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Augenhöhe - Überbewertet oder vielleicht auch unmöglich?

*****666 Mann
6.423 Beiträge
Aber du verstehst meine.

Jetzt können wir uns streiten über meine lese Kompetenz oder deine schreibkompetenz.

Aber dies würde den Rahmen des threads sprengen.
Und wir sind ja mittlerweile schon recht weit weg vom ursprungsthema.

Mit der sehr klaren und einleuchtenden Schilderung von ds24_7 wurde die Debatte über Feminismus und D/s Lebensweise für mich beendet.
Es wurde alles gesagt. Und am Ende kann ich niemanden helfen wenn man Begriffe solange umdefinieren möchte damit das rauskommt was man möchte.

Politik beginnt mit dem Betrachten der Realität.

Und das ist anderen Bereichen auch so.

Kirk ende
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@*******irk
Aber du verstehst meine.

Jetzt können wir uns streiten über meine lese Kompetenz oder deine schreibkompetenz.

Aber dies würde den Rahmen des threads sprengen.
Und wir sind ja mittlerweile schon recht weit weg vom ursprungsthema.

Mit der sehr klaren und einleuchtenden Schilderung von ds24_7 wurde die Debatte über Feminismus und D/s Lebensweise für mich beendet.
Es wurde alles gesagt. Und am Ende kann ich niemanden helfen wenn man Begriffe solange umdefinieren möchte damit das rauskommt was man möchte.

Politik beginnt mit dem Betrachten der Realität.

Und das ist anderen Bereichen auch so.

Ich lese und verstehe (vermutlich) deine Thesen.

Deine Argumentation fand ich aber schwach bzw. es war zum Teil gar keine Argumentation vorhanden. Z.B. bei dem Punkt Feminismus („zeig mir eine namhafte Autorin…“ - ein Ablenkungsmanöver, aber kein Argument.).

Auf meine Argumentation gehst du inhaltlich nicht ein. Stellst höchstens neue Thesen auf bzw. äußerst deine Meinung. Das heißt - für mich ist die Diskussion an der Stelle tot.
Ich bin und bleibe eine Feministin, war ich schon immer und ich habe mich schon seit meiner Jugend für den Feminismus eingesetzt. Ich habe kein Problem, das mit meinem DS in Einklang zu bringen.

Ob Hans Obermüller aus Hinterpfupfigen mich für eine Feministin hält oder nicht, ist mir eigentlich ziemlich egal.
*****sin Mann
8.881 Beiträge
Bei mir funktioniert BDSM nur mit Augenhöhe.

Ich kann dabei nicht vergessen, dass ich es mit der Spielpartnerin (egal, ob sie aktiv oder passiv ist) mit einem Menschen zu tun habe.
Genauso brauch ich das umgekehrt, dass sie das auch bei mir nicht vergisst.

Ich fahr eh nicht auf das Strenge ab. Kann weder den total strengen Herren geben, noch mag ich die unnahbare und strenge Herrin.

Eher steh ich darauf, dass das Ganze allen Beteiligten Spaß machen soll.
Strenge schließ Spaß nicht automatisch aus.
*****sin Mann
8.881 Beiträge
Nö tuts nicht.

Es müssen ur die passenden Leute zueinander finden.
Zitat von *******irk:
Richtig talpa.
Aber man kann eben nicht sagen dass man Feministin ist. Man kann sagen dass man den Feminismus für eine tolle und gute hält. Aber man ist eben keine Feministin.

