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Suchen wir neue Partner mit uns bekannten Mustern?

Suchen wir neue Partner mit uns bekannten Mustern?
Zurzeit reflektiere ich mein eigenes Leben und hinterfrage viele Dinge, die mir in den letzten zwei Jahren meines Single-Daseins unter die Nase gerieben wurden. Da ich in meinem Leben viele schöne aber auch schmerzhafte Dinge bezüglich Partnerschaften leben durfte, habe ich beschlossen die negativen aufzuarbeiten und für mich positiv zu verändern.Eine wichtige Frage von mir, die ich mir schon lange stelle und über die ich mich unbedingt austauschen möchte, lautet:

Warum sucht man sich immer wieder die gleiche Sorte Mann bzw. Frau aus?

Und damit meine ich nicht unbedingt das Äußere, sondern vielmehr die Verhaltensmechanismen des PARTNERS, die natürlich von Partner zu Partner variieren, aber im großen Ganzen doch in eine Schema passen.

Die nächste Frage, die ich mir stelle - und es wäre klasse, wenn sich hier ehrliche und selbstkritische Meinungen dazu finden würden - lautet:

Welchen Anteil habe ich bezügliche meines eigenen Verhaltens, an der Situation. Umd warum merke ich immer erst zu spät, also wenn Gefühle schon längst im Spiel sind, dass ich auf der Verlierenstraße bin?

Wie habt ihr solche Situationen lösen können?

Vielleicht sind die drei Fragen für die Behandlung eines Threads zu viel? Ich bitte da um Rückmeldung, dann eröffne ich einzelne Threads, nur ich sehe alle drei Fragen im Kontext.


Zu meiner Situation:

Seit etwa einem halben Jahr kenne ich einen sehr wertvollen Menschen, der mich oft an meine Grenzen gebracht hat. Er ist der erste Mann in meinem Leben, der mich respektvoll in vielen Bereichen behandelt. Oft fühlte ich mich ihm unterlegen, obwohl wir auf gleicher Augenhöhe waren.Klingt komisch war aber so. *schock*

Aufgrund meiner einzigartigen Wahrnehmung und Urteilsfällung verschiedener Situationen, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte, haben ich mich zweimal von ihm getrennt, was aus heutiger Sicht für mich nicht mehr nachvollziehbar ist.

In den Trennungszeiten merkte ich sehr schnell, wie sehr er mir durch seine Aktionen zeigte, wo meine Definzite liegen. Denke ich an frühere Beziehungen zurück kann ich durchaus Parallelen ziehen. Die Situationen waren zwar andere, die Auswirkungen auf mich und den Partner aber ähnlich.

Das sollte zu Anfang erst einmal reichen. Ich freue mich auf Antworten und bin gespannt auf den Austausch.

liebe Delphingrüße
*****lay Frau
163 Beiträge
au weia
ich denke die meisten menschen suchen im gegenüber die ergänzung zum auslgeich eigener defizite - natürlich in den wenigsten fällen bewußt, aber man zieht einfach an was einem fehlt..

versucht man rationell aus diesem muster auszubrechen wird oft trotzdem aus einem "der ist aber wirklich ganz anders" zum beginn einer neuen partnerschaft das bekannten muster und plötzlich ist nichts mehr "ganz anders" sondern irgendwie alles so wie immer.

es ist ja nun nicht neu das sich viele menschen immer über die gleichen schieflagen beschweren, von beziehung zu beziehung immer wieder.

ich für meinen teil habe mich eine ganze weile mit mir selber beschäftigt, mich kritisch hinterfragt, immer wieder bekennend und offen meine wundesten punkte angeschaut und irgendwann kapiert:

bevor ich nicht selber ganz und "rund" bin, wird alle menschen an meiner seite das gleiche schicksal ereilen, welches ich selber verursache.

erst seit ich ganz alleine für mich glücklich bin und dafür die verantwortung übernehme, seit ich diese erwartungen nicht mehr auf mein gegenüber übertrage bin ich frei und offen für das sahnehäubchen, das den eisbecher des lebens erst richtig lecker macht.
Dem..
..ist nichts mehr hinzuzufügen. Vielen Dank für den Beitrag. Ich gebe Dir in allen umschriebenen Punkten Recht. Sei stolz auf Dich, denn Du hast das Ziel erreicht, glücklich zu sein.

