„Ich finde zwanghaft jemanden zu suchen nicht gesund - sei es, damit man sich selbst nicht alleine fühlt oder sich durch den Partner vermeintlich alle Probleme lösen sollen.
Naja, nicht alleine zu sein ist ja DER Grund weshalb man sich eine Partnerschaft wünscht. Was die zwanghafte Suche angeht … da stimme ich Dir zu … das funktioniert nicht. Das ändert ja aber nichts an dem Wunsch bzw. dem Bedürfnis.
Wer das nicht braucht … ist ja okay. Aber heuer wird gern mal allen die so empfinden ein Makel oder Stempel im Sinne von „der liebt sich nicht selbst genug“ angedichtet. Bullshit!
Das Leben mit jemand teilen zu wollen hat nicht immer gleich was mit Problemlösung oder sonstigen pragmatischen Bedürfnissen zu tun. Für manche vielleicht schon und möglicherweise hat das auch noch mit althergebrachten Mustern der Zweckgemeinschaft zu tun. Aber soweit es mich betrifft kann ich meinen Alltagskram sehr gut alleine bewältigen. Aber ich bin nun mal ein Mensch der es auf Dauer öde findet immer alles alleine machen zu müssen. Freunde und Bekannte schön und gut … aber die gehen eben irgendwann wieder nach Hause.
Ich liebe zum Beispiel meine Mutter und dennoch streiten wir auch manchmal wie die Kesselflicker und manchmal kostet mich die zunehmende Zeit und Pflege die Sie mittlerweile braucht jede Menge Kraft. Aber ich habe mich nun mal dazu entschieden so lange für Sie dazu sein wie ich kann. Und so denke und empfinde ich auch in einer Partnerschaft. Warum sollte das grundsätzlich anders sein? Die ganzen Probleme und die Scheisse die auch immer mit Beziehungen (ob romantisch oder platonisch) einher gehen … gehört halt auch für mich dazu. Und je enger man sich steht … emotional und räumlich umso mehr Reibungen entstehen. Es müssen sich halt einfach zwei begegnen die das auch wirklich miteinander leben wollen. Aber oftmals ist die Leidensfähigkeit eben sehr unterschiedlich ausgeprägt und sobald die rosa Brille ab ist zeigt sich dann wer dran bleibt und wer nicht (mehr).