Ich erzähle meinen Partnern (sofern es eine ernsthafte, lange Beziehung ist), wirklich alles. Zumindest alles, was mir einfällt. Und das gilt für alle Bereiche - ich will in einer festen Beziehungen keine Geheimnisse haben müssen.
Ausnahmen gelten für Überraschungen, und selbst das fällt mir sehr schwer, einfach, weil ich gerne alles teile.
Da es hier aber scheinbar primär um sexuelle Dinge geht, würde ich darauf gerne näher eingehen. Ich mache kein Geheimnis daraus, welche und wie viele Erfahrungen ich bereits gemacht habe und auch nicht daraus, ob die gut oder schlecht waren. Bisher gab es in jeder Beziehung irgendwann einen Punkt, an dem die Sprache zufälligerweise darauf kam. Es ist nichts, was ich unbedingt sofort von mir aus erzählen würde, aber ich würde es auf jeden Fall beantworten (aber immer ohne Gewähr).
Wenn mich jemand allerdings nach Details fragen würde, fände ich das schwierig. Ich kann zwar noch sagen ob es guter oder schlechter Sex war, aber letztendlich ist Sex halt Sex. Details würde ich nicht mehr zusammen bringen (und wie sollte das aussehen? "Er hat dann 214 mal gestoßen, beim 47. Mal hat er mein Bein hochgenommen und ein Schamhaar eingeklemmt. Und sein Orgasmusgesicht sah in etwa so >o- aus."?) und ich fände es auch schon sehr seltsam, wenn jemand die unbedingt wissen wollen würde.
Eine Ausnahme gibt es da für mich im Bezug auf Kinks: Da sage ich schon auch "habe ich schon ausprobiert, war gut, aber bitte achte auf xy". Da kann man sich denken, dass ich das getan habe und dass dabei etwas passiert ist, auf das ich in Zukunft achten möchte, egal, ob das gut oder schlecht war.
Tatsächlich gibt es auch bei mir einen Ex-Partner, an den ich gerne zurückdenke. Ich habe den Sex bzw die Sessions mit ihm sehr genossen und das weiß auch mein Partner, was vor allem daran liegt, dass er halt irgendwann in den letzten 5 Jahren mitbekommen hat, dass ich immer noch reagiere, wenn ich daran denke. Details dazu kennt er nicht, will er auch nicht wissen und ich erinnere mich eh nicht mehr dran. Aber ich weiß noch, dass ich es gut fand.
Ich glaube, in einer sexuell gesunden Beziehung kommt die Sprache ganz von selbst irgendwann mal darauf, was man erlebt hat. Und ich finde es absolut nicht verwerflich, da auch offen drüber zu reden. Im Gegenteil finde ich eher, dass das einer Beziehung sehr helfen kann; allein schon, weil man dadurch selber kommunizieren kann, was man mag und was nicht.