Devote Frau und Feminismus wie soll das gehen?
Meine 2 Cent als jemand, der sich wissenschaftlich damit beschäftigt:
Devotsein und Feminismus schließen sich grundsätzlich in keinster Weise aus. Was vielmehr das Problem ist und wo du teilweise Recht hast ist, dass es DEN Feminismus überhaupt nicht gibt. Es gibt verschiedene feministische Strömungen (Queerfeminismus, Radikalfeminismus, Anarchofeminismus und viele viele mehr). Jede Strömung hat da andere Perspektiven und Bewertungen drauf. Da gibt es sowohl die Richtung die sich dafür ausspricht, sich aus der devoten Rolle zu befreien, um sich gegen das Patriarchat und seine gesellschaftlichen Strukturen zu stellen. Wo devoten Frauen eine Komplizenschaft mit dem Patriarchat vorgeworfen wird, weil sie das Machtgefälle aufrecht erhalten. ("Kein Make-up mehr, nur kein pink mehr, keinen penetrativen Sex mehr und was weiß ich.")
Aktuelle Feminismen wie sie durch Margarete Stockowski und co medial vertreten werden, sehen das komplett anders. Da gilt als feministisch, was der Selbstbestimmung entspricht. ("Du stehst auf pink? Trag Pink? Habe Sex mit den Menschen und so vielen Menschen, wie du willst – lass uns das Konzept Schlampe dekonstruieren etc.")
Wo eine Frau gern am Herd stehen oder sich im Bett ihrem Mann unterwerfen darf, solange sie sich dafür entscheidet.
Sich zu unterwerfen kann ja auch für das Individuum was sehr empowerndes sein. Und da positioniere ich mich auch zu. Ich bin nicht nur Geschlechterforscherin, ich bin auch Feministin und ich bin auch von mir ausgewählten Männern gegenüber eine devote Stute. Ich bin aber auch, außerhalb des Schlafzimmers eine starke und dominante Frau, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. All diese Ambivalenzen schließen sich nicht aus, da sie ja auch in unterschiedlichen Kontexten wirken und auf verschiedenen Ebenen.

Was glaube ich das Problem bei der Diskussion, wie ich sie bisher beobachtet habe, ist, dass wir hier versuchen, ein etwas sehr mehr- und multikomplexes und vor allem nicht statisches Wirken sehr eindimensional zu erklären. Es gibt an dieser Stelle kein einfaches Wenn X, dann Y.

Eigenschaften sind in ein Gesamtgesellschaftliches Machtgefälle eingebettet, diese Eigenschaften wirken aber auf verschiedenen Ebenen und Kontexten unterschiedlich und ich glaube dieser Aspekt fehlt in der ganzen Debatte hier. Und sie müssen sich immer auf etwas beziehen. Wir können nicht so große Schlagwörter wie Gleichberechtigung in den Raum werfen und sie auf etwas zu beziehen.
Beispiel: A+B betreiben beide im Haushalt den gleichen Aufwand – Sieht doch so aus, als seien sie gleichberechtigt.
Was ist aber wenn man den Kontext vom Haushalt auf die Lebensumstände erweitert? Was ist, wenn A zu dem 50%igen Haushalt aber noch Vollzeit arbeitet und die Schwiegereltern pflegt und die Kinder durch die Gegend fährt. B aber nur Vollzeit arbeitet? Ist das noch die selbe Gleichberechtigung? Oder nur in Bezug auf den Haushalt und nicht mehr, in Bezug auf die weitere Carearbeit?
Konntet ihr mir folgen?
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@*********ace86
Vielen Dank für den tollen Beitrag! *g*

Insbesondere der Begriff oder die Idee des Empowerment geht doch in die Richtung, die ich und andere schon ansprachen.

Wenn eine Frau aus freien Stücken und frei von Manipulation und Zwang in die devote Position geht, und damit in einem abgesprochenen Rahmen „Rechte“, Verantwortung und Handlungsspielraum abgibt; dann haben wir hier doch wirklich keinen Widerspruch zum Feminismus. Zumindest nicht in jeder Hinsicht; du hattest das ja ausdifferenziert.

Und ich bleibe auch dabei, dass man nicht WIRKLICH Macht oder juristische Rechte abgibt, so lange man diese Übereinkunft jederzeit noch selbständig beenden könnte.

Trotzdem sehe ich ja ein, dass dieses „Gefühl“ wirklich Macht über jemanden zu haben … wirklich jemandem zu „gehören“ eben Teil des Kinks ist. Ich finde das Gefühl auch schön und glaube in dem Moment auch, dass es so ist, weil ich es glauben und fühlen will. *zwinker*
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Ich kann dir auch folgen.

Aber ich habe auch nirgends behauptet dass sich devotsein und Feminismus ausschließen.

Kirk ende
Zitat von *******irk:
Ich kann dir auch folgen.

Aber ich habe auch nirgends behauptet dass sich devotsein und Feminismus ausschließen.

Kirk ende

*haumichwech*
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@*******irk

Aber ich habe auch nirgends behauptet dass sich devotsein und Feminismus ausschließen.

Du schreibst auf Seite 6, z.B.
Devote Frau und Feminismus wie soll das gehen?

Bazinga!
Zitat von *******irk:

Aber deine These dass es nur noch vereinzelt Feministinnen gibt die wie Frau schwartzer ein Problem mit bdsm haben halte ich persönlich für eine sehr steile These.

