Mich auf die Eingangsfrage beziehend, würde ich eher sagen: Es hat wenig, bzw. nicht nur mit Alter, optischem Eindruck oder Art des Anschreibens zu tun. Sondern ganz einfach damit, dass, ob hier oder anderswo die Herren die Suchenden sind, während Damen, gleich welchen Alters, gleich welcher Attraktivität mit Zuschriften überhäuft werden.
In unserer ach-so frei-lebenden und emanzipierten Gesellschaft ist es doch immer noch so, dass über sex-offene Frauen gemunkelt wird, freizügige Damen stets um Ruf und Ansehen fürchten müssen, während beispielsweise allein erziehende Väter nicht gleich Kindes-Entzug befürchten müssen, wenn sie ab und an wechselnde Bekanntschaften mit nach Hause bringen - nur, um jetzt einmal ein konkretes Beispiel zu bringen.
Es ist ja nicht so, dass plötzlich sexhungrige Frauen, Hausfrauen, Studentinnen, Rentnerinnen, Arbeiterinnen, allein stehende Frauen oder Frauen in Beziehung, ob wohlhabend, selbstständig oder von bescheidenen Mitteln lebend von Bäumen gefallen wären, die sich einfach so immer wieder wildfremden Herren zur Verfügung stellen würden?
Aber dieses Bild wird durch viele Internet-Portale suggeriert, vor allem im deutschsprachigen Raum, während es dergleichen in vielen anderen Ländern nur wenig oder sogar gar nicht gibt. Als mehrsprachige Übersetzerin kann ich mir ein Bild davon machen, dass so freizügig wie hier nur in wenigen Ländern zugeht. So kann ich mich nicht des Gedankens erwehren: "Kein Wunder, dass Herren aus konservativeren Ländern in das Land wollen, wo neben Milch, Honig und Sozialleistungen scheinbar auch sex-gierige Frauen "fließen", die Mann einfach nur so zu "pflücken" braucht."
Immerhin ist auch fragwürdig, dass, wenn dem tatsächlich so wäre, warum dann der Grundsatz "Sex sells" immer noch gilt - also warum so viele Herren, auch äußerst attraktive, nette, potente Herren, ob jung oder älter, für Sex, für das weibliche Geschlecht immer noch zahlt oder sich von manchen Damen und "besseren Hälften" oft sozusagen "das Geld aus der Tasche ziehen lässt"?