Zitat von *********en_Te:
„@**********iveau
Deinen Beitrag empfinde ich als sehr reflektiert und weitsichtig, das gefällt mir.
Mich würde aber interessieren
Irgendwann war die Beziehung beendet und ich habe mich selbst reflektiert und einen großen Mangel in mir selbst erkannt, daran gearbeitet und plötzlich ein ganz anderes Gefühl in mir gehabt. Ein ganz anderes Denken tat sich auf und seitdem kann ich auf einer anderen Ebene lieben und vertrauen.
welcher Mangel und vor allem
wie du ihn bewältigt hast.
Du schreibst von mangelnder Selbstliebe in deinem post und auch ich denke, dass es meistens defizitäre Gegebenheiten in einem Selbst sind, die die eher grundlegenden Problematiken darstellen. Eifersucht oder Verlustangst oder oder sind nur die Symptome, nicht aber die Ursache.
Das was du in wenigen Worten beschreibst, ist aber ein Prozess der Selbständerung. Die wiederum lässt sich eigentlich nicht so mir nichts dir nichts bewerkstelligen.
Wie also hast du es geschafft?
Da gebe ich dir vollkommen Recht und mangelnde Selbstliebe sind Symptome von mangelndem Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, meistens verursacht durch unsere Kindheit.
Eigentlich passt das ja nun alles nicht zu dem Thema hier, aber ich beantworte dir das mal.
Ich gebe dir auch Recht damit, dass es nicht mal eben gemacht ist, es ist ein Prozess über Jahre, der meistens nur mit prfessioneller Hilfe machbar ist, da du selbst überhaupt nicht auf die Problematiken kommst, die in dir herrschen. Diese Hilfe habe ich zwei mal genutzt, ein Abstand von 4 Jahren waren zwischen dem ersten und dem zweiten Part, dazwischen sehr viel Selbstreflektion und Achtung, wie ich in bestimmten Situationen fühle und reagiere.
Dann kam der zweite Teil der Hilfe weil ich gemerkt habe, dass der Knoten, der Ursprung des Ganzen noch nicht gefunden war. Und dann habe ich ihn gefunden, was dann der Auslöser war den Rest bewältigen zu können. Es ist ein langer und harter Weg gewesen, weil wirklich viel reflektiert werden muss. Jedes Gefühl muss mit Achtung betrachtet werden, jede Spontanhandlung im Endeffekt reflektiert und hinterfragt werden. Somit kam ich irgendwann endgültig an den Punkt, dass ich nur auf mich schaue. Nicht egoistisch, nur unter dem Aspekt was tutu mir gut und was nicht. Möchte ich etwas in meinem Leben haben, oder eben nicht. Und dadurch kann ich jeden Menschen akzeptieren und respektieren, wie er ist, ohne ihn verändern zu wollen, was früher immer der Fall war.
Wir schauen immer gerne darauf, was der andere tut, was uns verletzt. Der Haken bei der Sache ist aber: Er oder sie weiß es manchmal gar nicht besser und wir dürfen ihm gar nicht die Schuld geben, sondern müssen bei uns selbst schauen, da wir uns ja auch verletzen lassen. Und dafür kann der andere nichts. Er ist mit sich vieleicht sogar total im Reinen mit seinem Handeln und ich habe nicht das Recht dies in Frage zu stellen oder verändern zu wollen! Passt es mir nicht, muss ich gehen.
Und damit sind wir eben bei dem Punkt Ich möchte "glücklich sein" oder "ankommen". Das kann ich nur in mir selbst! Das darf ich niemandem auf die Schultern legen, dass er/sie dafür verantwortlich ist! Aber das ist dieser Trugschluss, mit der eine hohe Anzahl an Menschen durch das Leben gehen und das ist Liebe und Wertschätzung von außen, nicht von innen, von mir selbst. Wenn derjenige schlechte Laune hat hinterfrage ich mich und das ist nicht der Sinn des Lebens, vor allem hat das der andere Mensch so nicht verdient.
Bedingungslose Liebe, bedingungsloses Vertrauen und ein bedingungsloses Miteinander, in dem jeder auch für den anderen zu 100 % da sein kann funktioniert eben nur, wenn jeder für sich selbst mit sich im Reinen ist. Und auch erst dann kann man sich richtig ausleben, nicht nur in sexueller Hinsicht.
Es wird natürlich schwierig eine/n entsprechende Partner/in zu finden. Das Päckchen des Lebens bleibt ja auch bei mir, aber ich kann damit leben und es belastet mich nicht. Bei "ich habe viele schlechte Erfahrungen im Leben gemacht und muss es ganz langsam angehen lassen" bin ich sofort raus. Das habe ich auch, aber sie behindern meine Offenheit gegenüber neuem nicht. Sind noch Triggerpunkte da, habe ich Angst wieder verletzt zu werden usw. usw. usw. sollte ich mich erstmal hinterfragen, reflektieren und an mir arbeiten. Dann bin ich nicht bereit mich vollends einzulassen.
Ich lerne immer wieder Menschen kennen, die pseudoreflektiert sind. Die stellen einfach eine Mauer vor sich auf, vermitteln sich selbst das Gefühl von Selbstliebe und Selbstwert, Selbstbewusstsein, in dem sie einfach alles außen vor lassen, was stören könnte. Diese Zettel am Spiegel "Ich bin ein liebenswerter Mensch" usw sollen etwas konditionieren, was in Wirklichkeit gar nicht da ist und sind daher schlichtweg blödsinnig, bauen nur Mauern auf. Das Gefühl muss da sein, nicht nur das Wissen.
Und wenn ich das alles in mir trage, dann kann ich auch ganz entspannt einen anderen Mann auf meine Partnerin loslassen.
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P.S. Ich hoffe ich konnte einen kleinen Einblick vermitteln, denn das ist ein sehr komplexes Thema, was nicht mal eben in wenigen Sätzen erklärt ist. Wenn du Fragen hast, ger PN