Meinungsverschiedenheiten beim Kurzurlaub, wie damit umgehen

Moin.

Ich lese in Deinem Eingangspost bei den Zitaten Deiner Freundin das, was man üblicherweise in Konfliktsituationen geraten bekommt: Sende Ich-Botschaften, biete Alternativen an.

In dem Sinne hat sie alles richtig gemacht.
Damit es eine Win-Win - Situation wird, hängt es dann an Dir.

In Verhandlungstrainings wird empfohlen, die Motivation hinter dem Bedürfnis zu ergründen ("Warum willst Du weiter sitzen und Leute angucken?") und je nach Antwort ("Mir tun die Füße weh", "Ich interessiere mich für die Hüte") eine Variante zu suchen, die dieses und das eigene Bedürfnis zusammenführt ("Ich trag Dich huckepack zum Brunnen, dort ruhen wir uns aus").

Alles Gute,
Thomas

...klingt ja alles schön und einleuchtend. Nur wird im realen Leben wohl kaum einer
bei der Frage, was man jetzt unternehmen möchte, eine Verhandlungs- oder Motivationstrainingseinheit absolvieren oder sich einer psychotherapeutischen
Behandlung hingeben wollen. Wenn ich lieber ins Museum gehe und sie lieber shoppen, warum nicht. Man trifft sich danach wieder und jeder ist glücklich und zufrieden...

Irgendwann wird es keinen Sex mehr geben?

Das hört sich an als ist das ein muss.... das es immer so ist. Dem stimme ich so nicht zu.

Jeder ist anders. Auch in Beziehungen entwickelt man sich weiter. Es kommt aber darauf an ob man sich zusammen weiter entwickelt oder ob man sich auseinander entwickelt.

Aber oft, wenn die Liebe groß und stark genug ist, kann man darauf aufbauen.

Beziehung heißt nicht, alles gemeinsam machen zu müssen. Erstmal ist es ein wollen, und wenn es miteinander doch 1000% stimmig ist, kann man alles zusammen machen.

Für mich liest es sich eher wie zu wenig gemeinschaftlich geplant und gesprochen.

Wenn immer nur einer vorgibt was ihm wichtig ist, ansonsten treibt man eher unmotiviert vor sich hin, kann es schon zu Differenzieren kommen.

Für mich wäre auch folgendes wichtig zu wissen.

Wer hat welche Schwerpunkte , wenn er eine Stadt besichtigt ?
Möchte einer nur Shoppen während der andere nur Kultur will ?
Dann muss das geklärt werden.
Wieviel Tage stehen zur Verfügung und wie werden sie sinnvoll genutzt?

Mein Mann würde einen ganzen Tag mit mir nicht shoppen gehen.
Obwohl er ein sehr geduldiger Mann ist , kommt spätestens nach dem dritten Geschäft sein Status der heißt, jetzt ist es Zuviel.

Ich finde Städte Sonntags todlangweilig.
Mir fehlen die Menschen und die Interaktion.

Wir unterscheiden mittlerweile, welche Städte besuchen wir zu welchem Zweck?

Sind wir öfter in einer Stadt, trennen wir uns auch wenn ich dringend Klamotten kaufen möchte.
Das haben wir vorher besprochen.
Mein Mann läuft dann gerne, oder sitzt gerne im Café und genießt die Zeit.

Sind wir irgendwo in einer Gegend oder Stadt die wir nicht kennen , machen wir das Samstags und überlegen was wir sehen wollen.
Auch mit der Alternative, falls Regen oder Nichtgefallen.
Die Zeiten wo wir planlos durch die Stadt liefen sind lange vorbei und seit dem gibt es diese Enttäuschungen einfach auch nicht mehr.

Wenn man solche Trainings absolviert hat, ruft man die in solchen Situationen sehr leicht ab.

Spekulationen ins Uferlose ausdehnen.

Ich möchte auch nicht in jeder Kreisstadt das Naturkundliche- das Frühzeitliche und das Mineralogische Museum angucken müssen.
Auch Heimatmuseen können einem irgendwann über werden, wenn sie nicht Orstspezifisch sind sondern Exponate von "Janzwoandershausen" präsentieren. Da sieht ein Knochen und eine Tonscherbe auch aus wie die Andere.
Dennoch haben viele Orte etwas spezifisches zu bieten und das kann, muss aber nicht auf der Touristenmeile liegen.

Bei mir und das ist wirklich nicht lustig kommt zur Menschenallergie noch eine Sonnen- und Temperaturempfindlichkeit hinzu. Würde meine Partnerin gern an einem Ägyptischen Strand liegen wollen. Müsste sie das wohl allein machen, während ich in den Alpen jenseits der 2000 m Schneefrauen baue.

Aber sowas weiß man vorher.

Nun ist es ja so das es tatsächlich Leute gibt die schon sehr lange zusammen sind.
Und man entwickelt sich unterschiedlich weiter.

Ich kenne die Situation. Mein Göttergatte und ich haben auch oft unterschiedliche Ansichten wo wir gerne hinwollen.


Was hindert dich daran alleine mit dem Riesenrad zu fahren? Deine Frau kann ja unten warten.


Lass sie alleine die Stadt erkunden, geh du ins Museum wenn du es gerne möchtest.


Auch da kann man wunderbar sitzen und Leute gucken.

Es ist manchmal schwierig, aber man kann Kompromisse finden.
Ich muss sagen das ich früher immer alles mitgemacht habe, aber mittlerweile eben auch nicht mehr.
Was soll ich machen wozu ich absolut keine Lust habe?
Im Endeffekt hat mein Göttergatte dann eine motzende Frau dabei, macht ihm dann ja auch keinen Spaß.