"Moderne" Feministinnen, die dem aktuell medial vertretendem intersektionellen Queerfeminismus angehören, distanzieren sich in der Tat sehr deutlich von Frau Schwarzer. Allein, weil sich viele ihrer Positionen mit der intersektionellen Sichtweise widersprechen (Sexarbeit, Kopftuch, Geschlechtsidentität (Transfeindlichkeit).
Jede Welle hat ihre eigenen Forderungen und Abgrenzungskämpfe mit der davor. Und "heutiger" Feminismus ist sexpositiv, Sexarbeiterinnenfreundlich, und sieht darin und im BDSM eben das Potential des Empowerments, der weiblichen Autonomie und Selbstbestimmung.

Und ja, du darfst dich auch als "alter, weißer Mann" zu diesen Themen äußern. Nur und da sind wir auch wieder bei MAchtverhältnissen, solltest du deine Position in diesem System reflektieren und gucken, wo du (unbewusst) vom hegemonialem System profitierst und ob du deswegen nicht eine etwas einseitige Perspektive hast. Und in diesem Fall bedeutet das, zu Feminismen und den Forderungen Frauen* zuzuhören und sich mit ihrer Lebensrealität auseinanderzusetzen, denn sie erleben und erfahren sie jeden Tag im Gegensatz zu dir.
Kennst du diese Bauklötzchen Puzzle, die man Kindern für die Motorik gibt? Der Kreis kommt in das runde Loch, das Dreieck in das Dreieckige... Wenn du der Kreis bist und durch die "Tür" passt, hast du vielleicht gar nicht auf dem Schirm, dass die anderen Klötzchen da nicht durchpassen. Dafür müsstest du dich umdrehen und zusehen, was in dieser Metapher eben gleichbedeutend ist, mit Betroffenen (von allen Ismen und Differenzlinien) zuzuhören und von ihrer Perspektive zu lernen.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Ups.

Da ist mir ein böser lapsus passiert.

Schreibfehler

Lesefehler


Zuerst poste ich einen unsinnigen Satz. Und dann überlese ich ihn auch noch in dem Zitat.

Dafür muss ich mich entschuldigen. Den Satz nehme ich zurück. Der war inhaltlich falsch.


Zu meiner Verteidigung könnte man aber schon vorbringen dass ich meiner Meinung nach in all meinen Beiträgen schon klar gemacht habe dass devote Frauen nicht mein Thema war.

Vielleicht ist dass ein Fehler, dass ich den richtigen Fachbegriff nicht verwendet habe. Also ich meine in meinen Postings sogenannte TPE Konstellationen.
Ich dachte auch dass nach dem Posting von ds24_7 dass klar war wo wir thematisch sind.

Sind wir da gerade bei verschiedenen Themen?


Kirk ende
Macht für mich keinen Unterschied. Für mich ist beides auch für eine Feministin eine Option, wenn sie das möchte.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@*******irk
Vielleicht ist dass ein Fehler, dass ich den richtigen Fachbegriff nicht verwendet habe. Also ich meine in meinen Postings sogenannte TPE Konstellationen.
Ich dachte auch dass nach dem Posting von ds24_7 dass klar war wo wir thematisch sind.

Ich wiederhole mich jetzt zum allerletzten Mal:
Es scheint doch aber grundsätzlich darauf anzukommen, ob eine Frau selbstbestimmt und aus freiem Willen eine Verbindung eingeht und ob sie selbst wieder aussteigen könnte.
Ob jetzt als Sub auf Zeit in einer Session, EPE, TPE oder 24/7 ist dabei egal. Das Prinzip bleibt dasselbe.
Was gibt es da nicht zu verstehen!?
*******987 Frau
9.046 Beiträge
Zitat von *******irk:
Also ich meine in meinen Postings sogenannte TPE Konstellationen.
Ah! Damit wird dein Posting tatsächlich etwas sinnvoller.

