Je mehr ich hier lese, desto mehr merke ich, dass ich von dem Wort Augenhöhe ein anderes Verständnis habe als einige andere hier.
Wenn man manche Beiträge hier liest, dürfte es auch keine Chefs und deren Mitarbeiter mehr geben, weil das für gewöhnlich auch Beziehungen sind, die nicht auf Augenhöhe stattfinden und damit laut manchen hier nur eine Simulation oder ein Spiel oder nicht real, weil doch alle Menschen gleichberechtigt und so weiter sind.
Also ich muss auf die Anweisungen meiner Voegesetzten hören, steht so ähnlich im Arbeitsvertrag. "Weisungsgebunden" heißt es da. Darf ich jetzt keine Feministin mehr sein? Darf ich jetzt nicht mehr behaupten, dass mir Gleichberechtigung wichtig ist? Schließlich habe ich mich freiwillig dafür entschieden, mich in dieses ungleichgewichtinge Verhältnis zu begeben. Schließlich akzeptiere ich damit, dass es Menschen gibt, die mir sagen dürfen, was ich tun soll.
So, jetzt bin ich mal gespannt.
Falls jetzt kommt "ja, aber das tut man ja für Geld": nun, im Bdsm tut man es um sich gut zu fühlen, also auch eine Art "Belohnung".
Falls jetzt kommt "Aber das ist was ganz anderes": wenn beides, sowohl die Wahl des Arbeitsplatzes/Chefs als auch die des dominanten Parts im Bdsm freiwillig ohne Zwang erfolgt, sehe ich keinen wirklichen Unterschied. Beides sind gewählte Beziehungen, bei denen einer bestimmen darf und der andere ausführen muss, was bestimmt wurde. Und bei beiden Beziehungen gibt es Varianten, wo der Untergebene mehr oder weniger mitbestimmen kann und darf.