„@********tung
Dir ist aber schon bewusst, dass du gerade genau das machst, was du Männern vorwirfst?
Erfahrungen diskreditieren weil du dich nicht hineinversetzen kannst? Check. Normerweise die männliche Rolle in Slut-Shaming und Bodyshaming Diskussionen. Wird aber gerade sehr schön von dir ausgefüllt.
Wenn ich mich richtig erinnere, warst du es doch, der zuerst mit Whataboutism angefangen hat. Zitiere ich dir auch gerne:
„Lies das Forum mal quer und zähl mit wie oft Männern hier die Männlichkeit abgesprochen wird (Wegen Schwanzgröße, Körpergröße, Alter, Kopf- oder Brustbehaarung oder Körperbau). und dann zähl mit wie oft im Gegenzug Frauen die Weiblichkeit abgesprochen wird. Da wird ein ziemlicher Unterschied festzustellen sein.
Wir können jetzt ja noch ewig hin und her vergleichen, wer was wann gemacht hat, aber eins zeigst du deutlich: Wenn du es machst, ist es ok. Wenn ich es mache, ist es das nicht. Möglicherweise solltest du deine eigenen Handlungsweisen mal überdenken, bevor du anderen vorwirfst, was du selbst zuvor guten Gewissens gemacht hast.
„Wenn du dich wirklich für das Thema Männlichkeit interessierst, dann lies dich mal ein wie Männer gesellschaftlich zu Männern und Frauen zu Frauen werden. Wenn du wirlich nicht erkennen kannst wie das infantilisieren ein Anrgiff auf die Männlichkeit einer person ist dann müsste ich dir mehr erklären als es im Rahmen eines Threads irgendwie Sinn macht. In sehr kurzer und stark vereinfachter Form: Männlichkeit muss erarbeitet und bewiesen werden, Weiblichkeit entsteht. Ist nicht logisch sondern kulturell, von daher glaube ich dir auch, wenn du das nicht nachvollziehen kannst.
Männlichkeit muss nicht erarbeitet und erwiesen werden, zumindest nicht in unserer zivilen Gesellschaft, in der Frauen zwar noch immer weniger verdienen und schlechter gestellt sind als Männer (Stichwort: Altersarmut aus unbezahlter Care-Arbeit), aber grundlegend kann man sich als Frau allein versorgen und braucht keinen männlichen Versorger oder Beschützer. Das, was du als als erarbeitete Männlichkeit bezeichnest, ist etwas, das Männer innerhalb ihres eigenen Geschlechts tun - sich in Muckibuden ein gockelartiges Verhalten antrainieren, um gleichgeschlechtlichen Artgenossen zu zeigen wie viel männlicher sie sind als ihr Gegenüber. Ich vermute, dass es deiner erarbeiteten Art zu denken zu verdanken ist, dass Simone de Beauvoir Gedanken entsprungen sind wie: "Die Menschheit ist männlich, und der Mann definiert die Frau nicht an sich, sondern in Beziehung auf sich; sie wird nicht als autonomes Wesen angesehen." - entspricht halt dem, was du hier zu vermitteln versuchst: Frausein kommt automatisch mit der Zeit, aber hinter dem Mannsein steckt knochenharte Arbeit. Wenn das weibliche Kollektiv eine einzige versammelte Stimme hätte, dann würde sie dich damit erlösen, indem sie sagt, dass das alles gar nicht notwendig ist. Keine Frau braucht einen möglichst breitbeinig sitzenden Mann, der ihr und anderen den Raum wegnimmt; keine Frau braucht Erklärungen, die sie selbst schon weiß; keine Frau braucht einen Mann, der sein Ego auf die Länge seines Sexualorgans gründet.
Dass Männer mittlerweile zur Maniküre gehen und Frauen mit der Gepflegtheit der Finger begegnen, die sie selbst seit jeher erwarten; dass Männer auch mal Röcke oder Nagellack tragen oder auch außerhalb des Metal-Genres lange Haare (auch zu einem Man bun gebunden) tragen, finde ich ziemlich befreiend und fände es wünschenswert, dass auch Männer sich nicht derart eingeengt fühlen all diese Dinge nicht zu machen/erleben, die nicht gängigen Rollenklischees entsprechen.
„Wie gesagt, wenn du mir nicht glaubst aber tatsächlich Interesse am Thema hast lohnt es sich zu lesen.
Vielen Dank, dass du mir nahelegst mal ein Buch zu dem Thema vorzunehmen. Ich fände es allerdings viel lohnenswerter Lektüre darüber zu lesen wie man von diesem Zustand wegkommt, der Männer und Frauen immer noch mehr voneinander entfernt und die Geschlechter insgesamt mehr zusammenbringt. Real men are feminists.
„Victim Blaming ("Wenn du dich entmannt fühlen möchtest") funktioniert auch wunderbar. Auch eigentlich eine tpisch männliche Art die Diskussion zu schreddern und Täterverhalten zu rechtfertigen, aber hey.
Ich habe dir jetzt mehrfach erklärt, dass deine Anführungen keine Entmännlichkung ist, sondern das Absprechen deines Erwachsenendaseins. Du möchtest diese Dinge, die du angesprochen hast ("Bubi" etc.) ganz zwangsweise auf eine männliche Stufe bringen, aber das sind sie einfach nicht.