Ich kann nicht aus der Praxis berichten, wie TPE funktioniert, da ich dorthin will, aber noch nicht dort bin. Ich kann aber zumindest erzählen, wie ich es jetzt handhabe, wenn ich für mehrere Tage bei meinem Herrn bin:
Es gibt bestimmte Dinge, die ich jeweils erledigen soll, während er arbeiten ist. Und wenn er mir eine Nachricht schickt und noch etwas verlangt, dann tu ich auch das. Aber er sagt mir nicht, wann genau ich welche Aufgabe erledigen muss. Solange alles geschafft wird, ist es nicht wichtig in welcher Reihenfolge. Was ich den Rest der Zeit mache, ist meine freie Entscheidung.
Er sagt, dass ich frühstücken muss, aber nicht, was. Wasser trinken darf ich immer, außer in besonderen Situationen.
Sobald er da ist, gibt es bestimmte Regeln, die ich befolgen muss. Er hat dann die Kontrolle und darf alles entscheiden. Aber es gibt genug Momente in denen er mir sozusagen die Kontrolle auf einer Ebene zurück gibt, weil er zum Beispiel nicht entscheiden will, was ich zur Beschäftigung mache.
Das soll nur aufzeigen, dass obwohl er immer und über alles die Kontrolle haben könnte, wenn er will, er diese Macht gar nicht immer ausnutzt. TPE heißt, dass er kann, wenn er will, es heißt nicht, dass er es auch tut oder tun muss.

Worauf ich hinaus will? Darauf, dass sich TPE sehr extrem anhört und nach totaler Unterdrückung und Kontrolle klingt. Wenn man diesen Eindruck hat, ist es sehr verständlich, dass man das nicht mit Gleichberechtigung in Verbindung bringen kann. Und wenn die beiden Beteiligten die einzigen Menschen auf dem Planeten wären, dann wäre es tatsächlich widersinnig, gleichzeitig für TPE und für Gleichberechtigung zu sein. Aber es gibt da draußen mehr als 7 Milliarden Menschen.
Ich möchte all diesen Menschen gleichberechtigt gegenüber sein. Ich möchte, dass wir alle unabhängig von Geschlecht, Sexualität, Hautfarbe, Herkunft etc. frei wählen dürfen, frei unsere Arbeit aussuchen dürfen, Auto fahren dürfen (und das, obwohl ich selber von diesem Recht zum Beispiel nichts hätte, da ich es aufgrund meiner Augen gar nicht kann. Soll ich deshalb nicht dafür kämpfen dürfen, dass andere Frauen Auto fahren dürfen?) alle die Chance auf die gleiche Schulbildung haben und sich mit jemandem verheiraten dürfen, den sie wollen und den nicht der Papa aussucht etc. . Ich möchte, dass alle, auch mein Herr und ich in unserer Gesellschaft diese gleichen Rechte haben. Ich möchte nicht, dass mein Herr qua Gesetz bestimmen muss, wen ich wähle oder ob ich überhaupt wählen gehe. Ich möchte nicht, dass mir das Gesetz Vorschriften darüber macht, ob ich arbeiten darf oder nicht oder in welchem Beruf und ich möchte auch nicht, dass es von der Gesellschaft vorgeschrieben ist, dass man als Sub die Erlaubnis seines Besitzers (m/w/d) braucht um zu arbeiten.
Ich hoffe, man versteht, was ich meine. Ich möchte nicht qua Gesetz oder Sitte in meinen Rechten beschnitten werden und ich möchte nicht, dass irgendjemand qua Gesetz oder Sitte nicht gleichberechtigt ist. Ich bin auf dieser Ebene absolut für Gleichberechtigung.

