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Gibt es Dinge im Leben, die Ihr bereut?

****sac Mann
1.162 Beiträge
Themenersteller 
Gibt es Dinge im Leben, die Ihr bereut?
In Anlehnung eines geschlossenen Threads, welche mich nachdenken lässt, stelle ich die Frage in den Raum;

Ich bin eine gestandene Persönlichkeit. Habe meinen drei wunderbaren Kindern eine gute Portion Stärke, Schwäche, Aufrichtigkeit, Authentizität und Empathie mitgegeben und ein wenig stolz zu sein, wenn ich aus der Ferne beobachte, welch starke Persönlichkeiten aus ihnen bis dato geworden sind, erlaube ich mir auch.

Meine bisherigen Beziehungen waren im Kern alle sehr lange ausgeprägt und ziemlich Bodenständig. Manche Schicksalsschläge haben mich sehr getroffen und dennoch habe ich meine Lebensfreude nie aufgegeben.

Aus meiner perspektive gab und gibt es keine Probleme, sondern nur Lösungen und Ansätze Dinge des Lebens zu bewerkstelligen.

Und dennoch frage ich mich, ob ich einer Lüge aufgesetzt bin, wenn ich sagen „Ich bereue nichts“ ?

„Ich bereue nichts“ ist die Ausnahme in meinem Umfeld, in dem niemand wirklich viel auf Inspirational Quotes gibt – das sind diese rosarot verklärten Sprüche über die Kraft der positiven Gedanken, die deinem tristen Alltag eine Prise Poets Society-Vanilla-Spice einhauchen sollen.

Selbst der größte Blödsinn, den ich je verbockt habe, hat mich also zu der vermeintlich weiseren Person gemacht, die ich heute bin, möchte mir dieses hartnäckige „Bereue nichts“ sagen, und deshalb ist es gut, dass das alles so passiert ist.

Ich kann mir vorstellen, dass eine solche Einstellung Mut machen oder etwa eine gewisse Entspanntheit den Dingen gegenüber anregen soll. Aber wie genau funktioniert dieses nichts-Bereuen? Und ist es wirklich so erstrebenswert? Denn bei all den positiven Absichten klingt das alles auch unreflektiert und selbstgerecht für mich.

Diese Herangehensweise eliminiert jeglichen Anspruch, das Geschehene und damit auch bestehende Strukturen und Abläufe kritisch zu hinterfragen und aus der Vergangenheit zu lernen: Wenn wir uns nur oft genug sagen, dass die Dinge so passieren, wie sie passieren sollen und alles seinen Grund hat, dann ist Reue de facto unnütz.

Doch sobald es eine Trial-and-Error-Situation gibt (also täglich ungefähr 297 Mal), gibt es auch ein Reuemoment oder? Über Fehler in der Vergangenheit, die schlicht und einfach da sind und eine*n nur ganz vielleicht etwas fürs Leben gelehrt haben, über die spricht niemand so richtig.

Dieses imperative „Bereue nichts!“ geht mir deshalb doch eher auf die Nerven, als dass es mich inspiriert, denn ich bin 53 und bereue bisher so einiges in meinem Leben:

Ich bereue, dass ich als Teenager nicht schon mit 19 statt erst mit 21 in Therapie gegangen bin um einen schweren Unfall zu verarbeiten.

Ich bereue auch, dass ich damals mit 15,5 Jahren so unbedingt erwachsen sein wollte, auszog und dadurch einen kleinen Teil meiner Jugend verpasst habe.

Ich bereue, dass ich nach der Schule direkt in die Ausbildung gegangen bin, obwohl ich wusste, dass es nicht das war, was ich machen wollte, und deshalb Jahre später erst studiert habe.

Ich bereue, Menschen vertraut zu haben, obwohl die Anzeichen ihrer Lüge so offensichtlich waren.

Ich bereue, mich nicht früher zu meinen Stärken, Schwächen und Interessen bekannt und für mich eingestanden zu haben.

Ich bereue, dass ich in Momenten geschwiegen habe, in denen ich den Mund hätte öffnen sollen.

Die Liste geht noch weiter, aber ich merke: Ich bereue viel. Fühlt sich das gut an? Nein. Bin ich alleine damit? Auch nicht – zum Glück.

Googelt man „Was bereuen die Menschen?“ kommen meist rührselige Geschichten über das, was am Sterbebett erzählt wird. Was mit denen ist, die noch leben, findet man allerdings nicht auf den ersten Seiten der Suchergebnisse.