ganz liebe Grüße
Phinia
@Fireplay
*top*

zu so viel Erkenntnis sind nicht viele Menschen fähig. Dazu gehört schonungslose Ehrlichkeit zu sich selbst.


lg Ralf
...
ich lebe schon eine ganze Weile frei, bin offen für viele Dinge des Lebens, war sogar bereit, hart an die Grenzen meiner Belastbarkeit zu gehen und das freiwillig, weil ich es für mich austesten wollte

jedoch schützt es nicht davor, nach den gleichen Beutechematas zu suchen...

Ich glaube, dass es damals "Sinastraum" war, die in meinem allerersten Thread sagte: der Partner ist der Spiegel deiner selbst...

Dieser Satz ließ mich nicht los, habe sehr lange und sehr viel darüber nachgedacht und ich denke, sie hat in vielen Belangen recht.
Jedoch unterziehen wir uns heute immer einer stetigen Veränderung. Diesen Spiegel sich also WÄHREND einer Beziehung immer vor die Augen zu halten, an vielen Stellen nicht mit Vorwürfen kontern sondern eine Selbstreflektion üben und bereit sein für eine offenherzige Kommunikation...
ich denke, dass ich der Schlüssel zum wahren Herzmagneten...
@strawberry
*top*

das ist gut und richtig. *ja*

Manchmal finden wir auf unserem Weg das, was wir nicht mehr gesucht haben, weil wir uns selbst gefunden haben.


*blume* *kuss* *herz*


lg Ralf
Es finden sich immer die ...
Richtigen zum richtigen Zeitpunkt.

Die Therorie in der Spiegelung des Anderen oder auch sich selbst, empfinde ich auch so. Wenn ich vertraue und mich einlasse, teile ich in dem Moment alles mit dem anderen.

Ich habe in meiner letzten Beziehung sehr viel gelernt. Meine letzte Beziehung war der Mustertyp, den ich die Jahre zuvor in abgewandelter Form sehr oft traf. Bei der Begegnung war die Faszination so groß, dass ich mich richtig einließ. Mit der Trennung und dem Leiden habe ich mich ganz bewusst mit sehr vielem auseinandergesetz. Wenn mir jetzt jemand mit ganz bestimmten Verhaltensmustern begegnet, weiß ich mich zu schützen. Ich würde für meinen Teil sagen, ich bin mit den Erfahrungen in der Beziehung gewachsen.

Jetzt begegnen mir ganz andere Männertypen und ich komme für mich zu dem Entschluss: Ich habe wohl endlich gelernt :-).

Schwanzlose
Ist natürlich auch eine Frage, ob die Partnerschaft darauf beruht, dass man aktiv gesucht und jemand nach seinen Vorstellungen auch gefunden hat, oder ob man gefunden wurde.

Normalerweise ist man durch Prägungen im frühen Kindesalter auf einen bestimmten Typus Mensch programmiert, der auf einen in irgend einer Weise anziehend wirkt und umgekehrt zieht man aufgrund eigener Ausstrahlung auch einen bestimmten Typus von Menschen an, nicht nur in der Partnerschaft..

Inwieweit die tatsächliche Freiheit und Auswahlmöglichkeit besteht, sich den Partner auszusuchen, der wirklich zu einem passt und in den man sich gleichzeitig auch verlieben kann, ist eine ganz andere Frage und von vielen Faktoren wie eigener "Marktwert", berufliches und privates Umfeld und nicht zuletzt auch Zufällen abhängig.

Nicht selten sind Eigenschaften, die einen erotisch reizen, kontraproduktiv für eine harmonische Partnerschaft und anderseits kompatible Eigenschaften nicht aufregend genug, damit der Funke der Leidenschaft entsteht.
man sucht sich seinen Partner nicht aus. Man findet einen oder wird gefunden. Die Liebe fragt nicht, sie ist oder ist nicht.