Ich möchte von den 7 Milliarden Menschen da draußen als freier Mensch betrachtet werden und diese als freie Menschen betrachten dürfen.
Damit man aber wirklich behaupten kann, dass jemand frei ist, muss dieser eben auch wirklich frei entscheiden dürfen. Dazu gehört eben auch die Möglichkeit, sich frei dafür entscheiden zu dürfen, seinen eigenen Willen dem Willen eines anderen Menschen zu unterstellen. Im kleinen ist das eigentlich gern gesehen. Kompromisse eingehen, Gefälligkeiten tun, auch mal nachgeben und nicht das "Egoschwein" sein sind zum Beispiel lobenswerte Tugenden. Wenn ich nun für mich ganz persönlich beschließe, dass mir der Wille eines ganz bestimmten Menschen wichtiger ist als mein eigener und ich meinen Willen zu diesem Zweck hinten an stelle, dann ist das doch meine eigene, freie, persönliche Entscheidung. Ich möchte diese Entscheidung nicht vom Gesetzgeber aufgezwungen bekommen oder von der Gesellschaft und ich möchte erst recht nicht, dass andere in ihrer Freiheit sich anders zu entscheiden eingeschränkt werden, nur weil ich für mich eine Entscheidung getroffen habe. Sagen wir, ich würde vor die Tatsache gestellt, dass alle Frauen in Deutschland das Beziehungsmodell leben müssen, das ich für mich aussuche. Dann würde ich eine gleichberechtigte Partnerschaft aussuchen, da mir wichtiger wäre, dass alle anderen frei und gleichberechtigt miteinander leben können, als dass ich meine optimale Beziehung lebe. Zum Glück ist das nicht der Fall. Was ich für mich persönlich frei entscheide hat keinen Einfluss auf die Wahlmöglichkeit aller anderen Menschen. Deshalb kann ich für mich das Beziehungsmodell auswählen, was am besten für mich geeignet ist ohne Angst, dass andere unter dieser Entscheidung leiden. Das ist Freiheit. Und das ist auf eine Art auch Gleichberechtigung, denn die selbe Freiheit möchte ich für jeden anderen Menschen auch haben, dieses gleiche Recht, nämlich für sich selbst frei entscheiden zu können, soll jeder Mensch haben.
******arp Mann
3.249 Beiträge
Zitat von *********ace86:
Kennst du diese Bauklötzchen Puzzle, die man Kindern für die Motorik gibt? Der Kreis kommt in das runde Loch, das Dreieck in das Dreieckige... Wenn du der Kreis bist und durch die "Tür" passt, hast du vielleicht gar nicht auf dem Schirm, dass die anderen Klötzchen da nicht durchpassen. Dafür müsstest du dich umdrehen und zusehen, was in dieser Metapher eben gleichbedeutend ist, mit Betroffenen (von allen Ismen und Differenzlinien) zuzuhören und von ihrer Perspektive zu lernen.

Danke für diese sehr bildliche Metapher! *top*
Aber ich fürchte dass so geometrische Veranschaulichungen eher auf Ratlosigkeit stoßen.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Talpa , ich werde dir da am Ende nirgends widersprechen.

In einer kleinen Sache aber vielleicht doch.

Freiwilligkeit ist nicht das allentscheidende Kriterium.

Verlassen wir für einen Moment die Liebesbeziehung.

Ich bin angestellter. Ich habe einen Chef. Der ist sogar nett. Im Grunde muss er dies auch. Denn zumindest gilt dies für mich ( aber auch noch für ein paar Kollegen) , ich arbeite in einem Bereich wo ich nach wenn ich an einem Tag fünf Konkurrenzfirmen Anrufe ich zwei Angebote habe.

Ich bin also wirklich freiwillig da. Ich kann jederzeit gehen. Und das spürt man. Das spüren auch die Kollegen. Mein Chef geht sehr partnerschaftlich mit mir um . Hört meine Meinung an. Und will dass ich mich wohlfühle und ich soll jeder Zeit kommen wenn mich was stört und man letztlich über alles reden.

Hört sich fast danach an als ob die Machtverhältnisse umgekehrt sind.

Das sind sie nicht. Er ist Chef. Ich Angestellter. Ich bin nicht auf ihn angewiesen. Bin freiwillig da.

Es gibt keine Augenhöhe. Wir sind nicht gleichberechtigt. Es herrscht am Ende ein andauerndes machtgefälle.


Jetzt ist es bei bdsm so. Das machtgefälle ist gespielt und es ist sowieso freiwillig. Und deshalb herrscht da natürlich erst mal Augenhöhe.
Aber im Spiel selbst nicht. Die Augenhöhe existiert weil es ein davor und ein danach gibt. Weil es freiwillig ist und eine zeitliche Begrenzung gibt.

Hebe ich das aber auf . Spiele ich dann? Oder lebe ich dann die Rolle. Klar "schützt" einen die freiwilligkeit. Aber wenn es sich über den nahezu ganzen Alltag erstreckt. Das Leben wirklich so gelebt wird. Dann hat die freiwilligkeit wie im Berufsleben auch, nicht mehr den Einfluss auf ein machtgefälle.

Es sei den das machtgefälle ist gespielt. Aber die TPEler die ich in Profilen und Foren kennengelernt habe bestehen darauf. Das ist kein Spiel. Das ist unser Leben.

Siehe die Ausführung von ds24_7.

Hat sie mit ihren Ausführungen nicht recht. Ich finde die Schilderung und Ausführung klar dargelegt.
Hier herrscht machtgefälle. Keine Augenhöhe. Vermutlich liebevoll und harmonisch. Sie kann ja jederzeit auflösen. Man lebt ja in einem Rechtsstaat und die Beziehung beruht auf absoluter freiwilligkeit.