Wer lange sucht, stößt allerdings irgendwann auf ein Projekt, bei dem Menschen online anonym Dinge teilen, die sie bereuen. Von „Ich wünschte, ich hätte meiner damaligen Freundin nicht mein Laptop-Passwort gegeben“ bis hin zu „Ich wünschte, ich hätte dich nach der Freigabe zur Adoption noch einmal aufgesucht“ sind hier ganze Bände menschlicher Reue in Form von Dreizeilern nachzulesen.

Meine Gedanken lassen sich also offensichtlich nicht damit begründen, dass ich in den 53 Jahren, in denen es mich gibt, ganz besonders viel Mist gebaut habe, sondern schlicht damit, dass wir alle Dinge bereuen, aber in einer Welt leben, in der man die eigenen Fehler lieber nicht laut zugibt.

Und das ist doch schon der Knackpunkt: Reue ist scheinbar etwas, das Fehlern inhärent ist und enttabuisiert gehört. Ihr Annehmen ist für mich eher gesunder Pragmatismus denn ein Festhängen in der Vergangenheit. Denn solange ich durch das Bereuen Fehler einsehe und Konsequenzen für die Zukunft aus ihnen ziehe, scheint mir diese verpönte Reue ein ziemlich menschliches Symptom zu sein, das Lernprozesse erst so richtig ins Rollen bringt.

Stehe ich hier mit meiner Denkweise alleine oder wie seht ihr das?
*******ssa Frau
5.655 Beiträge
nein, ich bereue nichts, denn ich bin mir sicher dass alles was passiert ist in meinem Leben so sein sollte, zu der Zeit.
Mit 20 oder 30 hatte man noch nicht die Reife und mit 40 bis heute:
hätte ich nichts probirert, wüsste ich nicht wie es gewesen wäre und auch aus negativen Erfahrungen wächst man.
*****le8 Paar
1.738 Beiträge
Er vom Paar
Ich denke nicht nach ob ich Dinge bereuen soll, weil Geschehenes und Gemachtes im Nachhinein nicht umkehrbar ist.
****oha Mann
957 Beiträge
Eigentlich gehöre ich auch zu der Fraktion,die eher wenig bereut, aber trotzdessen versucht zu vestehen.
Irgendwo ist das aber ne halbe Lüge, in kurzen Moment bereue ich Dinge, bis ich die dann tausend mal in meinem Kopf durchgespielt habe und sie endlich loslasse mit ner Entscheidung für nach vorne gehen.

Beim lesen des EP fiel mir aber etwas auf : ich wäre lieber eher aus der Schule gegangen und hätte gerne eher meine Unabhängigkeit erreicht.

Zuviel System in das ich rein passen wollte, statt meinen eigenen Weg zu gehen… Zu viel muss und keinen Blick für Dinge die wirklich cool wären, nur grobe Vorstellungen statt konkrete Ansätze.

Also nein/ja.Reue ist ok.

Meine wichtigsten Prinzipien habe ich aufgrund von Dingen, die ich nicht zu lassen will/nicht tolerieren werde. Dabei bilden sich auch ein paar “Schwächen”, aber das gehört zum Prozess dazu . Irgendwann wird beides verfeinert und hat seinen Platz im großen Ganzen.

Wenn aber Reue als dogmatisches Mittel benutzt/missbraucht wird, dann gibt es auch wieder ein Problem. Der ewige Dualismus… Irgendwo ist doch fast alles auf nem Spektrum.
*********ellte Frau
8.774 Beiträge
Ich bereue nur die Dinge die ich nicht gemacht bzw versucht habe
****na Frau
1.280 Beiträge
Geschehenes im Nachhinein negativ beurteilen und deswegen ein schlechtes Gefühl zu empfinden, halte ich für unnötige Selbstqual. Warum sollte ich über nicht mehr Änderbares auch nur eine gedankliche Träne weinen? Ich finde eine Rückschau nur sinnvoll, um etwas zu lernen oder in der Vergangenheit aufgesammelten Ballast abzuwerfen.
*****ron Mann
1.402 Beiträge
Ich bereue keine meiner Entscheidungen, da sie zum Zeitpunkt der Wahl für mich so gepasst haben oder mir die Situation ohnehin den Spielraum genommen hatte.

Im Nachhinein sind die Meisten klüger und deshalb wehre ich mich für mein eigenes Wohl gegen solche Gedanken, sondern versuche aus suboptimalen Entscheidungen zu lernen.
****dat Frau
3.746 Beiträge
Stehe ich hier mit meiner Denkweise alleine oder wie seht ihr das?

