schöne vorlage von der hexe,
denn ver-liebt und liebe sind zwei völlig grundverschiedene dinge.
kombiniert man männliche und weibliche gene beliebig miteinander kommt dabei aufgrund mangelnder kompatibilität nicht viel bei heraus, von dem teil wiederum erweist sich dann nochmal ein teil als problematisch (nicht lange lebensfähig, schwer geschädigt ect.) daher existieren in der natur (nicht nur beim menschen, sondern selbst bei den insekten selektionsmechanismen). nur durch diese selektionsmechanismen wird gewährleistet, dass eine art erhalten bleibt.
auch bei der gattung mensch gibt es einen solchen mechanismus, der nun schon über mehr als 2000 generationen bewirkt, dass die überwiegende zahl der paare eben nicht kinderlos bleibt und der überwiegende teil der kinder eben gerade nicht genetisch bedingt gehandicapt zur welt kommt.
der selektionsmechanismus beim menschen heißt ver-liebt. dabei bewirken wahrnehmungsprozesse im unterbewusstsein eine veränderung unserer objektiven warhnehmung, entscheidungen und unseres verhaltens. der logische verstand wird dabei völlig ausgeschaltet.
irgendwo hier im forum zu lesen: es funkt, blick durch die rosarote brille, kribbeln bis flugzeuge im bauch (das sind die hormone, die den bestandenen gen- kompatibilitätst signaliesieren) anschließend völgelt man sich ein bis eineinhalb jahre die geilheit raus, bis der verstand wieder einsetzt und man weiß, wen man tatsächlich vor sich hat. die evolution hatte die pille&co nicht auf dem plan, aber wenigstens über die paartausend jahre haben diese ein bis eineinhalb jahre gereicht, um für schangerschaft zu sorgen und die menschen so weiter aneinander zu zu binden und damit für weiteren nachwuchs zu sorgen. es hat ja lange gut zeit funktioniert.
dafür, dass dieser mechanismus keinesfalls dafür gedacht ist, unter den menschen anhaltendes lebensglück zu schaffen, lässt sich an den scheidungsraten wie an den enttäuschungen aus geplatzen illusionen ablesen, die hier täglich für neue forumsbeiträge sorgen.
typisch für diesen mechanismus der später illusionen platzen lässt, ist eine wahrnehmung, die (im positiven falle) alles fördert, was das zustandekommen eines begattungsaktes begünstigt. angefangen beim sexuellen reiz bis hin zum zerrbild des gegenübers. negative eigenschaften werden ausgeblendet, großzügig übersehen oder sogar geleugnet, positive nicht nur überbewertet. es reichen indizien, um positive eigenschaften zu unterstellen, ohne dass diese überhaupt festgestellt wurden. typisch in solchen fällen, die redewendung ich habe da jemanden kennen gelernt. tatsächlich kennen gelernt hat man ein bild des gegenübers, das man sich selbst von etwas gemacht hat, was eben passen muss. der zeitpunkt des tatsächlichen kennen-gelernt-habens liegt jedoch irgendwo bei besagten ein bis eineinhalb jahren. dann kennt man tatsächlich das, was vor einem steht. was dann häufig dazu führt, dass dem der rücken zugekehrt wird, weil´s den eigenen bedürfnissen überhaupt nicht entspricht. doch hierfür war dieser mechanismus auch gar nicht vorgesehen. typisch das gefühl, man liebe jemanden, obwohl man ihr gar nicht kennt, typisch die feststellung, dass jemanden gar nicht mehr liebt, wenn man ihn denn kennt.
sicherlich muss eine solche begegnung nicht immer zwangsweise einer kompatibilität der eigenen bedürfnisse widersprechen, nur ist der selektionsmechanismus eben nicht darauf ausgerichtet. dementsprechend sind die chancen über den gen-selektionsmechanismus jemanden zu finden entsprechend gering. doch mit glück kann es auch klappen, wie aus dem beitrag von tatlicik hervorgeht.
liebe, wie sie die hexe dann beschreibt, erfordert hingegen eine bewußte und gedanklich gesteuerte auswahl. denn die individuellen ansprüche an "Vertauen und Geborgenheit, Nähe, Wärme" sind individuell und können stark variieren. dazu erfordert es einerseits zeit, sich selbst über die eigenen bedürfnisse und deren wichtigkeit sowie den eigenen grad der kompromissbereitschaft im klaren zu werden. andererseits lassen sich die beiträge - anders als beim gen-selektionstest - eben nicht mal eben auf den ersten blick erkennen. das erfordert nun einmal zeit, bis man die mit hoher wahrscheinlichkeit vorliegenden beiträge des gegenübers zu dem, was einem selbst gut tut, erkennen kann.
ich persönlich glaube an die wirksamkeit von effekten wie s"ympathie der ersten 3 sekunden" oder "liebe auf den ersten blick". denn ohne sie wäre die gattung mensch längst ausgestorben