Wie sind eure Erfahrungen und Erinnerungen da so?
Ich muss zugeben, dass ich mich noch nie auf den ersten Blick verknallt hab (verliebt sowieso nicht, das bedingt ja einer längeren Zeit). Was aber nicht immer unbedingt an den Männern lag, sondern dass ich vielleicht auch einen gewissen Anspruch hab. Einen persönlichen, subjektiven Anspruch. Es gibt ganz wenige Menschen, die mir von Anfang an sympathisch sind.
Sicherlich gab es in der Vergangenheit auch den einen oder anderen Mann, der die Gabe hatte, dass ich ihn sympathisch fand. Aber wie wir wissen: eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und so warte ich meist ein bißchen ab, ob die Sympathie auch anhält.
Optisch allein kann mich sowieso kein Mann genug reizen, selbst wenn ich ihn super attraktiv und äußerst hübsch finde, dass ich mich sofort in ihn vergucke.
Es muss also Beides vorhanden sein: Äußerlichkeiten und Ausstrahlung müssen zusammenpassen. Traf ich so einen Mann, dachte ich mir dann auch teilweise recht schnell:
oh, der ist aber nett und hübsch. Bis ich dann aber anfing, richtig für ihn zu schwärmen, ich also Bauchkribbeln hatte, wenn ich ihn wiedersah oder mich überhaupt erstmal auf ein Wiedersehen gefreut habe, vergingen doch erstmal einige Treffen. So leicht ist eine Joan nicht zu beeindrucken!
Am stärksten hatte ich solche Gefühle bei meinem jetzigen Mann (ob das wohl ein gutes Zeichen ist, dass ich ihn geheiratet hab? :)). Auch da war es nicht Liebe auf den ersten Blick, aber nur deswegen, weil ich vergeben war, als ich ihn das erste Mal traf. Deswegen war er für mich eher neutral einzustufen, es gab einfach kein Interesse und er hat mich weder optisch noch charakterlich interessiert, er wollte mir nur bei einer technischen Sache zuhause helfen, da er dies beruflich machte. Wir haben uns aber auch gut verstanden und sind in Kontakt geblieben, der sich dann intensivierte.
Als die Beziehung mit meinem damaligen Freund in die Brüche ging, war er mein Haupt-Kontaktpartner von denen, die nicht zu meinem Freundeskreis gehörten. Mittlerweile war er für mich aber sowas wie ein guter Freund geworden. Wir vereinbarten dann mal wieder ein Treffen, das eigentlich zwanglos geplant war, um uns den langweiligen Sonntag Nachmittag zu vertreiben. Trotzdem war ich aufgeregt. Ein Zeichen, dass ich das irgendwie mehr als Date empfunden hab als ein freundschaftliches Treffen, obwohl es nie und nimmer als Date geplant war und auch nicht so ablief. Er musste wohl das Gleiche gedacht haben, denn obwohl wir immer nur davon geredet haben, dass es ja freundschaftlich ist und wir auch nur Freunde seien und kein Interesse am anderen hätten, so lagen wir an diesem Abend in der Kiste und waren uns beide einig, dass wir nicht nur auf Sex aus waren, auch wenn dieser den Tag krönte. Und seitdem waren wir irgendwie ohne Worte zusammen.