Und dann hat sie Bestand.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Delphinia, ich würde Dir in dem Fall "Die Zweierbeziehung" von Jürg Willie an Herz legen wollen. Das hat mich bezüglich dem Thema "Welche Verhaltensmuster suche ich wiederholt auf und warum" sehr beeindruckt. Kurz gesagt hat er (langjähriger und sehr bekannter Paarpsychologe) das Kollusionsmodell entwickelt, wonach Menschen in Beziehungen meisten Partner suchen, die das selbe Problem haben wie sie - es aber entgegengesetzt zu lösen versuchen. Er spricht dann vom progressiven und regressiven Part.
Ein Beispiel ist Narzismus, einer baut wegen seines schwachen Selbstwertgefühls eine glänzende Fassade als Kompensation auf (progressiv), der andere kompensiert sein mangelndes Selbstwertgefühl, indem er so einen scheinbar ganz tollen Menschen als Partner sucht und diesen anhimmelt (regressiv) - und damit ja selber gewinnt, immerhin ist das ja der eigene Partner! Leider funktioniert diese Kompensation nur eine Weile, mit der Zeit treiben sich beide häufig wie in einer Spirale dazu, ihr jeweiliges Kompensationsverhalten immer stärker zu übersteigern, bis es nicht mehr auszuhalten ist und ein gegenseitiges Vorwerfen einsetzt (ich tue A nur, weil Du B tust - ich tue B nur, weil Du A tust), bis es zur Trennung kommt.
Das zugrundeliegende Problem liegt oft in der frühen Kindheit und dem dort entwickelten Beziehungs- und Bindungsverhalten und kann überwunden werden, auch gemeinsam - aber nur, wenn man sich des jeweiligen Mechanismus bewußt wird und ihn aufbricht, sich dem eigentlichen Problem stellt. Und da Menschen gerne gesund und frei sein wollen, suchen sie sich dann unwillkürlich immer wieder Menschen, die zum einen das Kindheits/Elternproblem wiederholen, gleichzeitig aber die Chance bieten, das endlich zu überwinden. Nur wenn sie sich dessen nicht bewußt werden, kommen sie da selten raus ... Und natürlich nutzt es wenig, dann einfach ganz andere Partner zu wählen, die Sehnsucht, das eigentliche Problem zu bewältigen, ist nun mal unvermindert da und arbeitet und wird zur Liebessehnsucht. Und kopfseitig verlieben geht nunmal nicht. *zwinker*
********e_oo Frau
93 Beiträge
ich würde jetzt mal ganz grob sagen: man sucht sich denjenigen aus, den man am besten "einschätzen" kann. die eben ähnliche verhaltensweisen haben wie die zuvor.
ich hoffe ihr versteht, was ich meine.
Guter Buchvorschlag!
Ich denke, wenn ähnliche Charaktere aufeinander treffen hat es was von einem tiefen Verständnis und da fühlt sich jeder erst mal wohl.

Ich kann dem Buchvorschlag von Venice79 schon gut nachvollziehen. Letztendlich geht es um die Auseinandersetzung seiner Selbst, besonders in meinen Beziehungen.

Jemand der glaubt, die Liebe bei anderen zu finden, die in einem selbst nicht vorhanden ist, lebt in einem Irrglauben.

Schwanzlose *g*
"Warum sucht man sich immer wieder die gleiche Sorte Mann bzw. Frau aus?"

zumindest tendiert man stark dazu. die merkmale können sich auf eigenschaften, äußerlichkeiten oder verhaltensweisen beziehen, die eben eine bestimmte "sorte" kennzeichnen.