Aber da herrscht machtgefälle. Sie selbst beschreibt es so.

Vielleicht müssen wir den Begriff TPE klären.

Kirk ende
*******987 Frau
9.046 Beiträge
Freiwilligkeit ist nicht das allentscheidende Kriterium.
Das entscheidende Kriterium wofür?
Ich erinnere dich daran, dass es von dir aus darum ging, dass man nicht sagen kann, dass man für Gleichberechtigung kämpft, wenn man sich in eine Beziehung begibt in der man nicht gleichberechtigt ist.
Meine Entgegnung war: doch, das kann man, weil man eben nicht will, dass irgendjemand dazu gezwungen wird, so zu leben wie man selbst es für sich will, sondern man möchte, dass jeder frei für sich entscheiden kann. Frei entscheiden können ist Freiwilligkeit.
Früher in Deutschland und heute noch in vielen Teilen der Welt dürfen Frauen eben nicht frei entscheiden. Es wird ihnen vom Gesetz oder von der Gesellschaft vorgeschrieben, dass sie automatisch dem Mann untergeordnet sind. Das möchte ich nicht, denn ich möchte, dass sie sich, genau wie ich, frei entscheiden können in welcher Art von Beziehung sie leben können. Sie sollen, genau wie ich, gesellschaftlich und rechtlich gleichberechtigt sein.

Was ist denn für dich das entscheidende Kriterium?

Zitat von *******irk:
Das machtgefälle ist gespielt
Genauso gespielt wie das zu einem Chef.
Du hast es ja selbst beschrieben, wie das mit den Chefs und den Angestellten ist.

Tja, warum bloß fühlt es sich dann trotzdem so echt an, wenn man vom Chef gesagt bekommt, dass man diese Aufgabe bis mittag erledigt haben muss? Warum macht man das dann und sagt sich nicht "ach, ich bin doch eh freiwillig hier und in echt hat er keine Macht?" Ich sage dir warum: weil man das Spiel und seine Regeln ernst nimmt und sich an den vorgegebenen Rahmen halten will und irgendwie auch muss.

Genau das gleiche gilt für die Befehle, die Sub (m/w/d) von Dom (m/w/d) bekommt. Man nimmt sie ernst, weil man das Konstrukt ernstnimmt und die dazugehörigen Regeln. Wenn man das Konstrukt Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht ernst nimmt (und es gibt da draußen bestimmt Menschen, die das tun), dann wird man sich nicht freiwillig in diese Art von Verhältnis zu einem anderen Menschen begeben und auch nicht den Anweisungen eines Chefs folgen.
Das Gleiche gilt für eine Dom-Sub-Beziehung. Wenn man dieses Konstrukt nicht ernst nimmt, wird man sich nicht hinein begeben und nicht den Befehlen folgen.
*********acht Frau
8.007 Beiträge
Ein Arbeitsvertrag regelt das Arbeitsverhältnis rechtsverbindlich, einklagbar und teils sogar strafbewehrt, inklusive Weisungsbefugnis seitens Vorgesetzter.

Und nun TPE: nix dergleichen.

Ein erheblicher Unterschied, meine ich.
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Die Gedanken sind frei ...
Jeder Mensch ist ersetzbar, sogar der / die Dom

Ich habe jetzt nicht die ganzen 8 Seiten gelesen, aber wie kommt man auf solche Gedanken wie im Eröffnungspost?
Ist es nicht deprimierend, wenn man sich nur mit der Schwäche des Gegenüber messen kann, was sagt das über die eigene Stärke aus?
*******987 Frau
9.046 Beiträge
Zitat von *********acht:
Und nun TPE: nix dergleichen.

Ein erheblicher Unterschied, meine ich.
Unterschied im Bezug auf was genau? Auf die Freiwilligkeit? Das stimmt, es ist rein rechtlich einfacher, eine TPE Beziehung zu beenden als ein Arbeitsverhältnis.

