ich verliebe mich in 50kg und wenn dann nach jahren 80kg geworden sind, ist das eine andere frau.
nur weil sie zugenommen hat ist es doch keine andere frau. wenn du mit den jahren eine glatze bekommst dann bist du doch auch kein anderer mann.
Doch.
Es ist ganz objektiv gesehen nicht mehr die gleiche Person in die man sich verliebt hat. Und das gilt für alle Veränderungen, seien es jetzt die 30 Kilo mehr/weniger, die zarte Elfe welche plötzlich zur Rockerbraut mutiert oder das ehemals volle Haar welches sich jetzt lichtet.
Da gibt es ganz klar und offensichtlich eine Veränderung.
An so einem Punkt stellt sich dann die Frage, wie man damit umgeht.
Ob man die Veränderung akzeptieren kann und will oder nicht.
Und jede(r), wirklich jede(r), hat bestimmte Dinge welche er nicht akzeptieren möchte!
Und das weiß man als Partner auch.
Meiner Meinung nach hat es mit dem respektvollen Umgang
miteinander zu tun, dass man bestimmte Dinge unterlässt, nicht auslässt oder verstärkt den Focus darauf richtet.
In diesem Fall hat die Frau zugelegt und somit äußerlich nicht mehr die gleiche Person in die sich ihr Freund verliebt hat.
Warum wird er dann gleich als oberflächlich abgestempelt, wenn er seine Freundin auf diesen Zustand hinweisen will, weil er gerne wieder mit der Frau leben will, in die er sich verliebt hat?
Wenn ich mich in eine eloquenten Gesprächspartner verliebe und dieser plötzlich nur noch mit bildhaften Stammtischphrasen daherkommt, dann würde ich ihn auch (un)sanft darauf hinweisen, dass dies kein Wesenszug ist, in welchen ich mich verliebt habe und anfragen, ob man diesen Zustand nicht ändern könnte.
Gleiches gilt für viele gravierende Veränderungen. Die optischen fallen da meist einfach nur schneller auf.
Würde sich mein Partner innerlich&äußerlich gehen lassen, dann wäre ich nicht begeistert und würde ihn ebenfalls darauf ansprechen und zu einer erneuten Veränderung animieren.
Und das erwarte ich auch von ihm und er sagt mir glücklicherweise, wenn ich zugenommen habe.
Und natürlich bin ich dann in diesem Moment nicht sonderlich glücklich über den Zustand, denn wer bekommt das schon gerne gesagt?
Aber was kann ER dafür, dass ICH zu viel gegessen/zu wenig Sport gemacht habe (= mich gehen gelassen habe)?
Also bin ich nun in der Pflicht diesen Umstand zu ändern und ich bin sehr glücklich, dass er mich dabei unterstützt und mir auch neben Rückschlägen besonders die Fortschritte vor Augen hält und mich damit auf den Boden zurück holt
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Ich sag ihm ja auch, dass er mal wieder zum Friseur gehen sollte, wenn seine Frisur ihre Kontur verliert.
Und bevor jetzt wieder kommt, dass das doch etwas völlig anderes ist: nö, warum? Nur weil man das eine schneller beheben kann als das andere? Beides beruht auf der gleichen Ursache: man ist zu bequem geworden/hat sich gehen lassen.
Lieber einen ehrlichen Partner welcher mir die Wahrheit sagt als einen Partner welcher schön Wetter macht und insgeheim eigentlich unglücklich mit mir ist.
Die richtige Kommunikation hilft.
Ein "ey Alte, bist du fett geworden - speck ab!" ist da eher kontraproduktiv
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Ein "Liebste, du hast zugenommen und das gefällt mir nicht, weil du dich mit zu viel Gewicht unwohl fühlst und ich nicht möchte, dass es dir deswegen unnötig schlecht geht. Du solltest wieder etwas kontrollierter leben und ich werde dir dabei helfen wenn du das möchtest" bringt mir da viel eher etwas.
Wichtig ist, dass nicht nur einfach der unangenehme Zustand offenbart wird und dann nichts mehr kommt sondern dass man dem Partner zeigt, dass man sich darum ernsthafte Gedanken gemacht hat.
Außerdem kann sich aus so einer Situation auch etwas schönes entwickeln. Vielleicht ein gemeinsames Hobby (jeden Dienstag zusammen schwimmen gehen/Inline skaten/Rad fahren/was auch immer) von dem jeder Partner etwas hat
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Und nochmal zu den "inneren Werten" in bezug auf das Thema Gewicht: wenn sich jemand äußerlich gehen lässt, dann geht dies meist nicht völlig spurlos an dem Inneren vorbei. Beides bedingt sich gegenseitig... .