Ich fühle durchaus Bedauern über manches, was ich im Leben getan habe. Ich habe wohl sehr oft Menschen vor den Kopf gestoßen, sie verletzt, ihnen Schwierigkeiten bereitet. Manchmal im vollen Bewusstsein, was ich da tat, manchmal aus Dummheit, Naivität und Unwissenheit.
Das tut mir leid, das bedauere ich. Da empfinde ich Reue.
Und versuche deshalb, es nun besser zu machen.
*******tia Frau
3.094 Beiträge
Ich bereue so einige meiner Entscheidungen. Allerdings führten alle diese Entscheidungen zu dem Leben das ich heute führe. Es wäre ein komplett anderes, wenn die Entscheidungen andere gewesen wären. Auch wären die Menschen andere, die in meinem Leben die Hauptrollen spielen.
In sofern, ja, ich hätte einiges anders machen sollen, wäre ich früher vernüftiger gewesen. Aber auf der anderen Seite wäre dann alles anders und niemand weiß, ob dieses anders auch besser wäre ...
**********sOnes Paar
65 Beiträge
Zitat von ****sac:
Gibt es Dinge im Leben, die Ihr bereut?

Im ersten Moment wollte ich JA schreiben, doch wenn ich einen Moment drüber nachdenke - danke Schatz dass du mich immer wieder gezügelt hast, guck es zeigt Wirkung *lach* - NEIN
Nichts in meinem Leben bereue ich WIRKLICH.
Mein Leben, die Entscheidungen die ich getroffen haben, haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Und mit dem bin ich recht zufrieden *stolzbin*

TNO - w-
Ich hätte einiges anders gemacht …das denke ich allerdings nur mit dem Wissen von heute …welches ich aufgrund des bisherigen Lebens hab.

Also…brauch ich nichts bereuen …wenn ich es anders gemacht hätte würde ich vielleicht genau das bereuen.

Ich denke wer noch bereut ist noch nicht weit genug um genau das angenommen zu haben.
*******r_73 Mann
4.177 Beiträge
Vorwärts schauen, nicht Rückwärts.
Gibt sicher Dinge die ich anders hätte machen können, doch Entscheidungen sind gefallen und dann ist es auch gut so.
***ke Frau
2.066 Beiträge
Ja da gibt es einiges aber was passiert ist ist passiert da kann man nichts dran ändern und wer weiß ob es dann nicht noch schlimmer geworden wäre
*****_68 Mann
8.640 Beiträge
Ich habe bisher nichts bereut.
Einzig stelle ich mir die Frage - ob ich nicht die eine oder andere Sache hätte anders machen sollen.
Eine Person aus meiner Familie fragte mich einmal vor weit über 30 Jahren - ob ich nicht zu ihm in die USA ziehen wollte - heute stelle ich mir öfter mal die Frage - ob ich das nicht hätte tun sollen.
Damals fehlte mir irgendwie der Mut.
Ansonsten bin ich mehr als zufrieden mit meinem Leben und meinen doch sehr spannenden Erfahrungen.

Al
Ja, gibt es. Massenweise.
Aber nützt ja nix. *nixweiss*
**C Mann
12.724 Beiträge
...wie sang schon Edith Piaf: "Non je ne regrette rien..." Na ja, es gibt da schon ein paar verpasste Gelegenheiten und Fehlentscheidungen in meinem Leben, aber im Großen und Ganzen habe ich nichts zu bereuen...
Bereuen finde ich ein sehr schwieriges Wort.

Für mich impliziert es ein Verharren und nicht Loslassen. Letztlich fehlt Mir ein wenig, dass man mit sich gütig ist und sich auch verzeiht.

Bestimmt habe ich Dinge getan oder nicht getan. Nach Reflexion nicht immer zum Besten. Jedoch glaube ich, dass ich in jedemMoment meines Lebens versucht habe, das Beste zu tun, was ich konnte.

Nicht alles, was ich tat, fand ich im Nachgang richtig. Ich habe Fehler und Erfahrungen gemacht. Dahinter steckte aber nie eine Absicht oder ein moralisch eklatanter Fehler. Es ist ok, auch mal falsch zu liegen.
****ba Frau
3.834 Beiträge
Ich glaube ich habe keine Verknüpfungen zu dem Gefühl "Reue".
Ich betrauere manches, ich spüre wie einige Erfahrungen mich heute noch manchmal schmerzen. Ich wünschte, ich hätte andere Optionen und Fähigkeiten gehabt. Und ich sehe, dass ich Entscheidungen so gut getroffen habe, wie es mir zum Zeitpunkt der Entscheidung möglich war.