Spricht doch dafür, dass TPE etwas ist, dass sich mit gesellschaftlicher Gleichberechtigung gut in Einklang bringen lässt. Schließlich ist es einfacher zu beenden als ein Arbeitsverhältnis.
****_7 Paar
1.334 Beiträge
Ich folge hier nicht ganz mehr was alles gemeint ist und wer welcher Meinung hat. Aber ich weiß für mich, als in TPE lebende Sklavin dass ich zwar emanzipiert bin, aber so weit wie mein Herr mich zusteht. Feministisch würde ich mich nicht betiteln. Bin zwar für Freiheit für jeder, lebe es aber umgedreht. Mir wird vorgeworfen, schlimmer zu leben als die Frauen in Abu Dhabi. Die dürfen wenigstens Autofahren mittlerweile, mir ist es untersagt. Gleichberechtigt bin ich nicht. Und ich würde einfacher aus ein Arbeitsvertrag aussteigen können als aus unser TPE. Also die Freiwilligkeit ist mit sehr schwere Konsequenzen verbunden, Ende der Beziehung. Wir haben Angestellten, aber wenn die nicht mehr wollen, hilft mir juristisch auch nicht viel mehr, faktisch.

Ich glaube aber das viele die Gleichberechtigung suchen in Liebesbeziehungen. Es ist mitunter auch der größter Grund für das scheitern vieler Beziehungen, weil dies nicht erreicht wird. Der Grund das dieser nicht erreicht wird, liegt aber meiner Meinung nach mehr in der Respekt einander gegenüber, oder besser gesagt das fehlen der Respekt.

In meiner TPE Beziehung, und so weit ich weiß, in die meisten TPE Beziehungen ist der Respekt einander gegenüber sehr groß. Die Augenhöhe ist hier gar nicht mehr so wichtig, weil die Wertschätzung und Fürsorge basis der Beziehung ist. Und wenn es auch das Wesen der beiden so ist, das einer führt und einer folgt ist alles im Gleichgewicht. Auch wenn es von aussen so nicht aussieht.

Freiwilligkeit finde ich hier schwierig. Wir sind diese Beziehung freiwillig gestartet. Da gibt es aber auch Situationen da ist die Freiwilligkeit nicht immer gegeben. Ja in Metakonsens, aber auf Mikroniveau nicht immer. Ich kann aussteigen aus der Beziehung ja. Aber das hat sehr schwere Konsequenzen, weitergehend als bei eine Beziehung auf Augenhöhe. Der Grund ist, für mich jedenfalls, dass ich mein Leben um mein Herr gebaut habe und ich wenig eigenes habe. Das ist so gewollt und ist uns auch bewusst. Das gleiche gilt aber auch für mein Herr, nur hat er mehr Möglichkeiten dies zu ändern, wenn er so will, da er im Basis tun kann, was er will. Praktisch und psychisch aber liegt das auch oft nicht so einfach als es von aussen aussieht.
******arp Mann
3.249 Beiträge
Es ist unmöglich jemanden TPE zu erklären, wenn das für ein Rollenspiel oder gar Simulation gehalten wird. Wenn man das eingeht, dann bewusst und so gewollt. TPE wie auch Metakonsens wird nur einmal vereinbart und nicht nachverhandelt. Natürlich kann man da jederzeit wieder raus, das aber hat Konsequenzen.

TPE bedeutet faktisch, dass Sub alles auf- und abgibt und von dem existiert, was ihr zugestanden wird. Zwar gibt es Paare wo sich das auf rein mentaler Ebene zuträgt, es kann sich aber eben auch auf gesamtes Hab und Gut beziehen. Jenes lässt sich veräussern, von den Möbeln bis zum letzten Hemd. Sie braucht all das nicht mehr. Was sie braucht, bekommt sie gestellt, gehört ihr aber nicht. Hat sie Einkünfte, können auch die über Vollmachten geregelt werden. Sie braucht kein eigenes Geld, für ihre Grundbedürfnisse ist gesorgt. Überschüsse werden in einem Fond verwaltet, so dass im Ernstfall für ihre finanzielle Absicherung gesorgt ist. Dann gilt es, wieder bei 0 anzufangen. Das weiß man vorher, es ist immer ratsam, sich allen Konsequenzen bewusst zu sein. Das gilt selbstverständlich erst recht für den Herrn- denn Eigentum verpflichtet!

Es ist klar dass es nicht jedem gegeben ist, aus einer mutmaßlichen Selbstaufgabe eine Selbstverwirklichung anzustreben. Man kann das nicht erzwingen, das muss gewollt sein. Ebenso wie man als Herr fähig sein muss, seiner Verantwortung immer und ausnahmslos nachzukommen. Auch dass muss gewollt sein, es hängt schließlich ein Leben und eine Existenz daran. Kein Spiel, keine Simulation.