wie hier schon beschrieben, können dabei unterschiedliche auswahlkriterien in unterschiedlichem ausmaß zur wirkung kommen. im volksmund auch als "gleich und gleich gesellt sich gern", oder "gegensätze ziehen sich an" beschrieben. bei letztgenanntem setzen dann die probleme ein. relativ harmlos beispielseise mein faible für frauen, die nennenswerte musikalische fähigkeiten besitzen. ein eigener wunsch, der bei mir zeitlebens auf der strecke blieb. dennoch nicht gänzlich ungefährlich, denn die erfüllung eines eigenen bedürfnisses durch einen entsprechend befähigte partnerin mit liebe gleichzusetzen, ist schon ein erster trugschluss. da niemand alles kann und vieles möchte, sollte beim beispiel von musikalität noch nicht von "Defiziten" gesprochen werden.
defizite beginnen für mich dort, wo persönliche fähigkeiten vorliegen, die von dem abweichen, was als normal (also dem großteil der vergleichbaren bevölkerung) negativ abweichen. ursächlich hierfür sind häufig prägungen aus unserer kindheit. insbesondere wenn diese defizite negative auswirkungen (seelischer schmerz, unkontrollierbare bedürfnisse etc.) nach sich ziehen, wird versucht diese zu lindern. gefährlich wird dann der versuch, hier eine kompensation durch einen partner der vermeintlich dazu qualifizierten sorte herbeiführen zu wollen. selbst wenn es ihm gelingt, defizite zu mindern und ein wohlgefühl zu erzeugen, darf dieses eben nicht mit liebe verwechselt werden. keine seltenheit ist das unbewusste verhalten sex als entgelt für die linderung solcher defizite einzusetzen. werden diese dinge jedoch unbewusst gleichgesetzt, bleibt etwas auf der strecke.


"Welchen Anteil habe ich bezügliche meines eigenen Verhaltens, an der Situation."

das gemeine an der geschichte liegt darin begründet, dass die auswahl nach schemata abläuft, die uns zwar zu eigen, aber eben in der regel kaum bewusst sind. der anteil deines eigenen verhaltens kann höchstens dem grad der kenntnis deiner selbst entsprechen. wer bist du und warum bist du so. gerade bei den frühkindlichen prägungen fallen erkenntnisse diesbezüglich oft schwer. insbesondere dann, wenn es sich nicht um ereignisse handelt, die derart schlimm waren, als dass man sich an sie noch erinnern könnte. diese lassen sich relativ leicht identifizieren und dann aufarbeiten. wesentlich schwieriger sind ereignisse aufzudecken, denen man selbst keine bedeutung zumisst. als beispiel nenne ich mal spannungen oder machtverhältnisse im elternhaus, die zwar dauernd anhielten, aber niemals zu eskalationen führten.
doch auch, wenn du dich selbst und den mechanismus deiner auswahl kennst, wird er nicht aufhören dir etwas leise ins ohr zu flüstern.


"Wie habt ihr solche Situationen lösen können?"

du gewinnst lediglich die freiheit zu sagen "ah du schon wieder - auf dich höre ich besser nicht. hier muss ich der ausage vom cruiseman (dessen beiträge ich übrigens sehr schätze) "man sucht sich seinen Partner nicht aus." widersprechen. im positiven sinne gebe ich ihm recht. auswahl funktioniert jedoch auch im negativen sinne, indem man NEIN sagt. so wird zumindest verhindert, dass das murmeltier unaufhörlich täglich grüßt.
hilfreich bei der auswahl im positiven sinne - oder wie es der cruiseman ausdrückt beim "finden" - erscheint es ferner, sich über die eigenen ziele klar zu werden.
was bedeutet liebe konkret für mich? was ist mir in einer beziehung wirklich wichtig? etc. ein ziel leitet und vermeidet das irren ebenso wie das durch die oben beschriebenen selektionsbedingte fehlgeleitetsein.
ein Verhaltensmuster...
...von dem die meisten Menschen sich nicht lösen können, ist, meiner Meinung nach, die Suche nach dem, das anders ist, spannend erscheint, aufregend neu wirkt. Und natürlich gilt das auch für die Suche nach dem Partner / der Partnerin. Schon seit den 40er Jahren gibt es in der Tiefenpsychologie die Theorie, dass wir bzgl. Der Partnerwahl zu Menschen tendieren, die unsere eigenen Defizite nicht aufweisen. Man bewundert den anderen, weil er so ist, wie man selbst gerne ein wenig sein möchte. Defizite in diesem Sinne sind charakterbestimmende Merkmale. Vereinfacht gesagt: der egozentrische Einzelgänger strebt zum Altruisten, der Dominante zum Devoten, der Extrovertierte zum Introvertierten... Letztendlich verbirgt sich darin, sich selbst "komplett" machen zu wollen. Und das ist die Krux! Irgendwann wird die spannende Andersartigkeit des Partners zur Belastung. Und dann wünschen sich die meisten, der Partner wäre ein wenig so, wie man selbst. In der Regel geht der daraus resultierende "Erziehungsprozess" des Partners schief.

