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Single - Beziehung - poly...

****ody Mann
13.088 Beiträge
@*********icht Ich habe mich auf das EP und eigene Beobachtungen bezogen.

Ich habe wahnsinnig gute Sachen über Polyamorie gelesen, die ich durchaus teile. Die Theorie. Aber Polyamorie wird von Menschen gemacht und sehr oft tragen diese Menschen negative Beziehungserfahrungen aus anderen "Konzepten" mit sich herum, die sie vorwiegend dem jeweiligen Konzept oder den Partnern anlasten, als wären sie selbst niemals an der Beziehungsgestaltung beteiligt gewesen.

Ich halte jede Liebesform für gleichberechtigt, so sie auch die Achtsamkeit für alle Beteiligten beinhaltet. Das hat etwas mit Mitfühlen zu tun. Natürlich kann ich aus meinem Herzen einen Markt der Möglichkeiten machen. Das passiert mit Sex schon länger, ich finde das absolut okay.

Bei Polyamorie geht es aber auch noch um Liebe. Die passt sich schlecht in Formkonzepte ein, d.h. die muss man gut umsorgen. Für polyamore Vorhaben sollte man sich mit Liebe beschäftigt haben und nicht nur mit den Vorzügen der Loslösung von gesellschaftlichen und kulturellen Empfehlungen für Partnerschaft. Sonst wird Polyamorie ganz schnell mehr als lieblos.

Wäre jetzt meine Empfehlung.
*****alS
7.882 Beiträge
Zitat von *********icht:
@*****alS
danke, dass Du mich so unsanft aus meinen träumen reisst! *nachdenk*

Sorry und gern geschehen? *ggg*

Ich würde mir gerne wünschen, ich hätte dir einfach bestätigen können, dass das genau so ist, wie in deinen Gedanken. Wäre mir selber auch oft lieber.... *ggg*
@*********erm38
Ich glaube, wir alle funktionieren da insgesamt viel archaischer, als uns bewusst ist - der Jäger und Sammler auf der einen Seite und die Nestbauerin und Bruthüterin auf der anderen Seite.
Das führt bei vielen immer noch zu Verlustängsten, Besitzdenken und in diesem Zusammenhang zu einer möglichst eng gefassten Partnerschaft.
Und genau dieses Besitzdenken in diesen Bereichen sehe ich bei Polys in fester Paar Konstellation auch.

Erst wenn eine sexuelle, partnerschaftliche Liebe ins Spiel kommt, muss das aber für viele ausschliesslich sein.
Das Sexuelle bei festen Poly Paaren ja nicht, aber eben der Rest der Comfortzone.
******els Paar
1.234 Beiträge
Zitat von *********erm38:
Ich glaube, wir alle funktionieren da insgesamt viel archaischer, als uns bewusst ist - der Jäger und Sammler auf der einen Seite und die Nestbauerin und Bruthüterin auf der anderen Seite.
Das führt bei vielen immer noch zu Verlustängsten, Besitzdenken und in diesem Zusammenhang zu einer möglichst eng gefassten Partnerschaft.

Mal davon ab das die Sache mit dem Jäger und der nestbauerin bereits widerlegt ist, stehen die Chancen afaik ganz gut das die Paarbeziehung im Grunde erst Recht spät aufgekommen ist. Auch heute gibt es noch Völker die eher im Sippen/Clan Verbund leben und auch lieben.
****ody Mann
13.088 Beiträge
Wenn wir uns tatsächlich noch nach evolutionären Anlagen verhalten würden, wären wir ausschließlich Fußgänger und würden regelmäßig Inzucht treiben. Ich persönlich bin froh über etliche Regeln und Errungenschaften der Zivilisation. Wild herumvögeln wie die Höhlenmenschen und Bausparverträge abschließen, klingt unpassend. Dann müssten zuerst einmal die Wohlstandsbäuche weg. *gg*
Zitat von ****ody:
.... Wild herumvögeln wie die Höhlenmenschen....

Ich hab nichts dagegen. 😂
Aber, dafür gibt's Clubs.
*********erm38 Mann
8 Beiträge
Wir sind sicherlich mehr als unsere genetischen Anlagen, Instinkte, Hirnentwicklungen und Triebe.
Dennoch sind sie in uns und Teil von uns.
Zitat von *********erm38:
Wir sind sicherlich mehr als unsere genetischen Anlagen, Instinkte, Hirnentwicklungen und Triebe.
Dennoch sind sie in uns und Teil von uns.

