„Warum "stärker"? Was hat das mit der Intensität zu tun?
BDSMler haben vielleicht Ebenen, die Vanillas nicht haben. Auf die würde sich die Körperchemie dann auch auswirken, ja. Das meinte ich ja gerade. Aber nicht stärker, sondern halt zusätzlich.
Für weniger frei halte ich sie deswegen nicht.
Wie mans nimmt. Wenn man 24/7 ist, denkt und fühlt man immer neigungsbezogen. Das kann man ja nicht nach Lust und Laune an- und ausschalten. Es ist also kein "zusätzlich" sondern ein ausschließlich.
Eine TPE-Beziehung gehe ich als dom. Part ja auch nicht deshalb ein weil ich irgendwie cool finde. Nur im TPE kann ich ihr so nahe kommen, dass es mich nicht nur erfüllt sondern tatsächlich ausfüllt! Das ist ein tiefes inneres Bedürfnis. Und ja, das ist intensiver, alles andere ist für mich D/s light.
Wer TPE anstrebt, dessen Fokus ist das auch und natürlich engt das nicht nur den Blick ein, es finden sich auch weniger Gleichempfindende dazu. Insofern schränkt die Neigung doch recht ein, ich kann mir also nicht so frei einen pot. Partner suchen wie Vanillas z.b. Eine ausgeprägte Neigung schränkt immer ein, erfüllt aber umso mehr, hat man den dazu passenden Partner.
Allein D/s ist für mich eine Dynamik die fast ausschließlich auf Instinkt und Intuition beruht. Ich handele da aus dem Bauch heraus, irrational sozusagen, denn ich denke dabei nicht weiter drüber nach. Muss ich auch nicht, denn wofür hab ich denn meinen Instinkt und Intuition? Rein vom Verstand her ist so vieles gar nicht zu fassen, das geschieht alles auf der Gefühlsebene. Müsste ich erst drüber nachdenken, wäre es wieder wie ein Spiel, wo ich mir den nächsten Zug überlege.
All das findet auf Metaebenen statt, weswegen auch einzig der Metakonsens hier das einzig denkbare ist. Alles andere schließt sich ja von der Logik her schon aus. Auf diesen Ebenen geschehen dann auch Dinge, die sich sonst kategorisch ausschließen würden- vom Verstand her.
Natürlich kann ich auch tiefe Gefühle für eine Vanilla haben. Sie lieben, ehren, wertschätzen usw. Ja, das sind ganz klar tiefe und innige Gefühle. Aber es erfüllt mich nicht. Auf Dauer würde ich darin trotz alledem eingehen wie eine Primel. Erst im TPE kann ich mich ganz entfalten und damit auch meine ureigenen Bedürfnisse stillen. Und ja- natürlich empfinde ich das als intensiver! Schließlich blickt man dort nicht nur in die eigenen Abgründe seines sein, sondern auch in die des anderen. Dinge, die sonst im verborgenen sind und bleiben.
Biochemisch ist es wohl am ehesten mit einem Geschmacksverstärker zu vergleichen. Oder auf gut deutsch- es muss Salz in die Suppe. Natürlich hat das auch Auswirkungen auf den gesamten Stoffwechsel...
Ich muss also ständig auf meinen Salzhaushalt achten, wozu es keine Alternative gibt. Und das schränkt ein und macht damit ein Stück weit unfrei. Darauf hab ich aber keinen Einfluss und selbst wenn ich den hätte, würde ich es nicht ändern!