Erfahrungsaustausch: Die Abgründe der Fantasie
Guten Morgen liebe Community,ich möchte meine letzte Nacht mit euch teilen und mich mit euch über ähnliches austauschen. Zum Titel: in diesem Beitrag geht es auf garkeine Fall darum, dass irgendwelche Fantasien schlecht oder verwerflich sind! Er passt nur zu meiner Gefühlswelt.
Also: Gestern Nacht war so eine typische Nacht, in der man einfach nicht müde ist und nicht schlafen kann. Schon gingen die sexuellen Gedanken los. Finde ich zwar etwas "nervig", da ich dann sowieso nicht mehr schlafen kann, aber nun gut.
Auf jeden Fall war mein Partner schon fest am schlafen, sodass ich Zeit hatte und mich unbeobachtet gefühlt habe. Die reinen Gedanken daran waren zwar schön, aber ich kam weder zum Höhepunkt, noch wurde ich müder. So kam ich auf die Idee, mir Sexgeschichten durchzulesen (mache ich gerne, Pornos geben mir irgendwie nicht so viel, da das ganze Mentale dabei nicht wirklich rüber gebracht wird).
Naja und so nahm das ganze seinen Lauf. Ich fing wie immer mit Geschichten an, die zwar nicht Blümchen sind, aber sich noch in dem Bereich befinden, in dem ich mich wohl fühle: typische BDSM Geschichten oder neuerdings auch Vorführen. Ich war auch sehr erregt, hätte schon lange kommen können, aber irgendwie macht der Zustand des total erregt Seins mehr Spaß als der tatsächliche Höhepunkt. Somit zögerte ich ihn extra heraus und bekam immer mehr Lust... irgendwie passten die Geschichten aber dann nicht mehr so ganz zu meinem Geilheits"level", sodass ich mit den Inhalten meiner Stories immer mehr abwich. Härter, versauter, etc. Irgendwann war ich dann bei Inhalten angelangt, bei denen ich rational wusste, dass ich das eigentlich ablehne, aber ich wurde feuchter und feuchter, was ja irgendwie nicht ganz zusammenpasst. Diese Geschichten gehen dann in die Richtung starke Erniedrigung/Demütigung, fremden Männern ausgeliehen und/oder ausgeliefert sein und meinem Dasein als Körper für die sexuelle Lust des Mannes.
Sobald ich gekommen bin fühle ich mich darüber blöd, da ich 1. sehr selbstbewusst bin, 2. niemals "vergewaltigt" werden wollen würde (obwohl auch in meinen Fantasien immer klar ist, dass ich es auch so haben möchte) und 3. ich jedem Menschen auf Augenhöhe begegne.
Übrigens nichts Illegales, aber das versteht sich ja von selber.
Und so lag ich da in meinem Dilemma. Auf der einen Seite, die sexuellen Inhalte, die ich eig garnicht lesen wollte, auf der anderen mein mir Lust signalisierender Körper und meine Gedanken, die das ganze auch nicht stoppen wollten.
Irgendwann bin ich dann natürlich gekommen - danach habe ich mich total elendig gefühlt. Ich lag wie in einer Pfütze Schamgefühl, hatte es alles bereut und mir ging es elendig. Die ganze Zeit dachte ich nur "Wohin führt das? Wann hört diese "Abwärtsspirale" auf? Warum erregt mich nichts so sehr, wie Dinge, die ich eigentlich schlimm finde?"
Heute geht es mir eindeutig besser. Wie es mir gestern Nacht ging weiß ich aber noch genau.
Außerdem sind solche Fantasien auch nichts neues für mich. In meiner frühen Jugend hatte ich schon dieselben (und auch die gleichen Körperreaktionen). Wenn man jünger ist fehlt einem aber irgendwie etwas mehr die Hemmschwelle, da ja sowieso alles neu ist. Ich konnte schlecht das Ausmaß meiner Lust und Vorstellungen greifen. Irgendwann dann schon und dann hörte ich auf, mir solche Inhalte anzuschauen/durchzulesen und um ehrlich zu sein geriet es alles etwas in Vergessenheit - bis gestern.
Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen? Habt ihr noch weitere Gedanken zu der von mir beschriebenen Situation?
Habt einen schönen Tag!
almond