Ja, aber meines Wissenstandes nach kommen die ersten richtig belastbaren Belege für das Paar als dominante Beziehungsform aus der Zeit der Sesshaftwerdung der Menschheit. Das ist zu kurz her, als dass es nenneswerte Auswirkunge auf Instinkt / Veranlagung / Genetik haben könnte.

Zitat von *********erm38:
Ich glaube, wir alle funktionieren da insgesamt viel archaischer, als uns bewusst ist - der Jäger und Sammler auf der einen Seite und die Nestbauerin und Bruthüterin auf der anderen Seite.

In letzter Zeit findet man auch immer mehr Beweise, dass es auch eine nenneswerte Anzahl an Jägerinnen gegeben haben muss. Ein Verteilung nach Veranlagung und Eignung statt nach Geschlecht macht für eine Gesellschaft mit einem gewissen Überlebensdruck auch viel mehr Sinn. Und für's Jagen braucht man wirklich bei weitem nicht ausschließlich "typisch männliche Eigenschaften".
@******els
Auch heute gibt es noch Völker die eher im Sippen/Clan Verbund leben und auch lieben.
Echt, sind die auch hier im Joy vertreten?
Warum nicht einfach mal bei sich selbst bleiben und nicht immer auf andere Völker und vergangene Jahrhunderte schauen? Vielleicht um von sich selbst abzulenken *nachdenk*

@****ody
Wild herumvögeln wie die Höhlenmenschen und Bausparverträge abschließen, klingt unpassend.
Klingt in der Tat etwas widersprüchlich.
Zitat von *******lia:
Ich hab nichts dagegen. *traenenlach*
Aber, dafür gibt's Clubs.

Das Vögeln im Club wird wahrscheinlich auch nicht mit Polyamor in Verbindung gebracht.
****ody Mann
13.088 Beiträge
@*********space

"Das ist zu kurz her, als dass es nenneswerte Auswirkunge auf Instinkt / Veranlagung / Genetik haben könnte."

Dafür haben wir einen weiterentwickelten Verstand, die Psychologie, die Soziologie, Hilfsmittel zur verträglichen Beziehungsgestaltung, Workshops, Kurse, Seminare, eine umfangreichere Sprache, um unsere zwischenmenschlichen Bedürfnisse auszudrücken, Polizei, Bundeswehr, sodass wir auch ohne Clan überleben können. Wir sollten schon relativ selbsbestimmt sein und niemand sollte mehr gezwungen sein, sich polyamor mit mehreren breitschultrigen Exemplaren zu verpaaren, um genug Fleisch für den Winter zu haben.
******oye Frau
3.083 Beiträge
Zitat von *********he_67:
Zitat von *******lia:
Ich hab nichts dagegen. *traenenlach*
Aber, dafür gibt's Clubs.

Das Vögeln im Club wird wahrscheinlich auch nicht mit Polyamor in Verbindung gebracht.

Ich kann auch mit anderen Sex haben ohne tiefere Gefühle, rein aus Sympathie. Polyamorie bezieht sich für mich eher darauf, dass ich mehrere Personen lieben kann. Und jeder, der sagt, dass man sie dazu gleich lieben sollte, das ist für mich auch blöd. Ich liebe wenn dann jeden für seine Eigenheiten wie er ist. Und es sind ja alles Individuen.
*********erm38 Mann
8 Beiträge
Genau da liegt glaube ich das eigentliche Problem, die meisten Menschen brauchen schon das Gefühl, einen besonderen Stellenwert beim anderen zu haben. Die berühmte Nummer 1. Oft sind sie gefangen in der Denke, das irgendwas fehlen muss, wenn andere auf irgendeine Weise ins Spiel kommen. Dabei kann es einfach nur anders sein, ohne Wertung oder Rangfolge. Wobei man sich dem schlecht entziehen kann. Ach das Thema ist wirklich komplex....
😉
*********erm38 Mann
8 Beiträge
Zitat von ****ody:
@*********space

"Das ist zu kurz her, als dass es nenneswerte Auswirkunge auf Instinkt / Veranlagung / Genetik haben könnte."