„Nichts für ungut, aber das ist einfach so typisch männlich: Frauen erleben seit Jahrhunderten Herabwürdigungen und Schlimmeres. Sobald ein Mann diese Erfahrung macht, folgt bei Aufmerksammachen des Fakts, dass Frauen ständig ungefragt solchem Verhalten ausgesetzt sind die Aussage, dass für keine Seiten Punkte gezählt werden sollen
Entschuldige, aber du hast diesen Vergleich aufgemacht. Ursprünglich ging es einem Mann darum, dass er sich einen anderen Umgang wünscht, weil er sich oftmals beleidigt fühlt. Und nein, nicht de Teil in dem er fordert, dass Frauen sich mit ihm zu beschäftigen haben sondern die abwertenden kommentare bezüglich Alter und damit einhergehenden Begrifflichkeiten. Der erste Teil wurde berechtigterweise mehrfach als der Schwachsinn benannt der er ist. Du hast dann angebracht, dass Frauen es schlechter haben (was niemals irgendjemand in diesem Thread angezweifelt hat). Du wiegst also zwei Missstände gegeneinander auf. Nicht ich. Würde ich das tun wollen würde ich jetzt halt Frauen in Afghanistan zur Sprache bringen um deine Erfahrung zu diskreditieren. Ist aber zwecklos und kein Argument. Im englischen: "Two wrongs don't make a right".
Normalerweise ist das die Rolle der Männer in Diskussionen über Sexismus (What about the men/Not all Men).
Vielleicht, nur ganz vielleicht, geht es auch einfach um den Fakt, dass Frauen, die etwas in nervtötender wiederholter Abfolge erleben, einfach keine Lust mehr haben dieser Art mit der Nettigkeit zu begegnen, die Männer von ihnen erwarten. Niemand kann ein "Lächel doch mal" gebrauchen, wenn man sauertöpfisch ob genau diesen Verhaltens ist. Ja, Frauen haben es mitunter schlechter. Frauen haben dieses "Schlechter" aber auch öfter. Es handelt sich mitnichten um ein Aufwiegen von Missständen, sondern um den kausalen Zusammenhang von Aktion und Reaktion. Dass man nach der drölfzigsten respektlosen Anfrage ganz möglicherweise keine Lust hat die eine vernünftige ganz am Ende des Posteingangs zu beantworten, könnte einleuchtend sein. Keine Antwort ist da in manchen Fällen möglicherweise die netteste Antwort, und wie ich bereits geschrieben habe, auch die Selbstschützendste, wenn man nicht überredet werden möchte doch im Sinne des Anschreibers zu handeln.
„ und ich gehe mal davon aus, dass niemand in der ersten Nachricht böse beleidigt wird, wenn derjenige als Anschreibender nicht irgendwelche Dinge fundamental falsch macht.
„Da hast du schlichtweg eine falsche Grundannahme. Wie gesagt, achte z.B. hier im Forum mal darauf, wie Männerkörper teils beschrieben werden und wie viel Abwertung, etc. da oftmals mitschwingt und stehengelassen wird. Und nein, man muss nicht unverschämt werden um angegangen zu werden. Viele Profile tun das bereits von sich aus. Ich habe dieses Wochenende erst einen Kommentar unter einem Bild von mir gelöscht. Der Inhalt war "Idiot!". Geschrieben von einer 44-jährigen Frau. Ich habe ein Bild auf dem ich mir die Brust habe waxen lassen. Wie oft ich für Körpergröße oder Hobbies bereits ungefragt blöde Kommentare von Frauen erhalten habe weiss ich gar nicht.
Die ungefragte Beleidigung der 44-Jährigen ist natürlich abseits jeglichen Niveaus und befindet sich auf einer Höflichkeitsskala klar im Minusbereich.
Zum Rest muss ich au contrair sagen: Deine Grundannahme beruht offenbar auf einem Irrglauben. Ein einfacher Feldversuch sollte das belegen, wenn es dir an eigenen Erfahrungen mangelt: Versuche mal annähernd so viele Schimpfwörter zu finden, die auf das männliche Geschlechtsorgan zurückzuführen sind wie auf das weibliche. Kannst bei "Fotze" anfangen und dich versuchen durchs Alphabet zu arbeiten. Ansonsten kannst du dich ja gern mal durch verschiedene Foren lesen und nicht nur auf den Joyclub beschränken oder entsprechenden "Locker Room Talk" lauschen. Wie abwertend Frauenkörper betitelt werden, scheint dir offenbar gar nicht klar zu sein, wenn du es noch nie erlebt hast, dass Brüste als "Milchschläuche" oder "Hängetitten" bezeichnet werden, Lippen als "Fickmaul", "der weibliche Genitalbereich als "Bumskerbe" und noch viele Dinge mehr, an die ich mich zu erinnern durch selige Verdrängung gar nicht in der Lage sehe.
Auch die Mannigfaltigkeit, in der ganz normale Aktionen/Attribute von Frauen sexualisiert werden, ist fernab jeglicher Erträglichkeit. Gibt ein nettes Reel auf Instagram dazu, sofern du einen Account hast und dich bemüßigt fühlst mal draufzuklicken:
https://www.instagram.com/reel/CUYI8pgDqP2/?utm_medium=copy_link
„Also nein, da ist deine Annahme falsch. Und ich finde das darf man auch sagen. Selbst wenn es Frauen schlechter geht.
Klar darfst du das sagen. Du darfst das auch nicht gut finden. Wie alle anderen auch.