Um auf die Ursprungsfrage zurück zu kommen, -Gut oder billig essen, oder geht beides ?-, würde ich hier gerne den Begriff, bedarfsgerecht einfügen wollen.
Billig und schlecht möchte ich mich nicht ernähren. Wenn ich nach einem Essen ein schlechtes Gefühl habe oder Bauchschmerzen bekomme, dann hat das Essen seinen Sinn verfehlt, obwohl vielleicht der Zweck und Bedarf erfüllt wurde.
Man kann sich aber preiswert, gesund und bedarfsgerecht ernähren, ohne auf die tägliche Portion Fleisch zurück greifen zu müssen.
Wenn es aktuell nicht gerade der grüne Spargel vom anderen Ende der Welt sein muss, so kann ich auch jahreszeitliche Gemüse aus hiesigem Anbau nehmen.
Z.B. ein Risotto, muss derzeit nicht mit grünem Spargel zubereitet werden, ich kann auch einen Kürbis verwenden und liege zuhause bei einem Wareneinsatz von 1,30€ pro Portion . Im Restaurant zwischen 8,50€ und 14,00€ je nach Restauranttyp, aber das ist ein anderes Thema, dort spielen in der Preisfindung noch ganz andere Dinge wie Pacht, Personal, Allgemeinkosten, Verwaltungsgebühren etc mit. Kalkuliert man noch den Unternehmerlohn mit ca. +/-9% vor Steuer mit ein...., dann bleibt dem Gastronom von einer Portion nicht viel übrig. Soweit.
Aber bedarfsgerecht ernähren, sollte in einem Mix aus gut & günstig eingekauft bestehen, dann kann man sich auch den wöchentlichen Restaurantbesuch etwas kosten lassen und hochwertiger essen gehen.
Manchmal gehört auch einfach mal die Lust dazu, Dinge zu essen, welche als nicht nahrhaft oder in der Masse als ungesund gelten. Die Ruhrpottplatte RW oder ein Burger,
Dafür fahre ich dann gerne auch ein paar Kilometer durch die Gegend, weil ich dann eine gewisse Qualität erwarten kann.
Ich habe hier ums Eck drei Pommesbuden, fahre aber lieber nach Wattenscheid und esse beim Profigrill. Hat latent etwas mit Genuss zu tun, aber auch damit, dass ich dies nicht jeden Tag oder wöchentlich mache, sondern wenn mal der Bedarf und die Lust darauf besteht. Oder ich schnitze mir die Pommes selbst, mariniere sie und backe sie im Ofen, brate mir die Wurst vom Metzger und bastel mir eine hausgemachte Currysauce. Dauert ca. 60
Minuten und kostet mich ca.3.-€ pro Portion.
Hat zwar auch etwas mit Emotion zu tun, ist aber billiger als nach Wattenscheid zu fahren.
Ebenso mit dem Burger, ich könnte zwar zum McD fahren, besuche aber wesentlich lieber einen Independent Burger Store, wie z.B. die fette Kuh in Köln. Patty selbst gemacht und der Belag ist individuell wählbar und ist einfach nur geil. Oder ich mache meinen Grill an, habe das Hack vom Metzger und bastel mir meinen Burger, so wie ich den will.
Mein Problem ist, dass ich weiß wie es geht, gutes von schlechtem unterscheiden kann und mich früher öfter als „querulanter Gast“ geoutet habe, wenn das Essen einfach nichts war.
Garpunkt zu weit von Medium entfernt, Fleisch zäh oder totgebraten, Gemüse zu lang im Topf und matschig, Kartoffeln in Butter ertränkt usw. ....ganz zu schweigen von der Nummer „schlecht bedient zu werden“.
Und wenn ich mal keinen Bock habe zu kochen, dann kommt meine Bucketlist und ich gehe einfach mal gut essen.
Ups, wieder Zuviel geschrieben...,