„Die Diagnose bekommst du aber auch nur, wenn du ein echtes Problem mit deiner Neigung hast, darunter leidest und in Therapie damit willst.
Sonst nicht. Als Argument daher eher schwach.
Falsch! Eine Diagnose ist erst mal nur eine Feststellung! Das heißt nicht automatisch, dass ein Leiden damit einhergeht oder gar eine Behandlung notwendig ist. F65.5 beschreibt zudem auch keine Krankheit sondern eine Devianz- eine Abweichung der sex. Norm. Ein Leid besteht dann, wenn sich darüber hinaus eine krankhafte Symptomatik zeigt, die einer Behandlung bedarf.
Nicht wenige leben BDSM dann auch als eine Therapieform aus, wogegen nichts einzuwenden ist, solange auch das im allg. Konsens geschieht. Sollte aber bekannt sein. Wer seine Neigung einvernehmlich ausleben kann, leidet auch nicht darunter. Auch wenn ich mir das nicht hab aussuchen können, würde ich sie niemals abgeben wollen! Meine Neigung gehört zu mir, wie alles, was mich ausmacht!
Es geht sich lediglich darum dass manche einfach nicht wahrhaben wollen, dass es so was gibt und sie stets stur und steif behaupten, BDSM sein Rollenspiel, wo man die "Neigungen" per Los zu teilt. Denn alles andere wäre ja krank. Siehe LBQBT, das sind schließlich auch keine Rollenspieler aber eben queer. Die Zeiten sind ja Gott sei Dank vorbei dass man die am liebsten in die Klapse bzw. unter Strafe gestellt hätte.
Im Umkehrschluss heißt das aber auch nicht, dass man für das ausleben von BDSM die Diagnose F65.5 haben muss! Eine klarere Abgrenzung zum Rollenspiel kann es aber kaum geben. So lässt sich auch feststellen, dass entsprechend geneigte Menschen und Spieler tunlichst kein BDSM gemeinsam ausleben sollten. Letztere können sich schlicht weg nicht in diese Psyche hineindenken, sie spielen eine Rolle nach ihrer Vorstellung. Von einer Augenhöhe kann hier nicht die Rede sein, da man von gänzlich anderem spricht, als man meint bzw. es den Anschein hat. Ein ständiges aneinander vorbei kommunizieren ist hier schon vorgegeben.
Jemand der glaubt oder gar überzeugt ist, in meine Gefühlswelt zu schlüpfen und nach Instinkt und Intuition zu agieren wie ich es tue, ist bestenfalls ein Schauspieler, da aber ein schlechter. Ich erinnere daran, das für uns 24/7 i.d.R. das Normalmaß ist und das ist eben kein gelebtes non-stop-Rollenspiel! Ebenso wenig wie TPE/CIS. Nicht umsonst gibt es hier Gruppen für diese Themen. Auch ein schwaches Argument?
Regel #1 im BDSM: Lasse dich nie mit einem Spieler ein, denn sie spielen in ihrer eigenen Welt! Diese Welt ist nicht unsere. Für sie ist es Phantasie, für uns Alltag. Unumkehrbar, denn eine Rolle kann man ablegen, eine Neigung nicht. Und das ist auch gut so!