Und plötzlich beginnt die Suche von Neuem...

Die Ursache - Aufarbeitung eigener Persönlichkeitsdefizite - ist jedoch nicht beseitigt, so dass auch die nächste Beziehung nach ähnlichem Muster ebenfalls in die Br üche geht.

Der Schlüssel liegt also in dir selbst, Delphinia.

(bei Interesse am Thema empfehle ich das Buch "Spiegelbilder")
ergänzend wäre noch hinzuzufügen, dass frühkindliche erlebnisse nicht immer als ein defizit geprägt sein müssen. ebenso kann beispielsweise auch eine vorbildfunktion späteres verhalten prägen. dabei muss dieses vorbild nicht unbedingt negativ aufzufassen sein, eine besondere individualität, die später nach einem entsprechendem gegenüber verlangt, aber sonst überhaupt nicht ins bedürfnisschema passt, kann ebenso dazu füren, dass man sich immer wieder den/die selbe sucht und immer wieder an der gleichen stelle scheitert.

beim wiederholten lesen des eingangspostings fällt dem kater eine unstimmigkeit auf, die sich ebenfalls in einer "einzigatigkeit der wahrnehmung" widerspiegeln kann: das verständnis dessen, was als beziehung aufgefasst wird. es herrschen viele auffassungen darübe, was darunter zu verstehen ist: da gibt es gängige und weniger gängige und eben sehr individuelle, einzigartige, die jeoch alle gleichermaßen nach einer kompatibilität verlangen. so können auch diesbezüglich auswahlkriterien wirken, die auf einem entsprechenden wunschbild des gegenübers basieren und dieses immer wieder anstreben.
als "einzigartig" empfindt der kater beispielseise das selbstverständnis der TE als single seit 2 jahren in verbindung mit der aussage, in den letzen monaten zweimal getrennt. hier könnte die antwort auf die frage: wie trennt sich ein single? hilfreich sein, das verhaltensmuster der TE zu erklären.
******ere Frau
2.905 Beiträge
Wissenschaft
Hallo erstmal...
ein wirklich interessantes Thema, mit dem ich mich auch eingehend beschäftigt habe.

Da ich gerne über meinen Horizont hinausschaue, frage ich erstmal die Wissenschaft, was die davon hält und nach meinen Recherchen sagt die Anthropologie, dass auch der Mensch (immer die Frau) sich seine Partner nach dem Geruch heraussucht. Der Hintergrund ist, dass die Frau die Gene selektiert und sich die passendsten heraussuchen muss, um die Art möglichst überlebensfähig zu halten. Da Männer nur die Gene möglichst weit streuen wollen, sind sie es nicht, die die Partnerin wählen.

Abgesehen davon habe ich selbst auch bei mir ein bestimmtes Beuteschema erkannt und da keine dieser Beziehungen über 17 Jahre gehalten hat, gehe ich auch bewusst damit um und habe es verändert. Ich bin gespannt, wie sich das auswirkt....
...
Warum sucht man sich immer wieder die gleiche Sorte Mann bzw. Frau aus?

ich denke, man tendiert einfach zu einem bestimmten typ mann. dabei müssen sich diese (ehemaligen) partner nicht mal 1:1 gleichen - das sind eher "grundzüge".
ich zum beispiel hatte nur partner, die ausgesprochen kreativ und "ausdrucksstarK" (komisches wort, trifft es aber) waren. warum? weil ich a) selbst so bin und b) einfach von gleichgesinnten input brauche.
wie soll ich sagen ... "unterschiede ziehen sich an", aber nur eine zeit lang, denn am ende gesellt sich "gleich und gleich" doch mit größeren erfolgsaussichten.