Allerdings im Urlaub suchen wir immer etwas das beiden gefällt oder kombinieren Dinge miteinander.

...im beruflichen oder anderem Umfeld mag das ja in Ordnung sein. Aber wenn es
beim Frühstück um die Frage geht: "Was machen wir heute?", das Motivationspaket auspacken? Da finde ich die Lösung: "Mach Du Dein Ding, wir treffen uns dann wieder zum Mittagessen!" sinnvoller...

Solche Dinge gehen tatsächlich in Fleisch und Blut über. Seitdem ich in Deeskalation, Krisenbewältigung und anderen Gesprächstechniken geschult wurde, löse ich potentielle Konfliktsituationen ganz anders. Ohne Nachzudenken.

Ich finde es spricht überhaupt nichts dagegen sich auch mal getrennt voneinander etwas anzugucken. Wäre mir sogar lieber als wenn mein Partner lustlos und gelangweilt neben mir läuft weil er da eigentlich keinen Bock drauf hat.
Wenn deine Partnerin lieber stundenlang im Café sitzt und sich Leute anguckt und du lieber was von der Stadt sehen möchtest, dann soll sie halt im Café sitzen und auf dich warten 🤷‍♀️

...ich stehe z.B. überhaupt nicht auf geführte Gruppenreisen. Wie in einer Schafherde durch Landschaften oder Städte getrieben zu werden, ist für mich ein Graus. Ich erkunde unbekanntes Terrain lieber auf eigene Faust...

Ich würde es mit einem Kuhhandel versuchen: wir gehen da hin, wo du nicht hin willst. Beim nächsten Mal darfst du mich wohin schleifen, wo ich eigentlich nicht hinwollte.

...na ich weiß nicht. Jedes Mal einer der ne Fresse zieht? Kann mir was Schöneres für einen Trip vorstellen...

Hm.
Wenn man zusammen Urlaub macht, weil man im Alltag zu wenig Zeit miteinander verbringen kann, ist die Eingangsfrage schon nicht ganz ohne und so einfach zu lösen.
(Und ich entschuldige mich hiermit für meinen flapsigen ersten Kommentar).

@*******ter
Von wegen deiner Menschen- und Sonnenallergie: Du bist nicht zufällig ich, nur in anders?

...bei der Auswahl des Urlaubsziels sollte man sich schon vorher absprechen und nicht etwas auswählen, was den Interessen diametral entgegensteht wie z.B. Meer <> Hochgebirge. In einer etwas längeren Beziehung sollten sich Beide schon so gut kennen und wissen, auf welche Weise sie Unstimmigkeiten zusammen im Allgemeinen lösen. Gerade bei Städtetrips gibt es doch so viele Möglichkeiten auch mal für ein paar Stunden die eigenen Interessen zu verfolgen und dennoch zusammen eine tolle Zeit zu verbringen...

@**C
Da hast du sicher Recht.
(Auch mal wieder schön, gell? ).
Städtetrips ( ) sind allerdings nicht mein Fachgebiet, .

Jepp.
Das Geheimnis nennt sich "Kommunikation" und "Kompromiss".

Statt hier zu schreiben wär's vielleicht besser, mit der Urlaubspartnerin direkt und aktuell abzusprechen wie beide zu ihrem Recht kommen - statt einfach nur frustriert zu sein.
Dem TE ist das eine wichtig, der Partnerin das andere- das lässt sich doch gut kombinieren ohne dass jemand völlig zurückstecken muss.

Und einen Brunnen anschauen, der nah liegt kann Mann ja auch mal alleine während sie im Café das "people-watching" weiter genießt. Und dann kann man sich gegenseitig erzählen
Nur mal so als Beispiel.

Zwei Leute können nicht immer einer Meinung sein. Versucht man keinen Kompromiss, kann es schnell die Rote Karte geben.

Kommt einfach drauf an, wie gut sie blasen kann ...

...der von Dir vorgeschlagene Kuhhandel "wir schleppen uns abwechselnd an einen Ort, an den der Andere nicht will" finde ich jetzt nicht als tragfähiger Kompromiss.
Das grenzt für mich schon an Masochismus... Nein, eine gewisse Basis und Übereinstimmung muss schon vorhanden sein, sonst bleibe ich lieber zu Hause...

Wenn sie gut im Bett ist, darüber hinweg sehen. Ist sie auch dort ein schuss in den Ofen würde ich mit einer anderen fahren.

Am Ende will er noch ein Ründchen Golf spielen, sie aber lieber shoppen oder gar Gondel fahren - da würden wir sie kippen und mit ihm einen Dreierflight organisieren ... hysterische Schnacksen gehen jedenfalls gar nicht ...
(bevor noch jemand jammert)

Ich habe leider nicht alle Beiträge gelesen, darum sorry, sollte etwas schon geäußert worden sein...

1. Sicher wäre bei euch schon im Vorfeld zu kommunizieren, ob das ausgewählte Urlaubsziel für Beide den Erwartungen entsprechen könnte.
2. Wie schon angesprochen, könnte ja der eine Partner z. B. ins Museum, der Andere genießt derweil einen Kaffee und schaut einfach nur.
3. Mich würden aber die m. E. stark abwertenden Termini, wie die "ollen" Steine oder "langweilige" Museen stören, da sie ja auch das persönliche Interesse des Partners an diesen Dingen herabwürdigen. Durch solcherlei Äußerungen wäre meine Freude am Urlaub arg eingeschränkt. Übrigens wäre das bei einer im Urlaub oftmals schlechtgelaunten Partnerin der Fall...