Es gibt einen großen Unterschied zwischen "Umgang mit Sexualität" und "Umgang mit Nacktheit".
Das ist mir im Laufe der Diskussion und rückblickend klar geworden.
Der Umgang mit Sexualität ist allgemein freier. Auch wenn ich da tatsächlich durch die Cancel-Kultur, Neo(!)-Feminismus und Political Correctness große Rückschritt-Gefahren sehe.
Der Umgang mit Nacktheit hingegen ist SEHR viel negativer geworden seit z.B. den 90ern.
Ich erinnere mich gut, wie ich diese Entwicklung regelrecht beobachten konnte:
Als Facebook ganz frisch war, regte sich die Fotografen-Gemeinde in D zu Recht sehr darüber auf, dass dort keine Nippel akzeptiert waren (geschweige denn mehr). Die erste Reaktion aber wahr, dass man das belächelte und einfach umging/ignorierte. Das hat sich zusehends dahingehend gewandelt, dass Nippel und co. heute proaktiv gemeldet werden und sich andere regelrecht empören, wie man sowaas zeigen und machen könne!
Also ja, die sozialen Medien sind schuld. (einer muß ja)
Aber eigentlich sind es die Amerikaner mit Ihrer doppelmoraligen Prüderie. Oder doch, die, die sich ihr anschließen?
Jetzt könnte man wohl 2 wesentlcihe Argumente für diesen NAcktheitsumgang anführen:
1. "Durch das Internet muss man viel mehr aufpassen, was wo landet und von wem gesehen wird!" - Im gegeben Klima: ja. Aber da dreht man sich ja im Kreis. Warum ist es denn SCHLIMM, wenn andere das sehen? Nicht erst, weil man es dazu erklärt hat? Und wer nun auf den Zuwachs an "Voyeuren/Perversen/Wieimmermansienennenwill" hinweist, dem muß ich sagen, die gab es schon immer. Sind es heute mehr? Dann: Warum denn?
2. "Wir müssen unsere Kinder schützen." - Wovor denn? Vor Nippeln? Vor nackten Körpern? Da drehen wir uns wieder im Kreis, denn das geht davon aus, dass es zu verteufeln wäre. Das es um den Schutz der Kinder kaum gehen kann sieht man schon daran, wie ungleich die Zensur-Verteilung dann hinsichtlich Gewalt ist. Da sind FB und co. nämlich sehr viel "liberaler" - unverständlicherweise.