Welchen Anteil habe ich bezügliche meines eigenen Verhaltens, an der Situation. Umd warum merke ich immer erst zu spät, also wenn Gefühle schon längst im Spiel sind, dass ich auf der Verlierenstraße bin?
weil liebe "blind macht"? also zur nachsicht neigt, bis es dann doch zu krass für einen selbst wird? bei mir ist es jedenfalls so. als luftzeichen sind gefühle der liebe für mich unglaublich abstrakt und verwirrend. ich weiß noch, wie ich mit 17 jahren so aufgewühlt war, dass ich jeden tag meinen schrank per "klamotten-rausschmeiß-technik" neu geordnet habe, bis ich dann dabei irgendwann dachte mooooooment, was tust du hier eigentlich? scheiße ... ich bin verliebt! liebe ist eine bratpfanne im gesicht. tata, du bist schon mittendrin, baby!
und selbst wenn man sich auf der verliererstraße entdeckt: wenn man schon liebt, geht man weiter ... kommt an die (eigene) grenze ... und geht weiter.

Wie habt ihr solche Situationen lösen können?
1. notbremse ziehen. 2. daraus lernen.
ich habe letztes jahr eine mehr als krasse erfahrung machen müssen. da bin ich quasi über meine grenzen gerannt. und in den vergangenen tagen musste ich immer wieder daran denken, wie wir ein paar mal am hafen entlang liefen, und da war dieses riesige segelboot mit namen "constantia" --- und jedesmal glotzte ich verstohlen das wort an und hörte diese grollende stimme in mir "besinne dich. das hier bist du nicht. wo bleibt die faust, die zuschlägt? wo der widerstand?" sagen. statt ihr zu folgen, meinte ich nur: "hey, das ist ja witzig. wir sollten ein foto davon machen!"
heute brauche ich kein segelboot mehr, um meine grenzen als grenzen zu erkennen.

meine beste freundin war 7 jahre lang emotional an einen typen gefesselt, der sie wie dreck behandelt hat. mir hat sie mal gesagt, dass es egal ist, ob es der verstand erkennt - am ende folgen wir doch der logik unseres herzens.
sie hat dann ein buch mit dem titel "wenn frauen zu sehr lieben" gelesen und konnte sich darin wiedererkennen. ich glaube, es ging im kern darum, dass frauen in der kindheit von der vater-tochter-beziehung geprägt werden und diese dann in ihre eigenen beziehungen übernehmen. vielleicht ist das ja ein buch für dich.
bei mir ist das aber (gott sei dank!) nicht der fall: mein vater ist aufopfernd aber unnahbar - und ich wollte von jeher einen partner, der sich hinstellt und sagt: "von allen frauen auf dieser welt bist du diejenige, mit der ich zusammen sein will. freuen sie sich nach möglichkeit ... JETZT!"
Prägung...
Zur Fragestellung allgemein, sind schon viele interessante Beiträge geliefert worden. Was ich als Theorie zur Konsistenz in der Partnerwahl noch hinzufügen könnte ( sofern ich ein solches Argument bisher nicht überlesen habe) betrifft die psychologische Prägung.

Ich denke, das Empfinden von Anziehung allg., sei sie körperlich, die sich dann in Begierde ausdrückt, oder auf das Verhalten bezogen, was sich dann in einem Sympathieempfinden äussert, ist zu einem grossen Teil von der persönlichen Erfahrung und den Emotionen, die damit verknüpft werden, geprägt.

Eine solche Verknüpfung kann schon sehr früh erfolgen.
Als Beispiel der, meist missverstandene, "Ödipus-Komplex"
In der beginnenden Pubertät, die ja nichts anderes ist als sexuelle Reifung, beginnen junge Männer sich an sexuell reifen Frauen zu orientieren um ein Verständnis von Verhalten und Eigenschaften einer erwachsenen Frau zu gewinnen. Die Frau, die hier in der Regel als Beispiel dient, ist die eigene Mutter, da sie schlicht überpräsent ist.
Nun führt das in den seltensten Fällen dazu, das junge Männer eine Fixierung auf ihre Mutter entwickeln.
Ich denke aber, das jemand, zumindest wenn ein gutes Verhältnis bestand, dazu neigen wird Frauen sympathisch zu finden, die im Verhalten der eigenen Mutter ähnlich sind.