Zitat von ****sac:
Ich kann mir vorstellen, dass eine solche Einstellung Mut machen oder etwa eine gewisse Entspanntheit den Dingen gegenüber anregen soll. Aber wie genau funktioniert dieses nichts-Bereuen? Und ist es wirklich so erstrebenswert? Denn bei all den positiven Absichten klingt das alles auch unreflektiert und selbstgerecht für mich.
Es gibt mir Frieden zu akzeptieren, dass ich damals weniger wusste als heute. Und dass ich auch heute noch nicht alles weiß und kann. Mir selbst meine Unvollkommenheit nicht vor zu werfen und dafür zu verurteilen. Und für mich entsteht dies gerade aus Selbstreflektion und Übernahme von Verantwortung. Aber auch aus Verständnis und Mitgefühl mit der, die ich war.

"Bereue nichts" ist für mich daher nicht der Startpunkt von dem aus ich auf meine Vergangenheit schaue, sondern das Gefühl des Bedauerns und den Schmerz der Vergangenheit los zu lassen ist ein Ergebnis eines langen und weiterhin andauernden Prozesses der Auseinandersetzung mit mir.
****e51 Frau
1.446 Beiträge
Bereuen bedeutet in meinem Verständnis, dass ich Dinge oder Ereignisse mit meinem heutigen Wissens- und Erfahrungsschatz wieder neu bewerte und sie demnach einordne.

Da aber alles zu dem damaligen Zeitpunkt von mir entschieden wurde, beantworte ich deine Frage mit NEIN.

Ich sehe es auch ein Stück weiter unter dem Aspekt, „hast du so gemacht, so sei es!“

Ich ertappe mich eher dabei, dass ich mir manchmal den Gedanken erlaube, dies oder das heute anders zu entscheiden. Mehr aber auch nicht…
****ss Frau
38 Beiträge
Ich bereue das ich so bin wie ich bin, denn dieses ich hat mir viel Kaputt gemacht.
Zitat von ****ss:
Ich bereue das ich so bin wie ich bin, denn dieses ich hat mir viel Kaputt gemacht.

Oh nein.
Ich kenne Dich zwar nicht.
Aber es macht mich traurig, so etwas zu lesen.

Vielleicht hast du mal was falsches gemacht, ich weiß es nicht.

Aber trotzdem ist jeder Mensch - inklusive Dir! - wertvoll.

Ich wünsche Dir, dass du das eines Tages auch in Dir erkennen kannst.

*blume*
*******nity Paar
192 Beiträge
Nein, ich bereue nichts. Am Ende bin ich die Summe meiner Erfahrung.
Allein die Aussage vom Graf ab zweiter Minute ist treffend. Zwar ist noch niemand gestorben, jedoch die Aussage, wenn gewisse Sachen nicht passiert wären, wären andere Dinge nicht passiert. Dem kann ich nur zustimmen.


********_bln Frau
11.887 Beiträge
Gibt es Dinge im Leben, die Ihr bereut?

Wenn ich in mich hinein horche, dann kann ich sagen nein.

Habe eher Anteile in meinem Leben die mich manchmal traurig stimmen, weil es so lange gedauert hat um zu verstehen. Somit wäre vieles einfacher im Umgang gewesen.
*********vers Frau
2.671 Beiträge
Ich würde einen Kochkurs besuchen um meine Kinder gesünder zu ernähren !

Kochen tu ich nicht gern und kann ich leider nicht gut… 😩😱

Aber meine Söhne haben es überlebt.
******hia Frau
206 Beiträge
Ja, die gibt es. Ich habe dem falschen Menschen vertraut, welcher mich vor Jahren wissentlich und mit Vorsatz in eine Existenz vernichtende Lebenssituation gebracht und dies zu seinem Vorteil billigend in Kauf genommen hat. Mit heutigem Wissen und Erfahrung würde ich mich auf eine solch windige Geschichte nicht mehr einlassen ohne vorher alles auf Herz und Nieren zu prüfen, Rat von Dritten einzuholen bzw. die Situation im Vorfeld von einem Anwalt für Arbeitsrecht bewerten lassen und ganz wichtig, mich nie wieder derartig von einem Menschen abhängig machen.
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