Wie lange haltet ihr es ohne physische Nähe aus?

Längste Zeit waren fünf Jahre. Hätte vermutlich auch länger dauern können - hat's dann aber zum Glück nicht.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man dahingehend mehr aushält als man denken mag. Die Frage ist auch, was es bedeutet, dass es "kritisch" wird. Wird es schon kritisch, wenn man beginnt unter der fehlenden Nähe zu leiden, sie vermisst und man an Lebensqualität einbüßt? Oder erst, wenn man seelischen Schaden nimmt und depressiv wird?
Die Bedürfnisse dahingehend werden unterschiedlich sein.

Ich bin selbst jahrelang ohne Nähe und habe das Gefühl, dass etwas Entscheidendes in meinem Leben fehlt. Phasenweise leide ich sehr darunter; manchmal aber auch weniger, wenn ich sozial ansonsten gut eingebunden bin.
Menschen sind zum Glück anpassungsfähig. Irgendwann lernt man damit zu leben. Es ist vermutlich - wie so vieles andere auch - Gewohnheitssache.

Keine Ahnung ich hab mich da nocht nicht unnötigerweise selbst mit gequält.

Das Bedürfnis nach Nähe existiert bei mir nur, wenn ein Mensch dies in mir auslöst. Dann halte ich es nicht so lange aus, sondern möchte mein Gegenüber wieder spüren. Ansonsten halte ich das ewig aus, bin aber sowieso nicht so der Kuscheltyp.

Meinst Du Sex oder einfach sich nahe zu sein? Sich anzufassen? Drücken? Knuddeln? Rückenkraulen? Füsse massieren? Wie ist es denn bei Dir?

Lange.
Als Single ist man ja nicht automatisch alleine.
Nähe gebe und bekomme ich von Freunden dann.
Ich bin ein warmherziger Mensch.

Corona war allerdings hart.

Eine Challange in der Hinsicht habe ich noch nie gestartet. Kann ich also nicht beantworten. Wenn es Gründe gibt, dann kann ich lange ohne Sex leben. Corona hat auch aufgezeigt, dass es auch relativ lange ohne jeglichen Körperkontakt geht.

Erstrebenswert zum Testen ist beides nichts. Der Mensch braucht Nähe, eine Umarmung, kuscheln, Berührungen etc.

Grüße timeless

Finde das da definitiv die Lebenssituation eine Rolle spielt. In Beziehung ist da schnell eine Sehnsucht/Bedürftigkeit da.

Als Single kommt das wesentlich später auf.

Das ist wohl Typ bedingt und in welcher seelischen Lage man gerade ist.

Wenn das Bedürfnis entsteht frag ich mich dann selbst was los ist und dann gehts wieder

In der Zeit wo ich Single bin, vermisse ich nichts. Ich kann alleine ganz gut leben.

Bin ich in einer Partnerschaft, dann sind mir die physische Nähe und regelmäßige Treffens enorm wichtig.
Deswegen könnte ich keine Fernbeziehung aushalten. Ein überwiegend virtueller Kontakt würde ich als belastend empfinden, dann bleibe ich lieber allein.

Sehr lange bis geschätzt unendlich.
Für mich persönlich ganz ohne kritischen Punkt und egal, welche Jahreszeit.

Im ersten Lockdown wurde ich krank... meine Seele wurde krank.... Nicht weil mir die körperliche Nähe fehlte (Händeschütteln, umarmen) sondern weil die Menschen plötzlich so abweisend und kalt wurde. Menschen denen ich seit Jahren im Alltag geholfen habe, hatten plötzlich Angst vor mir.

Falls du auf die körperliche Nähe zwischen Partnern meinst, wenn ich den Mann liebe, möchte ihn ihn berühren dürfen. Ihm über den Rücken streicheln, mal einen Kuss geben....

In der Zeit als Single war dieses Bedürfnis nicht da...

...für mich ist es schon eine Baustelle. Ich merke immer wie sehr ich es vermisse,
wenn ich z.B. jemand bei einer Begrüßung umarme und für einen kurzen Moment die Wäre und die Weichheit von Haut spüre...

Wenn ich mich immer unausgeglichener o. gestresster fühle, dann wird es mal wieder Zeit für Nähe und Berührungen, egal welcher Art. Mir ist das wichtig für mein Wohlbefinden, es trägt sehr viel dazu bei, ob ich entspannt bin oder nicht! Und von dem guten Gefühl danach kann ich oft noch eine Weile zehren. Ich staune, dass vielen das als Single gar nicht fehlt, bei mir ist es genau umgekehrt.

