Worüber reden wir eigentlich? Ich versuche mal ein paar Kriterien, die F+ von einer Liebesbeziehung unterscheiden (auch, um es selber besser zu verstehen):
• Es gibt keine längerfristigen Zukunftspläne (Urlaub geht aber mal).
• Der Alltag wird zum Großteil ohne einander geplant & gelebt.
• Die Kommunikation ist - zumindest auf Dauer - nicht hochfrequent, zumindest nicht alltäglich.
• Man zieht nicht zusammen (aber aus einer WG kann sich eine F+ entwickeln. Wohnt man dann weiter zusammen, ist aufgrund der Alltagsnähe eine Beziehung wahrscheinlich).
• Eifersucht: Bezieht sie sich auf das Gefühl des*der anderen zu einem anderen Menschen, oder auf die Tatsache, dass da Sex außerhalb der F+ läuft, ist es vermutlich keine F+ (mehr - zumindest für die eifersüchtige Seite). Geht es mehr um Zeitressourcen, sollte das zu klären sein.
• Böse Zungen behaupten: In der F+ gibt es Sex, aber da gibt es auch einschlägige Beispiele aus Beziehungen
• Ganz generell würde ich sagen: der Alltag und die Gefühlstiefe sind entscheidend (aber es gibt auch Beziehungen, wo Gefühle an Tiefe verlieren, ist also vielleicht ein wackliges Kriterium).
Ich selber lebe (neben meiner offenen Beziehung) eher so etwas wie Affären+, also Sex steht klar im Vordergrund, aber gutes Essen, Spazierengehen und vor allem: die andere Person kennenlernen (ihr Denken, ihre Geschichte, zumindest ein Bisschen ihres Alltags, was und wer ihr wichtig ist) sind Teil dessen. Kultur & Kurztrip sind denkbar. Das meiste andere ist aber meiner Liebesbeziehung (oder sehr guten Freund*innen) vorbehalten, schon wegen des Zeitbudgets.
Aber wer mehr Zeit hat oder keine Beziehung will: Warum sollte F+ ein Mythios sein?
Ich glaube aber nicht unbedingt, dass F+ weniger komplizert ist als eine Beziehung.