Vielleicht aus männlicher Sicht ein paar Punkte:
• Das bis spät Abends bzw. früh Morgens weg bleiben, kenne ich von mir in meiner stressigsten Zeit, die über ein Jahr ging. Da bin ich teilweise nach Hause gekommen, wenn meine Frau am Morgen zur Arbeit ging und ich dann die Kinder fertig machen konnte. Allerdings war ich solange in der Arbeit (Selbstständigkeit), nicht bei Freunden oder einer Freundin. Ob das produktiv damals von mir alles so war, im Nachhinein nein. Aber es hat auch Misstrauen und einen Keil erzeugt in der Partnerschaft. Ob seine Aussage stimmt hinsichtlich Parkhäuser und Kumpels, na ja. Kann sein, muss aber nicht.
• Aber: wie kam er so schnell nach deiner Beichte an eine Frau, um mit ihr ins Bett zu gehen? Und dann unter Corona-Bedingungen? Hier, wo doch die Wundertüte voll sein soll, soll es doch gerade auch unter Coronabedingungen erschwert sein, Kontakte dieser Art kurzfristig zu finden
• Dass das Ganze abgekartet war: glaube ich eher nicht, denn wieso hätte er dann diese Aktion mit der Telefonüberwachung starten sollen? Dass er 6.000 EUR für Nachforschungen ausgab: nun gut, was sind das - ein paar Tage Überwachung, je nach Umfang. Wäre es abgekartet gewesen, hätte er doch sowieso Gewissheit haben können.
• Sehr viel "interessanter" empfinde ich persönlich das fehlende Unrechtsbewusstsein; einerseits die Telefonüberwachung, andererseits das heimlich aufgenommene Video. Übrigens, beides Straftaten, die zur Anzeige gebracht und nachweisbar, ein böses Aufwachen bedeuten können. Insbesondere in Abhängigkeit vom jeweiligen Beruf des Mannes bzw. der Freundin seiner Schwester. Das sollte die TE im Hinterkopf behalten. Hat eigentlich die Schwester keine Konsequenzen gegenüber ihrer Freundin gezogen?
• Der Gang zum(r) Anwalt(in) für Familienrecht (ich hasse gendern
) wäre der nächste Schritt, allein schon wegen der Frage der Unterhaltszahlungen und sonstiger Ansprüche. Anscheinend habt ihr in einer gemieteten Wohnung gelebt, wenn du schreibst, dass die Miete in der Höhe des Unterhalts läge. Bei drei Kindern reden wir von einem Mindestunterhalt in Höhe von etwas über 1200 EUR. Die Frage ist, ob ihr da zukünftig bleiben könnt. Ehegattenunterhalt könnte daher eine Frage werden, neben Kindesunterhalt. Hinzu kommt die Vermögensaufteilung, Rentenansprüche, Krankenversicherung etc. Das sind alles Themen, weiche dem nicht aus. Es geht dabei nicht nur um dich, sondern auch um die Kinder und deren Ansprüche. Daher, gehe das Thema jetzt an, denn ihr seid getrennt. Die Fakten sind geschaffen.
• Für dich selbst: frag' dich, was Ursachen/Auslöser für dein Verhalten waren, um mit den Antworten für dich dein Leben neu gestalten zu können und eventuell von dir im Nachhinein als Fehler eingeschätzte Wege im weiteren Leben zu vermeiden. Was die Zukunft bringt, kann sowieso niemand vorhersagen. Da ist das Leben einfach eine bunte Wundertüte
• Wenn ihr es schafft, eine Ebene zu finden, auf denen ihr als Eltern gegenüber euren Kindern Verantwortung gemeinsam übernehmen könnt, dann wäre das schon etwas tolles. Aber auch das benötigt Arbeit und Mut, auch manchmal über den Schatten zu springen.
Ich drücke dir die Daumen für die Zukunft und dass die Kinder mit der Trennung klar kommen und nicht zum Spielball werden.