann am ende der vagina in einer kleinen pfütze sammelt. ihr orgasmus lediglich dafür gedacht, dass die muskelkontraktionen den gebärmuttermund in besagte pfütze ziehen - und nicht weil sie denkt, der orgasmus mache ihr spaß.

beherrscht wird das spiel erst, wenn man sich als das was man ist und die dazu gehörende komplexität erkennt und akzeptiert. dann braucht man seinen partner nicht im forum als mistkerl zu bezeichnen, sondern könnte fragen, auf welche weise ein länger anhaltender, befriedigenderer sex zu stande kommen kann.

im übrigen gilt das gesagte nicht nur in bezug auf sex. erkenne das ding an sich und du weißt, was du erwarten kannst und womit du rechnen musst. dies gilt in bezug auf dich selbst, die mitmenschen wie auch die materielle umwelt. dies ermöglicht zwar stets nur kleine schritte, doch sie führen dich weiter als riesenschritte in die irre.


gruss aus der gosse



(bald können wir hier tapezieren)
@********usch
Wieder das Foto gewechselt?
(Find ich besser als das bravere ;-))

Entweder ich löse sie aus durch mein "Kopfkino" über den Mann, dessen Persönlichkeit und Phantasie mich inspiriert oder er durch seine Taten sowohl körperlich als auch geistig.


Hattest du niemals Momente,da war er einfach da..der Trieb?.Ohne das aus irgendwelchen äusseren Gründen dein Kopfkino angeregt wurde?Ohne das du selbst es ausgelöst hast?
Vielleicht Momente die absolut "unpassend" waren...

Das meinte ich.Dieses plötzliche unstillbare Verlangen,das sich kaum durch SB stillen lässt,das dich unruhig macht?Du merkst das dir innerlich warm wird und deine Gedanken drehen sich im Kreis.
Getriebene oder Beherrschende?

Man schaue sich nur mal an, wie schnell der Verputz der "anständigen" Erziehung unter Alkoholeinfluß blättert.
Da ist die Beherrschung schnell den Bach runter. Bei Männlein wie Weiblein.

Wenn man das in betracht zieht, halte ich das eine Drittel der Triebgesteuerten für noch untertrieben.

Gruß, Nymphe
Freier Wille
@*******ater, ohne mir anmaßen zu wollen, irgendeine blasse Ahnung von Antropologie zu haben, erscheint mir die Idee einer hauptsächlichen Programm-Abarbeitung zur Erklärung menschlicher Bedürfnisse doch ein bisschen zu streng gedacht.

Ähnlich wie mein Rechner in diesem Moment, in dem ich nur die Tastatur bediene, und sonst keine weitere Verarbeitung stattfindet, dürften sich in diesem Moment, in dem ich es warm habe, ich satt bin, meine sozialen und sexuellen Bedürfnisse befriedigt sind, die beteiligten Prozessoren im Idle-Modus befinden, und ich kann die freigewordene Zeit für den frei bestimmbaren Overhead (Posting in Foren) nutzen.

Die Erklärung der hauptsächlich durch die Bedürfnispyramide plus das Arterhaltungsprogramm gesteuerten Aktivitäten greift meines Erachtens eher in dem Moment, in dem man aus einem Mangel heraus operiert, bzw die zur Verfügung stehenden Ressourcen gerade mal ausreichen.

Wir aber, die wir mit Geld in der Tasche durch Straßen schlendern, in denen wir keinen Schritt nach rechts machen können, ohne bei einer Dönerbude, einem Kaffeehaus, einem schottischen Schnellimbiss oder einer Metzgerei durch die Tür zu treten, leben nicht in einer Situation, in der das Stoffwechselprogram die ganze Zeit auf Hochtouren laufen muss.

Ebensowenig beim Sex: ich, als Frau, bräuchte im Optimalfall (bzw hätte vor 25 Jahren, zur Zeit meiner natürlichen Reproduktionszeit) alle 2 Jahre Sex, 9 Monate Austragen, anderthalb Jahre Stillzeit, und damit wäre das Programm zufrieden.