Dafür haben wir einen weiterentwickelten Verstand, die Psychologie, die Soziologie, Hilfsmittel zur verträglichen Beziehungsgestaltung, Workshops, Kurse, Seminare, eine umfangreichere Sprache, um unsere zwischenmenschlichen Bedürfnisse auszudrücken, Polizei, Bundeswehr, sodass wir auch ohne Clan überleben können. Wir sollten schon relativ selbsbestimmt sein und niemand sollte mehr gezwungen sein, sich polyamor mit mehreren breitschultrigen Exemplaren zu verpaaren, um genug Fleisch für den Winter zu haben.
Hach, wenn das mal alles so wäre, wie schön wäre es. Aber die Weltlage zeigt, das der Mensch eben nicht altruistisch ist, das er egoistisch, gierig, triebig, unvernünftig ist.
****ody Mann
13.088 Beiträge
Soziale Kompetenz und EQ.
Zitat von ******els:
Auch heute gibt es noch Völker die eher im Sippen/Clan Verbund leben und auch lieben.

Spätestens als der ganze Juristenkram aufkam war’s wohl damit vorbei 😁

Wenn sich jeder nur um seine Strohhütte und die Jagd zu kümmern braucht dann klappt das auch noch.
*******lure Frau
201 Beiträge
Ich würde mich, neben queer und vielen anderen Dingen als Polyamorös bezeichnen, ich hatte nie eine Monogame Beziehung, und sehe es so wie @********reak als eine Veranlagung und keine bewusste Entscheidung.

Außer dass es mich freut hier eine vergleichsweise offene Diskussion zu lesen die nicht (wie oft üblich) verurteilt, kann ich vielleicht etwas zum Thema langfristig tauglich beitragen.

Ich bin mit einem Partner seit 20 Jahren zusammen und ja wir sind eng finanziell und wohnlich miteinander verbandelt, was ihn aber nicht wichtiger macht als meine anderen Partner, oder mich wichtiger als seine Freundin. Ich habe noch einen Partner mit dem ich ebenfalls schon sehr lange zusammen bin, einen Ex Partner mit dem ich immer noch befreundet bin und etwas neues, aufregendes das noch keinen Namen hat. Alle diese Menschen haben wiederum ihre eigenen Beziehungen, Freundschaften, etc.

Ja es erfordert Kommunikation, Empathie, Arbeit, Zeit ... Aber ich will es auch nicht missen. Jeder Mensch und jede Beziehung ist anders, erfüllt einem anders ... Aber ist dennoch nicht "weniger", und nach 20 Jahren kann ich durchaus sagen ja das Modell ist Langzeit tauglich wenn es ehrlich und offen gelebt wird und man sich sympathisch ist.

Ich habe getrennte Beziehungen kenne aber einige Triaden. Diese sind aber ebenso unterschiedlich wie die Menschen in ihnen. 2 Männer lieben eine Frau aber die Männer nur platonisch. 2 Frauen ein Mann, alle lieben sich ... Und alles mögliche dazwischen. Einige wohnen zusammen, andere nicht. Es gibt eben nicht "die" Lösung für alle. Und viele Lebern es nicht offen weil sie missverstanden werden oder die ständigen Fragen leid sind.

So jetzt erstmal genug Text *zwinker*
****ody Mann
13.088 Beiträge
" Ja es erfordert Kommunikation, Empathie, Arbeit, Zeit ... "

@*********ubens Da war kein Wort zu viel. *g*

Ich habe vier polyamore Erfahrungen, ohne selbst polyamor zu sein. Auf zwei würde ich meinen, treffen Deine Beschreibungen zu. Offen, kommunikativ, mit kluger, gestaltender Hand und viel Empathie gestrickt. Ich weiß selbst auch nicht, wie ich meinen Anteil daran bezeichnen soll, es ging zumindest immer über Sex hinaus.

Die eine Verbindung wurde von einer der sympathischsten Frauen getragen, die mir je begegnet sind. Sie ist die Liebe pur, sinnlich, einfühlsam, sexy und klug. Eine ungewöhnliche Frau, die sich tief einfühlen kann.

Die andere Verbindung bestand aus einem Paar, einer weiteren Partnerin und mir. Die Ehe der beiden war das Zentrum, unzerstörbar. Ich lernte ihn leider nur am Telefon kennen und wir mochten uns sofort. Manchmal verabredeten wir, er und ich, die nächsten Treffen (immer mehrtägig) zwischen mir und seiner Frau. An Weihnachten schickte er Geschenke für meine Kinder, ihr gab er manchmal selbstgemachte Marmeladen für mich mit. Ich war ihm gegenüber absolut loyal, wir vertrauten einander.

