Weniger ist mehr, denke ich, und dafür die Herkunft kritisch hinterfragen.
Arbeite seit einigen Jahren auf einem Demeter-Betrieb, der gemäß der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise des Anthroposophen Rudolf Steiner arbeitet. Über dessen Ansichten kann man sich trefflich streiten, das ist aber ein anderes Thema.
Bevor ich dort gearbeitet habe, war mir die Herkunft bzw. Qualität meiner Nahrungsmittel ziemlich egal, der Preis war entscheidend.
Inzwischen aber hat ein Umdenken stattgefunden, bei vielen Menschen. Mindestens Bio wird immer wichtiger, dabei gibt es immense Unterschiede! Einfach mal die Grundsätze von konventionellem EG-Bio mit dem Verbands-Bio von Bioland und dem von Demeter vergleichen.
Euer Beispiel Fleisch ist eines der besten, die es gibt:
• das Futter
• die Haltungsform und Mastdauer
• die Rasse
• Transportweg und Art der Schlachtung
Das sind wichtige Kriterien, finde ich, anhand derer man entscheiden kann, ob man sich das Schnitzel kauft oder doch „nur“ den Salat isst - weil es mindestens bei der Qualität einen Unterschied macht! Und das merkt man selbst auch, nicht nur im Portmonee.
Trinkt ihr Milch? In der konventionellen Milchviehwirtschaft werden die Kühe enthornt, häufig ohne Betäubung. Das allein ist für die Kühe eine Qual, zumal das Horn weiter wächst, meistens allerdings im Kopf.
Die meisten Kühe werden „zum Glück“ nicht alt genug, als dass sich das Hornwachstum innerhalb des Schädels negativ bemerkbar macht, aber manche Kühe können deshalb bspw. nicht mehr laufen oder werden blind, weil das Horn im Schädel das Gehirn abdrückt.
Weshalb werden die Kühe enthornt? Weil so mehr Tiere nebeneinander in den Stall passen!
Da kann der Verbraucher bspw. schon leicht etwas ändern, indem man nur noch Milch von horntragenden Kühen kauft, die natürlich teurer ist, mMn. aber auch wirklich schmeckt, was man etwa von „gut&günstig“ nicht behaupten kann, finde ich.
Menschen mit einer Laktoseintoleranz vertragen diese Milch übrigens meistens problemlos.
Ihr merkt, über das Thema lässt sich trefflich diskutieren, aber ich finde, diese Diskussion ist es definitiv wert, geführt zu werden, und es ist auch an der Zeit dafür. Es muss nicht immer Fleisch sein, weniger ist mehr.