„Meinungsverschiedenheiten beim Kurzurlaub, wie damit umgehen
Merkwürdige Frage vielleicht, - aber gut.
Beispiel: Man ist mit einer Partnerin, mit der man schon in London war, und dort auch im Riesenrad "London eye", auf einem Städte-Kurzurlaub in Wien. Und ich möchte am Prater ins historische Riesenrad, das gehört für mich zum ersten Wien-Besuch irgendwie dazu. Sie: "Ach nee, dieses alte kleine Riesenrad interessiert mich nicht, da möchte ich nicht hinein."
Venedig-Kurzurlaub, - Schlendern durch die Gassen, alles Super. Vorschlag: Besuch des "Dogenpalastes". Sie: "Ach nee, ein Museum finde ich jetzt hier nicht so toll. Lass uns bei dem sonnigen Wetter doch lieber weiter die Stadt erkunden."
Rom-Kurzurlaub, kreuz und quer durch die Stadt geschlendert, aber dennoch den Trevi-Brunnen verpasst. Ich: "Von hier aus sind wir fast beim Trevi-Brunnen, einem Highlight der Sehenswürdigkeiten Roms." Sie: "Ach nee, so einen ollen Brunnen brauch ich jetzt nicht. Lass uns doch lieber hier weiter sitzen und 'Leute gucken'".
Was kann man da machen?
Okay, ich dachte eher an eine andere Art von Meinungsverschiedenheiten.
Also, mir würde folgendes einfallen: Macht euch aus, dass das Programm euch beide befriedigen soll. Und wie ihr dazu kommen könntet. Du willst eher Highlights und Besichtigungen (nebenbei, den Dogenpalast besichtigt man nicht mal so nebenbei, da gibt es stundenlange Warteschlangen, wenn man die Eintrittskarten nicht im Vorhinein schon gekauft hat!), sie will chillen und Eindrücke auf sich wirken lassen. Unterschiedliche Erwartungen an den Urlaub. Auch ihre Art zu reisen hat ihre Berechtigung.
Folgende Vorschläge:
Entweder ihr plant viel mehr im voraus. Dann steht der Dogenpalast oder das Riesenrad fix auf dem Programm. Und sie reklamiert ihre Zeiten zum Sitzen, Gucken, Spazieren hinein.
Oder ihr macht es spontan. Dann darf immer einer von euch sagen, was gemacht werden soll, schön abwechselnd. So dass es sich zeitlich ungefähr die Waage hält.
Mit einer Partnerin habe ich dieses Problem ja nicht, aber heuer war ich mit 2 halbwüchsigen Kindern in der Umgebung von Venedig ... war nicht viel anders. Meine Lehre daraus: Je mehr man sie in die Planungen einbezieht und schon im Vorhinein dafür interessiert, desto mehr machen sie auch mit. Und wenn es sie so überhaupt nicht interessiert, dann muss man halt was anderes finden. Urlaub ist immer eine gemeinsame Sache, nie die von nur einem allein!
Du hast deine Einfälle halt mehr spontan ... geht auch. Aber es darf dich nicht wunders nehmen, wenn sie bei ihr nicht so ankommen. Das Recht Nein zu sagen hat sie halt jedes Mal. Es kommt immer drauf an, wie man es verkauft ... Verkaufen scheint nicht dein größtes Talent zu sein.
Zu deinen Beispielen: Beim Riesenrad hätte ich gesagt: "Komm, jetzt spielen wir mal James Bond!" (Ein Hauch des Todes)
Der Dogenpalast ist ein Schwergewicht, den nimmt man wirklich nicht mal so im Vorbeigehen mit.
Und vor dem Trevibrunnen wäre ich einfach so plötzlich gestanden, ohne lang vorzuschlagen. Irgendwie hätte ich den Weg schon so gelegt.
Aber man muss auch akzeptieren, dass man nie alles sehen kann. Wie ein alter Reiseleiter mir in Erinnerung ist: "Alles kann man nicht haben." Grad in Rom oder Venedig gibt es so vieles, dass es unmöglich ist, jedes Touristenziel abgeklappert zu haben, grad bei einem Kurzurlaub.
Ich bin sogar eher einer, der die "großen" Sehenswürdigkeiten und Touristenströme meidet und sich eher an die Seitengassen hält. Ich war in Gassen von Venedig, wo ein typischer Tourist nie hinkommt, dafür wahrscheinlich Commissario Brunetti täglich.
Er von Drachenliebe schrieb