In den anderen beiden Fällen wusste ich nicht einmal, dass es weitere Lieben gab. Niemals fiel das Wort "polyamor". Es gab abgesprochene Sexkontakte, meistens abgesprochen. Alle Liebesbekundungen sprachen eine eindeutige Sprache; nur ich. Bis es jeweils "aufflog", als ein anderer offiziell an die erste Stelle rückte. Der Wechsel von Monoamor zu Polyamor vollzog sich fast surreal binnen weniger Tage und es war den beiden Frauen kein einziges einfühlendes Wort wert. Das war die größte Kinderkacke, die ich jemals unter erwachsenen Menschen erlebt habe. Leider prägend für meine Befürchtungen, dass die edelsten Vorhaben nur so gut sind, wie die Menschen mit Herz und Verstand versorgt sind, die daran bauen.

Ich will gar nicht von den polyamoren Geschichten aus meinem devianten Freundeskreis erzählen. Fast immer gibt es jemanden, der da nur notgedrungen mitspielt und einen, der nicht anders kann. Nichts für schöne Gedichte oder kennt jemand polyamore Liebesgedichte?
*******lure Frau
201 Beiträge
Sorry @****ody aber letzteres ist für mich nicht Poly sondern sich selbst und anderen etwas vor machen. Und leider auch genau das was viele die Poly leben in Verruf bringt.

Im englischsprachigen Raum gibt es den tollen Begriff ethical polyamory. Der trifft es mein Verständnis am besten. Ehrlichkeit und Integrität sind das A und O (und das muss nicht immer brachial offen bedeuten, manchmal reicht auch ein ... Ich sehe auch andere Leute durchaus aus)

Ich bin eher Beziehungsanarchist (es gibt bei uns keine Hierarchie oder "Kern" oder was auch immer) und es gibt keinen der unser Gefüge zusammen hält oder Manager spielt. Aber Poly Gefüge sind nun Mal so unterschiedlich wie die Menschen die sie leben.
*******dDay Frau
4.776 Beiträge
Zitat von *********icht:
...

Gibt es eheähnliche Gemeinschaften, die aus MMF oder FFM bestehen?

Ja, die gibt es.

Nennt sich dann Triade, wenn alle drei eine Liebesbeziehung haben.

V, wenn einer der drei eine Liebesbeziehung zu den anderen beiden hat.

Und es gibt noch N und Quad und alle möglichen anderen Konstellationen. *zwinker*
****ody Mann
13.088 Beiträge
@*********ubens Du meintest Ethische Nicht-Monogamie?

https://www.google.com/amp/s … lisch-aufgewertet-ld.1584117

Spannend.
*******lure Frau
201 Beiträge
Zitat von ****ody:
@*********ubens Du meintest Ethische Nicht-Monogamie?

https://www.google.com/amp/s … lisch-aufgewertet-ld.1584117

Spannend.

Der Artikel trieft geradezu vor Verachtung. Super. Ne danke. Schon bei der Überschrift bekomm ich steife Nackenhaare. Es gibt tatsächlich eine Unterscheidung zwischen mehr allgemeiner "ethical non-monogamy" mit der auch offene Beziehungen, Swinger, Hotwifes oder was auch immer gemeint sein kann, und dem eher spezielleren polyamorous wo es eher in die Richtung Gefühle/Beziehungsgeflechte geht
****ody Mann
13.088 Beiträge
Ich habe jetzt die erste Quelle herangezogen, die mir Google geliefert hat. Ich kannte diesen Begriff gar nicht.

Ganz schlau werde ich aus Ethischer Nicht-Monogamie nicht.
*******dDay Frau
4.776 Beiträge
Zitat von ****ody:
Ich habe jetzt die erste Quelle herangezogen, die mir Google geliefert hat. Ich kannte diesen Begriff gar nicht.

Ganz schlau werde ich aus Ethischer Nicht-Monogamie nicht.

Ethische Nicht-Monogamie fasst alles zusammen, was Sex mit mehr als einer Person betrifft, wobei alle Personen wissen, dass es keine sexuelle Exklusivität gibt.

Also alles jenseits des heimlichen Fremdgehens.
Es gibt ein Buch dazu, "The Ethical Slut".
Das hat mich sehr geprägt.
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