@****n76 Mir persönlich sind physische Nähe und Zuneigung immer sehr wichtig. Empfinde ich als wichtigen Teil der Lebensqualität. Da ich seit 2017 Single bin, gibt es seit dem auch nichts körperliches mehr. Anfangs war es manchmal ne Woche auszuhalten. Aber nach 6 Jahren Beziehung (und davor nochmal 8 Jahre) fehlt es eigentlich immer. Die Folge dieser Zwangsabstinenz sind Depressionen, Unausgeglichenheit und Dauerstress, der sich irgendwann auch nicht mehr durch Ablenkung senken ließ.

Wie lange man den Verlust von jeglicher physischer Nähe und Zuneigung aushält, ist - denke ich - typabhängig. Viele Singles haben ja gar kein Bedürfnis nach irgendwelcher Nähe. Erstrebenswert empfinde ich ein Leben ohne Zuneigung und physischer Nähe nicht.

So lange, wie es sein muss. Als Single in Corona-Zeiten war es die vielen Monate bis zur Impfung ziemlich arg für mich, nicht mal meine Freunde und deren Kinder umarmen zu dürfen und von ihnen umarmt zu werden.

Das nicht gestillte Bedürfnis nach Körperkontakt ist m.E. der Grund, warum sich Singles Haustiere anschaffen, denn es ist ja nicht nur schmerzhaft, nicht berührt zu werden, sondern genauso schmerzhaft, an der eigenen Lust auf Berührung zu ersticken.

Ich muss es immer wieder mal bis zu 3-5 Monaten durchhalten und meine längste Durststrecke, waren einige Jahre.

Irgendwann hatte ich das Verlangen nach Nähe gar nicht mehr (in den vielen Jahren), weil ich meine Energie in andere Dinge (Haushalt, Kind, Arbeit...) investiert habe. Doch dann bin ich mit Joy wieder auf den Geschmack gekommen und will es nicht mehr missen. Aber ein paar Monate halte ich schon durch. Fällt mir sehr schwer, aber ich kann ja schlecht den nächsten Typen auf der Straße vergewaltigen

Jeder Tag ohne Nähe ist ein unvollkommener Tag.

Natürlich kann ich auch mal ohne, selbst längere Zeiten ohne Partnerin habe ich mit Erfüllung durchgehalten. Aber nicht ohne dieses Gefühl, dass für etwas Raum ist, was von außerhalb zu meinem Inneren gehört.

Geborgenheit ist ein Grundbedürfnis, auf das ich nie verzichten möchte.

Jede Faser meines Körpers, mein ganzes Wesen ist dafür angelegt, Nähe zu suchen, sie zu geben, sie zu genießen, Harmonie zu spüren und zu fühlen. Physisch, oder psychisch, oder auch mal nur ganz profan, der zwischenmenschliche Plausch. Ein Lächeln, selbst ein Augenschlag, oder jede Art, wohlwollender Gesten versorgen mich mit diesem schönen Gefühl, dabei und angenommen zu sein.

Die freundliche Verkäuferin, die mir eine Tüte über die Ladentheke reicht, der nette Typ an der Kasse der Tankstelle, oder ein herzliches Hallo wenn uns beim Wandern jemand fremdes entgegenkommt, schon kleinste Zeichen, liebevoller Zuwendung erzeugen Nähe, die mir immer Wohltat sind und Zugang zu meinem Herzen finden.

Vielleicht etwas ausgeprägter, als normal, aber dies ist, was mich am Leben hält, was mir Lust und Freude macht, worauf ich nicht verzichten kann. An keinem Tag an dem ich wirklich lebe.

Da ich Symptome von Deprivation aufweise, halte ich sowas lange aus.

Absurderweise bringt Corona alles ans Tageslicht.

Wenn es jemandem gelingt, die "körperliche Nähe Thematik" vom Sex zu entkoppeln ist es ganz einfach!

Ich kann mich z.B. mit einem lieben Gast (No Sex Beziehung) nach einem gelungenen Mittagessen , woran auch die Hunde partizipieren durften, ganz gemütlich ins Bett legen, zu viert...

und - ja, es ist etwas tribalistisch- kollektives Schnarchen praktizieren. Jaaa Schnarchen! Der neueste Fetisch hier: Sexloses Schnarchen, eine Unterabteilung von BDSM! Die Nicht- Wahrnehmung des Schnarchens der anderen durch den Schnarchenden! Das ist echt mega-geil! Geht auch ohne Kondom und Lecktuch.

Hm.
Und wie ist dann zu erklären, wenn sich nicht- Singles Haustiere anschaffen?
(Nicht falsch verstehen, ernst gemeinte Frage)..





Und das Thema Corona und volle Tierheime wegen unüberlegter Anschaffungen noch nicht mal gedanklich dabei gestreift.

...für mich ist ein Haustier kein Ersatz für die physische Nähe zu einem Menschen...

Das gute an Tieren ist ja, dass sie keine Menschen sind.