TPE bedeutet wörtlich totaler Macht-Austausch. In diesem Sinne gibt Sub zwar alles ab, erhält im Gegenzug dennoch alles was sie benötigt. Sie gibt ihm alles, er gibt ihr alles. Daher sind Begriffe wie Augenhöhe und Machtgefälle hier auch irreführend. Schließlich wurde alles auf Augenhöhe vereinbart und beide tun alles in ihrer Macht stehende, dem auch gerecht zu werden.

Und falls es noch keinem aufgefallen ist, werden diese Begriffe auch fast ausschließlich im Sinne von Rollenspielen verwendet. Soll dieses Rollenspiel aber auf den Alltag übertragen werden, fangen für die meisten die Probleme schon an. Denn solche Konstrukte sind nicht alltagstauglich und wenn man schon an der Bedeutung der Begrifflichkeit scheitert, dann auch im D/s im Alltag. Deswegen ist 24/7 auch kein Rollenspiel und TPE alles andere als Illusion. Es ist schlicht und ergreifend die Realität.

Sexuelle Vorlieben, wie sich gerne beim vögeln dominieren zu lassen, spielen hier keine Rolle. Deswegen spreche ich von der Neigung, beruhend auf ihrer Devianz, ohne die ein derartiges Ausleben auch gar nicht möglich ist. Mit Mainstream-BDSM, Session-Play und Clubparties hat das 0,0 zu tun. Solch BDSM findet im Alltag statt, immer und zu jeder Zeit, eben 24/7. Die Voraussetzung für TPE.

Der Weg dorthin ist i.d.R. ein Prozess, der sich unmerklich und unbewusst aus dem Alltag heraus ergibt. Dinge werden geregelt, ohne dabei auch nur einmal mit solchen Begriffen zu hantieren. Wenn ich eine Kontovollmacht bekomme, dann bekomme ich eine Kontovollmacht. Wenn sie ihre Möbel verkauft wenn sie zu mir zieht, verkauft sie ihre Möbel. Sonst nix. Usw. usf. Eh man sich versieht ist das aus dem ganz normalen Alltagsgeschehen heraus entstanden, weil beide das so gewollt haben. Nix mit Rollenspiel und Illusion. Stinknormaler Alltag und der ist dann so. Während sie immer mehr abgibt, nimmt er immer mehr an. Das geschieht schleichend und verselbstständigt sich. Kriegt man gar nicht mit. Typischer Beziehungsalltag und damit auch nix besonderes. Als Beziehungsmensch hadere ich aber auch nicht mit dem Alltag, denn der Alltag ist nun mal das Leben und damit Realität.

Es ist auch ein Irrglaube, dass so was zumeist vom Dom forciert wird. Ich selbst kenne es nicht anders, als das Sub mir all jene Dinge ungefragt und unaufgefordert einfach so überträgt. Frei nach Motto: Jetzt hab ich dich, hier hast du's, mach mal! Öhem, ja, ok. Und dann nimmt das eben seinen Lauf...
Das liegt in der Natur der Neigung. Mit sex. Vorlieben und irgendwelchen D/s-Spielchen hat das nichts zu tun. Es ist auch eine gute Idee, sich endlich mal von diesen SoG-Klischees zu verabschieden. Es braucht keinen Gutshof oder sonstige Privilegien um sich selbst auszuleben. Man muss auch kein freidrehender Kontrollfreak sein oder irgendwelchen Hirngespinsten folgen. Neigung reicht, treffen die sich passenden aufeinander, ergibt sich das von selbst. Von aussen betrachtet ist es TPE, von innen Harmonie.

Es ist aber auch ein sehr befreiendes Gefühl zu wissen, dass gute 80% der BDSMer hier sowieso niemals Zutritt zu meiner Welt haben können. Ich lasse ihnen ihre Illusion von von Augenhöhe und Machtgefälle. Fragen, die sich mir nie gestellt haben und werden. Leider bringt es auch hier wieder nichts, zu versuchen, dass mal aus Sicht eines geneigten aufzuzeigen. Es muss wohl ungreifbar sein.
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Und bei einer Trennung lässt der Herr dann doch die Hosen runter ...

Diese Diskussionen gab es hier ja auch schon in aller Unendlichkeit.
Da Alles vom grundsätzlichen Einvernehmen abhängt, kann man zwar eine entsprechende Vereinbarung treffen, aber halt nicht unlösbar.
Solange nicht ausgewandert wird, ist der Rechteinhaber immer von dem Rechtegeber abhängig.
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