Ich bin da sehr bei
@******eam Gefühlt (nicht belegt) ist Polyamorie nicht die Zuwendung zu einer neuen Liebeswelt sondern die Abkehr von Monoamorie, die sich oftmals als zu kompliziert erwiesen hat. Ich finde, es ist gerade irre trendy. Ich bin dem BDSM verschrieben, da muss man nach bekennender Monoamorie schon suchen.
Das Gefühl der Begrenztheit ließe sich aus meiner Sicht vermeiden, wenn man mal die eigene Oberfläche und die des Partners, der Partnerin verlässt und in die Tiefe eindringt. Das ist schwierig, wenn der Hauptbezug "Ich" heißt und nicht "Wir".
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Was ich an vielen Ehen … beobachte: dieses ewige Problematisieren und Reflektieren! Dieses ständige: Ist meine Selbstverwirklichung optimal? Bin ich mit meinen Bedürfnissen in dieser Konstellation adäquat eingebettet? Wenn einer immer nur "icke" schreit, dann muß er im Prinizip alleene bleiben."
(Regine Hildebrandt, Ur-Berlinerin)
Wenn ein Mensch nicht reicht, bin ich vielleicht (!) auch sehr auf fremden Input fokussiert und selbst nicht in der Lage, Inhalte zu schaffen. Nur mal so eine vage Vermutung.
Ich knalle gleich noch ein Zitat hinein, dann reicht es für mich zum Thema. Wenn ich nicht in der Lage bin, mit einem Menschen auch seine Wege zu gehen, mal runter, mal hoch, dann suche ich mir mehrere Weggefährten. Das leuchtet mir ein.
"Die lange Liebe ist deshalb möglich – auch wenn sie glücklich ist – weil ein Mensch nicht leicht zu Ende zu besitzen, zu Ende zu erobern ist – es thun sich immer neue, noch unentdeckte Gründe und Hinterräume der Seele auf, und auch nach diesen streckt sich die unendliche Habsucht der Liebe aus. – Aber die Liebe endet, sobald wir das Wesen als begrenzt empfinden."
(Friedrich Nietzsche)
All das, was ich bei Szeneeinblicken von polyamorer Performance und Doktrien wahrnehme, tut der polyamoren Idee, dem Konzept von geöffneter Liebe Unrecht. Es kommt alles mit schnellen Wechseln und konsumistisch rüber. Ich mag jetzt nicht den Begriff verwenden, der mit "H" anfängt und mit "edonistisch" aufhört, doch ich fürchte, mehr ist es nicht. Lifestyle.
Und ich entschuldige mich bei allen, die polyamore Liebe leben, die es gar nicht anders können, weil es tief verankerte Neigung ist.