Das ist zwar nur abgenutztes Beispiel, aber wenn man sich vorstellt, dass im Laufe des Lebens hunderte solche Verknüpfungen zusammenkommen...
Vielleicht war das erste Mädchen in das man verliebt war rothaarig oder hat geschielt. Die positiven Emotionen, die man diesem Menschen gegenüber aufgebaut hat, überträgt man dann, vielleicht unbewusst, auf Menschen mit ähnlichen Merkmalen.
Das Gehirn ist eben auf Mustererkennung spezialisiert. Manchmal allerdings sucht und findet es Muster, wo keine sind.
Dies funktioniert genau so mit Charaktereigenschaften, nur würden hier die Beispiele zu abstrakt, da sie zu individuell geprägt sind.

Ich denke, es ist plausibel, dass jemand, der dazu neigt sich ähnliche Partner zu suchen, wiederkehrend nach den gleichen Eigenschaften im Partner sucht. Aber wer hat ihn gelehrt welche Eigenschaften wünschenswert sind?

Frauen wiederum, die dazu neigen sich Partner auszusuchen, die sie schlecht behandeln, haben in vielen Fällen den Komplex entwickelt, das ihre schlechte Behandlung auf ein eigenes (eingebildetes) Fehlverhalten zurückzuführen ist. Also kann sie ruhig wieder einen ähnlichen Partner auswählen, denn der (und seine Eigenschaften) waren ja nicht das Problem.


Die Prägung ist zwar sicherlich nicht der einzige Faktor, der für die Partnerwahl entscheidend ist, aber ich denke ihr Einfluss wird oft unterschätzt.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
nickt Guter Beitrag vallejo26!
Meine Anerkennung ..
.. für dieses spannende und immer aktuelle Thema.

Ich habe mich damit seit Jahren beschäftigt, auch diverse Literatur zu Rate gezogen .. nur, hat das leider nicht verhindern können, daß es mehrere crashes in meinem Leben gab.

Was man mit berücksichtigen muss .. manchmal ist das Eingehen einer Beziehung auch noch anderen Umständen zu verdanken.
Ich war lange Jahre alleinerziehend und da suchte ich schon nach jemandem, der meinem Kind ein Vater sein könnte .. oder zumindest ein väterlicher Freund.

Darauf war ich dermassen focussiert, daß mir der Blick dafür fehlte, daß derjenige meinen eigenen Bedürfnissen nicht entgegenkam oder daß es schlicht jemand war, der die Situation ausnutzte, um sich materielle Vorteile/Sicherheiten zu verschaffen.

Und .. zum Aspekt der Prägungen sei gesagt: Ich habe unter der Ehe meiner Eltern sehr gelitten .. wollte es "besser" machen und was geschah?
Ich wählte mir Partner .. mehr als einmal .. mit denen ich dasselbe Spiel durchmachen musste, daß mir von meinem Zuhause aus verhasst war. Die gleichen Mechanismen .. ich hab (unbewusst)das gesucht, was ich, wie der Teufel das Weihwasser eigentlich vermeiden wollte.

Die Erkenntnis kam zu spät .. viel zu spät.
Man will ja gerade das nicht sehen.

Gruß, Nymphe
*********h_bw Paar
291 Beiträge
Wenn ich an meine früheren Beziehungen denke und die Herren vergleiche , fällt mir auf, dass sie alle ziemlich unterschiedlich waren. Vom Aussehen wie auch von den Eigenschaften die sie mitgebracht haben.

Ich glaube man sucht sich immer das aus, was man gerade braucht..in den unterschiedlichen Lebensituationen.

Vielleicht hat es etwas mit dem Alter zu tun...wer weiß. In meiner stürmisch drängenden Phase hatte ich mir einen schmandigen Punk gesucht, dann war ich wieder adrett und korekt und hatte den Sohn eines Richters und jetzt habe ich meine Mitte gefunden zwischen wilden Rowdie, Macho, und liebevollen Mann.

Es kann natürlich auch sein, dass man dauerhafte Bedürfnisse hat, die eher unbewusst in einem wohnen und man sucht eben einen Mann oder natürlich auch eine Frau die diese zu stillen vermag...denn man fühlt sich ja eigentlich gut, wenn man ergänzt wird
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