Die Erklärung der Programmierung ist auch mir als Laien zwar logisch und verständlich (und da die Möglichkeit eines harten Beweises fehlt, gibt's wohl kaum mehr Optionen zur Überprüfung der Theorie), greift aber meines Erachtens nur bedingt, wenn man aus dem Überfluß heraus agiert.

Und was das Thema dieses Threads angeht, ist es (angesichts des Umstandes, dass die biologische Uhr des TE mit 40 schon ziemlich abgelaufen ist und er seine reproduktive Pflicht und Schuldigkeit schon geleistet hat und sich theoretisch jetzt ins Grab sinken lassen dürfte, um der nachrückenden Jugend keine Ressourcen wegzufuttern) eher der Mangel an Überfluss der Probleme bereitet. Nicht der Mangel selbst.

Und daher glaube ich trotzdem an den Freien Willen.
Wer wenigstens einmal erlebt hat, dass dieser Trieb auf fruchtbaren Boden fällt, man also jemandem begegnet, dem es ähnlich geht, einem Seelenverwandten, der wird umso reichlicher belohnt werden. Damit ist nicht gemeint, dass es außerhalb solcher Begegnungen keinen guten Sex geben kann, natürlich gibt es den, allerdings kommt diesem Zusammentreffen eine ganz besondere Bedeutung zu. Man muss sich nicht schämen, seltsame Gelüste zu haben; es muss einem nicht peinlich sein, sich auf fragwürdige Begegnungen eingelassen zu haben; man wird nicht als Mensch zweiter Klasse gesehen, weil man bestimmen ethisch-moralischen Grundsätzen nicht genügen kann und will; und man wird nicht danach bewertet, wie gut man in der Lage sein wird, sich beherrschen zu können. Nein, man wird akzeptiert, weil man verstanden wird und ein stärkeres Aphrodisiakum kann es kaum geben.

Und eigentlich wollte ich hier nur unterschreiben.

Ja. Ja. Jajajajajaja.

Besser kann man's nicht beschreiben *love4*

Und dafür brauchts einfach eine dicke, dicke Schicht oberhalb des programmgesteuerten Ablaufs und der naturgegebenen Determinismen.
Hattest du niemals Momente,da war er einfach da..der Trieb?.Ohne das aus irgendwelchen äusseren Gründen dein Kopfkino angeregt wurde?Ohne das du selbst es ausgelöst hast?
Vielleicht Momente die absolut "unpassend" waren...

Hm....nein, ohne "Auslöser"geht nichts und selbst wie, bei Nymphe beschrieben durch Alkohohlkonsum funktioniert das nicht. Ich finde da rückt der Erregungszustand noch etwas in den Hintergrund, Es macht zwar hemmungsloser aber nicht intensiver, im Gegenteil.
Bei genauerer Betrachtung fällt mir ein, dass sich so ziemlich jede Wissenschaft vereinfachender Denkmodelle bedient, um Teilbereiche komplexer Vorgänge zu erklären.

Um die beiden Wasserstoffatome zu bemühen: natürlich sind sie nicht individuell und selbstbestimmt. Aber sie bestehen auch nicht aus kleinen grauen Bällchen, die in kreisrunden Bahnen um eine fetten Kern ziehen. Das Atommodell ist ebenso ein Modell wie das Modell des von der Natur programmierten Verhaltens.

Es erklärt Teilaspekte, aber nicht das Ganze.

Und kollidiert mit anderen Theorien, die ebenfalls völlig korrekte Aussagen über bestimmte Vorgänge machen. Denken wir an den Welle-Teilchen-Dualismus.

Naja. Jedenfalls.

Mein Glaube gilt dem Freien Willen und ich kaufe ein beHERRSCHENd*g*
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
ja so ist das ...
Die Erklärung der Programmierung ist auch mir als Laien zwar logisch und verständlich ...

mit vielen einfachen Sachen, dass sie einem, obwohl unzutreffend, verständlich erscheinen. Das newtonsche mechanistische Denkschema vom Mensch als "biologischer Maschine" mit "Programmen" ist einfach ein unzureichendes Modell.
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